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Schachtelsätze = Überforderung des heutigen Lesers?

 
 
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Mr. Curiosity
Exposéadler

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Der goldene Käfig


Beitrag13.12.2012 17:02

von Mr. Curiosity
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Oft werden lange Sätze komischerweise mit Schachtelsätzen gleichgestellt. Für mich heißt "verschachtelt", dass Elemente innerhalb eines Satzes, die zusammengehören, durch Einschübe voneinander getrennt werden. Ein Hauptsatz z.B. kann durch einen Relativsatz unterbrochen werden, dieser wiederum durch andere Nebensätze, wodurch der zweite Teil des Hauptsatzes mehr und mehr in der Luft hängt und man sich zurückorientieren muss, um zu vervollständigen. Wenn man das nicht als bewusstes Stilmittel gebraucht, ist das nervig.
Diese Sätze schlagen dann Bögen. Aber nicht alle langen Sätze weisen diese Eigenschaft auf. Bei manchen fließt auch melodiös alles ineinander über.


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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pna
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Paterson
Beitrag13.12.2012 17:10

von pna
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G.T. hat Folgendes geschrieben:
@ pna: Wie darf ich das verstehen, dass du "das klatschst"? Klatschst du "dem" eine? Oder klatschst du "da"? Ich hoffe doch letzteres.  rotwerd


Klatschen im Sinne von applaudierender Zustimmung Smile
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nebenfluss
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Beitrag13.12.2012 17:33

von nebenfluss
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Akiragirl hat Folgendes geschrieben:
@Seitenschneider:
Manchmal kann ein verschachtelter Satz tatsächlich ein besseres Leseverständnis bringen als mehrere kurze Sätze.

Beispiel :
Als ich heute Morgen zur Arbeit lief, konnte ich die Ampel, an der ich sonst immer mindestens drei Minuten wartete, sofort überqueren und war dadurch früher als üblich im Büro. Dort erwartete mich ... usw.

Dagegen: Als ich heute Morgen zu Arbeit lief, konnte ich die Ampel sofort überqueren. An dieser Ampel wartete ich sonst immer mindestens drei Minuten. Dadurch war ich früher als üblich im Büro. Dort ...

Ich finde, die erste Version bringt die kausalen und zeitlichen Zusammenhänge viel besser rüber als die zweite, wo ich ständig springen muss zwischen den einzelnen Gedanken.


Das sehe ich genauso. Außerdem zeigt Akiragirl hier sehr schön, dass man durch einen gelungenen Schachtelsatz sogar etwas Platz sparen kann. Oft wird das Gegenteil behauptet. Das bezieht sich dann aber auf die eher ungelungenen Schachteln.

LG
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lupus
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Beitrag13.12.2012 17:39

von lupus
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Mr. Curiosity hat Folgendes geschrieben:
Oft werden lange Sätze komischerweise mit Schachtelsätzen gleichgestellt. Für mich heißt "verschachtelt", dass Elemente innerhalb eines Satzes, die zusammengehören, durch Einschübe voneinander getrennt werden. Ein Hauptsatz z.B. kann durch einen Relativsatz unterbrochen werden, dieser wiederum durch andere Nebensätze, wodurch der zweite Teil des Hauptsatzes mehr und mehr in der Luft hängt und man sich zurückorientieren muss, um zu vervollständigen. Wenn man das nicht als bewusstes Stilmittel gebraucht, ist das nervig.
Diese Sätze schlagen dann Bögen. Aber nicht alle langen Sätze weisen diese Eigenschaft auf. Bei manchen fließt auch melodiös alles ineinander über.


naja, manchmal is es halt das gleiche, Schachtelsatz als Unterform des Langsatzes. Aber: auch bei deiner Definition kommt es ja nur darauf an, dass der Satz gut gemacht ist und passt (wie etwa der Satz von Orwell aus dem Eingangspost ... und es gibt deren tausende auch in der modernen Literatur)

und genau darum geht es ja, niemand propagiert ein Langsatz-'Regime' auf Teufel komm raus. Es ist doch eher so, dass Kurzsatz-Apologeten die Langsätze prinzipiell ablehnen. Ergebnis: alles klingt gleich, weil die Variationsmöglichkeiten dadurch reduziert werden, das Spiel mit Rhythmus, Melodie, Wortklang wird verunmöglicht.


