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Nächtliches Chaos


 
 
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Luvinia
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
L

Alter: 29
Beiträge: 71



L
Beitrag03.03.2013 23:13
Nächtliches Chaos
von Luvinia
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey, ich wollte bei einem Schriftstellerwettbewerb teilnehmen und hab schon eine Geschichte angefangen, jetzt möchte ich aber doch nicht mitmachen und schreib auch erstmal nicht weiter, weil ich gerade eine Blockade hab. Also ich schreib sie schon irgendwann weiter, aber nicht für den wettbewerb und deswegen ist es ja erlaubt sie wo reinzustellen  

Also ich würde mich freuen wenn ihr zu dem Anfang eine Meinung abgeben würdet smile

lg Luvi


Nina fröstelte. Sie zog ihre dünne, mit Schmutz überzogene Decke bis zum Kinn und starrte an die Decke.  Sie hörte Moritz Atem dicht neben ihrem Körper. Er hörte sich sanft und gleichmäßig an.
Sie bewunderte ihn dafür, dass er so friedlich schlummerte. Sie selber hatte Angst. Angst, die sich von Minute zu Minute zu steigern schien. Niemals hätte sie sich darauf einlassen sollen, aber hinterher war man bekanntlich immer schlauer. Die unheimliche Stille machte Nina wahnsinnig. Aus diesem Grund war sie beinahe dankbar, dass diese manchmal durch Erika unterbrochen wurde, die irgendetwas im Schlaf murmelte.  Unter anderen Umständen hätte sie ihr dafür schon ihren Ellenbogen ins Gesicht verpasst.
Plötzlich vernahm sie einen Laut. Es hörte sich seltsam an, sie konnte es nicht recht einordnen. Als würde etwas rascheln. Erst war es leise, kaum wahrnehmbar. Dann wurde es immer lauter.
Nina setzte sich auf und blickte mit weit aufgerissenen Augen umher, doch es war zu finster um viel zu erkennen. Sie drehte sich um und – atmete erleichtert auf. Es war der Regen der an das Fenster plätscherte. Mit einem bitteren Grinsen auf dem Gesicht ließ sie sich wieder auf ihr Bett, das aus einer alten Matratze bestand, sinken. Warum schaffte es ein ganz normaler Regenschauer sie so in Schrecken zu versetzen? Sie musste sich beruhigen, sonst würde sie diese Nacht noch einen Herztod erleiden.

Ein weiteres Mal schalt sie sich selber dafür, dass sie bei dieser verrückten Aktion hatte mitmachen müssen. Sie dachte an die Worte ihrer Freundin Betty:“So verliebt kann man doch gar nicht sein, dass auch der letzte Rest Vernunft über Bord geworden wird.“
Wie Recht sie doch hatte! Es war eine große Illusion gewesen zu glauben sie könnte Moritz Herz erobern, indem sie eine Nacht mit ihm in einem leer stehendem  Kloster am Ende der Stadt verbrachte.

Verlassene Gegenden und Häuser waren seine Leidenschaft, nichts zog ihn mehr an als ein heruntergekommenes, unbewohntes Haus, das schon seit Jahren leer stand. Er hatte es schon immer geliebt solche Sachen zu erforschen. Verrückt, fand Nina. Doch das änderte nichts an der Tatsache, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Leider war sie nicht die einzige, denn ihre Klassenkameradin Erika fühlte dasselbe für ihn.
So kam es also, dass sie alle drei nun in einem finsteren alten Kloster  lagen und Nina nur beten konnte, dass sie den nächsten Morgen noch erleben würden.


