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Thom Thunderberg


 
 
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Akachi
Geschlecht:männlichSchneckenpost


Beiträge: 11
Wohnort: Hessen


Beitrag06.10.2010 19:26
Thom Thunderberg
von Akachi
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich möchte euch nun mal etwas Sinnvolles von mir vorstellen.
Ich tendiere ja gerne mal dazu alles humorvoll zu interpretieren, aber das ist nur eine meiner vielen Persönlichkeiten.

Der folgende Text ist ein Auszug aus meinem Baby, welches ich gerade liebevoll großziehe und mein schriftstellerisches Ich gleich mit.

Spart bitte nicht mit Kritik. Ohrfeigen sind auch erwünscht aber bitte nicht all zu fest, ich bin ein sehr sensibler Brillenträger wink


Thom Thunderberg lag leicht sitzend auf deiner Couch, den Blick durch das Fenster in seinen Garten gerichtet. Der linke Arm lag leicht angewinkelt auf der Rückenlehne und sein Kopf lag verträumt auf seinem Handrücken auf.
Auf den Dachfenstern seines Ateliers spielte der Regen unaufhörlich sein Lied. Das Wasser glitt in kleinen Rinnsalen an den Fenstern herunter und hinterlies eine wunderschön bizarr geformte Aussenwelt.
Die sich ständig verändernden Formen und verwischenden Konturen wirkten auf Thom eine gewisse Faszination aus und er verlor sich völlig darin.

Bei dem Versuch sich aufrecht hinzusetzten, spürte er plötzlich ein solches Stechen in seiner Brust, dass ihm kurzzeitig der Atem stockte. Zischend sog er durch die Zähne die Luft tief in seine Lungen und mit seiner rechten Hand drückte er auf den Verband, unter dem sich die langsam verheilende Schusswunde in seiner Brust verbarg.
Schwer ausatmend und den Schmerz sichtlich in sein Gesicht geschrieben, schweifte sein Blick zum Kalender an der Wand.
Der 5. September. Sieben Monate war es nun her.
Am Tage der Entlassung sagte der behandelnde Arzt zu ihm das es bis zur vollständigen Genesung noch ein paar Monate dauert.
Er sei aber auf dem besten Wege zu seiner alten Form zurück zu finden. Lächelnd versicherte er ihm weiterhin, das er bis auf die Narbe keine weitern bleibenden Schäden davontragen wird. Nebenbei erwähnte er noch, dass man selten einen Menschen mit solch einem unverschämten Glück treffen würde, drückte ihm die Hand und entließ ihn aus seiner Obhut.

Schmerzen. Thom seufzte kurz und schüttelte langsam den Kopf.
Der Schmerz -diesen Schmerz konnte kein Arzt der Welt heilen.
Was war er doch für ein Narr. Worin hatte er sich da nur verwickeln lassen. All die Toten und dann noch fast er selbst.
Alles nur für eine Liebe?
Er war nicht sauer auf Alena, auch wenn sie versuchte hatte ihn zu töten. Der Moment wo sie ihm die Pistole auf die Brust setzte und abdrückte, diese endlos scheinenden Stunden der Leere. Wieso nur? Wieso nur hatte sie dies getan?
Es war nichts kaltes in ihrem Blick gewesen. Er glaubte sogar in dem Moment wo sie Abdrückte eine Träne in ihren wunderschönen Augen gesehen zu haben. Hatte er ihr vielleicht doch etwas bedeutet? Warum hat sie dann geschossen? Nein, es machte irgendwie alles keinen Sinn.

Thoms Augen schweiften wieder Richtung Fenster. Gedankenverloren beobachtete er, wie der Wind einzelne Blätter von den Bäumen stob.
Durch den Regen hatte der Wind mit ihnen kein so leichtes Spiel wie man es gewohnt war. Das Laub fiel sehr zielstrebig der Erde entgegen. Dem bunten Treiben aber, nahm es in keinster Weise die Schönheit die ihm innewohnte.

Weitere Werke von Akachi:
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SickBoy
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 199
Wohnort: am Arsch der Welt


Beitrag06.10.2010 20:28
Re: Thom Thunderberg
von SickBoy
Antworten mit Zitat

Na dann halt mal deine Brille ordentlich fest! Laughing

Akachi hat Folgendes geschrieben:
Thom Thunderberg lag leicht sitzend auf deiner Couch, den Blick durch das Fenster in seinen Garten gerichtet. Der linke Arm lag leicht angewinkelt auf der Rückenlehne und sein Kopf lag verträumt auf seinem Handrücken auf.

Wo denn? Wo liegt der? Neben mir? Ist meine Freundin Thom Thunderberg?
Lies dir deinen ersten Satz nochmal genau durch. Ich glaube nicht, dass der Typ hier auf meiner Couch rumlümmelt. Smile
Und dann schau dir auch gleich mal die Wortwiederholungen (fett markiert) an. So etwas gleich zum Anfang. Da hätte ich beinahe nicht mehr weiter lesen wollen. Das musst du unbedingt ändern.
Ach ja, kann man "sitzend liegen"? Das hast du etwas unglücklich formuliert.  