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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Seitenschneider
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Beitrag13.12.2012 19:33

von Seitenschneider
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Zitat:

Es ist doch eher so, dass Kurzsatz-Apologeten die Langsätze prinzipiell ablehnen. Ergebnis: alles klingt gleich, weil die Variationsmöglichkeiten dadurch reduziert werden, das Spiel mit Rhythmus, Melodie, Wortklang wird verunmöglicht.[/color]


Weil die Sätze häufig übertrieben lang sind, und es selten so wie Akiragirl auf den Punkt bringen.

Die Notwendigkeit ist eben nicht immer so deutlich, und genau darum gehts wenn man Stimmung erzeugen will.
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G.T.
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G

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Beiträge: 674



G
Beitrag13.12.2012 21:03

von G.T.
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@nebenfluss: Ein Satz ist ein Satz ist ein Satz. Ich zitiere Metzler Literaturlexikon: "eine zwischen Wort und Text angesiedelte [...] abgeschlossene Einheit der Sprache, die vom kleinsten sinnstiftenden Sprachzeichen (Einwortsätze wie 'Feuer!' oder 'Bitte!') bis zur komplexen Periode mit textuellem Charakter reichen kann." Und dass sich "eine alle theoretischen Aspekte berücksichtigende Explikation des Satz-Begriffs als schwer erweist", steht da auch noch.
Lass uns kein neues Fass aufmachen. Aber "Wald." ist ein Satz, zumindest als Satz denkbar. Spätestens seit den Avantgardebewegungen.  Rolling Eyes

@Seitenschneider:
Zitat:
Weil die Sätze häufig übertrieben lang sind, und es selten so wie Akiragirl auf den Punkt bringen.

Bingo. Dann sollten sie gestrichen werden. Aber wenn sie so sind, wie der von Akiragirl, spricht nichts dagegen. Nur weil der eine Musiker auf einer Geige schlecht spielt, heißt das doch nicht, dass man die Geige zerstören muss.
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Paradigma
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Beitrag18.12.2012 22:07

von Paradigma
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Ihr denkt aber dran, das viele der hier zitierten Beispiele Übersetzungen aus anderen Sprachen sind, nicht wahr?

Dieser Satz hier von George Orwell

Zitat:
Es war ein klarer, kalter Tag im April, und die Uhren schlugen gerade dreizehn, als Winston Smith, das Kinn an die Brust gepreßt, um dem rauhen Wind zu entgehen, rasch durch die Glastüren eines der Häuser des Victory-Blocks schlüpfte, wenn auch nicht rasch genug, als daß nicht zugleich mit ihm ein Wirbel griesigen Staubs eingedrungen wäre.


lautet im Original:

Zitat:
It was a bright cold day in April, and the clocks were striking thirteen. Winston Smith, his chin nuzzled into his breast in an effort to escape the vile wind, slipped quickly through the glass doors of Victory Mansions, though not quickly enough to prevent a swirl of gritty dust from entering along with him.


Das sind erstens schon mal zwei Sätze, und zweitens ist im Englischen der lange Satz wesentlich flüssiger und lesbarer geschrieben als in der Deutschen Übersetzung.

Was "Travesuras de la niña mala" von Llosa betrifft, spreche ich leider zu rudimentär spanisch um den Satz wirklich auf seine Qualität hin beurteilen zu können - aber die Spanier haben einen ganz anderen Satzbau wie wir Deutschen. Auch da könnte der wirklich auch im Original sehr lange Satz im Spanischen wesentlich lesbarer sein als die deutsche Übersetzung.