„Ich musste es tun!“, versuchte sie sich im Stillen einzureden. „Ich habe es gerade geschafft einen guten Kontakt zu ihm aufzubauen, wäre ich zu feige gewesen hätte das alles zunichte gemacht.“

Wenn man es genau nahm war es alles Erikas Schuld. Sie wusste, wie jeder, von Moritz Vorliebe und hatte ihm dieses Vorhaben überhaupt erst eingeredet. Wahrscheinlich hatte sie sich bereits kuschelige Stunden zu zweit mit ihm ausgemalt. Es verstand sich von selbst, dass Nina sich   hatte einklinken müssen. Ihr Herz machte Sprünge, als sie sich das Bild vor Augen rief. Wie beeindruckt er gewesen war, als sie erklärte, dass sie beide mitkommen würden. Angestrahlt hatte er dabei nur sie, Nina.
„Bitte noch ein Bier!“, flüsterte Erika vor sich hin und drehte sich daraufhin geräuschvoll auf die andere Seite. Wovon die wohl träumte!, dachte Nina bei sich.

Vorsichtig tastete sie in der Dunkelheit nach ihrem Rucksack und versuchte ihr Handy heraus zu angeln. Als sie einen Knopf betätigte leuchtete der Display in voller Grelle auf und brachten ihre Augen zum Schmerzen. Halb eins erst.
Für einen kurzen Moment schoss ihr der flüchtige Gedanke durch den Kopf einfach aufzustehen, ihre Sachen zu nehmen und sich davon zu schleichen. Doch sie vertrieb diese Versuchung so schnell wie sie gekommen war. Danach würde sie Moritz wohl nie wieder in die Augen schauen können.

Mit einem Seufzen legte sie ihr Handy neben sich und legte sich so hin, dass sie den Blick auf ihn gerichtet haben müsste, könnte sie etwas sehen. Noch immer war sein Atem zu vernehmen und es beruhigte sie.

Auf einmal saß sie kerzengerade im Bett. Was war los? Hatte sie geschlafen? Es dauerte eine Weile bis sie sich erinnerte wo sie war. Ein Blick auf ihre Uhr verriet ihr, dass sie ganze zwei Stunden geschlafen hatte. Doch sie fühlte sich nicht so. In ihrem Magen rumorte es, durch ihren Kopf zog sich ein schrecklicher Spannungsschmerz. Irgendetwas hatte sie aufgeweckt. Sie konnte nicht sagen was es gewesen war, doch sie war sich sicher, dass sie etwas gehört haben musste. Sie zitterte vor Kälte. Viele Fensterscheiben waren zum Teil zerbrochen, durch die der kalte Wind hereinkam.

Glücklicherweise konnte man mittlerweile alles etwas besser sehen. Nina stand auf um einen Blick aus dem Fenster zu werfen. Sie musste dazu neben Erikas Schlafplatz schleichen und sich auf Zehenspitzen stellen. Vollmond. Nina wandte sich um und starrte durch das Zimmer. Es war klein und verstaubt, ein ziemlich morscher Tisch stand in einer Ecke und ein paar marode Stühle. Als Erika sich tagsüber auf einen gesetzt hatte war er sofort auseinander gebrochen. Auch alles andere in diesem Kloster wirkte sehr zerbrechlich und Nina zweifelte daran, dass es ungefährlich war hier eine Nacht zu verbringen. Unwillkürlich blickte sie nach oben. Wenn nur die Decke nicht einstürzte!
Die Matratzen hatten sie in einer Art Abstellkammer gefunden, ebenso wie die Decken.

Nina schauderte als sie plötzlich eine Spinnenwebe an der Wange kitzelte. Leise huschte sie wieder in ihr kleines Nachtlager und wickelte sich ein. Was war es nur, das sie aufgeweckt hatte?

Als sie zu Moritz hinübersah, musste sie das erste Mal seitdem sie hier waren kichern. Sein Mund war sperrangel weit geöffnet. Doch das tat seiner Attraktivität keinen Abbruch. Sie durchdrang der starke Impuls ihm durch seine blonden kurzen Locken zu streicheln, doch sie kämpfte dagegen an.

