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Sagte er und Co

 
 
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suntime
Geschlecht:männlichEselsohr
S


Beiträge: 433



S
Beitrag15.02.2013 02:01
Sagte er und Co
von suntime
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ihr kennt das ja alle, die Dialoge der Art:

„bla bla bl“, sagte er.
„bla bla bl“, unterbrach sie ihn.
„bla bla bl“, murmelte sie.

Es ist mir bisher nie so richtig aufgefallen, das 'sagte er' und Abwandlungen davon gehören irgendwie einfach dazu und man kann ja auch sinnvolle Dinge damit preisgeben:
sagte er und rückte beleidigt seinen Barhocker zur Seite.

Nun habe ich rein zufällig ein altes Winnetou I Buch in die Hand bekommen und etwas darin geblättert. Der Karl schafft es doch glatt, gleich seitenweise Dialoge ohne diese 'sagte er und Co' zu verwenden. Aber verdammt, man weiß wirklich immer, wer gerade spricht.

Ich habe mir daraufhin die Dialoge in ein paar willkürlichen anderen Romanen angesehen. Die verwenden fast unisono 'sagte er und Co.'

Ist das, was der Karl da macht, quasi die hohe Kunst, oder nur sein persönlicher Stil? Sollte man dem nachzueifern versuchen?
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag15.02.2013 06:43

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Ich würde sagen, es ist die hohe Kunst. Jedenfalls sollte man diese Abwandlungen von "sagte" nicht allzu oft verwenden. Meine ich.

_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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Klaus
Geschlecht:männlichEselsohr
K

Alter: 73
Beiträge: 247
Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo


K
Beitrag15.02.2013 07:34

von Klaus
Antworten mit Zitat

„sagte“ ist in gewisser Weise ein Ausschlusskriterium. Sparsam eingesetzt als Stilmittel hat es jedoch durchaus seine Berechtigung – z. B. Streitgespräch: Rede und Gegenrede (in Humor, Satire). (siehe z. B. auch Bachmann-Preis, letztes Jahr, Olga Martynova  "Ich werde sagen: Hi!", ist sie deshalb doch im Vorentscheid fast rausgeflogen) - lässt sich aber problemlos vermeiden (dadurch keine ständigen Unterbrechungen des Textflusses).
Frage und Antwort:
Franz deutete auf die Berge am Horizont.
„Das ist unser nächstes Ziel!“ ( „sagte er“ ist hier z.B. mehr als flüssig, nämlich überflüssig)
Lill versuchte die Entfernung abzuschätzen.
„Und wie willst du diese Strecke an einem Tag schaffen?“, („fragte sie“ brauchen wir nicht, wofür gibt es Fragezeichen?)
„Wir werden fliegen.“ (Wer, wenn nicht Franz, sollte dies sagen? Also kein „sagte Franz“)
„Etwa mit den paar übriggebliebenen Luftballons? Wir haben doch nicht einmal mehr genug Helium für einen!“, (entgegnete Lill = ebenfalls überflüssig denn wir wissen mittlerweile wer da mit wem spricht.)
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3611
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag15.02.2013 08:16

von Nicki
Antworten mit Zitat

Braucht man sagte? In meinem Manuskript, ich habe gerade die Suchfunktion drüberlaufen lassen, finden sich bei ca 74000 Wörtern nur 5 Mal das Wort sagte. Und ich habe noch nicht überarbeitet, da fliegen noch einige raus. Ab und zu meinte und erwiderte, aber das war's auch schon. Und mein Manu ist ziemlich dialoglastig. Wenn man es so macht, wie Klaus es schreibt, braucht man es eigentlich nicht.

_________________
MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein


*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress
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Schreibmaschine
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 529



Beitrag15.02.2013 10:48

von Schreibmaschine
Antworten mit Zitat

Ich sitze hier gerade mit offenem Mund.