----

Lange, geschachtelte Sätze sind ein Stilmerkmal vergangener Zeiten. Passend, wenn man einen Roman eben im Stile jener Zeit schreiben will, klingen aber halt für heutige Begriffe eben auch altmodisch und ungelenk.

Gerade das Deutsche erfordert einiges an sprachlichen Fähigkeiten, wenn man so einen Bandwurmsatz wirklich halbwegs lesbar hinkriegen will ...


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Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.

William Faulkner
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seitenlinie
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Beitrag19.12.2012 00:55

von seitenlinie
Antworten mit Zitat

Paradigma hat Folgendes geschrieben:
Dieser Satz hier von George Orwell

Zitat:
Es war ein klarer, kalter Tag im April, und die Uhren schlugen gerade dreizehn, als Winston Smith, das Kinn an
die Brust gepreßt, um dem rauhen Wind zu entgehen, rasch durch die Glastüren eines der Häuser des Victory-Blocks
schlüpfte, wenn auch nicht rasch genug, als daß nicht zugleich mit ihm ein Wirbel griesigen Staubs eingedrungen
wäre.


lautet im Original:

Zitat:
It was a bright cold day in April, and the clocks were striking thirteen. Winston Smith, his chin nuzzled into his
breast in an effort to escape the vile wind, slipped quickly through the glass doors of Victory Mansions, though not
quickly enough to prevent a swirl of gritty dust from entering along with him.


Das sind erstens schon mal zwei Sätze, und zweitens ist im Englischen der lange Satz wesentlich flüssiger und lesbarer
geschrieben als in der Deutschen Übersetzung.


Die erste Variante war kein gutes Beispiel.
Der Übersetzer überfrachtet den Satz, braucht eine als- und eine als-dass-Konstruktion und zweimal die Verneinung.

Das ist in dieser Ausgabe etwas besser gelöst:
http://www.amazon.de/1984-George-Orwell/dp/3548234100#reader_3548234100

Es war ein strahlend-kalter Apriltag, und die Uhren schlugen dreizehn. Winston Smith, das Kinn an die Brust gezogen,
um dem scheußlichen Wind zu entgehen, schlüpfte rasch durch die Glastüren der Victory Mietskaserne, doch nicht rasch
genug, um zu verhindern, das mit ihm auch ein grießiger Staubwirbel hereinwehte.


Allerdings ist der Originalsatz kein Vorzeigebeispiel.

Warum braucht Orwell überhaupt den Staubwirbel? Nur deshalb, weil mit dem „slipped” die Richtung unklar ist.
Von der Logik her geht die Figur hinaus und das ist das erste Bild. Durch den Staubwirbel erfahren wir, dass er
von draußen kommt.

Man könnte es auch so übersetzen:

Es war ein strahlend-kalter Apriltag, und die Uhren schlugen dreizehn. Vor dem rauen Wind Schutz suchend, presste
Winston Smith sein Gesicht dicht an die Brust und schlüpfte rasch durch die Glastüren des Victory-Appartementhauses,
wobei zugleich mit ihm eine Brise körnigen Staubes hineinwirbelte.

(Die richtige Übersetzung von Victory Mansions ergibt sich vermutlich aus dem Zusammenhang)


Ein treffendes Beispiel hat Akiragirl geliefert.

Als ich heute Morgen zur Arbeit lief, konnte ich die Ampel, an der ich sonst immer mindestens drei Minuten wartete,
sofort überqueren und war dadurch früher als üblich im Büro. Dort erwartete mich ... usw.


Das funktioniert deshalb gut, weil die Bilder in der richtigen Reihenfolge eine kleine Sequenz erzeugen. Bauen wir den
Satz inhaltlich um, wird er sofort sperrig:

Als ich heute Morgen zur Arbeit lief, konnte ich die Ampel, an der ich sonst immer mindestens drei Minuten wartete,
nicht passieren und ging wieder nach Hause.


