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Nr. 5 Lachfaltensammler
Alter: 42 Beiträge: 1162 Wohnort: in meiner eigenen Welt
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30.12.2012 00:49 Re: Schreibstilverbesserung von Nr. 5
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben: |
Da ich die deutsche Sprache nicht perfekt beherrsche, ich bin eine Ausländerin - wer wohl sonst, wenn ich schon den Satz so anfange? - |
Du, um die deutsche Sprache nicht perfekt zu beherrschen, muss man kein Ausländer sein.
Jeder, ob Muttersprachler oder nicht, bewegt sich auf seinem ganz eigenen Level. Das nach einem allgemeinen Maßstab einzuteilen ist schwer, da jeder seinen individuellen Wortschatz hat.
Ich übersetze z.B. einige Texte um ein Gefühl dafür zu bekommen.
Wenn du in deiner Muttersprache beschreibst, ist es dann anders? Fallen die Beschreibungen kürzer aus? Präziser?
Ich kenne das mit Deutsch/Englisch bei mir. Was ich in deutsch kompliziert umschreibe, bleibt auch in der englischen Übersetzung unnötig kompliziert. Wenn ich gleich auf englisch schreibe, dann ist es kürzer, aber nicht präziser.
Für mich habe ich da die Lösung gefunden: Deutsch schreiben und erst übersetzen, wenn es im Deutschen nicht mehr zu verbessern ist.
Probier es mal aus. Ich bin neugierig was dabei herauskommt.
_________________ "Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende." Oscar Wilde
"Gilt übrigens auch für Überarbeitungen." Die Fünf |
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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30.12.2012 01:03
von nothingisreal
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Puh.... Das ist ehrlich gesagt abhängig von der Textpassage. Manchmal fallen mir tatsächlich bessere Worte in meiner Muttersprache ein. Und wenn ich sie ins Deutsche übersetzte, verlieren sie an Tiefe. Manchmal ist es andersrum.
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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30.12.2012 14:10
von nebenfluss
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | Und wenn mich jemand fragt, was ich gestern gemacht habe, dann stehe ich blöd da und sage: "Ich hab Deutsch gelernt." Die Antwort vom letzen Mal: "Ja, bei dir verstehe ich das." |
Was lernst du denn da? Theorie - was ist ein Gerundium, eine Partizipialkonstruktion, das Plusquamperfekt? Ich bezweife, dass dich so was weiterbringt.
Vielleicht ist ja deine mündliche Aussprache noch nicht so gut. Aber das spielt beim Schreiben ja keine Rolle. Es gibt hier z. B. einen Mustafa, gebürtig aus Guinea, der m. E. deutlich unsicherer in der deutschen Sprache ist als du, aber offenbar schon einen kompletten Roman auf deutsch geschrieben und an Agenturen verschickt hat. Das ist in erster Linie eine Frage des Selbstvertrauens.
Schau mal hier:
http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=39335&highlight=
Zitat: | Weiß jemand noch Tipps? |
Versuch es doch mal mit dieser Schreibübung von Nihil:
http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=25662
Schau dir auch mal die bisherigen Versuche und die Kommentare dazu an. Das könnte ganz befreiend sein.
LG
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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30.12.2012 18:14
von nothingisreal
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@Nr.5: Ich muss ganz ehrlich zugeben, ich weiß nicht Recht, was du damit meinst. Kannst du das an einen Beispiel erklären, oder einfach mal anders ausdrucken?
@nebenfluss: Grammatik bildet zwar das Grundgerüst jeder Sprache, aber mit ihr halte ich mich nicht auf.
Was ich zum Beispiel sehr gerne mache, ist interpretieren von Kurzgeschichten oder Dramen.
