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Zeitgeist / Gefangen


 
 
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Anna Berg
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 61
Beiträge: 35
Wohnort: München


Beitrag03.02.2013 16:04
Zeitgeist / Gefangen
von Anna Berg
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Da ich neu in diesem Forum bin, stelle ich hier ein paar Texte ein, damit Ihr einen Eindruck bekommt, was und wie ich so schreibe. Manche Texte sind recht kurz, andere länger und andere waren Teil diverser Lesungen in meiner Heimatstadt.
Der erste Text ist nach diversen Diskussionen im Freundes- und Bekanntenkreis entstanden.


Zeitgeist

Das Leben im 21. Jahrhundert ist von vielen Merkwürdigkeiten geprägt und oft genug frage ich mich, ob ich nur zu verbohrt bin, weil ich an dem festzuhalten versuche, was ich als Kind gelernt habe.

Beispielsweise werde ich mich nie daran gewöhnen, dass es unüblich ist, Kinder die Konsequenzen ihres – in Ausnahmefällen – falschen Handelns spüren zu lassen.
Damit sind nicht Prügel oder andere physische Strafen gemeint, sondern die Auseinandersetzung mit dem Tun. Wenn also der Nachbarsjunge anstatt auf der Wiese lieber neben dem Parkplatz mit seinem Freund Fußball spielt und dabei den Spiegel meines Autos in Stücke haut, begleichen die Eltern ohne viel Gezeter den Schaden und erklären mir im Beisein ihres Sohnes, ich habe eben an einer ungünstigen Stelle geparkt. Im Übrigen habe ihr Manuel ein Recht auf freie Entfaltung. Das veranlasst den lieben Kleinen dazu, mir eine Nase zu drehen und gleich noch auszuprobieren, ob die Windschutzscheibe bruchfest ist.

Wenn wir uns früher beim Spielen verletzten und mit gebrochenen Gliedmaßen oder ausgeschlagenen Zähnen nach Hause kamen, wurde nicht in fieberhafter Eile nach einem Schuldigen gesucht, sondern das Geschehen als das gesehen, was es war: ein Unfall. Kein Mensch kam auf die Idee, nachzuforschen, ob jemand die Aufsichtspflicht verletzt hatte oder der Spielplatzbetreiber wegen gefährlicher Geräte zur Verantwortung gezogen werden könnte.

Prügelten wir uns und ein Erwachsener mischte sich ein, war der Streit sofort beendet, weil wir Respekt vor dem Älteren hatten. Bei meinem letzten Versuch, einen Zank zu schlichten, wurde ich als „Grufti“ beschimpft und einer der Streithähne spuckte mich an. Ist es das, was sich die Verfechter der antiautoritären Erziehung wünschten?

In der Schule gab der Lehrer die erzielten Noten vor der gesamten Klasse bekannt, manche Kinder blieben am Schuljahresende sitzen, andere konnten nicht auf das Gymnasium wechseln, aber das war eben so. Heute finden emotionsgeladene Elternabende statt und man fordert eine Änderung der Leistungsbewertung.

Ich behaupte nicht, alles sei wunderbar gewesen, doch Dank unserer Eltern lernten wir, dass wir nicht nur Rechte sondern auch Pflichten hatten. Fragen Sie heutzutage ein Kind nach seinen Pflichten, kann es passieren, dass Sie den Sinn des Wortes erst einmal erklären müssen.

Apropos „erklären“: Neulich erhielt ich eine verirrte SMS mit folgendem Inhalt: Bild!! Hase! SUASAP! Heute N8? BIBA! N.
Bild und Hase schienen eindeutig, doch ohne Zusammenhang. Später, als ich meinen neunjährigen Sohn um Hilfe bat, offenbarte sich meine ganze Unwissenheit.
Zu Deutsch stand da: „Bärchen, ich liebe dich! Habe Sehnsucht! See you as soon as possible! Heute Nacht? Bis bald! N.
Abgesehen davon, dass ich überrascht war, wie gut mein Kind diese Unart bereits beherrschte, erschütterte mich die Verschandelung unserer Sprache.
In unserer Familie wird gepflegtes Hochdeutsch gesprochen, Wörter wie Kids, Event oder Location sind verpönt. Aber offensichtlich ist der Einfluss von Außen um ein Vielfaches mächtiger.

