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Dialekt und Umgangssprache

 
 
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Eulenbaum
Klammeraffe
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Beiträge: 867



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Beitrag22.01.2013 14:34

von Eulenbaum
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Harald hat Folgendes geschrieben:
Ich denke, gerade die boomenden Regionalkrimis - und da etablieren sich immer mehr in durchaus verschiedenen Regionen Deutschlands - zeigen, dass die Leser gerne einmal regionaltypische Ausdrücke lesen möchten, Gerichte kennenlernen, Brauchtums- und - schlussendlich - Landschaftsbeschreibungen runden das Bild ab.

Und da ist ein Kluftinger des Autorenduos Michael Kobr und Volker Klüpfel oder das Ermittlerteam bei Nele Neuhaus doch Beweis genug, dass man recht anspruchsvoll schreibend einige Dialoge im Dialekt anbringen kann, ja muss!



Hallo Harald,

genau, den Leser kann durchaus Neugier zu solchem "gelebten Brauchtum" führen. Neugier auf Fremdes.

 
Zitat:
dass man recht anspruchsvoll schreibend

Es muß gekonnt sein und sollte wohl bewußt eingesetzt werden. Man muß genau wissen, was man tut- Ausnahmen bestätigen die Regel, denn "organische Texte" können auch genau durch unbewußte Anwendungen entstehen, aber man sollte in der Überarbeitungsphase, als Schreiber solcher Texte, sich  klarmachen können, warum das da so und nicht anders steht.

Gruß,
Eulenbaum
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Eulenbaum
Klammeraffe
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Beiträge: 867



E
Beitrag22.01.2013 14:41

von Eulenbaum
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Meth Budlack hat Folgendes geschrieben:


Wenn sich zwei Jugendliche in einem Dialog unterhalten, was sollen die denn sonst sagen? Dialoge sind doch nur dann gut, wenn sie authentisch sind. Natürlich kann man schreiben: "Ey, Alter, was geht ab?", wenn es zur Figur passt. Alles andere wäre doch schwachsinnig.  Und Jugendsprache als sinnlises Gestammel abzutun ... das hat schon etwas sehr anmaßendes. Echt, ey. Das regt mich irgendwie auf jetzt.


Meth Budlack


Hallo Meth Budlack,

auch in solchen Fällen gilt eigentlich: "Dialektische"/jugendsprachliche Elemente nur ganz dezent einsetzen. Sonst wirkt es ganz schnell als Gestammel.
Außer: Es ist bewußt darauf angelegt, alles in dieser Wiese zu schreiben, durchgängig. Das wäre dann ein Experiment.

Die gesprochene Sprache selbst im Dialekt/in Jutendsprache eine eigene Sprache, ist kein Gestammel.
Es hat eigene Regeln! Man kann innerhalb dieser Norm richtig oder falsch sprechen. Aber auf dem Papier muß man gut aufpassen!

Gruß,
Eulenbaum
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mitras essener
Gänsefüßchen

Alter: 69
Beiträge: 41



Beitrag22.01.2013 17:21
Hallo Meth Budlack
von mitras essener
Antworten mit Zitat

Hallo Meth Budlack,

unsere Jugendlichen und die zum Teil verkommene Umgangssprache spiegelt unsere verkommene Gesellschaftsordnung wider, in der nur
Macht, Geld und Gier zählt. Die klugen Jugendlichen passen sich den dümmeren Jugendlichen an, um keinen Stress zu bekommen. Sie heulen mit den Wölfen mit. Oft ist es im Leben so, das die Dummen die körperliche Macht haben und ausüben, weil sie anders nicht in der Lage sind, sich zu behaupten. An ein Gymnasium in einer Großstadt möchte ich meinen Enkel nicht geben, da ich tagtäglich durch die Nachrichten und durch befreundete Familien bestens informiert bin, was da abläuft.

Ich will und kann auch den gesellschaftlichen Niedergang unseres Staates nicht aufhalten, aber die Hoffnung auf bessere Zeiten miteinander bleibt.
In der DDR wurden die Werte wie Achtung und Respekt noch vermittelt. Da gab es andere Strukturen und die Dummen wurden in der jeweiligen Schulklasse mitgezogen, es wurde ihnen geholfen.
Aber das waren andere Zeiten.
Auch liegt die Verantwortung zum großen Teil in der Familie, wie ein Kind aufwächst und wie es erzogen wird. Immer machen Eltern in ihrer Erziehung Fehler, die Frage ist nur ob man als Kind oder Jugendlicher die Fehler bewusst erkennt oder nicht und ob man die Fehler bewusst oder unbewusst übernimmt oder nicht.