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Anni6p
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 37
Beiträge: 64
Wohnort: Dresden


Beitrag08.03.2013 15:04

von Anni6p
Antworten mit Zitat

Hallo Luviana, als ich sah, dass du noch kein Feedback hast, dachte ich, ich gebe dir mal eins smile
Grundsätzlich finde ich deinen Schreibstil ansprechend, aber (Es gibt immer ein aber wink ) trotzdem ist er noch verbesserungsfähig smile. Ist das einer deiner ersten Schreibversuche?
Vom Inhalt her finde ich, dadurch, dass kaum etwas passiert, außer dass Nina sich Gedanken macht, während die anderen schlafen, wirkt sie etwas langatmig und langweilig. Hast du die Geschichte inzwischen weiter geschrieben? Und was war das eigentlich für ein Wettbewerb, an dem du teilnehmen wolltest?

Hier meine Kommentare:

"Moritz Atem" --> Moritz' Atem

"Sie drehte sich um und - atmete erleichtert auf" --> Vielleicht ein ausdruckstärkerkeres Wort benutzten? Sie wirbelte herum

"Mit einem bitteren Grinsen auf dem Gesicht ließ sie sich wieder auf ihr Bett, das aus einer alten Matratze bestand, sinken." --> Sowas stört irgendwie den Lesefluss, finde ich. Evtl. ... ließ sie sich wieder auf ihr Bett sinken. Es bestand lediglich aus einer altem, süffigen Matratze.

"über Bord geworden" --> über Bord geworfen

"Es war eine große Illusion gewesen zu glauben sie könnte Moritz Herz erobern, indem sie eine Nacht mit ihm in einem leer stehendem Kloster am Ende der Stadt verbrachte." --> ... einem leer stehenden Kloster verbrachte. Einem Kloster am Stadtrand. (Ein Ende der Stadt gibt es nicht, oder?)

"dachte Nina bei sich" --> bei sich würde ich weglassen

"Als sie einen Knopf betätigte leuchtete der Display in voller Grelle auf und brachten ihre Augen zum Schmerzen." --> Der Satz ist dir nicht so gelungen. Besser: Als sie einen Knopf betätigte, leuchtete das Display auf. So grell, dass er sie blendete und sie ihre Augen zusammenkneifen musste.

"Nina wandte sich um und starrte durch das Zimmer." --> und sah sich im Zimmer um.

"Es war klein und verstaubt, ein ziemlich morscher Tisch stand in einer Ecke und ein paar marode Stühle"--> hier vielleicht noch eine nähere Erläuterung mit einbringen, da du im nächsten Satz schreibst, dass ein Stuhl kaputt gegangen ist:Es war klein und verstaubt, ein ziemlich morscher Tisch stand in einer Ecke und ein paar marode Stühle – von einem davon waren nur noch Trümmer übrig.

"Wenn nur die Decke nicht einstürzte!"--> Besser: Hoffentlich würde die Decke nicht einstürzen.

"Als sie zu Moritz hinübersah, musste sie das erste Mal seitdem sie hier waren kichern." --> Besser: musste sie, seitdem sie hier waren das erste Mal kichern. (Den Satz würd ich vielleicht weglassen, weil er so negativ klingt.)

"sperrangel weit"--> zusammen: sperrangelweit
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eqvis
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 62
Wohnort: Tübingen


Beitrag08.03.2013 22:27

von eqvis
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Hallo Luvinia,

mir hat Dein Text gefallen. Es passiert zwar nicht viel, aber es hat mich trotzdem neugierig gemacht auf dass was noch kommt... kommt noch was? Smile
Tatsächlich passt die Langatmigkeit zur Stimmung von Nina: sie kann nicht so recht schlafen und wartet ängstlich/nervös auf den Morgen oder so. Ich kenne solche Nächte und konnte mich gut mit Nina identifizieren.

Ich fand etwas seltsam, dass Du "vernehmen" zwei Mal als Synonym für "hören" verwendest. Ich finde einzelne Wörter sollten nicht so sehr auffallen wenn sie nicht eine starke Wirkung erzeugen sollen (beabsichtigt).

