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Kleinstadtgeschichten (Arbeitstitel) [Hor]


 
 
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monsator75
Geschlecht:männlichErklärbär
M

Alter: 49
Beiträge: 4
Wohnort: Erfurt


M
Beitrag17.09.2007 20:37
Kleinstadtgeschichten (Arbeitstitel) [Hor]
von monsator75
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo! Dieses Manuskript hat nun mehrere Jahre unfertig auf einer meiner Disketten geschlummert. Ich habe mich jetzt entschieden, daran weiterzuarbeiten. Sagt mir, was Ihr von dem Text haltet, ich bin für jede Meinung dankbar.

  Wink

Keine Regung. Der Körper von Jack zeigte keine Regung mehr. In verzerrter Haltung lag er in der Mitte seines Wohnzimmers.
Aus seiner klaffenden Wunde floss kein Blut mehr. Sie verlief unterhalb der linken Brust bis hin zur rechten Taille. Wie die Fangarme einer Krake hatten sich seine Därme daraus hervor gewunden. Das geöffnete Hemd war schon getrocknet und rötlichbraun verkrustet. Jacks tote Augen starrten entsetzt und leer zur gegenüberliegenden Tür, in der Mason Curch stand.

Vor einer Viertelstunde war im Polizeirevier von Pineriver der Notruf des Hausmeisters eingegangen. Er hatte einen Generalschlüssel für sämtliche Wohnungen und war eigentlich gekommen, um eine defekte Wasserleitung zu reparieren. Er hatte den Toten gefunden. Nun saß er wie festgewachsen in der Küche und brachte kein Wort mehr hervor.
Im Wohnzimmer waren drei Polizisten damit beschäftigt, die Leiche zu fotografieren. Leichenbeschauer Rosenbaum stand daneben und kaute an einem Sandwich herum. Mason konnte nicht erkennen, was darauf war und es interessierte ihn auch nicht im Geringsten.
Im Schlafzimmer wurden ebenfalls Tatortfotos gemacht. Irgendjemand lachte.

Detective Hartlin ging mit gequältem Gesichtsausdruck im Korridor auf und ab und telefonierte. Als er damit fertig war, ging er auf Mason zu. „Jack Deanick, Alter 34, wohnt seit zirka 4 Jahren hier. Ist ledig, Antquitätenhändler. Laut Rosenbaum ist er wohl seit ungefähr 20 Stunden tot.“ Hartlin atmete tief ein uns stieß die Luft mit einem verärgerten Seufzer wieder aus. „Mann, da hat man uns ja wohl wieder ne Sauerei aufgehalst, was? Hast Du schon mal ins Schlafzimmer gesehen? Junge, wenn Du denkst, hier sieht’s schlimm aus, dann schau mal, wie sie das Opfer dort zugerichtet haben. Wir können bis jetzt noch nicht mal erkennen, ob das ein Mann oder eine Frau ist.“
Mason hatte das Schlafzimmer schon von weitem aus gesehen, und das hatte ihm gereicht. Die breiten Spritzer an der Wand - aller Wahrscheinlichkeit nach geronnenes Blut - und dieser widerlich metallische Geruch ließen ihm den Mund trocken werden. Der Schweiß auf seiner Stirn war eiskalt, und er merkte, dass er den Kampf, nicht zu zittern, verlieren würde. Kein Zweifel, er hatte sich heute entschieden zu viel zugemutet. Mason fühlte, wie sich ihm der Magen umdrehte. Er hatte Spaghetti mit Meeresfrüchten zum Dinner gegessen. Tolle Vorstellung, den Teppich in wenigen Sekunden mit einem Muster aus weißen Fäden und einer undefinierbaren Soße zu verzieren. Doch Mason beherrschte sich.

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Arby
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 45
Beiträge: 90
Wohnort: Miesenheim


Beitrag17.09.2007 20:41

von Arby
Antworten mit Zitat

Ganz gut, die Story!
Mach weiter!!

Aber riecht getrocknetes Blut immer noch metallisch?

Zitat:
Jack Deanick, Alter 34, wohnt seit zirka 4 Jahren hier.

