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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Dies und Das
Das Ding mit der Kritik....

 
 
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Nayeli Irkalla
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Extrem Süßes!


Beitrag17.01.2013 20:12

von Nayeli Irkalla
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Hmm, die fundierte, durchdachte Kritik tut eigentlich nie weh, find ich, die ist ja gleichbedeutend mit Training. Die enthält ja gleichzeitig Wege, eben Fehler auszumerzen und den Text zu schleifen. So was ist ja gut.

Was ich meine, sind eher so Sachen wie "Der Text kommt nicht in Fluss. Nach dem zweiten Satz hatte ich keine Lust, weiter zu lesen und hab es dann gelassen."

War ja sogar gerechtfertigt, gebe ich ja zu, letztlich hatte der ganze Ausschnitt daran gekrankt, dass mein Buch einfach keinen Prolog brauchte und sämtliche Umschreiberei es nicht besser machte, so dass ich ihn am Ende einfach ganz weggelassen habe - aber trotzdem tut so was weh, und das brauch ich nicht, wenn ich eigentlich gerade ganz weit offen sein will, um eben Inspirationspartikel einzufangen und in gute Texte zu verwandeln.
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Nayeli Irkalla
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 41
Beiträge: 1083
Wohnort: Ruhrgebiet
Extrem Süßes!


Beitrag17.01.2013 20:16

von Nayeli Irkalla
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@ Murmel: Das in der Exposé-AG waren definitiv keine Verrisse, die haben auch nicht wehgetan, sondern haben mich weitergebracht - letztlich hat dem Verleger mein Exposé dann ja sogar gefallen, auch wenn es noch nichts endgültiges ist. Ich hoffe auch sehr, dass ich bald beruflich etwas weniger Belastung habe und in der AG wieder ein bisschen mitarbeiten kann.

Trotzdem meine ich, dass man gezielt überlegen sollte, wann und an welchen Stellen man sich welcher Kritik auszusetzen bereit ist. Damit man nachher eben auch damit leben kann. Da ist es mir dann wichtiger, als Schriftstellerin zu wachsen und irgendwann vielleicht meinen eigenen Ansprüchen von "richtig gut" entsprechen zu können, als "im Forum bestehen zu können".
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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

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Beitrag17.01.2013 20:22

von Murmel
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Nayeli Irkalla hat Folgendes geschrieben:
Was ich meine, sind eher so Sachen wie "Der Text kommt nicht in Fluss. Nach dem zweiten Satz hatte ich keine Lust, weiter zu lesen und hab es dann gelassen."

War ja sogar gerechtfertigt, gebe ich ja zu, letztlich hatte der ganze Ausschnitt daran gekrankt, dass mein Buch einfach keinen Prolog brauchte und sämtliche Umschreiberei es nicht besser machte, so dass ich ihn am Ende einfach ganz weggelassen habe - aber trotzdem tut so was weh, und das brauch ich nicht, wenn ich eigentlich gerade ganz weit offen sein will, um eben Inspirationspartikel einzufangen und in gute Texte zu verwandeln.

Aber wie dem Kinde sagen? Ich kenne nun den konkreten Fall nicht, aber manchmal hilft nur die Holzhammermethode: Kill you darlings! Oft will der Autor es nicht hören. Du kannst ein totes Pferd nicht zum Rennen prügeln, sagt eine alte Indianerweisheit, aber genau das versuchen viele Autoren. Oft redet man dann an die Wand und bekommt endlose Rechtfertigungen hingefahren. Da bleibt einem als Kritiker meistens nur der Rückzug oder manchmal die harte Tour übrig.

Bedenke auch, den Satz "nach dem ersten Absatz habe ich es gelassen", erfährst du sonst nicht. Du freust dich vielleicht über 500 verkaufte Stück Buch und hättest locker das zehnfache verkaufen können, hätten die Leser über die Hürde hinweg gelesen.

Natürlich gibt es auch die unberechtigte Kritik, die gibt es immer, nicht jeder Kritiker kann da von seinem eigenen hohen Ross herunterspringen. Aber die lernt man mit der Zeit kennen und auch darauf zu reagieren.


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jürg
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 163



Beitrag17.01.2013 20:27

von jürg
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Ich bilde mir eine Schnittmenge aus verschiedenen Kritiken. Dann lese ich sie auch nach langer Zeit nochmal und manchmal ist eine erst "schlechtere" Kritik dann doch angebracht gewesen.
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

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Beitrag17.01.2013 20:28

von lupus
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ich frag mich, was man von Inspirationspartikel hat, die man zwar ganz offen aufnimmt, aber dann in einen Prolog schüttet, den keiner braucht.

