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Weihnachten ganz anders


 
 
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OrangeHair
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 53
Beiträge: 108
Wohnort: Wien


Beitrag29.12.2012 21:03
Weihnachten ganz anders
von OrangeHair
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo!
Da Weihnachten nun vorbei ist bitte ich um ganz unweihnachtliche und mitleidlose - aber konstruktive - Kommentare.
Das meiste sollte eigentlich zwischen den Zeilen stehen.
Könnt ihr es verstehen?
Welche Bilder kommen bei euch an?

LG Orange

Weihnachten ganz anders


Dieses Jahr ist Weihnachten ganz anders. Zum ersten Mal, seit einem halben Jahrhundert, liege ich nicht besoffen auf einer schäbigen Kücheneckbank.

Dieses Jahr habe ich mit niemandem angestoßen, auch nicht mit mir selbst.
Dieses Jahr habe ich mich an niemandem gestoßen, auch nicht an mir selbst.
Dieses Jahr habe ich vergessen und nicht um vergessen gebettelt.
Dieses Jahr habe ich nicht um mein Leben und das meiner Kinder geweint.
Dieses Jahr liege ich ruhig in einem warmen Bett. Mein Blick kann dem Verlauf der Sterne über Stunden hinweg folgen – so friedvoll, soll allumfassend ist ihr Erscheinen.

Dieses Jahr habe ich meinen Weihnachtsfrieden gefunden. Auf Station vier der psychiatrischen Landesklinik, in der Abteilung für Suizidgefährdete.

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Wahr ist an einer Geschichte immer nur das, was der Zuhörer glaubt. (Hermann Hesse, Heumond)
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Aranka
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Beiträge: 3106
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A
Beitrag29.12.2012 21:26

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo OrangeHair,

eine andere Weihnachtsgeschichte, eine dem 21. Jahrhundert. So blockartig wie du den Text gesetzt hast, so ist auch das was er erzählt. Die Geschichte hat mich getroffen und ich denke du hast einen Weg gefunden, einen Ton gefunden, den man durchaus anschlagen kann: sachlich, präzise, nichts beschönigend, sprichst du die Dinge aus. Eine klare, fast emotionslose Sprache. Das ist ein gutes festes Gefäss für diese aufwühlende Geschichte.

Du benennst Eckdaten und eine Menge steht zwischen den Zeilen, ein leidvoller Weg über ein halbes Jahr Hundert, den kann der Leser ahnen und gut dass du ihn nicht ausmalst.

Vielleicht würde ich auf einen halben Satz verzichten. Ich benenne ihn einmal:

Dieses Jahr liege ich ruhig in einem warmen Bett. Mein Blick kann dem Verlauf der Sterne über Stunden hinweg folgen –( so friedvoll, soll allumfassend ist ihr Erscheinen. )

Mir ist der Nachsatz, den ich hier eingeklammert habe zuviel. Die Aussage, dass er den Sternen über Stunden folgen kann, braucht keine Begründung warum. Darin selbst liegt schon etwas Friedvolles und eine große Leistung für diesen Menschen, eine Art beginnender innerer Genesung. Der Nachsatz schwächt diese Aussage, und führt den Leser zu schnell davon weg.

Ein sehr sensibler Text.

Liebe Grüße Aranka


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Bücherli
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Alter: 36
Beiträge: 126



B
Beitrag30.12.2012 20:35

von Bücherli
Antworten mit Zitat

Hallo OrangeHair,
mich hat das Ende sehr überrascht, ich habe mit so was tragischem nicht gerechnet.
Nun welche Bilder kommen bei mir an? Der Anfang hat mich stutzig gemacht. Besoffen und schäbige Kücheneckbank haben bei mir das Bild einer Alkoholikerin erzeugt. Das war das, was mir beim Lesen als Erstes in den Sinn gekommen ist.
Da davon die Rede ist, dass dieses Weihnachten ganz anders war, dachte ich mir dass es etwas Gutes ist. Also eine Person, der es immer schlecht ging, macht jetzt etwas anderes und liegt nicht mehr besoffen in der Ecke.

"Dieses Jahr habe ich mit niemandem angestoßen, auch nicht mit mir selbst." - Mein Gedanke dazu, die Person hat dieses Jahr gar nicht gefeiert. Früher hat sie entweder alleine oder mit anderen Menschen gefeiert.

"Dieses Jahr habe ich mich an niemandem gestoßen, auch nicht an mir selbst. " - Hier habe ich an eine Schlägerei gedacht.