Das hier würde ich durch den Ort ersetzen, damit der Leser weiß, wo die Handlung spielt.

Gruss, Arby


_________________
Ein Buch mit der Wahrheit über einen beliebigen Präsidenten ist sicher keine besonders gute Idee...
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monsator75
Geschlecht:männlichErklärbär
M

Alter: 49
Beiträge: 4
Wohnort: Erfurt


M
Beitrag18.09.2007 13:57

von monsator75
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo und danke für den Tip.
Ob geronnenes Blut noch metallisch riecht... Keine Ahnung, da kann man wohl nur von mangelnder Recherche sprechen  Sad
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monsator75
Geschlecht:männlichErklärbär
M

Alter: 49
Beiträge: 4
Wohnort: Erfurt


M
Beitrag18.09.2007 13:59

von monsator75
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Also weiter im Text

 Smile
„Na, nun krieg dich mal wieder ein, Junge! Ist nicht der erste und wird nicht der letzte Tote sein, den du zu sehen bekommst.“ Detective Hartlin klopfte Mason großväterlich auf die Schulter. „Du solltest vielleicht lieber erst mal den Nachbarn befragen. Nicht dass du mir hier noch umkippst. Ich hab noch nie einen Schwarzen gesehen, der so weiß ist wie du.“
Selten zuvor war Mason so froh gewesen von einem Tatort zu verschwinden. Er drehte sich auf dem Absatz um. „Danke, Detective.“ Hartlin lächelte gequält. “Schon gut Junge. Ist selbst für nen Alten Hasen wie mich ´n harter Brocken.“
Mason beeilte sich, aus diesem verfluchten Raum zu verschwinden. 3 Jahre war er jetzt Polizist in Pineriver und dachte wirklich, er hätte schon genug Leichen gesehen um abgehärtet zu sein. Als er den ersten Toten seiner Laufbahn gesehen hatte, hatte er sich die Seele aus dem Leib gekotzt. Damals war Frank Birdy, der Hausmeister der Johnson High School in Fairview, im Suff vom Schuldach gefallen und kopfüber auf dem Schulhof gelandet. Der Inhalt seines Kopfes lag damals im Umkreis von fünf Metern auf dem Asphalt verteilt herum.
Mason hatte Unfallopfer gesehen. Er hatte Rentner gesehen, die sich bei Treppenstürzen das Genick gebrochen hatten. Er hatte Prostituierte gesehen, der man die Kehle von einem Ohr zum anderen aufgeschlitzt hatte. Von mit Blei vollgepumpten Mitgliedern von Straßengangs ganz zu schweigen. Aber dieser Mordfall hier ging ihm echt an die Nieren. Auf so etwas Grausames war er nicht vorbereitet. Wie auch? In Pineriver kam es schon einer Sensation gleich, wenn John Drebin, der Bürgermeister, im Büro einen fahren ließ. Schon aus diesem Grund hatte er sich vor 6 Monaten in dieses verschlafene Nest versetzen lassen. Und jetzt so was. Schon der Gedanke an den angsterfüllten Blick der Leiche rief seinen Brechreiz wieder hervor. Mason holte tief Luft und versuchte, an etwas anderes zu denken. Kalter Schweiß lief ihm über den Körper.
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MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18344

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Beitrag18.09.2007 14:00

von MosesBob
Antworten mit Zitat

monsator75 hat Folgendes geschrieben:
Hallo und danke für den Tip.
Ob geronnenes Blut noch metallisch riecht... Keine Ahnung, da kann man wohl nur von mangelnder Recherche sprechen  Sad

Es schmeckt zumindest noch so.

Wenn das Blut geronnen ist, kann der Geruch ja trotzdem noch in der Luft liegen.


_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
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Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
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monsator75
Geschlecht:männlichErklärbär
M

Alter: 49
Beiträge: 4
Wohnort: Erfurt


M
Beitrag18.09.2007 14:03

von monsator75
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ups, Fehler im Text...
Wenn man 3 Jahre Polizist im Ort ist hat man sich bestimmt nicht erst vor 6 Monaten dorthin versetzen lassen...
Sorry  Laughing
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