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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Die Ruhe und das altern


 
 
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Eugene
Geschlecht:männlichSchneckenpost


Beiträge: 14
Wohnort: Bayern


Beitrag15.02.2013 16:50
Die Ruhe und das altern
von Eugene
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Die Ruhe und das altern

Ich sehe Dich in deiner Pracht
was die Zeit aus Dir gemacht
Nackt, zerzaust vom Zahn der Zeit
stehst du da so ohne Kleid

Die Winterzeit die setzt Dir zu
Du stehst da drüben in deiner Ruh
ich spür die Majestät in deiner Näh
und denke leise in mir drin
warum ich nicht so wie Du bin

Der Frühling kommt zu Dir herab
ich sehe Dich in Deiner Pracht
vorbei die Nacht, die dunkle Zeit
„hurra“ jetzt ist es wieder soweit
jetzt hast Du an dein Blütenkleid

Mein Freund der Baum
ich liebe Dich,
deine Nähe, die schätze ich,
ich setze mich
in Deinem Schatten, genieß die Ruh
und schaue unserem altern zu



_________________
finde dich, dann findet dich die Welt
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G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
G

Alter: 38
Beiträge: 680



G
Beitrag17.02.2013 17:38

von G.T.
Antworten mit Zitat

Inhaltlich gefällt mir dein Gedicht ganz gut. smile
An der Umsetzung lässt sich aber sicher noch arbeiten. Erstmal ist dein Gedicht metrisch nicht sauber. Auch wiederholst du manches gerne:

Zitat:
Ich sehe Dich in deiner Pracht (4-hebiger Jambus)
was die Zeit aus Dir gemacht (4-hebiger Trochäus)
Nackt, zerzaust vom Zahn der Zeit (4-hebiger Trochäus)
stehst du da so ohne Kleid (4-hebiger Trochäus)

Die Winterzeit die setzt Dir zu (4-hebiger Jambus)
Du stehst da drüben in deiner Ruh (kein klares Metrum, zwei unbetone Silben (drüben in))
ich spür die Majestät in deiner Näh (5-hebiger Jambus) -> Wort ohne Reim, in der folgenden Strophe ist das anders
und denke leise in mir drin (4-hebiger Jambus)
warum ich nicht so wie Du bin (4-hebiger Jambus, wenn man's etwas stolpernd liest)

Der Frühling kommt zu Dir herab (4-hebiger Jambus)
ich sehe Dich in Deiner Pracht (4-hebiger Jambus) -> Pracht/herab bilden keinen Reim
vorbei die Nacht, die dunkle Zeit (4-hebiger Jambus)
„hurra“ jetzt ist es wieder soweit (kein klares Metrum, zwei unbetonte Silben (wieder soweit))
jetzt hast Du an dein Blütenkleid (4-hebiger Jambus)

Mein Freund der Baum (2-hebiger Jambus)
ich liebe Dich, (2-hebiger Jambus)
deine Nähe, die schätze ich, (kein klares Metrum, zwei unbetonten Silben (Nähe, die))
ich setze mich (2-hebiger Jambus)
in Deinen Schatten, genieß die Ruh (kein klares Metrum, zwei unbetonte Silben (Schatten, genieß))
und schaue unserem Altern zu (4-hebiger Jambus, wenn man aus "unserem" unserm macht)



Erster Tipp: Entscheide dich für ein Metrum. Ich würde dir den 4-hebigen Jambus empfehlen, weil er sowieso am stärksten vertreten ist. Wenn in der letzten Strophe mal zwei Verse anders gestaltet sind, ist das nicht schlimm, aber so durcheinander, wie es im Moment ist, bildet das Gedicht keinen schönen Fluss.
Um meine Analyse weiter fortzuführen:
Innerhalb dieses kurzen Gedichtes sind einige Worte äußerst stark präsent. Ich weiß ja nicht, ob das Absicht ist, aber mich stört das ganze Du/Dir/Dich etwas. Du bietest sprachlich kaum Abwechslung, auf mich machen die meisten Zeilen den Eindruck, als bestünden sie zum Großteil aus Füllwörtern. Das merke ich an Ausdrücken wie "in mir drin", "da drüben", "da so ohne". Du verwendest sehr viele kurze Wörter, die nicht viel Inhalt transportieren. Auch die Beschreibung des Baumes bleibt leider fad Crying or Very sad : Mit "Pracht" beschreibt das lyr. Ich ihn, ein sehr abstrakter Begriff, "ohne Kleid" (später "Blütenkleid") finde ich auch schon etwas abgestanden. Dann "Majestät" und "Ruh" - das sind wieder abstrakte Begriffe, die den Eindruck des lyr. Ich wiedergeben, ihn aber nicht an den Leser weiterleiten, denn der Leser kann sich über diesen Baum kein eigenes Urteil bilden. Ich fände es schön, diese Charakteristika des Baumes über seine Erscheinung vermittelt zu bekommen und nicht einfach so quasi "auf dem Tablett serviert".
Oder auch die Metamorphose, vom Winter- zum Frühlingsbaum, die vollzieht sich sehr plötzlich, eben noch nackt - zack! -, schon ist da ein ganzes Blütenkleid. Kann man nicht Knospen reinbauen oder etwas anderes, das den Wandel noch plastischer macht?
Wieso setzt du das Hurra in Anführungszeichen?

Also, abschließend meine Tipps:
1. Metrik strukturieren
2. Füllwörter streichen, an ihrer Stelle den Baum stärker charakterisieren, vielleicht auch die Beziehung des lyr. Ich zu ihm.
3. Stärkere Bilder entwickeln. Blütenkleid, Zahn der Zeit, das sind sehr gängige Bilder - an sich nicht schlimm, aber das Gedicht besteht eben nur aus solchen Allgemeinumschreibungen. Versuch doch mal, originellere Beschreibungen für das zu finden, was du transportieren willst.

Gruß! Wink             G.T.
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jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

Alter: 35
Beiträge: 3974
Wohnort: München
Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor
Goldene Feder Lyrik


Beitrag18.02.2013 12:54

von jim-knopf
Antworten mit Zitat

hallo eugene

ich würde mich ghs kritik anschließen und deinen text gerne in die werkstatt verschieben. es gibt tatsächlich noch große probleme mit der metrik und in der werkstatt gibt es leute, die dir dabei helfen, diese dinge in den griff  zu bekommen. die lyrik hier sollte fertigen texte vorbehalten bleiben. an deinem ist noch einiges zu tüffteln, denke ich.

viele grüße
roman


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Eugene
Geschlecht:männlichSchneckenpost


Beiträge: 14
Wohnort: Bayern


Beitrag18.02.2013 15:50

von Eugene
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey GT,
vielen Dank für deine Super analyse, die mir sehr weiterhilft.

Ich werde mal versuchen deine beschriebenen Punkte umzusetzten.

Gruß
Eugene


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Eugene
Geschlecht:männlichSchneckenpost


Beiträge: 14
Wohnort: Bayern


Beitrag18.02.2013 15:52

von Eugene
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey Roman,
eigentlich wollte ich auch in die Werkstatt, leider bin ich im Forum nocht nicht wirklich zuhause und habe mich deshalb in der verkehrten Richtung bewegt.

Gruß
Eugene


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