Dann ist mir noch aufgefallen, dass Nina zuerst das Handy (mehr oder weniger mühsam) aus der Tasche holt und sie später auf die Uhr schaut. Das hat mich etwas irritiert.

Ziemlich am Ende verwendest Du zwei Mal recht dicht hintereinander "doch". Ich weiß nicht wie es anderen geht, aber mir fallen Wiederholungen stark auf. So etwas stoppt mich oder lenkt mich ab und ich erwarte einen Sinn dahinter, wenn er nicht da ist, dann bin ich irritiert. Beim "doch" liegt es daran, dass es in zwei aufeinander folgenden Sätzen vorkommt. Beim "vernehmen" ist es anders: Worte die eher selten gesprochen werden, fallen viel stärker auf. Wenn wir uns jemand vorstellen, der oft "seltsame" Wörter beim Sprechen verwendet, dann macht dieser Mensch einen besonderen Eindruck auf uns: eben "nicht üblich", ähnlich verhält es sich in Texten.


_________________
Gruß,
Eqvis

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"Nur Menschen brauchen Namen, weil sie nicht wissen wer sie sind" (Katze aus Coraline) Neil Gaiman
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Fion
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Beiträge: 34



F
Beitrag11.03.2013 13:51

von Fion
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Hallo Luvinia

Ja, ...
ich fand auch es hat Längen,
aber dadurch ist es auch spannend.
Du folterst mich ein bisschen, lässt mich zappeln.
:Was hat sie denn nur aus dem Schlaf gerissen?
Fände es toll wenn du die Tipps einarbeitest und dann noch ein paar Zeilen mehr schreibst.
Bin gespannt
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nebenfluss
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Beitrag11.03.2013 20:20
Re: Nächtliches Chaos
von nebenfluss
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Hallo Luvinia,

ehrlich gesagt finde ich es ebenfalls zu langatmig, was aber auch daran liegt, dass du für meinen Geschmack zu umständliche Sätze baust und deinen Wortschatz nicht genug ausreizt. Ich geh mal durch den Text, um zu zeigen, was ich meine. Wenn du eine Vorstellung hast, wie es weitergeht, wäre ich trotzdem auf eine Fortsetzung gespannt.

Luvinia hat Folgendes geschrieben:

Nina fröstelte. Sie zog ihre dünne, mit Schmutz überzogene Decke bis zum Kinn und starrte an die Decke. Zweimal "Decke" in einem Satz, das finde ich ungeschickt, auch wenn erst die Bettdecke, dann die Zimmerdecke gemeint ist. Sie hörte Moritz Atem dicht neben ihrem Körper. Er hörte sich sanft und gleichmäßig an.
Sie bewunderte ihn dafür, dass er so friedlich schlummerte. Sie selber "selber" ist Umgangssprache, das korrekte Wort ist "selbst" hatte Angst. Angst, die sich von Minute zu Minute zu steigern schien. Niemals hätte sie sich darauf einlassen sollen, aber hinterher war man bekanntlich immer schlauer. Klar, du willst Spannung erzeugen, aber eleganter fände ich z. B. Niemals hätte sie sich auf diese Nacht/dieses Unternehmen/dieses Abenteuer einlassen sollen...  Die unheimliche Stille machte Nina wahnsinnig. Aus diesem Grund war sie beinahe dankbar, dass diese manchmal durch Erika unterbrochen wurde, die irgendetwas im Schlaf murmelte. zu umständlich, zu viele Worte für einen einfachen Sachverhalt. Spontaner Vorschlag: Wenigstens murmelte Erika manchmal etwas im Schlaf. Und fertig.
 Unter anderen Umständen hätte sie ihr dafür schon ihren Ellenbogen ins Gesicht verpasst.
Plötzlich vernahm sie einen Laut. Es hörte sich seltsam an, sie konnte es nicht recht einordnen. Als würde etwas rascheln. Erst war es leise, kaum wahrnehmbar. Dann wurde es immer lauter.
Nina setzte sich auf und blickte mit weit aufgerissenen Augen umher, doch es war zu finster um viel zu erkennen. Sie drehte sich um und – atmete erleichtert auf. Es war der Regen der an das Fenster plätscherte. Mit einem bitteren Grinsen auf dem Gesicht ließ sie sich wieder auf ihr Bett, das aus einer alten Matratze bestand, sinken.
Ich finde, der Einschub macht den Satz ungelenk. Dass sie im Bett liegt, ist klar. Warum micht einfach ... ließ sie sich wieder auf die alte Matratze sinken ?
Warum schaffte es ein ganz normaler Regenschauer sie so in Schrecken zu versetzen? Sie musste sich beruhigen, sonst würde sie diese Nacht noch einen Herztod erleiden.
Solche Übertreibungen lassen mich lachen - was du sicher nicht beabsichtigst.
Ein weiteres Mal schalt sie sich selber dafür, dass sie bei dieser verrückten Aktion hatte mitmachen müssen. Sie dachte an die Worte ihrer Freundin Betty:“So verliebt kann man doch gar nicht sein, dass auch der letzte Rest Vernunft über Bord geworden wird.“
Wie Recht sie doch hatte! Es war eine große Illusion gewesen zu glauben sie könnte Moritz Herz erobern, indem sie eine Nacht mit ihm in einem leer stehendem  Kloster am Ende der Stadt verbrachte.

