Ort und Datum als Kapitelüberschrift

[Nordlicht]

Die Story meines MS wird aus mehreren POVs geschildert und spielt an verschiedenen Handlungsorten. Ich hab, sozusagen als Kapitelüberschriften, jeweils den Handlungsort und das Datum erwähnt. Eine Prota leidet allerdings an Amnesie und hat keine Ahnung, wo sie ist und was das Datum ist.

Wie ziehe ich das am besten durch?
Stets bei jedem Kapitel Ort und Datum angeben, auch wenn sich, trotz  unterschiedlicher POVs über vier Kapitel, das in den vier Kapiteln nicht verändert? Oder nur angeben, wenn sich Ort und/oder Datum vom vorigen Kapitel unterscheiden?
Den Amnesiekapiteln ebenfalls den Orts- und Datumstempel verpassen, obwohl die Prota sich weder noch bewusst ist?

[berwil]

Ich würde es spannend finden, wenn du aus der Sicht der Amnesie-Person die betreffenden Kapitelüberschriften formulierst und sie dementsprechend anpasst.
Zum Beispiel in Richtung "Wald, Dämmerung" oder "Stadtwohnung, Wochenende/Feierabendverkehr/...". Das ist zwar auch noch nicht großartig, aber sicher hast du dazu bessere Ideen
Für die anderen Kapitel würde ich Ort und Datum lassen. Sind diese für das Verständnis der Geschichte wichtig (von wegen Sprünge usw.)?

Ort und Datum bei den Amnesie-Kapiten wegzulassen, wäre für mich genauso denkbar. Die Kapitel könnten sich ev. im fertigen Buch noch durch ihre Formatierung (kursiv o.ä.) abheben.

In den anderen Kapiteln würde ich an deiner Stelle die Orts- und Datumsangaben so gestalten, wie du dich am wohlsten fühlst. Da gehen die Meinungen wahrscheinlich auseinander. Ich könnte mit beiden Varianten.

[Melanie]

Ich würde Ort und Datumsangaben durchziehen, denn ich als Leser habe doch schon "erlesen" dass die Prota nicht weiß, wer wann und wo sie ist ... Und ich als Leser weiß anhand ihrer pov, dass SIE nicht weiß, wann sie wo ist, anhand der anderen povs weiß ich aber genau, was wann wo Phase ist. Oder?
Wäre es nicht ein bisschen "Leserveräppelung", wenn du da in die Kapitelüberschriften plötzlich einen Bruch hineinbringst?
Weißt du, wie ichs mein?

Es sei denn, du möchtest für den Leser genauso wie für die Prota im Unklaren lassen, wann was mit ihr geschieht. Dann darf aber aus den anderen Kapiteln meiner Meinung nach kein Zusammenhang in der Zeitlichen Abfolge herstellbar sein ... und das hinzubekommen, stelle ich mir eher kompliziert vor. Oder springst du zwischen den povs nicht nur in den Orten, sondern auch in den Zeiten hin und her?

(Eine Idee wäre auch, anstelle Zeit und Datum bei der Amnesieprota einfach nur einen Namen zu nennen. Also den, der in echt ihrer ist, oder der ihr gegeben wird, weil keiner weiß, wer sie ist?)

[Eimerian]

[Isabelle34]

Spielt die genaue Zeit denn eine Rolle in deinem Roman? Also droht eine Bombe hochzugehen oder sowas in der Art?

Ich halte es so, dass ich das Datum und den Ort nur voransetze - und damit ein neues Kapitel beginne - wenn sich beides ändert. Meist, wenn ein längerer Zeitraum vergeht zwischen der abgeschlossenen und der neuen Handlung.

Als Leser fände ich ehrlich gesagt nervig, wenn ich viermal gesagt bekomme, welcher Tag ist und an welchem Ort die Protas sind. Solange der Autor mir nichts anderes sagt, gehe ich davon aus, dass sich da nichts geändert hat.

Ich sehe die Kapitelüberschrift allerdings auch als Info für den Leser, die mit den Protas bzw. der Perspektive nicht direkt was zu tun hat.

[Nicki]

[Nordlicht]

Danke euch Die Daten sollen als Countdown die Spannung erhöhen (am Datum X wird der Killer vor der Tür stehen); die POVs sind auch ohne die Kapitelüberschriften klar, das kam vllt in meiner Frage nicht so rüber.