"Dieses Jahr habe ich vergessen und nicht um vergessen gebettelt." - Dieser Satz ist ganz traurig. Hat die Person versucht, sich bei jemandem zu entschuldigen? Verstehe aber den Sinn nicht ganz.

"Dieses Jahr habe ich nicht um mein Leben und das meiner Kinder geweint." - Die Person ist sehr traurig und weint, weil ihr Leben so schlecht verlaufen ist und macht sich Vorwürfe, sich nicht gut um die Kinder gekümmert zu haben.

"Dieses Jahr liege ich ruhig in einem warmen Bett..."  - Ab hier dachte ich, dass es eine positive Wendung nimmt. Es liest sich hoffnungsvoll.

Und der letzte Satz zeigt, dass es doch nicht so ist und macht etwas traurig.  

Das waren meine Gedanken dazu.

LG Bücherli
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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag30.12.2012 21:46
Re: Weihnachten ganz anders
von Jenni
Antworten mit Zitat

OrangeHair hat Folgendes geschrieben:
Weihnachten ganz anders


Dieses Jahr ist Weihnachten ganz anders. Zum ersten Mal, seit einem halben Jahrhundert, liege ich nicht besoffen auf einer schäbigen Kücheneckbank.

Dieses Jahr habe ich mit niemandem angestoßen, auch nicht mit mir selbst.
Kein Weihnachten, statt wie sonst ein einsames.
Dieses Jahr habe ich mich an niemandem gestoßen, auch nicht an mir selbst.
Kein Streit und auch keine Selbstvorwürfe.
Dieses Jahr habe ich vergessen und nicht um vergessen gebettelt.
Verzeihen, Vergebung.
Dieses Jahr habe ich nicht um mein Leben und das meiner Kinder geweint.
Das eigene Leben nahm mit dem Tod der Kinder ein Ende.
Dieses Jahr liege ich ruhig in einem warmen Bett. (Hier dachte ich schon an ein Krankenhaus.) Mein Blick kann dem Verlauf der Sterne über Stunden hinweg folgen – so friedvoll, soll allumfassend ist ihr Erscheinen.

Dieses Jahr habe ich meinen Weihnachtsfrieden gefunden. Auf Station vier der psychiatrischen Landesklinik, in der Abteilung für Suizidgefährdete.

Das rote waren die Assoziationen, die ich beim Lesen hatte. Ich finde Arankas Vorschlag gut, den Teil "so friedvoll ..." wegzulassen, weil du dann bei deiner Erzählsprache bleibst.
Ich frage mich sogar, ob diese Erklärung am Ende, der letzte Satz, nötig ist. Wie gesagt hatte ich bei dem warmen Bett schon die Assoziation eines Krankenhauses, und ich glaube, ich fände es schön, wenn es ein bisschen offen bliebe. Es könnte noch betroffener machen, wenn man den Gedanken selber zu Ende denken muss.

Denn betroffen hat es mich gemacht.

LG Jenni
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OrangeHair
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Wohnort: Wien


Beitrag30.12.2012 21:49

von OrangeHair
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@ Aranka:
Schön, dass du dich dem Text gestellt hast, ich selbst denke auch, dass es kein leichtes Thema ist.
Und wie du richtig bemerkt hast: Das Meiste steht tatsächlich zwischen den Zeilen und sollte auch dort stehen bleiben.

Das mit dem Nachsatz stimmt, der kann weg. Ein friedvolles Bild erzeugt das Betrachten der Sterne bereits.

@ Bücherli:
Ist das Ende wirklich tragisch? Ja, es gab einen Suizidversuch, aber jetzt ist die Prota wohl zum ersten Mal in seinem Leben in einem geschützten und sicheren Umfeld.
Deshalb ja auch der Satz:  Dieses Jahr habe ich meinen Weihnachtsfrieden gefunden.

Zu deinen Gedanken:
Das mit dem mich an niemandem gestoßen, auch nicht an mir selbst ist eher so gemeint, dass die Prota nicht bei sich oder bei anderen die Gründe für ihre Situation gesucht hat.
Bei "Dieses Jahr habe ich vergessen und nicht um vergessen gebettelt." ist es eher komplexer: Ich denke, sie hat in ihrem Leben sehr viel Schlimmes (und damit meine ich wirklich Schlimmes) erfahren und wollte diese Situationen vergessen, konnte es aber nie und hat deshalb gesoffen. Vielleicht hat sie auch bei einem Gott im Gebet darum gebettelt, endlich vergessen zu können, was geschehen war.

Schön, dass du dir so viele Gedanken gemacht hast, schön, dass so viel Nicht-Geschriebenes angekommen ist.
Wie gesagt, für mich ist das Ende nicht hoffnungslos, aber natürlich sehr traurig.

