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VirenKiller


 
 
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kingkaiser
Geschlecht:männlichLeseratte

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Beiträge: 123
Wohnort: Bonn


Beitrag07.02.2013 13:09
VirenKiller
von kingkaiser
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1 – Haß und Logik

Igor drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Noch eine verfluchte Familienpizza Margherita an diese Geizhälse vom Tennisverein, dann war er mit der Mittagsauslieferung durch. Nichts war schlimmer als die Mittagstour! Er durfte nicht darüber Nachdenken, wie wenig Trinkgeld er heute mal wieder bekommen hatte. Am spendabelsten waren noch die Jungs von der Feuerwehr, die bestellten sowieso immer viel. Im Autohaus Werner, naja. Porschehändler sein wollen, aber nur lausige drei Euro bei zwanzig Pizzen?
Bei euch kaufe ich meinen nächsten Porsche nicht.

Gekonnt setze er die Handbremse ein und schlitterte um die Kurve. Die Mutter mit Kinderwagen in der einen Hand und angeleintem Dackel an der anderen verfehlte er dabei nur um Zentimeter. Doch das registrierte er kaum. Stattdessen dachte er voller Wut an diese Zicken aus dem Pharma Labor. Jeden Scheiß-Mittwoch bestellten diese drei Miststücke ihre Gemüsepizzen. Trinkgeld? Fehlanzeige! Sogar heute, und dass obwohl er eine von den dreien, Natascha, gestern Abend noch flachgelegt hatte. Aber vorhin, da war er wieder nur Luft für sie, der dumme Pizzabote, klar.
Hoffentlich habe ich wenigstens ´nen schönen Tripper verpasst oder so was. Egal, für heute Abend hab ich ja noch Isa.

Er raste mit seinem alten Opel Corsa auf den Parkplatz der Tennisanlage. Hasserfüllt starrte er nach dem Abstellen seines Wagens durch die dreckigen Seitenfenster auf die parkenden Nobelschlitten. Igor merkte, wie immer mehr Wut, Neid und Zorn in ihm hochstiegen. Sein Nacken wurde heiß, die Wangen rot und er musste sich zur Ruhe zwingen.
Pizzabox nehmen, schnell rein, kassieren, Freierabend, Bier. Komm Igor, so schaffst du es, sagte er sich.

Die Isolierbox in den Händen ging Igor vom Parkplatz über den gepflasterten Weg zum Clubheim. Die Tür stand offen und er ging hinein. Drinnen saßen sie schon: Vier durchgeschwitzte, leicht angetrunkene Männer. Vom Alter her irgendwo zwischen vierzig und fünfzig.
„Hey, Pizza-Igor ist da! Wurde auch Zeit, mein Junge!“ rief einer der Männer.
„Hallo“, entgegnete Igor.
Na super, ist dir ja wieder ´ne tolle Antwort eingefallen.

Er öffnete die Box, holte die vier Schachteln heraus und legte sie den gierig schauenden Tennisspielern auf den Tisch, neben die halb leergetrunkenen Biergläser.
Kommentarlos öffneten sie die Kartons und fingen an zu essen.
„Ähm … wie wäre es erstmal mit bezahlen? Ihr könnt nicht einfach anfangen zu essen ohne mir erstmal mein Geld zu geben!“
Igors Nacken wurde immer heißer.
Der glatzköpfige Mann, der ihn immer verächtlich Pizza-Igor nannte, fing an zu lachen.
„Na klar, Lieferjunge. Hier, stimmt so!“
Ein Zwanzigerschein landete vor Igors Füßen.
Igor war fassungslos. Weniger aufgrund dieser deutlich zur Schau gestellten, absoluten Respektlosigkeit. Was ihn stattdessen fassungslos machte, war seine eigene, innere Reaktion. Er verspürte auf einmal keine Wut mehr. Auch keinen Zorn. Alle Gefühle waren auf einmal wie ausgeschaltet. Stattdessen bahnte sich eine eiskalte Logik und Entschlossenheit ihren Weg durch Igors Gehirn.
Das kannst du ihm nicht durchgehen lassen. Zieh ihn zur Rechenschaft. Auf dem Parkplatz standen nur vier Autos. Es gibt keine Zeugen. Denk an die Worte deines Chefs, immer ein Messer dabeizuhaben. Leg los.

Als Igor zum Parkplatz zurückging, empfand er die Hitze im Nacken als angenehm. Auch das Blut auf seinen Händen, seinem Gesicht und seiner Kleidung störte ihn nicht. Er war, zum ersten Mal in seinem Leben vielleicht, im Einklang mit sich selbst. Er stieg in seinen Corsa und fuhr los.

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kingkaiser
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Wohnort: Bonn


Beitrag07.02.2013 13:11

von kingkaiser
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Ich habe mal Kapitel 1 meines derzeit in Entwicklung sich befindenden Ebooks "VirenKiller" hochgeladen.
Derzeit arbeite ich an mehreren Dingen gleichzeitig, weil ich immer sehr stimungsabhängig schreibe. Eigentlich möchte ich versuchen über Verlage zu veröffentlichen, aber mich hat auch mal die Lust aufs Experiment erfasst, einmal selbst ein Ebook zu veröffentlichen. WÜrde euch der Einstieg neugierig auf mehr machen?