Leute, sog. dialog tags sind eine Notwendigkeit, um klar zu machen, wer spricht. Sie sind keinesfalls ein Ausdruck schlechten Schreibens. "sagte" wird so oft verwendet, dass es den Textfluss nicht unterbricht. Ganz im Gegenteil. Es sollte bevorzugt verwendet werden (wenn man denn einen dialog tag einsetzt). Unbedingt zu vermeiden sind telling-Alternativen zu sagte. Also z.B. "kommentierte" ,"erläuterte" aber eben auch "meinte" oder "erwiderte". Solche Worte kommentieren das was passiert für den Leser.

Im Übrigen lese ich oft schwachsinnige dialog tags. Zum Beispiel: "lachte" oder "kicherte". In einem Satz würde das dann so stehen: "Weiß ich doch nicht", lachte er.
Man sagt etwas (egal wie), aber etwas lachen kann man nicht.

Eine andere Geschichte sind natürlich Wörter wie etwa "flüsterte" oder "schrie". So etwas ist natürlich sinnvoll.

Dialog tags sollten auch nicht zu oft verwendet werden. Sonst stören sie tatsächlich den Erzählfluss. Oft kann man alternativ die sprechende Person etwas tun lassen (in dem betreffenden Absatz vor oder nach der wörtlichen Rede. Also z.B.
Leonard schüttelte den Kopf. "Ich fasse es einfach nicht."
Wichtig dabei ist natürlich die richtige Absatzsetzung oder der Leser ist schnell verwirrt.

Ganz ohne dialog tags geht es (bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen) nicht. Wie oft und wie selten man sie jedoch verwendet ist eine Frage des Stils und der Schreibintention.
Beispielsweise in einer Aktionsszene (viele) dialog tags einzubauen ist künstlerischer Selbstmord.  Laughing

Man darf meiner Meinung nach auch nicht den Fehler machen Autoren wie z.B. Karl May als Beispiel nehmen. Das war eine andere Zeit mit anderen Schreibstilen und vor allem einer anderen Leserschaft.

Bei all diesem Überlegungen sollte auch nie die Zielgruppe (für die man schreibt bzw. die das von einem Geschriebene voraussichtlich lesen wird) aus den Augen verlieren.
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Chelifera
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 57
Beiträge: 91
Wohnort: an der Mosel


Beitrag16.02.2013 02:29

von Chelifera
Antworten mit Zitat

@ Schreibmaschine: Hört sich sehr plausibel an.
Aber eine Frage hierzu:
Schreibmaschine hat Folgendes geschrieben:
Bei all diesem Überlegungen sollte auch nie die Zielgruppe (für die man schreibt bzw. die das von einem Geschriebene voraussichtlich lesen wird) aus den Augen verlieren.

Für Welche Zielgruppe schreibt man dann wie?
- Je höher der literarische Anspruch, desto weniger dialog tags?
- und je niedriger der vermutete IQ, desto mehr ?
(...ach nee, da passt ja dann Karl May nicht rein. Wink )

(Und nur um Missverständnisse zu vermeiden: Ich habe Karl May früher verschlungen!)
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Theresa87
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 527
Wohnort: bei Berlin


Beitrag16.02.2013 02:38

von Theresa87
Antworten mit Zitat

Dialog tags werden vor allem dann notwendig, wenn mehr als zwei Personen eine Unterhaltung führen. Solange es nur zwei Personen sind und am Anfang (und durch gute Absätze) deutlich gemacht wird, wer mit wem spricht, können sie oft weggelassen werden. Ich habe aber auch schon Bücher gelesen, bei denen ich einen Dialog mehrmals lesen musste, weil ich nicht nachvollziehen konnte, wer was gesagt hat (bzw. ich irgendwann mitten im Dialog "rausgeflogen" bin und nicht mehr wusste, welcher der beiden Sprecher grad "an der Reihe" war). In solchen Fällen hätte ich als Leser mir auf jeden Fall mehr von diesen ach so bösen dialog tags gewünscht wink

Liebe Grüße,
Theresa


_________________
Sprache ist mehr als nur Worte, Sprache ist Magie.
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Schreibmaschine
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 529



Beitrag16.02.2013 23:03

von Schreibmaschine
Antworten mit Zitat

Chelifera hat Folgendes geschrieben:

Für Welche Zielgruppe schreibt man dann wie?
- Je höher der literarische Anspruch, desto weniger dialog tags?
- und je niedriger der vermutete IQ, desto mehr ?
(...ach nee, da passt ja dann Karl May nicht rein. Wink )


Vielleicht war das Wort "Zielgruppe" ungünstig gewählt. "Genre" trifft es vielleicht besser. Wobei natürlich jedes Genre auch seine Zielgruppe hat. Wink

Sehr dialoglastige Szenen brauchen natürlich mehr dialog tags. Beinhaltet aber eine Szene viele Handlungen oder Beschreibungen, dann reichen diese oft schon, um dem Leser anzuzeigen, wer eigentlich spricht. Da sind dialog tags in aller Regel überflüssig.

Die Verwendung von dialog tags hat jedenfalls nichts mit dem literarischen Anspruch zu tun. Und mit dem IQ schon mal gar nichts.

Dialog tags haben als Orientierungshilfe (also damit der Leser weiß, wer gerade spricht) in anspruchsvoller Literatur ebenso ihre Berechtigung und Notwendigkeit wie in Unterhaltungsliteratur.

Wie jedes Instrument beim Schreiben sollten auch dialog tags nur dann eingesetzt werden, wenn es sinnvoll bzw. notwendig ist.

Man stelle sich mal eine Szene vor, in der sich drei, vier oder noch mehr Leute miteinander unterhalten oder auch durcheinanderreden. Wie soll denn bitte der Leser wissen, wer da gerade spricht, wenn man keine dialog tags verwendet? Die Alternative (also z.B. ein action beat) sollte auch, aber eben nicht ausschließlich verwendet werden, sonst wird die Dialogszene zu schwerfällig.

Mal ein Beispiel:

Tick, Trick und Track unterhalten sich.

Erstmal das Ganze ohne dialog tags und action beats:
"Woher soll ich das denn wissen?"
"Aber du hast doch behauptet, dass du Ahnung davon hast."
"Also eigentlich nicht."
"Lasst uns doch einfach was anderes machen."
"Einverstanden."
"Na gut. Meinetwegen."


Jetzt mal das Ganze nur mit action beats:
Tick rieb sich den Nacken. "Woher soll ich das denn wissen?"
"Aber du hast doch behauptet, dass du Ahnung davon hast." Schnaufend stapfte Trick auf und ab.
Tick kaute auf seiner Unterlippe herum."Also eigentlich nicht."
Track öffnete die Tür und sah sich zu seinen Brüdern um. "Lasst uns doch einfach was anderes machen."
Lächelnd nickte Tick. "Einverstanden."
"Na gut." Trick atmete laut aus. "Meinetwegen."


Nun das Ganze ausschließlich mit dialog tags:
"Woher soll ich das denn wissen?", fragte Tick.
"Aber du hast doch behauptet, dass du Ahnung davon hast", sagte Trick.
"Also eigentlich nicht", sagte Tick.
"Lasst uns doch einfach was anderes machen", sagte Track.
"Einverstanden", sagte Tick.
"Na gut", sagte Trick. "Meinetwegen.


Bei allen Beispiel fällt auf, dass es so nicht funktioniert. Auf die sinnvolle Anwendung der unterschiedlichen Instrumente kommt es an.
Hier also mal eine Kombination:
Tick rieb sich den Nacken. "Woher soll ich das denn wissen?"
"Aber du hast doch behauptet, dass du Ahnung davon hast", sagte Trick.
"Also eigentlich nicht."
Track öffnete die Tür und sah sich zu seinen Brüdern um. "Lasst uns doch einfach was anderes machen."
"Einverstanden", sagte Tick lächelnd.
"Na gut." Trick atmete laut aus. "Meinetwegen."


Okay, keines dieser Beispiele ist ein literarisches Meisterwerk. Lol
Aber es zeigt vielleicht, die Kombination unterschiedlicher Instrumente, und damit auch die sinnvolle Verwendung von dialog tags, ein unerlässliches Mittel ist.
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suntime
Geschlecht:männlichEselsohr
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Beiträge: 433



S
Beitrag17.02.2013 10:08

von suntime
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke Schreibmaschine, für deine Klarstellung.