Mein Deutsch versuche ich immer zu verbessern, denn wer klar denkt, spricht gut, und wer gut spricht, schreibt gut. Das ist im Zusammenhang zu sehen. Ich hatte das Glück, vor über 30 Jahren aus meinem Dialektumfeld wegzuziehen. Das bracht mir in meiner Umgangssprache sehr viele Pluspunkte. Und dann ist es noch das eigene Individuum, das sich seinen Weg sucht.


Viele Grüße von Matthias


_________________
Wir werden doch tatsächlich in der Freiheit
überwacht, dass wir nicht die Freiheit haben,
das zu tun und das zu sagen,
was die Freiheit ist.

Matthias Elstner
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mitras essener
Gänsefüßchen

Alter: 69
Beiträge: 41



Beitrag22.01.2013 17:32
Hallo Harald
von mitras essener
Antworten mit Zitat

Hallo Harald,

da du die Zitate erwähntest, fiel mir spontan ein Spruch ein, den ich in einem meiner Bücher veröffentlichte.

"Es ist nicht entscheidend, was ein Kind ist, sondern dass es mein Kind ist!"

und noch einer

"Oberflächlichkeit beginnt damit, dem andern nicht zuzuhören!"

Viele Grüße von Matthias


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Matthias Elstner
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Harald
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Alter: 76
Beiträge: 5104
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag22.01.2013 17:49
Re: Hallo Meth Budlack
von Harald
Antworten mit Zitat

mitras essener hat Folgendes geschrieben:

Mein Deutsch versuche ich immer zu verbessern, denn wer klar denkt, spricht gut, und wer gut spricht, schreibt gut.


Nicht alle Leute, die klar denken können und in ihrer Intelligenz dem Durchschnittsbürger klar überlegen sind vermögen es , sich in einem guten Deutsch auszudrücken, die Gründe können vielfältig sein.
Und es gibt genug Legastheniker, die sich in einer geschliffenen Sprache ausdrücken können, aber nicht in der Lage sind, einen einzigen Satz fehlerfrei zu schreiben oder gar geschriebene Sätze sinnerfassend abzulesen.
Wer sein Deutsch verbessern möchte, der kann es, auch aus einem Handicap heraus, jederzeit tun, man kann dabei nur gewinnen!

mitras essener hat Folgendes geschrieben:
Ich hatte das Glück, vor über 30 Jahren aus meinem Dialektumfeld wegzuziehen. Das bracht mir in meiner Umgangssprache sehr viele Pluspunkte. Und dann ist es noch das eigene Individuum, das sich seinen Weg sucht.


Ich hatte insoweit noch mehr Glück, wuchs ich doch in einer Zweisprachigkeit (Oberhessisch/Hochdeutsch) auf und bekam durch die Großeltern mütterlicherseits noch einige schlesische Wörter und Wendungen mit.

Dies alles hat mich auch auf andere Dialekte neugierig gemacht und wir sind inzwischen ein schöner Kreis ehemaliger Schulkollegen und anderer Interessenten, die sich der Pflege und der Erforschung des/der Dialekte/s verschrieben haben.

Und irgendwie habe ich den Eindruck, dass dies  das Gefühl für die deutsche Sprache eher verstärkt.

 Wink

Zu den Sprüchen:

Kann ich unterschreiben ...


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Harald

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G.T.
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G

Alter: 38
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G
Beitrag22.01.2013 22:03

von G.T.
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Zitat:
unsere Jugendlichen und die zum Teil verkommene Umgangssprache spiegelt unsere verkommene Gesellschaftsordnung wider, in der nur
Macht, Geld und Gier zählt. Die klugen Jugendlichen passen sich den dümmeren Jugendlichen an, um keinen Stress zu bekommen. Sie heulen mit den Wölfen mit. Oft ist es im Leben so, das die Dummen die körperliche Macht haben und ausüben, weil sie anders nicht in der Lage sind, sich zu behaupten.