Akachi hat Folgendes geschrieben:
Auf den Dachfenstern seines Ateliers spielte der Regen unaufhörlich sein Lied. Das Wasser glitt in kleinen Rinnsalen an den Fenstern herunter und hinterlies eine wunderschön bizarr geformte Aussenwelt.
Die sich ständig verändernden Formen und verwischenden Konturen wirkten auf Thom eine gewisse Faszination aus und er verlor sich völlig darin.

Den Abschnitt würde ich radikal kürzen. Es interessiert doch niemanden, wie genau der Regen an die Fensterscheibe plätschert. Manchmal reicht es aus, wenn man nur ein wenig beschreibt, insbesondere bei unwichtigen Dingen. (Oder spielt der Regen noch eine tragende Rolle im Laufe der Geschichte?) Der Leser denkt sich seinen Teil. Bei diesem Abschnitt würde ich nur den ersten Satz nehmen. Der ist gar nicht mal schlecht. Der Rest kommt weg!

Akachi hat Folgendes geschrieben:
Zischend sog er durch die Zähne die Luft tief in seine Lungen und mit seiner rechten Hand drückte er auf den Verband, unter dem sich die langsam verheilende Schusswunde in seiner Brust verbarg.

Viel zu kompliziert! Schau mal:
"Zischend sog er die Luft ein und legte seine Hand auf die Brust. Er fingerte an dem Verband herum, unter dem die Schusswunde juckte. (oder schmerzte, oder heilte)"

Akachi hat Folgendes geschrieben:
Sieben Monate war es nun her.

Dauert das wirklich solange, bis eine Schusswunde verheilt ist?

Akachi hat Folgendes geschrieben:
Am Tage der Entlassung sagte der behandelnde Arzt zu ihm, dass es bis zur vollständigen Genesung noch ein paar Monate dauert.

Komma vergessen und dass natürlich mit Doppel-S.

Akachi hat Folgendes geschrieben:
Er sei aber auf dem besten Wege, zu seiner alten Form zurück zu finden.

Komma

Akachi hat Folgendes geschrieben:
Lächelnd versicherte er ihm weiterhin, dass er bis auf die Narbe keine weitern bleibenden Schäden davontragen wird.

Doppel-S

Akachi hat Folgendes geschrieben:
Nebenbei erwähnte er noch, dass man selten einen Menschen mit solch einem unverschämten Glück treffen würde, drückte ihm die Hand und entließ ihn aus seiner Obhut.

Hätte ich so geschrieben:
"Nebenbei erwähnte er noch, dass er noch nie einen Menschen mit solch einen unverschämten Glück getroffen hatte, drückte ..."

An dieser Stelle höre ich mal auf. Deine Schreibe kommt noch ziemlich unsicher daher. Viele Flüchtigkeitsfehler, sprich Tippfehler. Wenn du deinen Text überarbeitest, müssten dir solche Sachen eigentlich auffallen. Da heißt es: Konzentration und hart an sich arbeiten!
Am besten du stöberst erstmal ein bisschen im Forum herum. Lies dir die Texte andere durch und die Kritiken. Und schau mal in der Schreibwerkstatt vorbei!

Beste Grüße
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Gast3
Klammeraffe
G


Beiträge: 794
Wohnort: BY


G
Beitrag06.10.2010 20:35

von Gast3
Antworten mit Zitat

Hallo Akachi,

tut mir leid - Brillenträger hin oder her - mir gefällt das insgesamt leider nicht.
Du hast einige schön formulierte Sätze da stehen, dann aber auch wieder welche, die unbeholfen wirken. Zudem sind so einige Rechtschreib- und Kommafehler enthalten, was zusätzlich den Spaß beim Lesen nimmt.


Akachi hat Folgendes geschrieben:

Thom Thunderberg lag leicht sitzend auf deiner Couch, den Blick durch das Fenster in seinen Garten gerichtet. Der linke Arm lag leicht angewinkelt auf der Rückenlehne und sein Kopf lag verträumt auf seinem Handrücken auf.
Das hier ist leider nix.

Auf den Dachfenstern seines Ateliers spielte der Regen unaufhörlich sein Lied. Das Wasser glitt in kleinen Rinnsalen an den Fenstern herunter und hinterließ eine wunderschön bizarr geformte Außenwelt.
Das gefällt mir.

Die sich ständig verändernden Formen und verwischenden Konturen wirkten (üben) auf Thom eine gewisse Faszination aus und er verlor sich völlig darin.
Hier würde ich einen Nebensatz folgen lassen: ... Faszination aus, in der er sich völlig verlor.

Bei dem Versuch sich aufrecht hinzusetzten (t ist zu viel), spürte er plötzlich ein solches (besser: heftiges) Stechen in seiner Brust, dass ihm kurzzeitig der Atem stockte. Zischend sog er durch die Zähne die Luft tief in seine Lungen und mit seiner rechten Hand drückte er auf den Verband, unter dem sich die langsam verheilende Schusswunde in seiner Brust verbarg.
Ui, der Satz ist mir einfach zu lang und unschön formuliert.

Schwer ausatmend und den Schmerz sichtlich in sein Gesicht geschrieben, schweifte sein Blick zum Kalender an der Wand.
Hier ebenfalls unschön formuliert.