Verlassene Gegenden und Häuser waren seine Leidenschaft, nichts zog ihn mehr an als ein heruntergekommenes, unbewohntes Haus, das schon seit Jahren leer stand. Die Wiederholung von "Haus" kannst du vermeiden, z. B. durch "Gemäuer".  Er hatte es schon immer geliebt solche Sachen zu erforschen. Verrückt, fand Nina. Doch das änderte nichts an der Tatsache, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Leider war sie nicht die einzige, denn ihre Klassenkameradin Erika fühlte dasselbe für ihn.
So kam es also, dass sie alle drei nun in einem finsteren alten Kloster  lagen und Nina nur beten konnte, dass sie den nächsten Morgen noch erleben würden.


„Ich musste es tun!“, versuchte sie sich im Stillen einzureden. „Ich habe es gerade geschafft einen guten Kontakt zu ihm aufzubauen, wäre ich zu feige gewesen hätte das alles zunichte gemacht.“

Wenn man es genau nahm war es alles Erikas Schuld. Sie wusste, wie jeder, von Moritz Vorliebe und hatte ihm dieses Vorhaben überhaupt erst eingeredet. Wahrscheinlich hatte sie sich bereits kuschelige Stunden zu zweit mit ihm ausgemalt. Es verstand sich von selbst, dass Nina sich   hatte einklinken müssen. Ihr Herz machte Sprünge, als sie sich das Bild vor Augen rief. Wie beeindruckt er gewesen war, als sie erklärte, dass sie beide mitkommen würden. Angestrahlt hatte er dabei nur sie, Nina.
„Bitte noch ein Bier!“, flüsterte Erika vor sich hin und drehte sich daraufhin geräuschvoll auf die andere Seite. Wovon die wohl träumte!, dachte Nina bei sich.

Vorsichtig tastete sie in der Dunkelheit nach ihrem Rucksack und versuchte ihr Handy heraus zu angeln. Als sie einen Knopf betätigte leuchtete der Display in voller Grelle bin mir nicht sicher, ob es dieses Wort gibt. auf und brachten ihre Augen zum Schmerzen. Halb eins erst.
Für einen kurzen Moment schoss ihr der flüchtige Gedanke durch den Kopf einfach aufzustehen, ihre Sachen zu nehmen und sich davon zu schleichen. Doch sie vertrieb diese Versuchung so schnell wie sie gekommen war. Danach würde sie Moritz wohl nie wieder in die Augen schauen können. Die Aussage wirkt stärker, wenn du sie nicht relativierst.