Vielleicht sollte ich mir angesichts dieses Phänomens einen der weit verbreiteten Ratgeber zulegen. Heutzutage ist es absolut üblich, ein Regal voller schlauer Bücher zu haben.
„Was tun, wenn mein Hamster bohnert?“, „Wenn die Eltern schwierig werden“, „Heilen im Galopp“ oder „Wie bringe ich meinem Mann schonend bei, dass ich keine Kopfschmerzen habe?“ sind ausgezeichnete Beispiele für die gedruckten Helfer in der Not.
Eigentlich brauche ich keine Freunde, keine Nachbarn, keine Ärzte mehr, denn für alles gibt es einen Ratgeber. Um den zu erwerben, muss ich nicht einmal mehr das Haus verlassen. Alles, was das Herz begehrt, lässt sich bequem im Internet bestellen.
Fehlt nur noch eines: Ein Taschencomputer mit Sprachausgabe, weil mir irgendwann einmal vor lauter Ratgebern und Bequemlichkeit die Worte fehlen werden.
Dann wird es Zeit für den nächsten stummen Helfer: „Wie funktioniert Kommunikation ohne TV, Internet und Handy?“

---------------------------
Die folgende Geschichte habe ich zum Teil selbst erlebt, zum Teil als unbeteiligte Zuschauerin.