Der 5. September. Sieben Monate war es nun her.
Am Tage der Entlassung sagte der behandelnde Arzt zu ihm,  dass es bis zur vollständigen Genesung noch ein paar Monate dauert. (dauern würde)
Er sei aber auf dem besten Wege, zu seiner alten Form zurück zu finden. Lächelnd versicherte er ihm weiterhin, dass er bis auf die Narbe keine weiteren bleibenden Schäden davontragen wird. (würde). Nebenbei erwähnte er noch, dass man selten einen Menschen mit solch einem unverschämten Glück treffen würde, drückte ihm die Hand und entließ ihn aus seiner Obhut.


Ich denke mal, diese Äußerungen lassen sich deutlich besser einbringen.

Schmerzen. Thom seufzte kurz und schüttelte langsam den Kopf.
Der Schmerz - (Leerzeichen) diesen Schmerz konnte kein Arzt der Welt heilen.
Was war er doch für ein Narr. Worin hatte er sich da nur verwickeln lassen? All die Toten und dann noch fast er selbst.
Alles nur für eine Liebe?
Er war nicht sauer auf Alena, auch wenn sie versuchte hatte, ihn zu töten. Der Moment, wo sie ihm die Pistole auf die Brust setzte und abdrückte, diese endlos scheinenden Stunden der Leere. Wieso nur? Wieso nur hatte sie dies getan?
Es war nichts Kaltes in ihrem Blick gewesen. Er glaubte sogar, in dem Moment, als sie abdrückte, eine Träne in ihren wunderschönen Augen gesehen zu haben. Hatte er ihr vielleicht doch etwas bedeutet? Warum hat sie dann geschossen? Nein, es machte irgendwie alles keinen Sinn.

Thoms Augen schweiften wieder Richtung Fenster. Gedankenverloren beobachtete er, wie der Wind einzelne Blätter von den Bäumen stob.
Durch den Regen hatte der Wind mit ihnen kein so leichtes Spiel wie man es gewohnt war. Das Laub fiel sehr zielstrebig der Erde entgegen.
Ich weiß zwar, wie du es gemeint hast, wirkt aber ungeschickt.

Dem bunten Treiben aber, nahm es in keinster Weise die Schönheit, die ihm innewohnte.


Nichts für Ungut, liebe Grüße
schneestern


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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag06.10.2010 20:50

von Hoody
Antworten mit Zitat

Habe SickBoys Kritik nicht durchgelesen, könnte sich also einiges wiederholen.

Dein Text hat mir nicht gefallen. Sehr passiv gehalten, einige Wortwiederholungen dabei, recht oberflächlich.

Zitat:

Thom Thunderberg lag leicht sitzend auf deiner Couch,

Ist deiner absichtlich?
Wie sitzt man denn leicht? unnötiges Füllwort in meinen Augen. Lag/sitzend? Verstehe ich nicht ganz. Liegt er nun oder sitzt er? Ich glaube ich weiß was du meinst, aber so zeichnest du nicht das Bild was du dir erhoffst.
Thom Thunderberg lag auf der Couch.
Zitat:

den Blick durch das Fenster in seinen Garten gerichtet.

Geht um einiges aktiver.
Thom Thunderberg lag auf seiner Couch und sah durch das Fenster in seinen Garten.
Geht schöner, aber besser als : den Blick durch das...

Zitat:
Der linke Arm lag leicht angewinkelt auf der Rückenlehne und sein Kopf lag verträumt auf seinem Handrücken auf.

Ganz schön oft lag. Das letzte auf ist nicht nötig.
Zitat:

Auf den Dachfenstern seines Ateliers spielte der Regen unaufhörlich sein Lied.

Der Regen prasselte/schlug/whatever gegen das Dachfenster seines Ateliers.
Aktiver, wenn mans bisschen "poetischer" möchte.
Der Regen benutzte das Dachfenster als Instrument  für sein Lied/ seines Liedes.
Oder so.

Zitat:
Das Wasser glitt in kleinen Rinnsalen an den Fenstern herunter und hinterlies eine wunderschön bizarr geformte Aussenwelt.
Die sich ständig verändernden Formen und verwischenden Konturen wirkten auf Thom eine gewisse Faszination aus und er verlor sich völlig darin.

Wirkt auf mich wie eine Inhaltswiederholung. Könnte man verbinden.
Das Wasser glitt in kleinen Rinnsalen an den Fenstern herunter und die sich ständig verändernden Formen und verwischenden Konturen wirkten auf Thom eine gewisse Faszination aus. Er verlor sich völlig darin.
Finde ich trotzdem nch überladen und inaktiv. Manchmal ist weniger mehr und die langatmigen Beschreibungen des Regens... naja. Könnte man an sich kürzen, aber manche stehen auf solche langen Beschreibungen, aber dann müssen die top sein.

Könnte jetzt weitermachen, aber vorher wollte ich fragen: Ist das der Anfang oder einfach nur irgendein Auszug aus dem Kontext gerissen?

lg Hubi


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Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer
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Akachi
Geschlecht:männlichSchneckenpost


Beiträge: 11
Wohnort: Hessen


Beitrag06.10.2010 21:15

von Akachi
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Danke für die Ohrfeigen.
Manchmal brauche ich sowas um auf Touren zu kommen.
Klingt komisch, ist aber so.
Erst wenn ich mich richtig Scheisse fühle klappts mit dem Lernen smile
Ich setze mich noch einmal ran.