LG Orange


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OrangeHair
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Beitrag30.12.2012 21:59

von OrangeHair
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@ Jenni:
Huch - jetzt haben wir uns überschnitten, deshalb bekommst du eine eigene Antwort.

Ich dachte nicht, dass der Text so betroffen macht, ich bin sehr erstaunt!
Den Teil mit dem friedevoll... streiche ich, es wirkt wirklich besser ohne diesen Nachsatz.
Ein interessanter Gedanke, den Schluss offen zu lassen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob dann der Leser wirklich nur aufgrund des warmen Betts schließen kann, dass die Prota in einem Krankenhaus liegt - vielleicht fällt mir noch was dazu sein.
Danke für die Anregung!

LG Orange


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Aranka
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Beitrag30.12.2012 22:19

von Aranka
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Ich melde mich noch mal. Aus meiner Sicht sollte der letzte Satz stehen bleiben und zwar genau so wie er ist. Kurz, klar, sachlich. Er gibt den Halt, der dieser Text braucht. Den Leser hier in ein offenes Ende zu schicken, fände ich nicht gut. Außerdem passt dieser Satz auch stilistisch zum ersten.  
Ich lese ihn positiv.

Zitat:
Dieses Jahr habe ich meinen Weihnachtsfrieden gefunden. Auf Station vier der psychiatrischen Landesklinik, in der Abteilung für Suizidgefährdete.


Das spricht jemand, der eine Leidenszeit hinter sich hat aus tiefster Seele.

Und gut finde ich, dass du die Tatsache benennst, dass eine psychiatrische Abteilung in bestimmten Situationen ein guter Ort ist.

Ein schwieriges Thema mMn gut und mit Fingerspitzengefühl umgesetzt.

Gruß Aranka


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Jenni
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Beitrag30.12.2012 22:44

von Jenni
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Aranka hat Folgendes geschrieben:
Und gut finde ich, dass du die Tatsache benennst, dass eine psychiatrische Abteilung in bestimmten Situationen ein guter Ort ist.
So habe ich es gar nicht betrachtet, doch das leuchtet mir sehr ein. Ich nehme meinen Vorschlag (der ja eigentlich auch mehr eine Überlegung als ein Vorschlag war) zurück.  Embarassed

LG!
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Gast







Beitrag30.12.2012 23:11

von Gast
Antworten mit Zitat

Einer dieser Texte, bei denen man, wenn man ihn nicht mag, direkt die Motzkarte und mieses Karma gezogen hat.

1. Weil man zu Weihnachtstexten nett sein soll
2. Weil man zu Psychiatrietexten immer ganz schwer unnett sein kann
3. Weil ich den Text auch gern mögen würde.

Denn Weihnachten kennt glaube ich jeder das Bedürfnis sich einweisen zu lassen, zumindest so ein ganz klein wenig (und mancher auch ein wenig mehr) - oder zumindest ahnt jeder, was Einsamkeit ist und wie weg dies an heiligen Tagen usw.

Soweit also bin ich auf der Seite der Idee - die Umsetzung finde ich Grundansatz gut. Emotionales nüchtern, fast bürokratisch aufzuziehen --> gut.

Aber:

Wenn in dieser Kürze, dann auch in Intensität und die erreichen die Bilder für mich nicht. Angestoßen, gestoßen, vergessen, geweint. Leid braucht (gerade auf der Kurzstrecke und ohne Story-Hintergrund) Wortgewalt, um mich als Leser zu erreichen. (Bei deinem Text ist es wie gesagt der Weihnachts-kenn-ich-aua-Hintergrund, der den Leser freiwillig in den Text/Emostatus steigen lässt - es ist absolut nicht der Text, der hier zieht.)

Das was in deiner Aufzählung steht, kommt in jeder zweiten Soap-Folge so ähnlich vor - und das soll den Schmerz von 50 Jahren auf schäbigen Küchenbänken (echt? jedesmal ne Küchenbank, schäbige welche? Nie die Örtlichkeit gewechselt? Nie? Nienie?) erklären. Greifbar machen?

Und dann die Erlösung: Einweisung in die Klapse und Sterne kucken?

Bei allem Zutrauen in die moderne psychiatrische Medizin, aber ...

... wenn jetzt nicht Weihnachten wäre und ich mir nicht vorgenommen hätte, nicht immer so itzig zu sein, dann würde ich dir glatt sagen: Lass das Posen. Wenn du von Weihnachten erzählen willst, dann trau dich auch und geh dahin, wo es interessant wird.