Ich gebe zu, ich habe eine Zeitlang auch versucht, auf dialog tag möglichst zu verzichten. Bis, na ja es musste so kommen, bis die Testleser anfingen zu fragen, wer gemeint ist. Wer? Wer?

Als Autor weiß man ja stets, wer gemeint ist. Dem Leser muss man es aber irgendwie mit auf den Weg geben. Wie, das finde ich von Schreibmaschine gut dargestellt.

Davon aber einmal abgesehen. Karl May verwendet nicht nur äußerst selten dialog tags, er geht auch sehr sparsam mit den action beats um, was die Dialoge eher langweilig machen, jedenfalls, wenn sie sich über Seiten strecken.
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Das_Krimisyndikat
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D

Alter: 47
Beiträge: 72
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D
Beitrag17.02.2013 10:23

von Das_Krimisyndikat
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Hallo Leute,

ich finde es eigentlich recht einfach. Solange man weiß wer spricht ist alles in Ordnung. Man darf den Leser nicht verlieren, sonst hat man verloren. Wie man dem Leser klar macht wer spricht, sollte sich am Lesefluss orientieren. Bei mir korrigiert sich da sehr viel, wenn ich mein Manu korrektur lese und dann noch mal wenn mein Frau das tut  Wink  Very Happy

Schreibmaschine hat das ganz gut dargestellt finde ich. Deshalb spare ich mir mal ein Beispiel  Wink


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Gruß
Das_Krimisyndikat


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Gast







Beitrag17.02.2013 18:45
ja schreibmaschiene war gut
von Gast
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ja schreibmaschiene war gut, aber ist es laut der deutschen rechtschreibung nicht pflicht bei jeder rede anzugeben wer spricht. ist sie nicht das mittel das es uns ermöglicht unseren sinn(unsinn) in worte zu fassen und bücher zu schreiben. wer sagt, dass es hässlich ist wenn man immer angibt wer spricht, ich bin es nicht. auch im beispiel, dass schreibmaschiene gegben hat wird nicht eindeutig klar wer was gesagt hat, ganz im gegenteil es sind nur pure vermutungen, glaube. ich hoffe sehr das euch euer glaube nicht gegen eine wand rennen lässt wo doch viele glauben es wäre gar keine da, denn man kann ja hier und da mal was weglassen. nur weil es in vielen bestsellern so praktiziert wird ist es noch nicht richtig, und wenn ihr diese gelesen habt dann habt ihr auch nur geraten wer was gesagt hat, oder ihr habt sogar geglaubt, dass euch eure logik erklärt hat wer was gesagt hat. krimischreiber aufgepasst logischerweise hätte auch alles anders sein können, ihr seid nur noch nicht drauf gekommen.
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suntime
Geschlecht:männlichEselsohr
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Beiträge: 433



S
Beitrag17.02.2013 20:09

von suntime
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Zitat:
ja schreibmaschiene war gut, aber ist es laut der deutschen rechtschreibung nicht pflicht bei jeder rede anzugeben wer spricht.


Ist es nicht. Es wird in der deutschen Rechtschreibung nur geregelt, wie man es machen muss, wenn man es macht.

Genaus wie geregelt wird, wann man etwas GROß und wan man etwas klein schreibt. Smile (Das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.)
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Beitrag18.02.2013 06:05

von Gast
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suntime hat Folgendes geschrieben:
(Das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.)


ja stimmt, es steht in den regeln der schilderung und auch noch in zwei anderen dokumenten, sorry hattest tatsächlich völlig recht. wie bereits noch nicht von mir erwähnt, im deutschuntericht in der schule hättest du das sagte schreiben müssen.
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Murmel
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Beitrag18.02.2013 16:00

von Murmel
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Es wurde festgestellt, dass der Leser das Wort 'sagte' überspringt, dass heißt, er hat gelernt es als Zeiger zu verwenden. Wer spricht? Er, sie, John, Lisa, usw.

Es ist unauffällig. Für den Word Counter nicht, aber für das lesende Auge und darum geht es.