Ich habe auch noch nen anderen Text, der mir wesentlich besser gefällt.
Den könnt ihr auch gleich zerlegen.
Die Backen sind noch nicht rot genug smile

Thom hat soeben die Liebe seines Lebens verraten:

Thom stand tief in Gedanken versunken am Rande der Klippe und schaute einem kleinen Stein nach, den er soeben unachtsam heruntergetreten hatte.
In bizarren Formen trudelte er langsam dem schwarzen Nichts entgegen, welches sich wie ein gieriger, alles verschlingender Schlund unter ihm auftat.
Für einen kurzen Augenblick erwache Thom aus seiner Lethargie und ihm bot sich ein schauriger Anblick. Die Wellen schlugen mit einer solchen Gewalt gegen die Felsen das man denken konnte, diese schwarze Brühe wäre der Hölle selbst entsprungen und wolle alles und jeden verschlingen, was sich ihm in den Weg stellt.
Überall schäumte und brodelte es und der Wind peitschte ihm den Regen so stark ins Gesicht, dass es schmerzte. Jeder Tropfen fühlte sich an als würde er sich zentimetertief in seine Haut brennen und er musste wieder an die Szene im Cafè denken, wo sie sich das erste mal trafen.
Was war er doch für ein Narr...
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*Katja*
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 479
Wohnort: Bergisches Land


Beitrag06.10.2010 21:16

von *Katja*
Antworten mit Zitat

Hallo Marco,

ich kenne den Inhalt deines Romans und die Story gefällt mir.
An dem Text müsstest du noch etwas arbeiten. Wink

Ich habe ein paar Anmerkungen zum ersten Teil. wink
Zitat:

sein Kopf lag verträumt auf seinem Handrücken auf

vielleicht war sein Blick verträumt oder er lag vertäumt... aber der Kopf kann nicht verträumt liegen wink
Zitat:

Bei dem Versuch sich aufrecht hinzusetzten, spürte er plötzlich ein solches Stechen in seiner Brust, dass ihm kurzzeitig der Atem stockte. Zischend sog er durch die Zähne die Luft tief in seine Lungen und mit seiner rechten Hand drückte er auf den Verband, unter dem sich die langsam verheilende Schusswunde in seiner Brust verbarg.
Schwer ausatmend und den Schmerz sichtlich in sein Gesicht geschrieben, schweifte sein Blick zum Kalender an der Wand.

Dieser Absatz verwirrt mich ein bisschen. Wenn er eine Schusswunde hat, kann er dann kurz zuvor ganz entspannt sein?
Müsste er den Schmerz nicht immerzu spüren? Vielleicht könnte man das im ersten Absatz schon mit einbinden.
Er versucht sich zu entspannen und der Regen lenkt ihn kurzzeitig von seinen Schmerzen ab.

Zitat:
Am Tage der Entlassung sagte der behandelnde Arzt zu ihm das es bis zur vollständigen Genesung noch ein paar Monate dauert.
Er sei aber auf dem besten Wege zu seiner alten Form zurück zu finden. Lächelnd versicherte er ihm weiterhin, das er bis auf die Narbe keine weitern bleibenden Schäden davontragen wird. Nebenbei erwähnte er noch, dass man selten einen Menschen mit solch einem unverschämten Glück treffen würde, drückte ihm die Hand und entließ ihn aus seiner Obhut.

Wenn das eine Erinnerung ist, müsste der Absatz doch im Plusquamperfekt geschrieben werden oder?

Liebe Grüße
Katja
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Akachi
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Wohnort: Hessen


Beitrag06.10.2010 21:53

von Akachi
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Mhhmm smile
Eines meiner Probleme ist, dass ich vor lauter Buchstaben gerade den Wald nicht sehe.
Zielsetzung ist es, mit Temperaturen, Tempovariationen, Farben, Melodien und Kontrasten zu arbeiten. Letzteres liegt mir besonders am Herzen.
Darin möchte ich gerne die Geschichte einbetten.
Ich denke gerne in Emotionen und Bildern und möchte versuchen dies in Worte zu übertragen.

Stilfindung nennt man wohl so etwas.

In der Musik ist das wesentlich einfacher.
Man haut in die Tasten und hat gleich das Gefühl was man möchte wink
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SickBoy
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Beitrag06.10.2010 22:05

von SickBoy
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Eventuell nimmst du dir da etwas zu viel vor. Setz dich nicht zu sehr unter Druck. Dann kommt nur Gülle dabei raus. Glaub mir. Wie gesagt, führe dir erstmal alle Tipps, die du bekommen kannst, zu Gemüte. Dann schreibst du eine Kurzgeschichte, lässt sie ein paar Tage, oder Wochen liegen, überarbeitest sie. Und dann sehen wir weiter!
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Harald
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Beitrag06.10.2010 22:10

von Harald
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Akachi hat Folgendes geschrieben:

In der Musik ist das wesentlich einfacher.
Man haut in die Tasten und hat gleich das Gefühl was man möchte wink


Hm, ich denke, aus einem Basslauf, laut "Überlieferung" aus Langeweile in einem Hotelzimmer entstanden den Hit "Satisfaction" zu machen, da hat man auch noch ein wenig daran herumdoktern müssen.

Und genau, wie man da aus einer Grundidee den Hit zauberte, genau auf die gleiche Art muss man Geschichten entwickeln, sich entwickeln lassen!