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FrauMö
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Beiträge: 34



Beitrag07.02.2013 13:20

von FrauMö
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Hm um ehrlich zu sein, reizt mich der Anfang kein bisschen. Scheint um einen Pizzalieferanten zu gehen. Das verspricht nicht gerade Spannung. wink
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kingkaiser
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Alter: 49
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Wohnort: Bonn


Beitrag07.02.2013 13:25

von kingkaiser
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Nicht im mindesten  Rolling Eyes

Ich versuchs mal mit einem Klappentext:
Eine unerklärliche Serie von Morden und gewalt erschüttert Bonn.
Sven Molitor, mit seiner Berufswahl hadernder, von Langeweile und Desinterese gelpagter Kommissar der Mordkommission, fällt schließlich auf, dass was zunächst wie eine Zusammenballung von Einzeltätern ohne Motiv erscheint, in Wahrheit wie eine Epidemie ausbricht ...

Den Roman schildere ich grundsätzlich aus der Perspektive des Kommissars, einzelne "Tatern" werden jedoch immer wieder mal aus Sicht der jeweiligen Täter gezeigt ...


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FrauMö
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Beiträge: 34



Beitrag07.02.2013 13:32

von FrauMö
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Naja Du hattest eben gefragt, ob der Einstieg neugierig macht. Daran kann man ja nicht erkennen, um was es geht. Ich würde eben nach drei Sätzen das Buch schon wieder weglegen, weil mich Pizzalieferanten nicht interessieren.

Der Klappentext haut mich aber auch nicht um und das hat nichts damit zu tun, dass ich zu viel Zeit in Bonn verbracht habe, um die Stadt noch spannend zu finden. wink

Depressive Ermittler sind schon ein wenig ausgelutscht, wie ich finde. Vielleicht kannst Du hier noch genauer darauf eingehen, was das Buch so besonders macht? smile
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kingkaiser
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Beitrag07.02.2013 13:40

von kingkaiser
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Bsonders macht das Buch, so es denn so fertig wird wie von mir geplant zweierlei:
1) Meine Hauptfigur ist nicht depressiv, hat kein Trauma und nichts, er wäre nur am liebsten kein Polizist. Für den Routinebeamten ein völlig ungegeigneter Mann der nur angesichts einer aussergewöhlichen Epidemie über sich hinauswächst. Ich versuche ihn angenehm sarkastisch zu gestalten, das ist etwas was ich persönlich selbst gerne lese. Er wird im zweiten Kapitel (das ich bald hier folgen lasse) von mir eingeführt
2) Ich möchte zwei genres mischen: Thriller/Krimi mit einer Art Zombie-epidemie, wobei ich allerdings keine Geärmezerfetzenden Szenen nehme, sondern lieber schildern möchte, was passiert, wenn die Welt von intelligenten, nicht schlurfenden, sondern planenden und als solche erstmal nicht erkennbaren Infizierten Stück für Stück auseinander genommen wird.


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FrauMö
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Beiträge: 34



Beitrag07.02.2013 13:44

von FrauMö
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Achso, es ist wortwörtlich eine Epidemie! Siehste, das habe ich so gar nicht raus gelesen. Vielleicht das deutlicher machen? Bei der Beschreibung des Kommissars hätte ich es spannender gefunden, wenn im Klappentext sowas stehen würde wie: "Er wäre lieber Gärtner als Polizist, aber angesichts der Epidemie, die normale Menschen in kaltblütige Mörder verwandelt, bleibt ihm nichts anderes übrig, als alles von dem Ermittler ihn ihm zu fordern."
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kingkaiser
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Wohnort: Bonn


Beitrag07.02.2013 13:52

von kingkaiser
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ist ja auch alles noch "Work in progress" Smile Der fertige Klappentext kommt eh erst am Schluss, wenn ich die Reise sleber zu Ende gereist bin.

Aber für solche hilfreichen Gedanken wie Deine bin ich ja auch hier. Vielen lieben Dank für Deinen Input auf jeden Fall schon mal jetzt.

Ich will im ersten Kapitel auch noch nicht Vollgas gehen (nur das Pharma Labor und die Nackenwärme sollen erste Indikatoren darstellen), die Handlungsschraube will ich Schritt für Schritt anziehen und wollte am Anfang nur mit ein klein wenig Action starten.


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Antago
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Beiträge: 298



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Beitrag07.02.2013 16:47

von Antago
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Also, vom 1. Kapitel her würde ich sagen, naja.
Und das liegt vor allem daran, dass (so interpretiere ich das mal) ein Pizzabote im Alleingang, lediglich mit einem Messer bewaffnet, 4 Sportler terminiert.
Gut, das mag daher kommen, dass die Infektion ihm ungeahnte Kräfte verleiht. Aber zu dem Zeitpunkt habe ich von der Infektion ja noch nichts gelesen und denke mir, was ein unrealistischer Schmarrn. 4 gegen 1, und er kriegt nicht mal eine Schramme ab ...
Könntest Du nicht die Zahl der Opfer reduzieren auf eins oder meinetwegen zwei, dann wäre es glaubwürdiger?
Der Rest ist nämlich gar nicht mal übel und würde mich zum Weiterlesen ermuntern.
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