Das ist so wahr! So weise!  love Ich gerate in Verzückung!
*jugendmoduson* Pass mal wieder, du Opfer! *jugendmodusoff*
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nothingisreal
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Beitrag22.01.2013 23:29

von nothingisreal
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@mitras:

Nimm es mir nicht böse, aber ich behaupte, dass du trotz Bekannter und Familie nicht weißt, wie es an Großstadtschulen zugeht. Eines ist von etwas zu hören, etwas absolut anderes ist es am eigenen Leibe erfahren zu haben. Es ist zwei Jahre her, dass ich mein Abi an einer Großstadtschule gemacht habe. Ich habe insgesamt sechs Schulen und - wenn ich mich nicht verrechnet habe - acht Klassen gewechselt. Ich habe die unterschiedlichsten Menschen in unterschiedlichen Alter kennengelernt. Ich weiß, wie an solchen Schulen zugeht.
Die Kinder sind nicht dumm, nur weil sie sich anpassen, sie sind nur ängstlich, haben ein schlechtes Selbsbewusstsein - die Gründe dafür sind vielseitig. Sie befinden sich in einen sehr sensiblen Alter und sehnen sich nach Aufmerksamkeit, wollen dazugehören, in sein. Das ist nicht dumm! Das ist normal in diesen Alter! Die einzelnen Leutchen, die sich behaupten können, sind die Ausnahmen und bestätigen daher nur die Regel.

Obendrein: Wenn jemand umgangssprachlich spricht, sagt es nichts über seine Intelligenz aus. Absolut nichts! So etwas zu behaupten zeugt vom Unwissen und Arroganz. Ich könnte dir sehr schöne Geschichten erzählen über hochintelligente Typen, die ein 1.0 Abi geschafft haben. Sie haben umgangsprachlich geredet und ausschließlich Türken und Afghaner als Freunde gehabt.  

Obendrein hoch zwei: Das ist überhaupt nicht das Thema dieses Threats!

Liebe Grüße.


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lupus
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Beitrag23.01.2013 00:17

von lupus
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ich behaupte mal ganz frech: sich dem Dialekt/eigentlich den Dialekten zu verschließen heißt, sich der (deutschen) Sprache zu verschließen.

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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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Eulenbaum
Klammeraffe
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Beitrag23.01.2013 09:07

von Eulenbaum
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben:


Obendrein: Wenn jemand umgangssprachlich spricht, sagt es nichts über seine Intelligenz aus. Absolut nichts! So etwas zu behaupten zeugt vom Unwissen und Arroganz. Ich könnte dir sehr schöne Geschichten erzählen über hochintelligente Typen, die ein 1.0 Abi geschafft haben. Sie haben umgangsprachlich geredet und ausschließlich Türken und Afghaner als Freunde gehabt.  

.


Hallo nothingisrael,

das ist sogar wissenschaftlich erforscht- und erwiesen, daß es nichts über die Intelligenz des Menschen aussagt, in welcher sprachlichen Kultur er groß geworden ist. Was Hochsprache ist und was Dialekt, was sprachliche Subkultur ist- das ist eine Definition, die etwas über Machtverhältnisse, aber nicht über Intelligenz des Sprechers etwas aussagt.

Dazu kommt (wie ich oben schon geschrieben habe): Jegliche sprachliche Subkultur, jeglicher Dialekt besitzt genauso strenge Regeln wie jede Hochsprache. Ein Sprecher der jeweiligen sprachlichen Subkultur oder des jeweiligen Dialekts hört jeden Fehler in diesem Kontext.

Komplexe Sachverhalte kann man in jeder Sprache, "Untersprache" usw. ausdrücken. Es kommt nicht auf die Art des Ausdrucks an, sondern darauf, was genau gesagt wird. Nicht wie geredet wird, sondern (da muß man aber schon zuhören als Außenstehnder!) was gesagt wird- oder was gesagt werden kann, darauf kommt es an.

Gruß,
Eulenbaum
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Eulenbaum
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E
Beitrag23.01.2013 09:15

von Eulenbaum
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lupus hat Folgendes geschrieben:
ich behaupte mal ganz frech: sich dem Dialekt/eigentlich den Dialekten zu verschließen heißt, sich der (deutschen) Sprache zu verschließen.