Da fällt mir noch ein Gag ein:

Das Lied, was in den kommenden Wochen die Hörer diverser Radiostationen spalten wird, "Last Christmas", das war ursprünglich als "Last Eastern" geschrieben, doch Melodienfolge und Takt prädestinierten es eher als Weihnachtslied, also wurde es umgeschrieben!

Nix mit einfach in die Tasten ...

LG

Harald

( der nebenher unter anderem Namen noch Songtexte schreibt Very Happy )


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Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker

Harald

Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
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Akachi
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Beitrag06.10.2010 22:35

von Akachi
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Sollte ich vielleicht mal tun.
Das mit den Kurzgeschichten hörte ich bisher öfter.
Ich bin da leider meist stur und will mit Anlauf durch die Wand, nur um sofort zu sehen, was dahinter ist.
Rat nehme ich dann meist erst an, wenn ich schon dicke Beulen am Kopf habe smile

Ich denke, ich stecke Thom erst noch einmal eine Runde zu Liz in den Heuschober. Da steht ja noch eine handfeste Keilerei im Raume wink
Das letzte mal wo ich Lizzis Vater sah, fletschte er gerade die Zähne und krempelte sich die Ärmel hoch. wink


Ja Harald, da kommen nun schwere Zeiten auf uns zu.
Die weihachtliche Massenhypnose inklusive "Last Christmas"

Ich sehe schon wieder das Bild vor mir:
Aus sämtlichen Lautsprechern schallmeit uns "Last Christmas" entgegen. Es würde mich nicht weiter wundern, wenn sie demnächst die Bahnhofslautsprecher zusätzlich missbrauchen, in der Hoffnung, auch dem widerspenstigsten Weihnachstverweigerer die Geldbörse zu öffen.
Ich sehe Menschen, die aufgeregt in den Kaufhäusern umherirren. Menschen, die vor lauter Liebesangeboten gar nicht mehr Wissen, was sie eigentlich kaufen sollen.
Da gibt es Liebe in großen Paketen, liebe in kleinen Paketen, überall stapelt sich meterhoch die Liebe.
Und wenn man sich dann endlich für die Liebe seiner Wahl entschieden hat, fragt einen die Kassiererin, mit einem künstlich aufgesetztem Grinsen: "Soll ich es ihnen einpacken?"

Das, das ist Weihnachten.

Gute Nacht
und danke für das Kopf geraderücken wink
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Akachi
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Beiträge: 11
Wohnort: Hessen


Beitrag07.10.2010 15:11

von Akachi
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So, ich habe das Ganze komplett umgeschrieben.
Es sollte diesmal auch wesentlich weniger Tote und Verletzte geben beim lesen.
Notfalls einfach mal die Tropfen gegen Bluthochdruck auf den Schreibtisch stellen ^^

Ohrfeigen sind wie immer erwünscht.
Ich lege dann schon mal die Kühlbeutel in den Kühlschrank smile
-------------------------------------------------------------------------

Thom Thunderberg stieg gerade aus seinem naturstein gemauerten und mit dunklen Marmorbruchstücken ausgekleideten Whirlpool. Kurz bevor seine Füße sich in den weichen Badvorleger graben durften, hielt er kurz inne und lauschte. Er seufzte zufrieden, als er den  vertrauten Klang der Briefklappe seiner Haustüre wahrnahm und schnappte sich ein Badehandtuch aus dem Regal.

Es war eine dieser typischen verregneten Wochen, wie sie für diese Gegend üblich waren und gestern hatte er endlich den Zeitungsjungen zur Rede stellen können, der schon die ganze Woche seine Zeitung einfach auf die Türschwelle warf.
Er erklärte ihm in einem ruhigen und sachlichen Ton, dass man aus wasserdurchtränken Zeitungen nur spärlich Informationen entnehmen könne und er solle doch bitte so Gütig sein und sie in den dafür vorgesehenen Briefkastenschlitz werfen. Thom fügte noch hinzu, dass sie sich als Anfeuerungshilfe für seinen Kamin genauso wenig eigne, da man sie vorher stundenlang trocknen müsse.
Nachdem der Zeitungsbote ihm mit einem Achselzucken den Rücken zuwand, war er sich ziemlich sicher, wieder eine triefende Zeitung in den Händen halten zu müssen.

Thom rubbelte sich die palisanderfarbenen Haare mit einem kleineren Handtuch trocken, wischte damit ein kreisrundes Loch in den beschlagenen Spiegel, um es dann zur Seite zu legen.
Er klappte seine fast schulterlangen Haare, mit einem elegant wirkendem Kopfschütteln nach hinten, stützte sich mit den Händen auf das Waschbecken und betrachtete sich im Spiegel.
Zufrieden stellte er fest, dass sein gepflegter Dreitagebart keinerlei Veränderug bedurfte und die warmen, dunkelbraunen Augen, wanderten zur spärlich behaarten Brust.
Der rötliche Fleck, nahe unterhalb des Herzens, der ca 5cm im Durchmesser maß, fiel ihm sofort ins Auge.
Mit der rechten Hand berührte er die Narbe in seinem Spiegelbild.
„Alena“, murmelte er leise vor sich hin, schloss dabei die Augen.
 