Es kommt also darauf an, wie Inhalt und Form harmonieren. Selbst ein kurzer Schachtelsatz kann den Leser aus dem
Text werfen:  

Gesine nahm das Auto, welches Stefans Vater, der gegenüber wohnte, gehörte, auseinander.
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Angst
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Beitrag19.12.2012 01:22

von Angst
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Hallo Seitenschneider

Seitenschneider hat Folgendes geschrieben:
Dann entsteht nunmal der Eindruck, dass es einem Teil von Euch eher um die Fähigkeit geht, sich verschachtelt ausdrücken zu können und weniger darum, ob es inhaltlich auch wirklich immer angebracht und verständlich genug ist.

Was meinst du eigentlich mit "Verständlichkeit"? Meiner Meinung nach muss man da zwei Ebenen unterscheiden:
1. Die Ebene der Geschichte.
2. Die Ebene der Interpretation.
Nun mag es tatsächlich so sein, dass kurze Sätze einfacher sind – in dem Sinne, dass sie einen Plot verständlicher verpacken. ("Sie macht A. Sie macht B.") Aber mit langen Sätzen kann man nun mal ganz andere Dinge ausdrücken. Zum Beispiel entwickeln die Sätze von Thomas Bernhard, die nicht selten seitenlang sind, einen regelrechten Sog, einen ganz eigenen Ausdruck, der mit kurzen Sätzen niemals zu erreichen wäre. Der Charakter von Bernhards Sätzen hilft dabei, seine "Botschaft" zu verstehen. Und deswegen sind diese Schlangensätze sehr wohl verständlich, auch wenn man ihnen nicht immer sofort folgen kann. Überhaupt: Was ist so schlimm daran, wenn man nicht alles sofort kapiert? Das wär doch öde.


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»Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
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Paradigma
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Beitrag19.12.2012 08:36

von Paradigma
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Zitat:
Gesine nahm das Auto, welches Stefans Vater, der gegenüber wohnte, gehörte, auseinander.


Merci, das ist ein wunderbares Beispiel für einen gar grausamen Schachtelsatz. Im Deutschen steht das Verb hinten, der erste Einschub hat ein eigenes Verb, der zweite Einschub sorgt dafür das ganz hinten zwei Verben aufeinander folgen, die zu zwei unterschiedlichen Satzteilen gehören - und selbst bei diesem sehr kurzen Satz ist man bereits verwirrt, welches Verb für welchen Satzteil zuständig ist.

Besonders nervig ist so eine Ausdrucksweise, weil es eigentlich kein Problem wäre so eine Konstruktion zu vermeiden.


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sleepless_lives
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Beitrag19.12.2012 10:30

von sleepless_lives
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Paradigma hat Folgendes geschrieben:
Lange, geschachtelte Sätze sind ein Stilmerkmal vergangener Zeiten. Passend, wenn man einen Roman eben im Stile jener Zeit schreiben will, klingen aber halt für heutige Begriffe eben auch altmodisch und ungelenk.

Nein, sind sie nicht und tun sie nicht. Einige zeitgenössische Autoren wurden ja schon genannt. Man könnte noch neben vielen anderen José Saramago und David Forster Wallace hinzufügen. Beiden bilden mitunter endlos lange Sätze.

Lange Sätze sind eine Option wie andere auch, wie zum Beispiel, in der erstens oder dritten Person zu schreiben, Präsens oder Präteritum.


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Nina
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Beitrag19.12.2012 11:00

von Nina
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David Foster Wallace heißt er (nur falls jemand danach suchen möchte).
Empfehle zum Einstieg:

This is Water: Some Thoughts, Delivered on a Significant Occasion, about
Living a Compassionate Life
, ist in Deutsch und Englisch verfasst in einem
Band und kostet unter zehn Euro.


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lupus
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Beitrag19.12.2012 11:09

von lupus
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Leute,

sich grottige Schachtesätze einfallen zu lassen, um so den "Beweisen" zu führen, dass solche Sätze entweder antiquiert oder überhaupt zu vermeiden wären, ist methodologisch nicht gerade zielführend, als Beweisführung völlig ungeeignet. Was damit bewiesen wird ist lediglich: Es gibt schlechte Schachtelsätze. Das wiederum is ja nun wirklich nix Neues.