Mit einem Seufzen legte sie ihr Handy neben sich und legte sich so hin, dass sie den Blick auf ihn gerichtet haben müsste, könnte sie etwas sehen. zweimal "legen" und umständlich. Wie wär's mit: Seufzend legte sie das Handy neben sich und drehte sich in seine Richtung? Noch immer war sein Atem zu vernehmen und es beruhigte sie. Ebenfalls umständlich und unpersönlich. Ich würde es so schreiben: Das Geräusch seines Atems beruhigte sie.

Auf einmal saß sie kerzengerade im Bett. Was war los? Hatte sie geschlafen? Es dauerte eine Weile bis sie sich erinnerte wo sie war. Ein Blick auf ihre Uhr verriet ihr, dass sie ganze zwei Stunden geschlafen hatte. Doch sie fühlte sich nicht so. In ihrem Magen rumorte es, durch ihren Kopf zog sich ein schrecklicher Spannungsschmerz. Irgendetwas hatte sie aufgeweckt. Sie konnte nicht sagen was es gewesen war, doch sie war sich sicher, dass sie etwas gehört haben musste. Sie zitterte vor Kälte. Viele Fensterscheiben waren zum Teil zerbrochen, durch die der kalte Wind hereinkam.
Das gefällt mir, diese gesteigerte Spannung die durch das Einschlafen und verwirrte Wieder-Aufwachen entsteht. Könnte sich noch etwas flüssiger lesen.

Glücklicherweise konnte man mittlerweile alles etwas besser sehen. Wieder dieses Unpersönliche. Ist eine Kleinigkeit, aber entfernt mich ein wenig von Nina. Nina stand auf um einen Blick aus dem Fenster zu werfen. Sie musste dazu neben Erikas Schlafplatz schleichen und sich auf Zehenspitzen stellen. Vollmond. Nina wandte sich um und starrte durch das Zimmer. Es war klein und verstaubt, ein ziemlich morscher Tisch stand in einer Ecke und ein paar marode Stühle. Als Erika sich tagsüber auf einen gesetzt hatte war er sofort auseinander gebrochen. Auch alles andere in diesem Kloster wirkte sehr zerbrechlich und Nina zweifelte daran, dass es ungefährlich war hier eine Nacht zu verbringen. Unwillkürlich blickte sie nach oben. Wenn nur die Decke nicht einstürzte!
Die Matratzen hatten sie in einer Art Abstellkammer gefunden, ebenso wie die Decken.

Nina schauderte als sie plötzlich eine Spinnenwebe an der Wange kitzelte. Leise huschte sie wieder in ihr kleines Nachtlager und wickelte sich ein. Was war es nur, das sie aufgeweckt hatte?

Als sie zu Moritz hinübersah, musste sie das erste Mal seitdem sie hier waren kichern.
Kann Nina wirklich kichern, so verängstigt wie sie ist?
Sein Mund war sperrangel weit geöffnet. Doch das tat seiner Attraktivität keinen Abbruch. Sie durchdrang der starke Impuls ihm durch seine blonden kurzen Locken zu streicheln, doch sie kämpfte dagegen an.


LG
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TheBlackParade
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 29
Beiträge: 24
Wohnort: München


Beitrag12.03.2013 03:23
Re: Nächtliches Chaos
von TheBlackParade
Antworten mit Zitat

Hallo Luvinia
Ich bin grade total in Kommentierlaune, weil ich grad Zeit hab, deshalb bekommst du jetzt auch einen Kommentar von mir smile
Ich korrigiere hier keine Rechtschreibfehler (Falls welche vorhanden sind), weil ich denke, dass du diese bei nochmaligem Lesen selbst findest beziehungsweise das ein Programm erledigen kann smile



Zitat:
Sie bewunderte ihn dafür, dass er so friedlich schlummerte.

Hier würde ich ein "konnte" ergänzen. Also "...schlummern konnte." Sie befinden sich offensichtlich in einer unangenehmen Sitauation, also bewundert sie eher seine "Gabe" trotzdem schlafen zu können .
Zitat:
Sie selber hatte Angst.