Er wusste nicht wie lange er schon so dort stand. Erst die Kälte, die langsam in seinen Körper kroch, riss es ihn wieder aus seiner Lethargie heraus. Er streifte sich den Bademantel über, schnürte ihn provisorisch zu, schlüpfte in seine Badelatschen und ging zur Haustüre.
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Hoody
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Wohnort: Alpen


Beitrag07.10.2010 16:22

von Hoody
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Werde mal bisschen genauer kritisieren. Sehe leider keinen Fortschritt.


Zitat:
Thom Thunderberg stieg gerade aus seinem naturstein gemauerten und mit dunklen Marmorbruchstücken ausgekleideten Whirlpool.

Wirkt sehr überladen bzw ist überladen.

naturstein, gemauerten, dunklen, ausgekleideten.
Viel zu viele Adjektive. Sind alle Adjektive nötig? Ne und wenn du sie drinnen haben willst, dann mach daraus mehrere Sätze oder bau sie wo anders ein und schreib aktiver. Fünf Sinne können dir hier gut helfen.
Thom Thunderberg stieg aus seinem Whirlpool.

Zitat:
Kurz bevor seine Füße sich in den weichen Badvorleger graben durften, hielt er kurz inne und lauschte

Fett markierte ist nicht nötig, aber dazu nachher mehr.
Zitat:

Er seufzte zufrieden, als er den vertrauten Klang der Briefklappe seiner Haustüre wahrnahm und schnappte sich ein Badehandtuch aus dem Regal.

Auch nicht gerade dolle. Du schreibst sehr oberflächlich. Sei näher am Charakter dran. Kleines Beispiel:

Bella saß auf einer Bank, starrte den Himmel an und dachte über Edward nach. Ein Mann ging laut pfeifend an der Bank vorbei. In der Zeitung stand, dass ein Flugzeug in ein Hochhaus krachte. Sie legte die Zeitung weg. Sie war zuhause.

So ungefähr liest sich deins. Nur überladener und mit ein bisschen mehr Gefühl, aber sehr verkrampft geschrieben. Es kommt mir so vor, als würdest du wollen, das jeder Satz was besonderes ist. Aber die Masse macht es und nicht ein kleiner Brocken davon.

Bella saß auf einer Bank, starrte den Himmel an und dachte über Edward nach. Während sie die Zeitung aufschlug, um sich von den Stress abzulenken, ging ein Mann laut pfeifend an ihr vorbei. Interessiert las sie, dass ein Flugzeug letzte Woche in ein Hochhaus krachte. Über dreihundert Menschen kamen ums Leben. Wäre Edward da gewesen, hätte er diese  sicher retten können, dachte sie. Nein! Ich wollte ihn doch vergessen. Wütend schmiss sie die Zeitung in den Mülleimer, stand auf und verfluchte noch jeden glücklichen Menschen, der im Park seine gute Laune ausließ, während sie ging.


Merkst du den Unterschied? Es geht besser, aber ich habs gestreckt und mehr Gefühl reingebracht bzw bin näher an den Charakter ran und habe ihn ein Profil gegeben.

Deine ersten drei Sätze sind in meinen Augen nicht nötig, außer du schneidest das Fett ab und gestaltest sie spannender, so spannend, das ich neugierig werde und das ich der Prota bin und nicht nur irgendein Zuschauer und verkrampf dich nicht so beim Schreiben.

Noch ein Beispiel:
Zitat:
Er klappte seine fast schulterlangen Haare, mit einem elegant wirkendem Kopfschütteln nach hinten, stützte sich mit den Händen auf das Waschbecken und betrachtete sich im Spiegel.

Mit einem Kopfschütteln fegte er die Haare aus dem Gesicht, stützte sich mit den Händen auf das Waschbecken und betrachtete sein Spiegelbild.

Lies dir einmal Ralphies Schreibwerkstatt durch und auch das Dsfopedia kann nicht schaden.

lg Hubi


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Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

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Akachi
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Beiträge: 11
Wohnort: Hessen


Beitrag07.10.2010 17:08

von Akachi
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Ok ich weis was du meinst. Irgendwo hatte ich gelesen, das weniger mehr sei in der Schriftstellerei.
Ich versuche ständig alles zu kürzen um genau das zu vermeiden, was du mir gerade empfohlen hast doch zu tun.
Ok ich baue, ab jetzt das ganze Geschnörkel wieder mit ein.
Mir war das auch alles zu leer. Tot, um genau zu sein.

Danke für deine Kritik, ich verkriech mich dann wieder und übe weiter =)
Was wäre ich nur ohne Dich ;D
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Hoody
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Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag07.10.2010 17:52

von Hoody
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Geschnörkel ist schlecht.
Eine Geschichte ist eine Bewegung.  Wenn du nur um den heißen Brei redest bringt es nichts. Wenn du aber gefühllos über den heißen Brei redest und nicht spannend, aktiv/dynamisch, abwechslungsreich und so weiter, dann bringt es auch nichts. Mit der Zeit kriegst du schon raus wo du dich kurzhalten "musst" und wo du bisschen ausführlicher schreibst.
Wichtig ist, dass du den roten Faden nicht verlierst und nicht schwaffelst und Spannung abbaust.