Gefangen

Ich verfiel dieser Welt im selben Augenblick, da ich sie das erste Mal betrat. Absolut nichts ließ sich damit vergleichen. Der warme Schein der Karbidlampe auf Kristallwänden, die wie lauter Diamanten glitzerten, die Stille, die Dunkelheit abseits des Lichts, all das hatte mich bei meiner ersten Höhlentour gefangen genommen und nicht wieder losgelassen. Heute wollte ich gemeinsam mit meinem Freund Levi einen erst kürzlich entdeckten Abschnitt befahren. Wir waren schon eine gute Strecke geklettert, als es durch eine Engstelle nach schräg unten ging. Für unser Ziel hätten wir auch einen Kamin durchklettern können, aber dafür fühlte ich mich nicht mehr kräftig genug. Blieb also der enge Durchgang. Levi grinste.
„Ich habe schon geahnt, dass du dich dafür entscheiden würdest. Lass mich voraus kriechen, dann kann ich dir zeigen, wie du am besten durchkommst.“
Mit geübten Bewegungen legte er Rucksack, Helm und Karbidbehälter ab, band sie an ein kurzes Seil und ließ sich auf den Boden gleiten. Seine langen Beine schob er zuerst durch den Spalt. Dann drehte er sich auf die Seite, drückte sich mit den Händen von der Wand ab, schob sich weiter, bis die Schultern eine nach der anderen hindurch glitten und schon war auch sein Kopf verschwunden. Auf sicherem Boden angekommen, leuchtete er in meine Richtung und zog das Gepäck zu sich heran.
Ich legte mich auf den Boden, wie ich es bei Levi gesehen hatte und begann, mich wie ein Regenwurm durch die Enge zu schieben. Angst vor engen Räumen kannte ich nicht, also verschwendete ich keinen Gedanken an irgendwelche Horrorgeschichten. Es verlief alles bestens... bis in Brusthöhe etwas jede Fortbewegung verhinderte. Zunächst glaubte ich, meine Position nur ein wenig verändern zu müssen, um voran zu kommen. Mit den Händen über dem Kopf suchte ich an der Wand nach Halt. Vergeblich. Wie in Zeitlupe drehte ich mich ein wenig und … steckte endgültig fest.
„Was ist los?“, erkundigte sich Levi.
Seine Stimme klang keinen Deut beunruhigt.
„Ich bin eingeklemmt. Nach unten kann ich jedenfalls nicht weiter. Lass mich wieder zurück kriechen.“
Keine Antwort. Na gut, er zweifelte meine Entscheidung also nicht an. Meine Kletterstiefel scharrten über den Fels, um in einer Lücke genügend Halt für sanften Druck zu finden, der mich aus der Enge befreien sollte.
Doch weder sanfter noch kräftiger Druck änderte etwas an meiner Situation. Levi bot meinen Füßen mit seinem Rücken ein Stütze, ich drückte kräftig dagegen... nichts passierte.
Ich befand mich in der gleichen Lage wie der berühmte Bär, der nach zu viel Honigschlecken im Höhlenausgang feststeckte.
„Ob es hilft, mich gleichfalls ein paar Tage hungern zu lassen?“, dachte ich mit einem Anflug von Galgenhumor. Eigentlich war ich froh, ein paar Pfunde zugelegt zu haben, aber dass mir das zum Verhängnis werden könnte, wäre mir im Traum nicht eingefallen.
Ich hielt die Luft an und versuchte wieder, meine Position zu verändern. Vergebens. Als mir die Arme einschliefen und ich zu frieren begann, bekam mein Nervenkostüm die ersten Löcher.
„Levi, tu doch endlich was!“, jammerte ich.
Von der anderen Seite war kein Laut zu hören. Angestrengt lauschend lag ich da, aber Levi schien mit Sprachlosigkeit geschlagen. Wut und Enttäuschung machten sich in mir breit. Kein klarer Gedanke wollte die Dunkelheit in meinem Kopf erhellen.
Im Gegenteil – ich schalt mich eine ehrgeizige Trine, die nicht auf ihre Intuition hört. Wäre ich heute nicht schon einmal am Ende meiner Kräfte gewesen, käme ich sicher ohne viele Schwierigkeiten hier heraus.
Unerwartet stiegen Tränen in mir hoch. Erst flossen sie nur leise und heiß über mein Gesicht, dann schüttelte es mich förmlich, bis der Strom versiegt war. Als ob das Weinen etwas weggewaschen hätte, das mich am Denken hinderte, beschloss ich, einen erneuten Versuch zu wagen. Diesmal zwängte ich einen Arm am Kopf vorbei und schob meine Hand dorthin, wo Brust und Fels eins zu sein schienen. Ich wollte wissen, welche Form das Loch hatte, das mich festhielt. Meine klammen Finger ertasteten eine Wulst unter dem feuchten Overall. Die Erkenntnis traf mich wie ein Keulenschlag.
Der dicke Pullover hatte sich nach oben geschoben und damit meinen Brustumfang um mehrere Zentimeter wachsen lassen!
Es kostete mich noch einmal Unmengen von Energie und so viel Zeit, wie in einem Jahrhundert verrinnt, Ordnung in meine Kleidung zu bringen. Am Ende der Prozedur fiel ein Lichtstrahl erst auf mein Gesicht, dann wanderte er zur Wand und ich erkannte Levi. Er hatte sich in aller Stille einen anderen Rückweg gesucht, um mir von dieser Seite aus helfen zu können. Angenehme Wärme durchfloss meinen Körper, der Anspannung machte Erleichterung Platz. Levi half mir dabei, mich ein wenig in meiner Falle zu drehen. Wäre ich ein Flaschenkorken gewesen, hätte bestimmt ein  gewaltiges "Plopp" meinen Rutsch nach unten begleitet. So aber atmete ich befreit ein und aus, während ich versuchte, das Zittern sämtlicher Gliedmaßen in den Griff zu bekommen. Dann stand plötzlich Levi wieder neben mir. "Das hast du richtig gut gemacht!", hauchte er mir ins Ohr. Kein Wort darüber, wie ungeschickt ich mich verhalten hatte oder beinahe hysterisch geworden war. Die Erleichterung war mir wohl ins Gesicht geschrieben, denn er grinste verlegen und wies mit der Karbidlampe in der Hand auf die Felswand hinter mir. "Hast du eigentlich gesehen, was du verpasst hättest?"
Verblüfft setzte ich mir den Helm auf den Kopf und entzündete gleichfalls das Gas.
Waagerecht aus der Wand wachsende Kristalle, dünn wie Bindfäden glitzerten im Schein der Karbidlampe um die Wette.
Die zuvor erlittenen Qualen waren bei diesem Anblick im Handumdrehen vergessen.