Hallo lupus-

eigentlich sind Dialekte ect. spannend und faszinierend. Beschäftigt man sich mit ihnen, wird die eigene Welt, die eigene Sprache reicher (und dazu muß man nicht mal selbst den Dialekt sprechen- aber man versuche es mal! Da gehört schon Einiges dazu!).
Was als "Dialekt" bezeichnet wird und was als Hochsprache, ist eher eine politische Entscheidung, keine, die etwas über Qualität und "Gebrauchswert" der "Sprachvarianten" etwas aussagt.

Gruß,
Eulenbaum
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lupus
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Beitrag23.01.2013 09:18

von lupus
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sag ich doch die ganze Zeit Wink

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Eulenbaum
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Beitrag23.01.2013 09:30
Re: Hallo Meth Budlack
von Eulenbaum
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Harald hat Folgendes geschrieben:


Und irgendwie habe ich den Eindruck, dass dies  das Gefühl für die deutsche Sprache eher verstärkt.


Hallo Harald,

alles kann ich unterschreiben, und das oben ist für mich auf den Punkt gebracht, daß eine Abwertung "anderer" Sprachen, auch wenn es "nur" eine "Schulhofsprache" ist, die eigene sprachliche Kompetenz schmälert.

Zuhören (dazu zähle ich auch das Lesen!- das ist, als ob man zuhört, zumindestens in dem Zusammenhang)- ist das A und O, so wird man noch mehr Teil seiner eigenen Sprachkultur, zu der auch (bisher) nur als Ränder wahrgenommene "Sprachgebiete" prägend dazugehören.

Gruß,
Eulenbaum
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Harald
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Beitrag23.01.2013 09:33

von Harald
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@ Eulenbaum. lupus, und einige andere,

wir sind uns im Prinzip ja einig, und spannend ist es allemal, sich mit verschiedenen Dialekten, Wortverwandtschaften und -unterschieden zu beschäftigen, zu erforschen, welche anderen Sprachen mit eingewirkt haben, dass sich Dialekte und die deutsche Sprache im Allgemeinen so und nicht anders entwickelte.

@ mitras essener

Gerade das bewusste Verwenden des erlernten Dialektes und des Hochdeutschen erzieht zu mehr Bewusstsein für die Sprache.


 Wink


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gold
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Beitrag23.01.2013 09:57

von gold
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hallo, Mitanand,

stelle fest, dass ich in letzter Zeit viel mehr Toleranz gegenüber Dialekten entwickle, früher haben sie mich genervt und jetzt bringt mich so manche Dialektproduktion zum Schmunzeln. Was ich auch liebe sind Akzente, wie z.B.den Schweizer, den holländischen (den ich richtig liebevoll finde!) und last not least den österreichischen!

So jetzt wisst ses!!! Laughing

LG
Gold


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nothingisreal
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Beitrag23.01.2013 11:14

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Eulenbaum hat Folgendes geschrieben:


Komplexe Sachverhalte kann man in jeder Sprache, "Untersprache" usw. ausdrücken. Es kommt nicht auf die Art des Ausdrucks an, sondern darauf, was genau gesagt wird. Nicht wie geredet wird, sondern (da muß man aber schon zuhören als Außenstehnder!) was gesagt wird- oder was gesagt werden kann, darauf kommt es an.

Gruß,
Eulenbaum


Und ich behaupte sogar, dass selbst das Gesagte nicht immer über die Intelligenz eines Menschen aussagt. Nur wenn zwei Jugendliche sich darüber unterhalten, wie geil der eine einen anderen in die Fresse gehauen hat, heißt es nicht, dass sie dumm sind, auch wenn ihr Gespräch an sich, genauso wie die Tat selbst  durchaus dumm sein kann.


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Harald
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Beitrag23.01.2013 11:36

von Harald
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben:

Und ich behaupte sogar, dass selbst das Gesagte nicht immer über die Intelligenz eines Menschen aussagt. Nur wenn zwei Jugendliche sich darüber unterhalten, wie geil der eine einen anderen in die Fresse gehauen hat, heißt es nicht, dass sie dumm sind, auch wenn ihr Gespräch an sich, genauso wie die Tat selbst  durchaus dumm sein kann.


Fast off topic dazu:

Speziell bei Fußball - Fanclubs, den Ultras u. ä. gibt es unter den Leuten, die sich mit gegnerischen Clubs verabreden, um sich an der ausgewählten Stelle mit Wonne gegenseitig "die Fresse zu polieren" unter anderem Banker, Lehrer, Polizisten usw.

