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Haruka-Shio Schneckenpost
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Beiträge: 13
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Gast
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20.01.2013 13:44
von Gast
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Hallo Haruka,
ich bin mir sehr unsicher, ob dies ein Gedicht ist, das wirken kann einem Leser gegenüber. Der Anfang zum Beispiel:
Die Nächte ziehen wieder an einen vorbei
Ich drehe mich wie immer im Kreise
Und weiß nicht weiter
Tag ein Tag aus mach ich dasselbe
Und denk mir, was mach ich nur hier?
Das ist eine recht breit ausgeführte, in allgemeiner Umgangssprache gehaltene Beschreibung, der es, denke ich, nicht glückt, die Aufmerksamkeit des Lesers zu gewinnen, und noch wichtiger: festzuhalten. Das wäre dann auch meine Frage an dich: Was hat der Leser nach deiner Verfasser-Meinung hier erfahren, was ihm den Anstoß geben könnte, weiterzulesen?! ("an einem", übrigens).
Nun müssen ja nicht alle Gedichte "auf einen Leser hin" geschrieben sein; aber wenn ein Text hier ins Forum gestellt wird, ist es wohl unvermeidlich, dass er so aufgefasst und angesehen wird.
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Haruka-Shio Schneckenpost
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Beiträge: 13
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 20.01.2013 16:04
von Aranka
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Hallo Haruka-Shio,
das Einerlei der Tage ist die Thematik dieses Textes. Ein wenig resigniert, ein wenig melancholisch hängt das LI seinen Gedanken nach. Ich spüre Einsamkeit und Heimweh und Sehnsucht nach Verlorenem. Gegen Ende steigert sich das Tempo der Zeilen, auch das der Gefühle, bis alles wieder eingefangen wird vom Alltag.
Inhaltlich ließe sich das sicherlich lyrisch umsetzen, auch mit den Bilder und Szenen, die du in den Blick nimmst.
Bevor der Text jedoch ein lyrischer wird, müsste aus meiner Sicht noch ein wenig daran gefeilt werden.
Die Sprache ist eine prosanahe, ja an manchen Stellen schrammt sie dicht an der Umgangssprache vorbei. Sie ist angefüllt mir „üblichen Redewendungen“, die selbst in der Prosa kein guter Stil sind und einem mündlichen Sprachgebrauch angehören. Ich werde zur Verdeutlichung einmal solche Stellen rot markieren.
Ich denke, es wäre nicht schlecht, wenn du dich einmal über ein paar lyrische Gestaltungsmöglichkeiten der Sprache informieren würdest und dann den Text noch einmal überarbeiteten und auf aussagekräftige und eigenständige Bilder konzentrieren würdest.
Zitat: | Die Nächte ziehen wieder an einen vorbei
Ich drehe mich wie immer im Kreise
Und weiß nicht weiter
Tag ein Tag aus mach ich dasselbe
Und denk mir, was mach ich nur hier?
Ich [color=green]laufe durch die Gegend [/color]
Ich sehe alles wie immer
Der Wind weht mir ins Gesicht
Die Sonne scheint
Und ich gehe allein durch diesen Park wieder
Kinder laufen an mir vorbei
Sie lachen unbeschert und haben Spaß
Ich denk an meine Heimat zurück
Ich würde zu gern wieder durch die Felder laufen |
Ein unverbindlicher Plauderton, viele Wortwiederholungen, die Bilder, die du dann vors Leserauge holst, versinken ein wenig in diesen Füllworten.
Vielleicht kannst du mit meinen Anmerkungen etwas anfangen, sonst frage einfach konkret nach.
Liebe Grüße Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Haruka-Shio Schneckenpost
H
Beiträge: 13
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MrPink Lyromane
Alter: 53 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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21.01.2013 21:07
von MrPink
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Nabend Haruka-Shio,
die Stimmung kommt gut rüber, sehr bildhafte Beschreibungen. Lyrischer darf der Text schon noch daherkommen.
Zitat: | Die Nächte ziehen wieder an einen vorbei |
Liegt hier eine Verwechselung der Fälle vor (Akkusativ/Dativ)?
oder hier:
Zitat: | wenn ich die Straße an den Geschäft entlang gehe | ??
Man soll ja nicht den Verfasser mit dem lyrischen Ich gleichsetzen, mach ich jetzt aber und entschuldige mich hiermit gleich dafür:
Ist Deutsch deine Muttersprache?
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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21.01.2013 21:59
von firstoffertio
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Mich hat der Text beeindruckt. Er kommt ehrlich und authentisch bei mir an. Das Lyrische Ich hat zwar einen Alltag in der Fremde, und doch dabei Heimweh. Es fühlt sich nicht zu Hause. Das ist gut beschrieben.
Mir sind die falschen Artikel auch aufgefallen, aber im Prinzip bin ich gar nicht sicher, ob sie bei so einem Text unbedingt richtig sein müssen.
Sprachlich könntest du sicher raffinierter formulieren, aber es kommt darauf an, was du willst, und warum du schreibst, finde ich.
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Eulenbaum Klammeraffe
E
Beiträge: 867
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E 22.01.2013 08:50
von Eulenbaum
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Hallo Haruka-Shio,
es sind Alltagsworte, Alltagsfloskeln, die den Text bestimmen. Die Stimmung kommt trotzdem rüber, aber ich mag nach den ersten Zeilen nicht wirklich weiterlesen, weil ich ein Gedicht erwarte, also etwas, das auf neue Weise gesagt wird- und es muß dicht sein.
Es darf kein Stück Papier zwischen die Worte passen, jedes muß seine Bedeutung für den Text haben, entweder als Stilmittel oder als Rhythumusgeber- oder es muß Inhalt transportieren.
Am besten wäre, wenn sich so viel wie möglich dieser Funkltionen in einem einzigen Wort überlagert- was nicht immer geht.
Aber es muß etwas mit dem Gedicht passieren, wenn man ein Wort wegläßt.
Kein Wort darf beliebig sein. Das macht ein Gedicht dicht.
Gruß,
Eulenbaum
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Strichpunkt Leseratte
S
Beiträge: 166
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S 22.01.2013 19:48
von Strichpunkt
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Hallo Haruka-Shio
Die Sprache dieses Textes ist sehr prosaisch und gleichzeitig mit vielen Floskeln aufgefüllt.
Wenn man ein Wort oder eine Phrase oft wiederholt, entgleitet einem die Bedeutung oder zumindest wird sie stark geschwächt. Die Aussage, der Kern des Wortes erreicht einen (mich) nicht mehr. So geht es mir hier.
Der Text ist für mich aus zu vielen Versatzstücken aufgebaut, das kratzt bei mir an der Oberfläche, holt mich aber nicht in das Gedicht. Die Aufzählungen machen zwar die trostlose Stimmung deutlich, die im Inhalt vorherrscht, aber es wird dann schnell eintönig und etwas langweilig zu lesen. Es ist alles noch etwas lose, ich glaube, die "lyrische Presse" würde dem Text ganz gut tun.
Experimentiere, was du alles mit Sprache machen kannst!
Liebe Grüsse
Strichpunkt
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Haruka-Shio Schneckenpost
H
Beiträge: 13
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