Eine sehr beliebte Übung von mir ist die Analyse eines Textes. Dazu nehme ich mir das Buch vor das ich gerade lese, wähle willkürlich ein, zwei Seiten daraus und analysiere sie. Was ist den Autor besonders gut gelungen zu beschreiben? Was nicht, was ist verbesserungsfähig? Wie hätte ich es gemacht? Gibt es bessere Verben/Adjektive etc.? Welche Worte kenne ich nicht? Etc. etc. etc.
Apropos die Übungen. Wie ihr mir empfohlen habt, habe ich eine kleine experimentelle Kurzgeschichte geschrieben. Sie übrigens auch schon rausgestellt. Die Übung von Nihil werde ich demnächst machen, hab mir auch schon ein paar Gedanken gemacht. Ist schwieriger, als ich dachte.
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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21.01.2013 14:39
von nothingisreal
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Also Leute,
nach langem hin und her, habe ich mir gesagt: Scheiß drauf. Schreib so, wie du es gerne erzählen würdest. Schließlich willst du Bücher veröffentlichen und nicht einen Nobelpreis gewinnen. Es muss nicht perfekt sein. Denke nicht an Vorschriften, wer sagt, dass sie richtig oder falsch sind. Wenn ein Satz nicht funktioniert, schreib weiter, später fällt dir sicherlich 'ne Lösung ein.
Es hat geklappt. Ich weiß nicht, ob es gut ist, wie ich jetzt schreibe und da es obendrein ein Prolog ist, kann ich es schlecht hier reinstellen. Aber ich habe die Sicherheit, dass es besser ist. Besser ist es auf jeden Fall
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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LoniOderNatalie Wortedrechsler
Beiträge: 77
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21.01.2013 15:45
von LoniOderNatalie
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Eulenbaum Klammeraffe
E
Beiträge: 867
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E 22.01.2013 09:31
von Eulenbaum
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Auch viel zu sprechen hilft. Da hat man ein Gegenüber- das einen vielleicht nicht versteht, man muß sofort nachbessern, paßt sich dem Gegenüber an.
Steht auch unter Zeitdruck, muß Mut zur Lücke haben und gleichzeitig flexibel werden.
Gespräche sind oft emotional belegt, das heißt, daß der Lerneffekt groß sein kann.
Gruß,
Eulenbaum
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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22.01.2013 10:30
von nothingisreal
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Das stimmt allerdings.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Lozilias Wortedrechsler
Alter: 49 Beiträge: 58 Wohnort: Nordhausen
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27.01.2013 22:20
von Lozilias
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Hallo nothingisreal,
es gibt, meiner Meinung nach, drei Möglichkeiten, um seinen Schreibstil zu verbessern:
Du liest sehr viel. Achte bei den Stellen oder Büchern, die dir besonders gefallen, darauf, wie der jeweilige Autor seine Bilder in Worte fasst.
Dieses und auch andere Schreibforen bieten die Möglichkeit, Texte von sich einzustellen und von anderen kommentieren zu lassen. Versuche das gleiche mit anderen Texten - analysieren und Verbesserungsmöglichkeiten suchen.
Schreibratgeber: Ein fundiertes technisches Wissen über das kreative Schreiben dürfte dir helfen. Wobei man das vermittelte Wissen eher als Orientierung und nicht als unumstößliche Regel auffassen sollte.
Herzliche Grüße
Andreas
_________________ "Scott, der Penner", Februar 2013 |
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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28.01.2013 10:54
von nothingisreal
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Hallo Lozilias,
ich lese sehr viel. Und achte auch auf die Formulierungen.
Das Problem bei Texten herausstellen, ist, dass ich kaum Kurzgeschichten habe. Ich schreibe sie einfach nicht. Und Teile meines Buches kann ich auch nicht rausstellen.
Was die Schreibratgeber angeht, so habe ich den Fehler gemacht, lange Zeit zu glauben, dass man kreatives Schreiben nicht erlernen kann. Bis ich mich damit nicht eingehend zu beschäftigen begann.