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G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
G

Alter: 38
Beiträge: 680



G
Beitrag04.02.2013 17:56

von G.T.
Antworten mit Zitat

Erstmal die Bitte: Poste nur eine Geschichte!
Es geht ja darum, dir Eindrücke mitzuteilen, Tipps zu geben etc. pp., da hat es wenig Sinn, wenn du in einem Thread gleich zwei Geschichten postest. So kann kaum fruchtbare Textarbeit enstehen.

Zu deinem ersten Text: Den finde ich ziemlich mies (sorry für meine Offenheit, aber du hast ihn in die Prosa gestellt).
Zitat:
Ich behaupte nicht, alles sei wunderbar gewesen, doch Dank unserer Eltern lernten wir, dass wir nicht nur Rechte sondern auch Pflichten hatten. Fragen Sie heutzutage ein Kind nach seinen Pflichten, kann es passieren, dass Sie den Sinn des Wortes erst einmal erklären müssen.

Geht's noch platter? Du redest nur von zwei Generationen, die eine gut erzogen, die andere nicht. Gähn! Das ist oberflächlich, beleidigend für viele junge Leute, die nicht in solche Schubladen gehören und - einfallslos. Denn auch sprachlich bietet der Text nichts, du schreibst eben deine Gedanken ohne Kniffe oder dergleichen runter. Und dann noch die Selbstbeweihräucherung:
Zitat:
In unserer Familie wird gepflegtes Hochdeutsch gesprochen, Wörter wie Kids, Event oder Location sind verpönt. Aber offensichtlich ist der Einfluss von Außen um ein Vielfaches mächtiger.

Das ist stilistisch (!) unter aller Kanone.
Wenn du eine Botschaft an Leser bringen willst, solltest du anders vorgehen. Vor allem differenzierter deine Meinung rüberbringen, durchdachter auf (Gesellschafts-)Strukturen eingehen und nicht dich selbst als gutes Beispiel nehmen. (Ich gehe einfach mal davon aus, dass in diesem Fall die Ich-Erzählerin die Autorin ist. Wenn dem nicht so ist, vergib mir!)

Abschließend eine Frage zu dem Text: Für wen hast du ihn geschrieben? Wer glaubst du könnte daran interessiert sein und wieso?
Du scheinst ihn ja für veröffentlichungsreif zu halten (Prosa) und da ist die Beantwortung dieser Fragen wichtig. Ich selbst wüsste jetzt nämlich nicht, für wen dieser Text geschrieben sein könnte. Junge Menschen? Die werden doch nur als schlecht erzogen verpönt. Eltern? Die werden doch von Anfang an als falsch in ihren Auffassungen von Erziehung eingestuft - ob sie die haben oder nicht, wird gar nicht infrage gestellt. Du beginnst deinen Text mit Unterstellungen, ist schwer, damit die Sympathie des Lesers zu gewinnen.
Also, für wen ist er geschrieben?

Viele Grüße!  Wink G.T.