Der Text kommt nicht in Fluss, ist ein sehr konkreter, praktischer und hilfreicher Hinweis.

Und wie immer in diesem Zusammenhang: Lieber ein "der Text ist scheiße, weil ...", als ein "der Text ist gut" ohne 'weil'.


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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Nayeli Irkalla
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Extrem Süßes!


Beitrag17.01.2013 20:29

von Nayeli Irkalla
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Deswegen ist das Forum ja auch durchaus sinnvoll.

Aber: Es handelte sich da um einen Text, den ich selbst schon viele, viele Male überarbeitet hatte und wo ich schließlich einfach sagen musste: Meine Berufserfahrung reicht nicht, um zu erkennen, wo der Haken ist. Ich hole mir Unterstützung und wappne mich dafür, dass es wehtun könnte.

Zu diesem Zeitpunkt war das Gesamtmanuskript geschrieben und ich war mit der Überarbeitung beschäftigt und dabei strenger, als Testleser es je sein könnten. Da war es dann in Ordnung, dass es wehtat.

Wenn ich den gleichen Text eingestellt hätte, als der Roman aus nichts weiter als dem Prolog bestanden hätte, hätte es mich möglicherweise einfach sehr stark zurückgeworfen. Und das wäre kontraproduktiv gewesen, selbst wenn die Kritik an und für sich vollkommen gerechtfertigt wäre.

***

Das und nichts anderes meine ich. Wirklich gut überlegen, wann und an welcher Stelle es nötig ist, so was reinzustellen. Was man sich von der Kritik erhofft und auf welche Art man sie umsetzen will. Und den Text im Zweifelsfall, wenn man sich nicht sicher ist, noch mal für sich behalten.

***

Meine Sensei hätte übrigens stattdessen gefragt: "Was genau ist dein Ziel in dieser Szene? Was möchtest du damit erreichen? Welche Stilmittel wendest du an, um es zu erreichen? Welche Funktion hat die Szene für das Gesamtmanuskript?".

Tut nicht weh und sagt das gleiche aus, finde ich. Vielleicht bin ich verwöhnt, aber ich habe es so gelernt und kritisiere eigentlich lieber so. Das heißt aber natürlich nicht, dass andere es auch so tun müssen. Nur, dass es mir ganz persönlich und subjektiv so besser gefällt.

Und da auch diese Aussage zur Forenvielfalt gehört, ist sie legitim, stimmts?  Cool
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


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Beitrag17.01.2013 20:35

von adelbo
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Wie man mit Kritik umgeht und wie man sie wegsteckt, liegt ja auch sehr viel im Wesen des Menschen.
Es kann nicht jeder harsche Kritik wegstecken, ohne dabei automatisch an seinen Fähigkeiten zu zweifeln. Und es gibt Menschen, die werden das nie abstreifen können, da kann man noch so oft betonen, das musst du aber lernen. Ich finde schon, das sollten sich Kritiker immer wieder vor Augen halten.
Man kann mit Kritiken verletzen und etwas kaputt machen, darüber bin ich mir im Klaren.


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lupus
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Wohnort: wien



Beitrag17.01.2013 20:39

von lupus
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Zitat:
Meine Sensei hätte übrigens stattdessen gefragt: "Was genau ist dein Ziel in dieser Szene? Was möchtest du damit erreichen? Welche Stilmittel wendest du an, um es zu erreichen? Welche Funktion hat die Szene für das Gesamtmanuskript?".


eine Sensei, die die verwendeten Stilmittel nicht selbst erkennt und mir nicht sagt: 'dieses Stilmittel X taugt hier nix' würd ich auf ein Bier einladen und ich würd mit ihr über das Wetter reden.

Dann würd ich ins Forum kommen.