Hier würde ich selbst anstelle von selber schreiben.
Ich finde, das klingt irgendwie schöner, ist allerdings Geschmacksache smile

Zitat:
Unter anderen Umständen hätte sie ihr dafür schon ihren Ellenbogen ins Gesicht verpasst.

Ganz schön hart, ins Gesicht zu schlagen Razz Lass sie ihr lieber in die Seite knuffen, oder soetwas .

Zitat:
Plötzlich vernahm sie einen Laut. Es hörte sich seltsam an, sie konnte es nicht recht einordnen. Als würde etwas rascheln. Erst war es leise, kaum wahrnehmbar. Dann wurde es immer lauter.

Ich würde hier nicht umbedingt "Laut" schreiben. Für mich ist ein Laut ein kurzes Geräusch, dass plötzlich da ist und augenblicklich wieder weg. Hier würde "Geräusch" wohl etwas besser passen smile

Zitat:
Herztod

Klingt irgendwie komisch. Mach lieber nen Herzinfarkt und schreib dahinter sterben lol2 Also an einem Herzinfarkt sterben.

Zitat:
So kam es also, dass sie alle drei nun in einem finsteren alten Kloster  lagen und Nina nur beten konnte, dass sie den nächsten Morgen noch erleben würden.

Gibt es denn einen gewissen Grund, weshalb sie so Angst hat ? Vielleicht einen Mörder, der sein Unwesen treibt, oder irgendwelche Geschehenisse, vor denen sie sich fürchtet? Sonst ist ja eigentlich nichts gefährliches daran, in einem Kloster zu übernachten.


„Ich musste es tun!“, versuchte sie sich im Stillen einzureden. „Ich habe es gerade geschafft einen guten Kontakt zu ihm aufzubauen, wäre ich zu feige gewesen hätte das alles zunichte gemacht.“


Zitat:
Angestrahlt hatte er dabei nur sie, Nina.

Hier würde ich vielleicht ein "aber" oder ein "jedoch" einsetzen. Das verdeutlicht noch mehr, dass er nur sie angelächelt hat.

Zitat:
Wovon die wohl träumte!, dachte Nina bei sich.

Das "bei" passt hier doch nicht, oder ?  

Zitat:
Halb eins erst.

Hier würde ich umbauen. "Erst halb eins."
  
Zitat:
Viele Fensterscheiben waren zum Teil zerbrochen, durch die der kalte Wind hereinkam.

Hier ist der Nebensatz irgendwie doof konstruiert.
Ich würde schreiben [i]"Viele Fensterscheiben waren zum Teil zerbrochen, sodass kalter Wind hereinkam."]/i]

Zitat:
Die Matratzen hatten sie in einer Art Abstellkammer gefunden, ebenso wie die Decken.

Die gehen ohne Decke wo übernachten? Bisschen dumm oder ? Razz


Hey! Was passiert denn jetzt? Also an sich gefällt mir die Geschichte gut. Und jetzt will ich wirklich wissen, wie es weitergeht.
Ich denke mal, irgendjemand "Böses" kommt, oder so. oder nicht
Du baust eine ganz schöne Spannung auf und plötzlich. Aus. Ende
Ich will meeeehr Sich kaputt lachen

Ich hoffe, ich konnte dir mit meinem Kommentar irgendwie helfen smile
Meine Kritik bezieht sich ausschließlich auf deinen Text, nicht auf dich als Person. Und sooo viel Kritik wars ja auch gar nicht smile

Liebe Grüße
TheBlackParade
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Luvinia
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
L

Alter: 29
Beiträge: 71



L
Beitrag17.03.2013 20:20

von Luvinia
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo, ich hab erst jetzt bemerkt dass doch noch Antworten kamen smile


Ich hab mir eure Kritik durchgelesen, vielen Dank. Werde sie berücksichtigen  Very Happy

Und eine Fortsetzung habe ich leider noch nicht, aber das kommt bestimmt noch und dann werde ich sie hier auch reinstellen.


LG smile
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