P.S.: Verstehe ich dich falsch, oder hast du vor, noch mehr Texte zu posten, nur damit wir deinen Stil kennen lernen? Das hat wahrscheinlich nicht viel Sinn, denn hier stellen viele Leute Texte ein und denen wollen wir ja auch gerecht werden. Mein Tipp: Poste lieber einen einzigen Text, den du selber gut aber noch nicht perfekt findest und an dem dir etwas liegt, sodass du gemeinsam mit anderen daran arbeiten kannst. Je mehr Texte auf einmal man anderen zu lesen gibt, desto schneller droht das Interesse zu erlahmen. Embarassed

P.P.S.: Zuallerletzt noch was Positives: Es gibt Ansätze im Text, du durchaus Potenzial haben. Zum Beispiel die Sache mit der SMS, da könnte man eine schöne Kurzgeschichte draus machen. Aber ohne Moral. Wieso nicht einfach den Kontrast zwischen zwei Generationen anhand der SMS-Kürzel darstellen, das kann lustig sein - und die moralische Wertung dessen kannst du getrost deinen Lesern überlassen, von "Unart" oder so zu sprechen ist nicht nur überflüssig, sondern (zumindest in meinem Falle) kontraproduktiv.
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Vogel
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 436

Goldene Neonzeit


Beitrag04.02.2013 21:23

von Vogel
Antworten mit Zitat

Haha, sorry, das mit Deinem Autospiegel war ein Unfall. Ich möchte da jetzt nicht nach einem Schuldigen suchen.

_________________
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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag04.02.2013 22:14

von Rainer Zufall
Antworten mit Zitat

Hallo Anna Berg,
ich kann G.T. nur Recht geben.
Der erste Text ist einfach eine Klage über den Verfall der Zivilisation.
Es ist ehrlich gesagt auch weder Kurzprosa noch Erählung, es ist eine Art Essay. Und sorry, mit diesem Inhalt. Das kannst du echt nicht bringen.
G.T. hat Recht, mach eine Geschichte daraus, z. B. über diese SMS-Botschaft oder irgendein Erlebnis mit frechen unerzogenen Kindern und ihren noch unerzogeneren Eltern, aber achte darauf, dass es nicht allzu sehr in eine Richtung geht. Wie du das momentan nimmst, ist es sehr klischeebelastet.

Bei der zweiten geschichte ist die Sache anders. Ich würde die an deiner Stelle aber extra posten, damit man sich überhaupt damit auseinandersetzen kann. Die gefiel mir besser.
Und last but not least,
Kommentare zu schreiben, das ist, wenn man sich auch nur ein bisschen überlegt zu der Geschichte, keine leichte, schnell zu erledigende Aufgabe.
Es kostet Mühe.
Ich würde das Geschichteneinstellen  doch ein wenig dosieren und mich kommentarmäßig selbst ein bisschen tummeln.
Ich finde immer, dass man dabei auch eine ganze Menge profitieren kann. Aber es ist halt auch eine Sache von Geben und Nehmen.
Viele Grüße
Rainer zufall
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Vogel
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 436

Goldene Neonzeit


Beitrag04.02.2013 22:29

von Vogel
Antworten mit Zitat

Also, den ersten Text finde ich ähnlich doof, wie mein Vorredner. Daher nur der flapsige Kommentar. Aber der zweite Text verdient mehr Aufmerksamkeit. Das ist eine spannende und furchtbare Situation, in der Du warst. Mehrfach konnte ich die Beklemmung selber spüren. Teilweise fand ich Deinen Bericht aber zu nüchtern, um wirklich packend zu sein. Ich überlege noch, woran das liegt, denn Du beschreibst ja Details und Gefühle, womit alles da sein müsste, um einen Text nicht nüchtern klingen zu lassen. Was ich mich frage, ist wieso Levi nicht gesagt hat, dass er andersherum geht. Ich wäre sauer gewesen. Die Auflösung mit dem Pullover sollte eigentlich einen Aha-Effekt bedingen, aber vom Timing her könnte der mehr knallen. Der ganze Aufbau des Textes ist vielleicht zu konventionell, die Formulierungen sind vorhersehbar, daher gewinnt man ein bißchen den Eindruck, einen Schulaufsatz zu lesen. Ich will aber nicht zu entmutigend klingen, teilweise ist es auch spannend geschrieben und Du formulierst durchgehend in gutem, richtigem Deutsch.

Details:

Zitat:
Ich verfiel dieser Welt im selben Augenblick, da ich sie das erste Mal betrat. Absolut nichts ließ sich damit vergleichen.