Aber so, wie Geschmäcker verschieden sind, so sind Lerntypen verschieden


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Nayeli Irkalla
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Beitrag17.01.2013 20:45

von Nayeli Irkalla
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Ich verwahre mich gegen die Unterstellung, dass meine Sensei es selbst nicht gemerkt hätte wink. Es gibt verschiedene Arten des Lehrens.
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Pat Langdon
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Beitrag17.01.2013 20:47

von Pat Langdon
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Hi,
für mich war die Kritik, die ich hier aus dem Forum erhalten habe, sehr lehrreich. Gerade im Bezug auf meinen damaligen Romananfang, viel sie sehr hart aus. Aber sie war konstruktiv und gerechtfertigt. Ich habe lange Zeit über diese Kritik nachgedacht, die ganze Sache eine Weile ruhen lassen - und dann alles umgeschrieben.
Natürlich hat es damals sehr wehgetan, aber heute bin ich froh darüber, diese Kritiken erhalten zu haben!
LG
Traumfänger


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nebenfluss
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Beitrag17.01.2013 20:52

von nebenfluss
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Na ja, wie will man nach dem zweiten Satz schon entscheiden, ob der Text fließt oder nicht? Da würde ich mir als Autor auch denken, dass der Leser wohl keine rechte Lust gehabt hat. Nach dem fünften oder zehnten Satz sieht es aber schon anders aus, dann würde ich es auch als könstruktive Kritik verstehen können. Nur, was dann machen damit ...

LG
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Pat Langdon
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Beitrag17.01.2013 21:07

von Pat Langdon
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Zitat:
nur was dann machen damit.....

Grundsätzlich: Ziehe dir aus jeder Kritik das heraus, was du für sinnvoll hältst. Das, von dem du glaubst, dass es dein MS verbessert.

Zitat:
nach dem ersten Satz zu beurteilen, ob der Text fließt

Ich denke, diese Beurteilung, so sie denn kommt, gilt zunächst nicht für den gesamten Text. Aber: Ist der erste Satz bereits unverständlich oder stocke ich beim Lesen, lässt das schon auf Mängel schließen. Gerade die erste Szene eines Buches muss mich als Leser "verhaften" und nicht mehr loslassen. Wenn ich erst darüber nachdenken muss, ob dieser Satz stimmig ist, wird es mit dem Fesseln und Hineinziehen schwierig.

Eine solche Kritik heißt aber doch auch nicht, dass gleich das gesamte MS grottig ist. Während des Schreibens steigert man sich, denn man lernt.
Insoweit finde ich Kritik, die da lautet: "Hier und da hakt es noch und läuft nicht rund", sehr hilfreich.
LG
Traumfänger


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lupus
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Beitrag17.01.2013 21:09

von lupus
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das stimmt natürlich ... zwei Sätze .. das is schon deftig Wink

aber jetzt einmal im Ernst:
es kommt ganz selten vor hier, dass hier sinnlose Kommentare abgegeben werden und die lassen sich doch auch aussondern. Immer aber kann man davon ausgehen, dass sich der Kritiker was gedacht hat. Und das sollte man halt bedenken. Und: nicht jeder, der Kritiken abgibt hat die Zeit, sich da irgendwelche Formulierungen zu überlegen.


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lg Wolfgang

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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag17.01.2013 21:24

von Jenni
Antworten mit Zitat

Ohje, als ich hier meine erste harte Kritik eingefahren habe ... das hat mich total fertig gemacht. Wenn nicht KeTam (die meinen Humor teilt), Berti (der mir gesagt und gezeigt hat "cool down, und dann von vorn", und dann auch noch so freundlich war, mir beim "von vorn" zu helfen) und Schneestern (die ihre eigenen Erfahrungen bzgl. Kritik mit mir geteilt und trotzdem ehrliche Worte gefunden hat - schade, dass sie nicht mehr da ist) gewesen wären, keine Ahnung, ob ich noch hier wäre. Inzwischen fasse ich mir an den Kopf, wenn ich mich erinnere, wie blöd ich das damals alles aufgenommen habe.
Das Forum hat mich echt gelehrt, mit Kritik umzugehen, und inzwischen schaue ich mir die wirklich nur noch darauf an, was ich daraus lernen kann oder wenigstens als Denkanstoß mitnehmen.
Eigentlich nehme ich nichts mehr persönlich, aber wenn doch, dann nehme ich mir Zeit mit der Antwort, und beim erneuten Lesen dämmert mir dann meistens, dass doch etwas dran war.
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Mardii
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Beiträge: 1774



Beitrag17.01.2013 21:32

von Mardii
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Mittlerweile überlege ich mir, ob ich ein Feedback gebe oder eine ausführliche Kritik schreibe. Bei neuen Usern teste ich mit einem einfachen Feedback an. Hatte schon ein paar Male den Eindruck, mit zu viel Detailarbeit, manchen in die Flucht geschlagen zu haben. Eine ausgearbeitete Kritik braucht so ein, zwei Stündlein und mit dem Gedanken, meine Zeit besser anzulegen, empfehle ich mich lieber mit einem kurzen Statement.