Intelligenz schützt vor Prügeleien nicht - aber sich öfters Prügeln schützt auf Dauer vor Intelligenz ...

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 Wink


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Beitrag23.01.2013 11:39

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Harald hat Folgendes geschrieben:


Intelligenz schützt vor Prügeleien nicht - aber sich öfters Prügeln schützt auf Dauer vor Intelligenz ...





 lol  lol  lol  lol  lol


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gold
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Beitrag23.01.2013 12:32

von gold
Antworten mit Zitat

Zitat:
Fast off topic dazu:

Speziell bei Fußball - Fanclubs, den Ultras u. ä. gibt es unter den Leuten, die sich mit gegnerischen Clubs verabreden, um sich an der ausgewählten Stelle mit Wonne gegenseitig "die Fresse zu polieren" unter anderem Banker, Lehrer, Polizisten usw.


das kann ich nicht glauben!!! Pfiffig Blinzeln

Polizisten u.U. ja, aber der andere Pesronenkreis? Verwechselst du das vielleicht mit der DUMA??? Laughing  (oder der Knesseth Laughing )

Lg Gold


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Harald
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Beitrag23.01.2013 14:04

von Harald
Antworten mit Zitat

gold hat Folgendes geschrieben:
Polizisten u.U. ja, aber der andere Pesronenkreis? Verwechselst du das vielleicht mit der DUMA??? Laughing  (oder der Knesseth Laughing )


Nein, da hat sich mal ein Banker geoutet, und der hat die anderen Berufe so genannt!

Ein Fahrgast im Taxi - Eintracht-Ultra, schwarzgekleidet, tätowiert, bekennender Neonazi - hat mir das bestätigt und die Regeln erklärt:
Es wird darauf losgeprügelt, nur mit Fäusten, ohne sonstige Regeln, wer fällt und liegenbleibt wird nicht weiter "bearbeitet", wenn er wieder aufsteht geht es wieder rund ...

Auf meine Frage, was daran toll sein soll, meinte er nur:

"Du fühlst dich nachher besser!"

 Shocked  Rolling Eyes

 Wink


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gold
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Beitrag23.01.2013 16:08

von gold
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Harald hat Folgendes geschrieben:
["Du fühlst dich nachher besser!"

 Shocked  Rolling Eyes

 Wink



da hattest du ja quasi einen Ratgeber im Taxi!!! Laughing

es ist unglaublich! Shocked


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Lozilias
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 49
Beiträge: 58
Wohnort: Nordhausen


Beitrag28.01.2013 09:22

von Lozilias
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Guten Morgen,

ich möchte gerne meine eigenen Erfahrungen zu diesem Thema beisteuern. Mir hat ein analytischer Umgang mit meinen und Fremdtexten geholfen. Meine ins Forum (nicht dieses) gestellten Texte wurden manches Mal in vielen Details zerpflügt. Auch umgekehrt habe ich mich Fremdtexten in dieser Weise gewidmet. Das schult ungemein.
Eine andere Möglichkeit wurde bereits genannt: der Duden-Korrektor. Integriert in Papyrus Autor, zeigt das Programm etliche umgangssprachliche Schnitzer auf.


_________________
"Scott, der Penner", Februar 2013
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2699
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag04.04.2013 09:04
I muss au no was dazu saga..
von Lapidar
Antworten mit Zitat