Aber tot trifft es gut.
Wie kann man eine Geschichte lebendiger schreiben? Suche mal schnell ein paar alte Beiträge von mir. Vielleicht helfen die dir bisschen weiter. Aber lege meine Worte nicht auf die Goldwaage. Vieles habe ich durch Kritiken , durch eigene Kritiken schreiben, durch Ratgeber oder durch eigenen Erfahrungen gelernt. Ist nur meine Meinung mit der Zeit findest du eh deine eigenen Möglichkeiten.
Finds grad nicht, dann eben aus der eigenen Werkstatt.

Theresa mit braunschwarzen, langen Haaren und blaugrünen Pupillen. Sie hatte ein schmales Gesicht.
Das hier wäre eine stehende Beschreibung. Wie erkennt man eine stehende Beschreibung? Sie ist nicht dynamisch, sie ist keine Bewegung. Sie steht einfach da. Die Sätze beschreiben einfach etwas aber ohne Lebendigkeit, Elan oder so, dass das Lesen Spaß macht. Auf Dauer würden solche Beschreibungen den Leser betäuben.  
Der Ball ist blau und rund. Der Baum ist braun und knorrig. Die Wiese ist grün und frisch.
Das sind alles stehende Beschreibungen.

Was wäre dann eine dynamische, bewegende Beschreibung? Einigen wir uns erst einmal auf das Wort Lebendigkeit okay? Wie beschreibt man lebendig und spannend und nicht langweilig. Bevor ich dir das zeige, musst du eines wissen:
Eine Geschichte ist eine Bewegung. Jeder Satz muss die Geschichte vorantreiben, natürlich gibt es Ausnahmen, wenn die Szene danach fleht (Also bei dramatischen Szenen und sowas). Aber meistens ist es so, dass ein Satz eine Bewegung ist. Diese Bewegung nicht mit der Lebendigkeit verwechseln. Oft sind Sätze die die Geschichte nicht vorantreiben Inhaltswiederholungen.
Ein Satz der die Geschichte nicht weiter vorantreibt:
Bella saß auf einer Bank. Sie saß auf einer Bank und starrte den Himmel an.
Ein Satz der die Geschichte vorantreibt:
Bella saß auf einer Bank, starrte den Himmel an und dachte über Edward (und sein Benehmen) nach.
Das letztere ist eine Bewegung. Siehst du was ich gemacht habe? Erst habe ich beide Sätze verbunden und dann den Satz noch einen Sinn gegeben. Das ist jetzt eine krasse Bewegung. Eine sehr deutliche. Achte mal beim nächsten Buch darauf, wie die Sätze sich nicht in Inhaltswiederholungen verlieren sondern die Geschichte vorantreiben.  Du musst einfach nur darauf achten, dass deine Geschichte nicht zum Stillstand kommt und sich deine Sätze wiederholen oder irgendwie den gleichen Sinn haben. Aber sehr wichtig ist: Deine Sätze müssen sich verbinden. Sie müssen eine Einheit ergeben.

Bella saß auf einer Bank, starrte den Himmel an und dachte über Edward nach. Ein Mann ging laut pfeifend an der Bank vorbei. In der Zeitung stand, dass ein Flugzeug in ein Hochhaus krachte. Sie legte die Zeitung weg. Sie war zuhause.

Das hier wäre keine Einheit. Die Sätze vermischen sich nicht. Am besten stellst du dir einen Farbkasten vor. Das da oben sind fünf Sätze also fünf Farben. Rot, blau, grün, gelb, rosa. Diese Farben musst du vermischen, so das sie zu einer werden und so musst du das auch mit den Sätzen machen. Abwechslungsreich schreiben, charakterisieren, Leben einhauchen.

Bella saß auf einer Bank, starrte den Himmel an und dachte über Edward nach. Während sie die Zeitung aufschlug, um sich von den Stress abzulenken, ging ein Mann laut pfeifend an ihr vorbei. Interessiert las sie, dass ein Flugzeug letzte Woche in ein Hochhaus krachte. Über dreihundert Menschen kamen ums Leben. Wäre Edward da gewesen, hätte er diese  sicher retten können, dachte sie. Nein! Ich wollte ihn doch vergessen. Wütend schmiss sie die Zeitung in den Mülleimer, stand auf und verfluchte noch jeden glücklichen Menschen, der im Park seine gute Laune ausließ, während sie ging.

Merkst du was? Es geht natürlich wie immer besser. Ist jetzt nur hingeklatscht. Aber es liest sich viel besser und die Sätze haben sich vermischt und sind eine Bewegung. Sie liest die Zeitung nur um sich von Edward abzulenken. Würde sie sich nicht ablenken wollen, hätte sie gar keinen Grund gehabt diese aufzuschlagen in dieser Situation. Es ist gar nicht so nötig hin zu schreiben: UM sich von den Stress abzulenken: Das zeigst du uns. Das ist ein anderer wichtiger Punkt. Show dont Tell. Aber dazu nachher mehr. Jedenfalls weißt du jetzt wie man Sätze miteinander verbindet und das jeder Satz seine Bedeutung haben sollte und die Geschichte voranbringen sollte.

Zitat:

Wie bringt man aber jetzt Lebendigkeit in einen Text rein? Durch Verben.
Merke dir: Verben sind besser als Adjektive. Setze Adjektive sparsam ein. Meistens kann man Adjektive durch ein Verb ersetzen. Setze nur unverbrauchte und schöne Adjektive ein und nie einfach so, wenn man sie gar nicht braucht.