Alle anderen Wörter des Sprechens müssen vom Gehirn "übersetzt" werden. meinte er... unterbrach .... sind daher nichts anderes als ein etwas unbeholfener Versuch, das Wort 'sagte' zu vermeiden. Dass jemand einen Satz unterbricht, lässt sich durch den Dialog selbst darstellen.

Ob man 'sagte' zulassen soll oder ersetzen, ist auch eine Modeerscheinung. Ich finde, Dialog Tags (wenn wir im englischen bleiben wollen) sind wichtig zur Klarheit, aber am einfachsten durch action tags (jemand tut etwas während oder bevor er spricht) als durch speech tags (spricht, sagte, rief) darzustellen. Im Falle eines Action tags gehört der Dialogteil immer noch direkt herangezogen.

Mit etwas Übung bekommt man das gut hin. Schreibmaschine hat euch gute Beispiele gezeigt. smile


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Das_Krimisyndikat
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D
Beitrag18.02.2013 16:36

von Das_Krimisyndikat
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Mahlzeit,

also ehrlich gesagt versuche ich es so gut es geht zu vermeiden. Wenn zu viel von sagte, antwortete und Co. vorkommt, regt mich das auf. Ich brauche nicht in jeder Zeile eines Dialoges einen Hinweis. Schon gar nicht, wenn nur zwei Personen reden. Aber ich denke, dass es von Leser zu Leser unterschiedlich ist. Deshalb gehe ich davon aus, dass sich hier auch keine gemeinsame Meinung herauskristalisieren wird.


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Das_Krimisyndikat


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Beitrag18.02.2013 16:45

von Gast
Antworten mit Zitat

Zitat:
Alle anderen Wörter des Sprechens müssen vom Gehirn "übersetzt" werden. meinte er... unterbrach .... sind daher nichts anderes als ein etwas unbeholfener Versuch, das Wort 'sagte' zu vermeiden.


Du hast def. Recht, dass wenn schnelle Erfassbarkeit Ziel ist, dies eine Rolle spielt. Allerdings gibt es durchaus Autoren, die 'sagte' meiden. Diese Frage btw. fällt direkt mit unter die Diskussion über Adjektive und Füllwörter.

Wer es vermag, der kann so viel kommentieren, murmeln und nuscheln, wie die Sprache hergibt.

Je reduzierter der Stil, um so weniger passt alles, was vom 'sagte' weggeht,  - aber wer üppiger schreibt, der kann durchaus aus den Vollen der Sprache schöpfen, ohne sich unbeholfen nennen zu lassen.
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Murmel
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Beiträge: 6367
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DSFo-Sponsor


Beitrag21.02.2013 16:49

von Murmel
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Unbeholfen dann, wenn mit Gewalt das unauffaellige 'sagte' ersetzt wird und damit nicht mehr der Dialog fuer sich selbst sprichten kann sondern die Tags. Wenn die Sprache das Ziel der Geschichte ist, werden die Tags aus anderen Gruenden gesetzt als bei der Wiederholungspsychose. Diese schlaegt bekanntlich auch zu, wenn der Personenname staendig durch Attribute ersetzt wird, und der Eindruck entsteht, dass da noch mehr Personen handeln als es eigentlich sind.

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Sunebaer
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Beiträge: 21
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Beitrag21.02.2013 23:44

von Sunebaer
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N ´Abend,

als Leserin überlese ich "sagte" regelmäßig wenn der der Dialog spannend und gut ist.
Als Schreiberin dachte ich am Anfang, man müsste "sagte" oft durch etwas anderes ersetzen. Je länger ich schreibe, umso weniger verwende ich diese Vermeidungsstrategien. Wenn mein Dialog gut ist, dann fällt das "sagte" nicht ins Gewicht. Und ich achte darauf, dass deutlich ist, wer was sagte. Unklarheiten in dem Bereich hasse ich nämlich als Leserin ...

lg, S.
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag22.02.2013 00:34

von nothingisreal
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Theresa87 hat Folgendes geschrieben:
Dialog tags werden vor allem dann notwendig, wenn mehr als zwei Personen eine Unterhaltung führen. Solange es nur zwei Personen sind und am Anfang (und durch gute Absätze) deutlich gemacht wird, wer mit wem spricht, können sie oft weggelassen werden.