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nebenfluss
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Beitrag17.01.2013 21:46

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Traumfänger hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
nach dem ersten Satz zu beurteilen, ob der Text fließt

Ich denke, diese Beurteilung, so sie denn kommt, gilt zunächst nicht für den gesamten Text. Aber: Ist der erste Satz bereits unverständlich oder stocke ich beim Lesen, lässt das schon auf Mängel schließen. Gerade die erste Szene eines Buches muss mich als Leser "verhaften" und nicht mehr loslassen. Wenn ich erst darüber nachdenken muss, ob dieser Satz stimmig ist, wird es mit dem Fesseln und Hineinziehen schwierig.

Hm, mal abgesehen davon, dass ich gerade nicht blicke, von wem dieses Zitat ist: Im von dir beschriebenen Fall würde ich schreiben: "Der erste Satz ist unverständlich, mach ihn flüssiger, z. B. so: ..."
Kommt natürlich auch drauf an, ob der Text in der Werkstatt steht oder nicht.
Unter einem Text, der nicht in Fluss kommt, verstehe ich jedenfalls was anderes. Falsche Wahl der Satzlängen, grammatikalisch holprige Übergänge von einem Satz zum nächsten oder auch aneinandergehängte Informationen, deren Zusammenhang ich nicht verstehe.

LG
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nebenfluss
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Beitrag17.01.2013 21:57

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Mardii hat Folgendes geschrieben:
Mittlerweile überlege ich mir, ob ich ein Feedback gebe oder eine ausführliche Kritik schreibe. Bei neuen Usern teste ich mit einem einfachen Feedback an. Hatte schon ein paar Male den Eindruck, mit zu viel Detailarbeit, manchen in die Flucht geschlagen zu haben. Eine ausgearbeitete Kritik braucht so ein, zwei Stündlein und mit dem Gedanken, meine Zeit besser anzulegen, empfehle ich mich lieber mit einem kurzen Statement.

Ich mache es genauso: wenn ich jemanden noch nicht einschätzen kann, gibt's eher nur einen Gesmteindruck. Bei manchen wäre die Arbeit umsonst, weil sie dauernd von einem eigenen Text zum nächsten hüpfen, da ihnen überarbeiten und dranbleiben offenbar zu anstrengend ist. Außerdem schaue ich mir inzwischen an, ob die Autoren auch mal selbst andere Texte kommentieren und ein längerfristiges Interesse am Forum signalisieren. Tja, irgendwelche Filter braucht man halt bei der Masse hier.

LG
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Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3755



Beitrag17.01.2013 21:58

von Nordlicht
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Ohne Kritik annehmen und auf seine Texte anwenden zu können, sind die Aussichten, irgendwann einmal verlegt zu werden, wohl eher schlecht. Und die Notwendigkeit der Kritikfähigkeit hört auch in dem Moment nicht auf, in dem man eine Agentur ergattert oder verlegt wird - da heißt es dann, das Feedback von Agent und Lektor einstecken und verarbeiten zu können. Und zu guter Letzt kommt dann noch die Kritik der Leser und Rezensenten.
Ich persönlich bekomme lieber hier von meinen Mitstreitern den Popo voll als von meinem Agenten Laughing

Natürlich schneien immer mal Schreiber mit Primadonna-Syndrom herein, die geschockt sind, wenn ihre Texte nicht für Nobelpreisverdächtig gehalten werden, und ab und zu gibt es einen Kritiker mit Gott-Syndrom, der seine Meinung für die einzige Wahrheit halten. Aber das sind die Extremenden des Spektrums, und als Schreiber (und Kritiker) muss man einfach immer im Kopf behalten, dass es unmöglich ist, es allen recht zu machen, dass die Geschmäcker verschieden sind, und dass man letztendlich selbst als Schöpfer seines Textes entscheiden muss, welche der Kritiken ihn zu seinem volen Potential bringen.


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If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood
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Kito
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 40
Beiträge: 50



Beitrag18.01.2013 00:39

von Kito
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:



@ Kito
entschuldige bitte die Unterstellung, du würdest deine Kommentare nicht aufmerksam lesen. Was ich geschrieben habe, ist aber insofern richtig, dass eine Wertung (ob ein Autor Talent hat oder nicht) hier zum Glück nur selten ausgesprochen wird. Wüsste auch gar nicht, wer sich darüber ein Urteil erlauben könnte.

