Nicht hier

[Enfant Terrible]

Ich bin nicht hier.

Ich schwebe
zwischen Wolkenkratzern
und Luftschlössern,
bevor ich wieder
im Klärschlamm untertauche.
Ich wandle
über Schlacht-
und Spielfelder,
Krieche
durch tiefe Risse
die noch nicht ausgefüllt
mit Nebel.

Ich bin auf der Suche;
überall dort
wo Teile meiner Seele
verstreut oder begraben liegen –
verkauft, eingetauscht, gestohlen…
Selbst wenn ich sie
nicht zurückbringen kann,
weil ich den Pfand
für eine Maskerade verschwendete,
so will ich diese Fragmente
noch ein letztes Mal besuchen.

Ich lasse mich
von dem Orkan tragen,
und hoffe, das ich mich nicht
vor dem Spiegelbild erschrecke
in der Oberfläche des Tränensees
in den Splittern meines Ichs

[Kryz Lair]

Ich habe noch nicht allzu vieles von dir gelesen... zu diesem Gedicht muss ich dir meine Wertschätzung aussprechen...gefällt mir sehr gut. Sehr klar und trotz,oder gerade wegen, der Reimlosigkeit angenehm rhytmisch lesbar...Reime sind etwas Schönes, wenn sie angebracht sind und nicht fehl am Platze wirken.

[Enfant Terrible]

Allmählich habe ich die Hoffnung aufgegeben, das Reimmonster zu zähmen, und bin aus diesem Grund auf Gedankengedichte umgestiegen. Danke für dein Lob, es ist mir wichtig, wenigstens in einem Bereich der Lyrik halbwegs Lesbares zustande bringen zu können.  

[SylviaB]

Dein Gedicht wurde in den experimentellen Bereich verschoben.