Absolut richtig!

Ich habe gerade mein Manuskript nach genau dem Wörtchen "sagte" abgesucht und herausgefunden, dass ich es gerne sehr unnötigweise benutze.
Andererseits, habe ich oft Szenen, in denen bis zu zehn Leute gemeinsam reden. Da kann ich unmöglich jemanden abverlangen, dass er weiß, wer wann spricht.

Noch ein guter Trick: Wenn jemand jemanden anspricht, lässt man ihn einfach seinen Namen nennen.

"Schau her, wenn ich mit dir rede, Luke!"
"Was willst du?"

Und selbst wenn zehn Leute im Raum sind, kann man davon ausgehen, dass Luke der ist, der die Frage stellt. Es sei denn, es findet sich ein Typ, der ständig reinquasselt. Aber auch das, wird dann irgendwann einmal der Leser wissen.


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Wolfi
Geschlecht:männlichKlammeraffe


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Wohnort: München


Beitrag22.02.2013 07:30

von Wolfi
Antworten mit Zitat

Zitat:
"Schau her, wenn ich mit dir rede, Luke!"

sagte Karl, oder sagte das der Benni oder sagte das doch Karola?

und das ist so richtig nothingisreal?


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Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können.
(Albert Einstein)
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Nr. 5
Geschlecht:weiblichLachfaltensammler

Alter: 42
Beiträge: 1162
Wohnort: in meiner eigenen Welt


Beitrag22.02.2013 08:35

von Nr. 5
Antworten mit Zitat

Ab und zu taucht mal ein neuer Thread auf, den ich furchtbar interessant finde - so auch dieser.

Ich schaue auch tatsächlich darauf, wie oft ich "sagte" verwende und auch bei mir hat sich meine Be- oder Verurteilung dieses Wörtchens grundlegend verändert mit der Zeit.
Anfangs war es mir noch nicht mal bewusst - da habe ich einfach drauf los geschrieben.
Später wollte ich es vermeiden und es wurde immer blumiger, bis man vor Blumen schon fast nichts mehr gesehen hat vom Dialog.
Dann habe ich mit dem Wörtchen meinen Frieden geschlossen und bin mit der Heckenschere an die Blumen.
Jetzt passt alles, soweit ich es denn beurteilen kann.
Vielleicht kommt ja nochmal ein ganz neuer Schub "Schreibstil" und ich entdecke, dass "eigentlich" (<- ich hasse das Wort) alles ganz anders sein muss.

Ich finde, zu dem Thema ist es wie mit den meisten Dingen: In Maßen passt es.

(sagte ich)
 Wink


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"Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende." Oscar Wilde
"Gilt übrigens auch für Überarbeitungen." Die Fünf
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Schreibmaschine
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 529



Beitrag22.02.2013 10:26

von Schreibmaschine
Antworten mit Zitat

nothingisreal hat Folgendes geschrieben:

Noch ein guter Trick: Wenn jemand jemanden anspricht, lässt man ihn einfach seinen Namen nennen.


Das ist auf jeden Fall eine Möglichkeit. Aber sie ist verlockend. Wichtig ist, dass es nicht besonders auffällt. Wenn es in einem Manuskript drei, vielleicht vier Mal vorkommt, dann ist es okay. Aber wenn es ständig auftaucht, wird es unrealistisch. In Unterhaltungen nennen wir normalerweise den Namen unseres Gesprächspartners nicht so oft.

Ich denke, hier gilt, was auch sonst beim Schreiben gilt: Es ist gut, viele Möglichkeiten zu haben, wenn man schreibt. Das ist wie ein Handwerker, der einen üppig ausgestatteten Werkzeugkoffer dabei hat.

Alle Werkzeuge dann richtig anzuwenden, erfordert Erfahrung. In diesem Sinne stürze ich mich jetzt aufs Üben. Wink
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