LG


Dir sei vergeben. lol2 ich hab vorhin ganz schön blöd geschaut, als ich Deinen ersten Kommentar gelesen habe und mit Schrecken meinen Beitrag nochmal gelesen, um zu prüfen, ob nicht mit der Fauxpas unterlaufen ist.
Und so verwirrt man sich gegenseitig.


Und ja... hinter dem Namen Kito verbirgt sich tatäschlich ein Mädel  Wohow

Jetzt ist hier allerdings so viel geschrieben worden, dass ich heute kaum noch zum Nachlesen kommen werde und die dinge auch kommentierenkann. Ich bin mir sicher, da verbergen sich viele interessante Ansichten. Trotzdem wollte ich Deinen Kommentar, nebenfluss, nicht unbeantwortet stehen lassen.
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colibri1
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Beiträge: 110
Wohnort: Cardiff


Beitrag18.01.2013 14:28

von colibri1
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Zum Thema Feedback wollte ich gerne noch etwas ergänzen. Es gibt ja immer zwei Seiten: den Feedbackgeber und den Feedbacknehmer.
Feedback entgegenzunehmen und professionell darauf zu reagieren ist schwierig, kann man aber lernen.

Feedback zu geben, lässt sich jedoch auch lernen. Vielleicht kennt der eine oder die andere von euch den "Feedback Burger". Ist eine Methode der Kommunikationstechniken:

Erst sagt man etwas Positives (Obere Hälfte des Brötchens), dann die eigentliche Kritik (Fleisch) und zum Abschluss noch ein ermutigendes, positives Resumee (Untere Hälfte des Brötchens).

Natürlich kann man auch gleich mit den Kritikpunkten anfangen. Das Problem ist, dass man dann oft den Empfänger mit seiner Kritik gar nicht mehr erreicht, weil er sich beim ersten Satz schon zu unrecht getroffen fühlt und (unbewusst) in Verteidugungsstellung geht. Wenn man mit einem positiven Satz anfängt, und dann auf die negativen Punkte kommt, ist es oft leichter die Kritik zu akzeptieren.

Ich habe festgestellt, dass es einige hier gibt, die nach diesem Schema Kritik geben, bewusst oder unbewusst. Schön fände ich es, wenn generell eine solche Kultur entstehen würde (Jeder hört gerne auch mal was Positives smile ).

lg, colibri
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lupus
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Wohnort: wien



Beitrag18.01.2013 15:06

von lupus
Antworten mit Zitat

das Problem an diesen Feedback-Schemata - man kennt die Problematik in der Zwischenzeit zu genüge aus der Wirtschaft - ist, dass, sobald diese Schemen bekannt sind (und davon ist im Allgemeinen auszugehen), die Positiva nicht mehr als solche wahrgenommen werden, sondern als Alibi-Aktion. Genau aus diesem Grund werden diese Feedback-Strukturen mehr und mehr verworfen. Etwas, was im Übrigen von der nicht-Ratgeber-induzierten Kommunikationspsychologie vorausgesagt wurde.

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colibri1
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Beitrag18.01.2013 15:13

von colibri1
Antworten mit Zitat

lupus hat Folgendes geschrieben:
das Problem an diesen Feedback-Schemata - man kennt die Problematik in der Zwischenzeit zu genüge aus der Wirtschaft - ist, dass, sobald diese Schemen bekannt sind (und davon ist im Allgemeinen auszugehen), die Positiva nicht mehr als solche wahrgenommen werden, sondern als Alibi-Aktion. Genau aus diesem Grund werden diese Feedback-Strukturen mehr und mehr verworfen. Etwas, was im Übrigen von der nicht-Ratgeber-induzierten Kommunikationspsychologie vorausgesagt wurde.

Den Einwand kenne ich. Ich habe aber bei mir im Eigenversuch festgestellt dass es trotzdem hilft smile Ich kann das Schema erkennen, wenn es verwendet wird. Und trotzdem freue ich mich, wenn am Anfang etwas Positives kommt. Es muss nur etwas ehrlich gemeint Positives sein, etwas das ich auch glauben kann.
Besser als mit der (Kritik-)Tür ins Haus fallen ist es allemal.
lg, colibri
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