Mit besten Dank
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Lozilias Wortedrechsler
Alter: 49 Beiträge: 58 Wohnort: Nordhausen
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28.01.2013 11:28
von Lozilias
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Zitat: | Was die Schreibratgeber angeht, so habe ich den Fehler gemacht, lange Zeit zu glauben, dass man kreatives Schreiben nicht erlernen kann. Bis ich mich damit nicht eingehend zu beschäftigen begann. | Ja, das kenne ich ... "das muss von tief innen kommen." "Das Leben kann man nicht in Regeln quetschen." Bis ich doch das eine oder andere an Regeln und Richtlinien mitbekommen habe. Es erspart einige Mühsal, wenn man durch gewisse Muster grobe Richtungen bekommt, wie man etwas handhabt.
_________________ "Scott, der Penner", Februar 2013 |
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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28.01.2013 12:03
von nothingisreal
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Ja
Das muss im Blut liegen, das kann man nicht erlernen blablabla, was auch immer ich für naives Zeug von mir gegeben habe.
Klar, wenn man gar kein Talent hat, dann kann man es auch schlecht lernen. Aber es gibt unterschiedliche Arten des kreativen Talents. Ich bin zum Beispiel sehr gut in Geschichten erfinden. Zu jedem Thema fällt mit was ein. Aber es aufschreiben, bedarf für mich viel Arbeit. Daher suche ich nach Tipps und Ratschlägen.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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30.01.2013 03:57
von Nihil
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | Apropos Fremdsprache. Warum ich nicht in meiner Muttersprache schreibe? Ganz einfach. Ich lebe mehr als die Hälfte meines Lebens in Deutschland. In der Ukraine bin ich nur ein Jahr zur Schule gegangen, da lernt man nicht gerade viel. Vor allem wenn man bedenkt, dass Russisch, nun ja... um einiges schwieriger als Deutsch ist.
Da ich Deutsch aber nicht von Kindheit an gelernt habe und zuhause das Deutschsprechen unter Strafe stand, hatte ich schon immer einen Nachteil im Gegensatz zu den anderen. |
Kann dich nur ermutigen, am Ball zu bleiben, denn die letzte Gewinnerin des Bachmann-Preise war ursprünglich auch nur russischsprachig: http://bachmannpreis.eu/de/texte/4053
;)
Ansonsten liest es sich für mich nicht so, als ob du deinen Stil verbessern müsstest, um auf „deutsches“ Niveau zu kommen. Soll heißen, ich hab keinen Grammatikfehler entdeckt, vielleicht mal einen Tippfehler, aber den können die Lektoren dir auch rausnehmen. Ab dem Punkt, wo du jetzt bist, kämpfen auch Muttersprachler mit besserem Stil. Täglich zu schreiben ist wohl die beste Übung und Möglichkeit. Und wenn du dir beim Wortschatz noch nicht sicher sein solltest, lies viel und schreib dir Wörter, die du besonders magst, heraus. Auch wenn du beim Lesen alles verstehst, kommt dir Vieles beim aktiven Schreiben nicht in den Sinn, weil der passive Wortschatz größer ist als der aktive. Vielleicht kann das noch 'ne Anregung sein. :)
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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30.01.2013 21:10
von nothingisreal
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Danke Nihil.
Ich lese sehr viel, wirklich viel.
Und seit diesem Jahr versuche ich auch jeden Tag zu schreiben (sofern die Arbeit es zulässt) - weil ich endlich ein Manuskript in den Händen halten möchte. Obendrein ist es meine absolute Lieblingsgeschichte, die ich da grad von mir gebe.
Ich bleibe also dran.
Lerne, lerne, schreibe, lerne, lerne, lese, lerne, lerne, schreibe.
Habe ich schon lernen erwähnt? Und schreiben? Und lesen? Dann habe ich ja alles gesagt
Worte aufschreiben, habe ich bereits übrigens auf mehreren WebSeiten gelesen und werde es ausprobiere.
... Da fällt mir ein, ich wollte einen netten Link hier veröffentlichen...
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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