Wenn wir schon - wie mehrfach angedeutet - nicht in der Lage sein sollten (was ich im Übrigen nicht glaube), selbst passende Schachtel-, Lang-, Schlangen-, oder sonstige Sätze, die länger als 15 Wörter sind, zu basteln, wäre es angebracht, derartige Konstruktionen zu suchen und daraus zu lernen.

Wie SL meint, sind solche Sätze ganz einfach Stilelemente eines Textes.

Warum sich jemand selbst dieses Stilmittels berauben will, kann ich nicht nachvollziehen. Gefällt mir nicht ist wohl ein Grund, aber eben ein nicht objektivierbarer.


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lg Wolfgang

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nebenfluss
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Beitrag19.12.2012 12:32

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Paradigma hat Folgendes geschrieben:
Ihr denkt aber dran, das viele der hier zitierten Beispiele Übersetzungen aus anderen Sprachen sind, nicht wahr?

Dieser Satz hier von George Orwell

Zitat:
Es war ein klarer, kalter Tag im April, und die Uhren schlugen gerade dreizehn, als Winston Smith, das Kinn an die Brust gepreßt, um dem rauhen Wind zu entgehen, rasch durch die Glastüren eines der Häuser des Victory-Blocks schlüpfte, wenn auch nicht rasch genug, als daß nicht zugleich mit ihm ein Wirbel griesigen Staubs eingedrungen wäre.


lautet im Original:

Zitat:
It was a bright cold day in April, and the clocks were striking thirteen. Winston Smith, his chin nuzzled into his breast in an effort to escape the vile wind, slipped quickly through the glass doors of Victory Mansions, though not quickly enough to prevent a swirl of gritty dust from entering along with him.


Das sind erstens schon mal zwei Sätze, und zweitens ist im Englischen der lange Satz wesentlich flüssiger und lesbarer geschrieben als in der Deutschen Übersetzung.



Ich hatte die Übersetzung aus einem Ullstein-Taschenbuch aus dem Jahre, genau, 1984. Überstzung von Kurt Wagenseil. Das englische Original habe ich nicht gelesen. Ich finde es erstaunlich, dass sich Wagenseil heruasgenommen hat, zwei Sätze zu einem zu verwursten und grammatikalisch neu anzuordnen.
Ich erwarte von Übersetzern eigentlich, dass sie nah am Original bleiben, wie hier:

seitenlinie hat Folgendes geschrieben:

Es war ein strahlend-kalter Apriltag, und die Uhren schlugen dreizehn. Winston Smith, das Kinn an die Brust gezogen,
um dem scheußlichen Wind zu entgehen, schlüpfte rasch durch die Glastüren der Victory Mietskaserne, doch nicht rasch
genug, um zu verhindern, das mit ihm auch ein grießiger Staubwirbel hereinwehte.


seitenlinie hat Folgendes geschrieben:
Warum braucht Orwell überhaupt den Staubwirbel? Nur deshalb, weil mit dem „slipped” die Richtung unklar ist.
Von der Logik her geht die Figur hinaus und das ist das erste Bild. Durch den Staubwirbel erfahren wir, dass er
von draußen kommt.

Wie kommst da darauf? In einem Gebäude weht kein Wind; für mich wäre auch ohne Staubwirbel klar: Winston beeilt sich dem "scheußlichen Wind" zu entgehen, also geht er in das Gebäude hinein.
Die tatsächliche oder metaphorische Bedeutung des Staubwirbels kann man m. E. nur im Kontext diskutieren.