Ich habe den Thread gestern gefunden und da ich ein  stark geprägten Dialekt rede, einigermaßen flüssig Deutsch schreibe - Jaa ich weiß Rechtschreibfehler und Interpunktion und in letzter Zeit auch das Problem mit den Augen...   Embarassed   - möchte ich mich auch noch äußern.
Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, wo versucht wurde Dialekt als minderwertig und schlecht hinzustellen. Ich kann mich noch dumpf an Zeitungsartikel diverser Politiker erinnern, die sich über die schlechte Rechtschreibung der Jugend von Heute und das niedrige Bildungsniveau und und und ausließen (hatte da nicht vorher jemand Sokrates erwähnt.. mir fällt dazu noch Cicero ein von wegen "OH tempora OH mores" und was lernen wir daraus: es gibt nichts Neues unter der Sonne! )
Ich hatte/habe eine Rechtschreibschwäche- was allerdings nie diagnostiziert wurde ( und was eventuell vielleicht tatsächlich erblich ist, denn meine Mutter hatte dies schon und meine Söhne auch und da war es extrem). Zum Glück hatte ich Lehrer in Deutsch die meine sagen wir mal originelle Art der Rechtschreibung - ignorierten und sich auf den Inhalt meiner Texte konzentrierten. Will sagen: in Aufsätzen hatte ich eine eins und in Diktaten und in Grammatikarbeiten eine sechs.
Die Allgäuer und wohl auch speziell meine Ecke, die Wangener haben sich der Anti-Dialekt Bewegung eher verschlossen. Mitte der 1970er fing dann die Zeit an wo sehr viele Bücher im Dialekt erschienen. Ich erinnere an "Wo kommat denn de Kloina her?" und ähnliches. Ein besonders interessantes Buch, dass mir auch geholfen hat hies "Auch Schwaben sind Menschen"
Ich habe seit meinem neunten Lebensjahr sehr viel und sehr viel unterschiedliches gelesen. Angefangen von Hanni und Nanni, des Schneider Buch Verlages, über Drei Männer im Schnee aus der Bertelsmannsammlung meiner Mutter. Natürlich dann auch zusätzlich die Literatur im Deutschunterricht in der Schule, und dann spätestens ab meinem 13ten Lebensjahr auch viele englische Autoren, damals allerdings noch in Übersetzung.
Als ich mit 23 in die Tropen auswanderte sprach ich immer noch Dialekt und hatte immer noch Probleme mit der Interpunktion und Rechtschreibung.
In Tuvalu habe ich in den elf Jahren, die ich dort war, die lokale Bücherei ausgelesen (oder fast). Im Schnitt zwischen 4 und 7 Büchern pro Woche (abhängig von Dicke und Inhalt). Das Ergebniss war: ein exzellentes Englisch, fast keine Schreibfehler in dieser Sprache und ein oder zweimal habe ich englischsprachige Bücher gelesen, und gar nicht gemerkt dass sie Englisch waren. Ich dachte sie seien auf Deutsch geschrieben.
Allerdings: wurde mein Deutsch immer  stärker Dialekt gefärbt. Fazit: je weiter weg von Daheim desto breiter wurde mein Allgaierisch.
Als ich dann 1997 wieder hier in Wangen aufschlug,  schrieb ich sogar relativ gutes fast fehlerfreies Deutsch.  Dann kam die Rechtschreibreform und seitdem ist es eher ein Graus.
Ich unterrichte inzwischen selber viel, aber immer in Dialekt. Ich kann zwar Schriftdeutsch aber es kommt sprachlich nicht natürlich, da spreche ich lieber Französisch (und Leute: diese Sprache mag ich wirklich nicht)
Inzwischen habe ich soviel Selbstbewusstsein, dass ich mich sogar in ein Schriftsteller Forum wage. Twisted Evil
Langer Rede kurzer Sinn:
Dialekte sind gelebte Kultur. Sprache wie andere Anteile einer Kultur sind lebendig. Also der Veränderung unterworfen.
Schriftsprache oder das allseits zitierte Hochdeutsch ist eine fest gemauerte  Struktur, bei der die Gefahr besteht, dass sie ihre Lebendigkeit einbüßt.   Dialekteinschlag verleiht unserem geschriebenen diese persönliche Note, die ansonsten fehlen würde.
Auch ich habe inzwischen erkannt, dass Rechtschreibung wichtig ist. Denn ich will ja auch, dass Menschen meine Stücke lesen können, die nicht aus meiner Region kommen. Aber ich finde immer noch - wie meine Lehrer früher und dafür bin ich ihnen unendlich dankbar - dass es zuerst auf den Inhalt ankommt. Mit Hilfe der Rechtschreibprogramme auf den Computern ist es sowieso schon etwas einfacher geworden.  Jemand der einen inhaltlich gut geschriebenen Text ablehnt mit der Begründung: zuviele Rechtschreibfehler und Interpunktionsfehler ist meiner Meinung nach höchst wahrscheinlich dümmer als der Mensch, der eben die Probleme hat mit Interpunktion und Rechtschreibung.  Auch wenn sie eventuell ein abgeschlossenes Hochschulstudium vorweisen können, um das Gegenteil zu beweisen. Rolling Eyes


_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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