Der Anfang verführt sofort zum Weiterlesen, gefällt mir.

Zitat:
„Ob es hilft, mich gleichfalls ein paar Tage hungern zu lassen?“, dachte ich mit einem Anflug von Galgenhumor.

Ich glaube Dir nicht, dass Du in der Situation Deine Gedanken so formuliert hast.


Zitat:
Es kostete mich noch einmal Unmengen von Energie und so viel Zeit, wie in einem Jahrhundert verrinnt, Ordnung in meine Kleidung zu bringen.

Die Formulierung gefällt mir.

Zitat:
der Anspannung machte Erleichterung Platz.

Umgekehrt meinst Du wohl.

Gruß
Vogel


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Anna Berg
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Beitrag05.02.2013 00:22

von Anna Berg
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vogel hat Folgendes geschrieben:


Zitat:
„Ob es hilft, mich gleichfalls ein paar Tage hungern zu lassen?“, dachte ich mit einem Anflug von Galgenhumor.

Ich glaube Dir nicht, dass Du in der Situation Deine Gedanken so formuliert hast.


Oh doch, das kannst Du mir glauben, weil nämlich nicht ich diejenige war, die feststeckte. Meine Freundin hat diese Art von Humor und platzt damit in den unpassendsten Momenten heraus.

Gruß
Anna
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Anna Berg
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Alter: 61
Beiträge: 35
Wohnort: München


Beitrag05.02.2013 00:26

von Anna Berg
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo miteinander. Danke für die Kommentare!
Die geposteten Texte waren Teile zweier Lesungen in einem Kreis von Leuten, die sich untereinander kennen.
Es ging mir lediglich darum, einen Eindruck zu vermitteln, was mich so beschäftigt und wie ich schreibe.
Und ja, mir ist gutes Deutsch wichtig, daraus mache ich keinen Hehl.
Auch wenn ich es Eurer Meinung nach recht platt formuliert habe, in dem Rahmen hat es gepasst.

Ich habe nicht die Absicht, die Sachen zu veröffentlichen, höchstens den einen oder anderen Ausschnitt in einem längeren Werk zu verwenden.

Anna
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G.T.
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G
Beitrag05.02.2013 00:39

von G.T.
Antworten mit Zitat

Dass dir gutes Deutsch wichtig ist und dass du daraus keinen Hehl machst, daran gibt es nichts zu meckern. Zu meckern gibt es nur etwas daran, wenn in einem, nennen wir es Essay du deine Liebe zu gutem Deutsch ex negativo herleitest - aus dem Unvermögen Anderer mit der Sprache umzugehen. Das kannst du doch sicher schöner und weniger pauschalisierend rüberbringen!
Ein Mensch, der gerne Klavier spielt, wirkt auch unsympathisch, wenn er seine Liebe zum Klavierspiel damit untermauert, wie mies andere Klavier spielen.  Rolling Eyes

Du hast sogar blau unterlegt, dass es dir nur darum ging, einen Eindruck zu vermitteln. Bist du also an Textarbeit gar nicht interessiert?  Crying or Very sad Ok, dann halte ich mich wohl besser mit meiner Meinung zurück.  Wink
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Vogel
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Beiträge: 436

Goldene Neonzeit


Beitrag05.02.2013 22:10

von Vogel
Antworten mit Zitat

Anna Berg hat Folgendes geschrieben:
Vogel hat Folgendes geschrieben:


Zitat:
„Ob es hilft, mich gleichfalls ein paar Tage hungern zu lassen?“, dachte ich mit einem Anflug von Galgenhumor.

Ich glaube Dir nicht, dass Du in der Situation Deine Gedanken so formuliert hast.


Oh doch, das kannst Du mir glauben, weil nämlich nicht ich diejenige war, die feststeckte. Meine Freundin hat diese Art von Humor und platzt damit in den unpassendsten Momenten heraus.

Gruß
Anna


Ich meinte auch nicht den Inhalt, sondern die Formulierung.


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