LG
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Sun Wukong
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S
Beitrag19.12.2012 12:38

von Sun Wukong
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Vielleicht hole ich hier nochmal kurz aus, denn ich habe nichts, überhaupt nichts, sogar gar rein nichts gegen lange Sätze, die sich sowohl des Einschubs als auch der schlängelnden Aneinanderreihung bedienen, jedoch, und das eben eher aus einer sprachwissenschaftlich interessierten, denn stilistischen Sicht, enthält keiner der von Lupus freundlicherweise zur Verfügung gestellten Beispielsätze die dreifache Ineinanderschachtelung durch Relativsätze, die ja nun auch Seitenlinie noch einmal, zugegeben leicht redundant also - nicht bös gemeint (höchstens freundlich hinweisend) - hier noch einmal als Beispiel herangezogen hat und wir uns damit wohl kaum gegen prächtig lange Sätze per se aussprechen, auch wenn ich nichts dagegen habe, hier auch in die oft ja mit Inbrunst herbeifantasierten Fronten zwischen irgendwelchen vermeintlichen Gegensätzen, die sich ja auch durchaus eignen für fruchtbare Diskussionen, welche dann hoffentlich aber auch auf nicht allzu frostigem Boden - besser eher so auf Raumtemperatur - gedeihen, einbezogen zu werden. Smile
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seitenlinie
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Beitrag19.12.2012 13:37

von seitenlinie
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Wie kommst da darauf? In einem Gebäude weht kein Wind; für mich wäre auch ohne Staubwirbel klar: Winston beeilt sich dem "scheußlichen Wind" zu entgehen, also geht er in das Gebäude hinein.


Er presste das Kinn an die Brust, um dem scheußlichen Wind zu entgehen.
Diese Reaktion tritt üblicherweise beim Hinausgehen in Wind und Kälte auf - es sei denn, ich steige in den Gefrierschrank.
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nebenfluss
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Beitrag19.12.2012 13:58

von nebenfluss
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seitenlinie hat Folgendes geschrieben:

Er presste das Kinn an die Brust, um dem scheußlichen Wind zu entgehen.
Diese Reaktion tritt üblicherweise beim Hinausgehen in Wind und Kälte auf - es sei denn, ich steige in den Gefrierschrank.

Stimmt, so kann man es auch lesen. Also hätte Orwell eher "mit an die Brust gedrücktem Kinn" schreiben müssen, um klarzumachen, dass Winston schon einige Zeit so herumläuft ...
Immer wieder faszinierend, wie viele Möglichkeiten es beim Schreiben eines einzigen Satzes gibt und wie unterschiedlich er verstanden werden kann.

LG
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lupus
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Beitrag19.12.2012 14:24

von lupus
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Zitat:
his chin nuzzled into his breast


= an die Brust gepresst

nicht

Zitat:
his chin nuzzling into his breast


= an die Brust pressend

also: das Kinn ist schon länger an die Brust gepresst


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Beitrag19.12.2012 14:52

von seitenlinie
Antworten mit Zitat

lupus hat Folgendes geschrieben:

= an die Brust pressend
also: das Kinn ist schon länger an die Brust gepresst


Dann übersetzt du eben: als Winston Smith, sein Kinn war an die Brust gepresst, um dem rauen Wind zu entgehen, durch die Glastüren schlüpfte ...

Und was bringt das?
Verändert sich damit der Inhalt des ersten Bildes, wird damit klar, ob er hinein- oder hinausgeht?
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lupus
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Beitrag19.12.2012 15:47

von lupus
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ja klar, warum sollte er drinnen das Kinn an die Brust pressen, um dem Wind zu entgehen? Außerdem besteht natürlich ein massiver Unterschied zwischen Partizip und Gerund.

is aber auch egal, wir wollen ja doch nicht über Übersetzungen reden, oder?


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Paradigma
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Beitrag20.12.2012 08:28

von Paradigma
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Zitat:
his chin nuzzling into his breast

= an die Brust pressend


Hm, ne.

"I am going to school" ich gehe (jeden Tag, regelmäßig) zur Schule,

"his chin nuzzling into his breast" würde als bedeuten, das er ständig so rumläuft.

"his chin nuzzled into his breast" ist die Beschreibung des Zustands im beobachteten, vergangenen Augenblicks, und sagt nicht darüber aus, wie lange der Zustand gedauert hat oder noch dauern wird.