Der runde Ball lag auf der Straße.
Sehr unlebendig und nicht aktiv.

Der Ball rollte auf die Straße.
Aktiv und lebendig und kein Adjektiv, nicht aber unbedingt die gleiche Aussage.

Der Wind brachte den Ball, der auf der Straße lag, zum Rollen/Bewegen/whatever.
Aktiv und passt besser und hat die gleiche Aussage ist aber lebendiger.

Der Wind bewegte den Ball, der auf der Straße stand.
Noch besser.
Es gibt viele Möglichkeiten.

Hubischlexikon:
Es gibt die negativen oder auch schlafenden Adjektive, die nur da stehen und was beschreiben. Zum Beispiel: Der rote Apfel oder der rote Apfel hängt am Baum/Ast.
Die kennst du ja schon.

Dann gibt es aber noch die aktiven oder auch speed Adjektive, die ich lebendig einbaue, also ein passendes Verb finde oder ich versuche die schlafenden Adjektive zu "verstecken" in dem ich den Satz verlängere oder die Adjektive, zum Beispiel das Rot wegnehme vom Apfel und wo anders hinpacke.
Auch hier wieder. Passendes Verb finden. Oder andere Möglichkeit: Das Adjektiv verstehen. Beispiel:
Der Apfel hing an einem  Baum und die Sonne reflektierte sich in der roten Haut.
Geht wie immer besser, aber so hast du das Adjektiv versteckt und mal ehrlich, der Satz liest sich doch viel besser als:
Der rote Apfel hing an einem Baum.
So habe ich das rot versteckt und durch ein Verb und zwar reflektieren lebendig gemacht. Das muss man üben und dauert bisschen. Nachher wird es dir sicher klarer sein. Es ist natürlich Geschmackssache. Aber ich umschreibe gerne so Adjektive, die ansonsten verbraucht und langweilig sind.

Manchmal kann man Adjektive auch weglassen, aber dann verpasst du ein tolles Spielzeug. Du kannst damit die schönsten, abwechselungsreichsten Sätze zaubern und wenn du gelernt hast wie man lange Sätze schreibt, dann macht es sehr viel Spaß.
Das ist dann wie ein Videogame. Du versucht für dein Adjektiv eine richtige Position zu finden, wie bei Tetris mit den Steinen. Mit der Zeit geht das ganz schnell weil du dich daran gewöhnt hast. Aber du sollst jetzt nicht mit jeden Satz sowas machen. Du musst spielen und abwechslungsreich sein. Sei kreativ. Anfangs ist es schwer. Besonders wenn man es nicht kann, ich kann es auch nicht gut, aber man bemerkt selber wie es immer flüssiger wird und du lernst einiges dazu, selbst wenn du am Ende eine andere Methode für dich gefunden hast.

Beispielsatz:
Der, rote, runde, süß riechende Apfel hing an einem Baum.
Also hättest du drei Möglichkeiten für deinen ersten Satz.
1.Du streichst ein oder zwei Adjektive der Adjektive und wenn sie zu schwach sind suchst du stärkere.
2.Du setzt sie lebendiger ein.
3. Oder du zeigst uns das er rot ist, obwohl das fast dasselbe wäre wie bei Möglichkeit zwei.

Jetzt noch Show dont Tell. Da gebe ich dir einmal den Wikilink. Einiges wirst du jetzt schon wissen, aber es kann nicht schaden.

http://www.dsfo.de/dsfopedia/index.php/Show%2C_don%27t_tell


lg Hubi


_________________
Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D

Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer
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SickBoy
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 199
Wohnort: am Arsch der Welt


Beitrag07.10.2010 20:27

von SickBoy
Antworten mit Zitat

Hallo Akachi,

Jarda hat dir ja bereits eine ausführliche Kritik gegeben. Darum fasse ich mich etwas kürzer.
Allerdings meine ich, einen kleinen Fortschritt, bei der Fortsetzung bzw. Überarbeitung, zu erkennen. Mir sind nicht so viele Flüchtigkeitsfehler augefallen, wie in der ersten Version. Das ist doch schon mal was!
Aber ich muss mich Jarda anschliessen, dass dein Text an vielen Stellen sehr überladen wirkt. Mit der Zeit wirst du erkennen, wo du dich kürzer fassen kannst und wo ein bisschen mehr Beschreibung von Nöten ist.

Hab mir mal den ersten Absatz vorgenommen, so wie ich ihn schreiben würde:

Akachi hat Folgendes geschrieben:
Thom Thunderberg stieg gerade aus seinem naturstein gemauerten und mit dunklen Marmorbruchstücken ausgekleideten Whirlpool. Kurz bevor seine Füße sich in den weichen Badvorleger graben durften, hielt er kurz inne und lauschte. Er seufzte zufrieden, als er den  vertrauten Klang der Briefklappe seiner Haustüre wahrnahm und schnappte sich ein Badehandtuch aus dem Regal.


Thom Thunderberg stieg aus seinem, mit dunklen Marmorbruchstücken ausgekleideten, Whirlpool. Als sich seine Füße in den weichen Badvorleger gruben, hörte er das vertraute Scheppern der Briefklappe. Er wickelte sich ein Badehandtuch um die Hüften und ging zur Haustür.

Beste Grüße
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