Wenn du nur 'Buh' machen willst, dann mach es besser.

Aber weil ich ja im neuen Jahr ein besserer Mensch werden will, sage ich: Das geht wesentlich besser, als es hier steht. Finde Worte - für die Einsamkeit, den Schmerz, den Hintergrund, finde Bilder, die wirklich abbilden - und finde vor allem Bilder dafür, was diesmal anders ist. Worin die Ruhe sich begründet. Sonst bleibt es im 'Buh' stecken.
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Bücherli
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Beiträge: 126



B
Beitrag30.12.2012 23:17

von Bücherli
Antworten mit Zitat

OrangeHair hat Folgendes geschrieben:
[

@ Bücherli:
Ist das Ende wirklich tragisch? Ja, es gab einen Suizidversuch, aber jetzt ist die Prota wohl zum ersten Mal in seinem Leben in einem geschützten und sicheren Umfeld.
Deshalb ja auch der Satz:  Dieses Jahr habe ich meinen Weihnachtsfrieden gefunden.


Aha, so habe ich das gar nicht gesehen. Für mich wirkte "der psychiatrischen Landesklinik, in der Abteilung für Suizidgefährdete" sehr negativ und ich dachte mir, oh, die Person ist noch tiefer gesunker als sonst...hm. Dass es Hoffnung wecken soll, da es sich um eine sehr kranke und instabile Person handelt, daran habe ich nicht gedacht. Aber macht Sinn.

LG Bücherli
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OrangeHair
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Beitrag31.12.2012 12:18

von OrangeHair
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@ debruma:Und weil Weihnachten gerade vorbei ist werde ich auch ganz nett auf deinen Kommentar antworten... Rolling Eyes

debruma hat Folgendes geschrieben:
  Finde Worte - für die Einsamkeit, den Schmerz, den Hintergrund, finde Bilder, die wirklich abbilden - und finde vor allem Bilder dafür, was diesmal anders ist. Worin die Ruhe sich begründet. Sonst bleibt es im 'Buh' stecken.


Genau das wollte ich dieses Mal dem Leser überlassen!
Wie ich schon ganz am Anfang geschrieben habe soll das Meiste eben zwischen den Zeilen stehen. Und ich finde nicht, dass ich "Buh" gemacht habe. Alles genau auszuführen wäre eine ganz andere Geschichte. Und meine Idee war eigentlich, dass sich der Leser selbst seine Bilder und Gedanken dazu macht, und das hat sicher nichts mit irgendeiner Weihnachtsdusselei zu tun.
Schade, dass es bei dir ganz anders angekommen ist.

LG Orange


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Wolfi
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Beitrag31.12.2012 13:07

von Wolfi
Antworten mit Zitat

Hallo OrangeHair,

eine Person, alleinstehend, der Gedanken der letzten Weihnachten durch den Kopf gingen, was sie dieses Jahr nicht getan hat.
So, das mal als Grundgedanke ist ja verständlich geschrieben.

Aber:
Zitat:
Dieses Jahr habe ich meinen Weihnachtsfrieden gefunden. Auf Station vier der psychiatrischen Landesklinik, in der Abteilung für Suizidgefährdete.

Hier steckt der Teufel im Detail. Sicher, dieser Satz beendet den Gedankenfluß, finde ich aber nicht verständlich. Dass diese Person labil ist und ständig an Selbstmord denkt, ist das Eine. Was aber hier fehlt ist, wie kommt denn diese Person in die Klinik? Ist sie etwa selbst dort hin gegangen, oder wurde sie aufgefunden, in der eigenen Wohnung, auf der Straße, war sie alleine, wer hat sie in die Klinik gebracht?
All das fehlt mM hier noch.
Der Schluß ist nicht schlüssig.

LG
Wolfi


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Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können.
(Albert Einstein)
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Zauberstift
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Beitrag31.12.2012 13:44

von Zauberstift
Antworten mit Zitat

Hallöchen...

ich finde mit diesen Zeilen verlangst du dem Leser zuviel ab. Du versuchst mit einem ausdruckstarken Text Bilder zu erzeugen. Gleichzeitig soll man zwischen den Zeilen lesen. Der Text wirft mMn zuviele Fragen auf, die teilweise schon genannt worden sind.

Kann man Weihnachtsfrieden in der Psychiatrie finden? Sicher, unter dem Aspekt des eingeschlossen sein und diverser Medikamente.
Doch man geht nicht in die Psychiatrie für ein warmes Bett und ein bisschen Sterne schauen. lg
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