--------

Wenn wir über "gute" und "böse" lange Sätze sprechen, sollten wir uns auf Sätze deutschsprachiger Autoren beschränken.

Ansonsten kriegen wir echte Schwierigkeiten, weil es einfach eine schlechte Übersetzung sein kann, bzw. der Originalsprache solche Satzlängen problemlos verständlich sein können, aber dann im Deutschen zu Monsterkonstruktionen werden. Oder wir kritisieren dann eben wirklich explizit die Übersetzung, nicht den Schriftsteller.


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William Faulkner
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lupus
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Beitrag20.12.2012 10:39

von lupus
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Paradigma hat Folgendes geschrieben:


"I am going to school" ich gehe (jeden Tag, regelmäßig) zur Schule,

"his chin nuzzling into his breast" würde als bedeuten, das er ständig so rumläuft.

"his chin nuzzled into his breast" ist die Beschreibung des Zustands im beobachteten, vergangenen Augenblicks, und sagt nicht darüber aus, wie lange der Zustand gedauert hat oder noch dauern wird.

--------

Wenn wir über "gute" und "böse" lange Sätze sprechen, sollten wir uns auf Sätze deutschsprachiger Autoren beschränken.

Ansonsten kriegen wir echte Schwierigkeiten, weil es einfach eine schlechte Übersetzung sein kann, bzw. der Originalsprache solche Satzlängen problemlos verständlich sein können, aber dann im Deutschen zu Monsterkonstruktionen werden. Oder wir kritisieren dann eben wirklich explizit die Übersetzung, nicht den Schriftsteller.


Mit 'I am going to school' hast du einen Sonderfall gewählt (go to/attend), wobei mE die Wendung gebraucht wird, um die Betonung auf (school zu legen, 'I attend a school, not a university', aber da lehnich mich ein bisserl weit aus dem Fenster.

He reads books  ... im Allgemeinen ist er jemand, der Bücher liest
He is reading a book ... genau jetzt (sitzt er im Wohnzimmer) und liest ein Buch (Verlaufsform, ing-form, progressive aspect)

außerdem:

bei Orwell ... nezzling ... wäre present participle (jetzt)
nezzled ... (vergangen)

wo du recht hast ... es sagt nicht wie lange das 'nezzled' schon anhält, aber es ist klar, dass es vor dem Beobachtungsmoment schon nezzled war.

dementsprechend ist die angegebene Übersetzung, dem Orwellschen Originalsatz wohl am nähesten, zumal die Konstruktion

Zitat:
Winston Smith, his chin nuzzled into his breast in an effort to escape the vile wind, slipped quickly through the glass doors of Victory Mansions, though not quickly enough to prevent a swirl of gritty dust from entering along with him.


S + Partizipkonstuktion + V ... im Englischen absolut gängig ist

die Konstruktion

Zitat:
Winston Smith, das Kinn an die Brust gezogen,
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genug, um zu verhindern, das mit ihm auch ein grießiger Staubwirbel hereinwehte.


ist im Deutschen eher ungewöhnlich, das 'als', das den Satz zwar länger macht, aber nicht weniger verständlich oder ihn verkomplizieren würde, versteckt sich eigentlich im englischen Satzund es unterstützt den natürlichen deutschen Lesefluss. Der Übersetzer hätte auch ein 'und' wählen können, was aber Inhalt nicht ganz gerecht würde, das 'were striking 13' ... verlangt fast nach einem 'als'.

allerdings wäre mE das 'eindringen' mit Sicherheit besser als das 'hereinwehen'. Wenn dann 'hineinwehen', was die 'Hinein-Bewegung' des Smith begleiten würde.

allgemein: es ist ja gar nicht so wichtig, ob der Satz von Orwell stammt oder von seinem Übersetzer oder uns ... wichtig ist, ob der Satz funktioniert.

aber wir können uns schon darauf einigen, deutsche Literatur zu verwenden.

lgl


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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Selbsthilfe -> Eure Gewohnheiten, Schreibhemmung, Verwirrung
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