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Pete's Bar


 
 
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Nothingface
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 34
Beiträge: 40



Beitrag04.12.2012 03:58
Pete's Bar
von Nothingface
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi Leute.
Erst mal Entschuldigung, dass der Text hier etwas länger ausfällt.
Ich hab jetzt einfach mal das ganze erste Kapitel rein kopiert.

Das ganze ist Teil einer Kurzgeschichte, die ich mir 14 schreib. ich überarbeite sie gerade noch mal über.
Hauptsächlich geht es mir darum zu sehen, wie ich in Vergangenheits-Form schreibe. Ich hab die letzten Geschichte alle in der Gegenwart geschrieben und wollte sehen, ob ich es mit der Vergangenheit flüssig hin bekomme.
Viel Spaß.

-------------------------------------------------------------------------
Jake saß in einer kleinen Bar im Herzen Brooklyns. Pete’s Pub war einer der Läden, in die man ging wenn man Streit suchte oder vorhatte sich alleine tot zu trinken. Jake hasste den Laden und doch fand er sich immer wieder auf dem selben Barhocker sitzend wieder, die selben hohlen Gespräche führend, das selbe wässrige Bier trinkend. Er hatte irgendwann damit aufgehört sich ,warum zu fragen
Auch heute war er aus irgend einem Grund wieder hier und beobachtete die wenigen Gäste. Hinten am Pool Tisch spielten zwei Männer mit fettigen Haaren eine Runde 9 Ball. Neben ihnen stand einer gegen die alte Juke Box gelehnt und döste vor sich hin. Seit drei Wochen hing die Taste bei den Interpreten mit P fest und so hörte Jake seit Tagen die selben 14 Songs in Endlosschleife. Gerade warnte Elvis Presley, zum wiederholten mal davor, auf seine Blue Suede Shoes zu treten.
In Pete’s Pub war noch nie viel los gewesen und wenn Chris, der Eigentümer weiterhin sein eigener bester Kunde bliebe, würde er den Laden noch endgültig in den Ruin treiben.
„Was is los Jake? Bist du krank?“, lachte Chris und setzte einen Bierkrug am Zapfhahn an.
„Was meinst du?“
Jake rieb sich die Nase und drehte seinen Hocker zum Tresen.
„Dein Bier. Es is ja fast noch voll.“
Zwischen Chris gelben Zähnen steckte ein abgenagter Zigarettenstummel, der schon vor Stunden erloschen war. Er rollte ihn mit der Zunge in seinen Mundwinkel und fing an am Filter zu kauen, als wäre es ein Bonbon.
Jake betrachtete den Krug vor sich. Die Schaumkrone auf dem Bier war verschwunden und das Getränk hätte eben so gut Apfelsaft oder Eistee sein können.
„Hab eben keinen Durst.“, murmelte er abwesend.
„Lieber Gott im Himmel! Der Tag an dem du keinen Durst mehr hast, ist der Tag an dem die Hölle zufriert.“
Chris setzte sein frisch gezapftes Bier an und leerte es in zwei kräftigen Zügen. Er stieß einen feuchten Rülpser aus und lehnte sich nach vorn.
„Was bedrückt dich mein Kleiner? Mir kannst dus sagen.“
Seine Augen waren glasig und die Tränensäcke hingen ihm bis zu den Backen herunter. Er rollte den Kippen Stummel zur Seite und leckte sich, die feuchten, von Bier glänzenden Finger ab. Dann griff er sich in die Haare und schleckte ein Paar zerzauste Strähnen nach hinten.
„Bist du auf dem Weg hier her in was rein getreten?“, er grinste noch immer, „Is es das?“
Chris war ein aufdringlicher kleiner Mann und Jake hatte in der Vergangenheit oft miterlebt, wie Gäste ihm die Visage polierten, nachdem er ihnen zu lange auf den Sack gegangen war.
„Es is nichts. Bin heut irgendwie nich aus’m Bett gekommen. Keine Ahnung, das hängt mir nach.“
„Uhhh!“, Chris riss die Augen weit auf, „Hat der gute Herr etwa seine Tage?“
„Halts Maul Chris!“
Jake schubste den Barkeeper von sich weg. Sein Atem roch nach Alten Bierdosen und Tabak und Jake wurde jedes Mal schlecht, wenn er ihm zu nahe kam. Heute konnte er das nicht gebrauchen. Nicht heute. Er war den ganzen Tag schon gereizt und dieser Klugscheißer schüttete nur noch mehr Öl in sein Feuer.
Er sollte sie alle anzünden. Ja, Chris und diesen abgedunkelte Laden, gleich mit. Diese miese, versiffte Bar und ihre scheiß Musik - Die selben 14 Songs rauf und runter; seit drei Wochen – Was sollte die blöde Scheiße?
„Und lass endlich deine Juke Box reparieren. Elvis macht mich langsam wahnsinnig.“
„Was hast du gegen den King?“
„Ich mein das Ernst Chris!“
„Natürlich.“, sagte Chris und imitierte einen gehobenen britischen Akzent, „Ich kümmere mich sofort darum, mein Lord. Larry!“, rief er dem schlafenden Mann an der Juke Box zu, „Hey Larry!“
Als dieser nicht reagierte, warf Chris einen Schwamm nach ihm.
„Du Fertiges Stück Scheiße, wach auf!“
Der Schwamm traf den Mann an der Schulter und er schreckte auf.
„Larry! Wackel mal an der Taste.“
Larry starrte verdutzt zur Bar und rieb sich das linke Auge.
„Die Taste Larry! An der Juke Box! Die Taste an – Mein Gott...“, stöhnte er, kopfschüttelnd, „Rüttel an der beschissenen P-Taste, Larry!“
Larry gähnte genüsslich und streckte seinen Rücken durch. Dann klopfte er ein zwei mal gegen das Plastik Gehäuse. Die Nadel sprang polternd auf der Schallplatte zurück und Elvis wiederholte einen bereits gesungenen Vers. Larry zuckte müde mit den Achseln und stieß ein kleines, „Bitteschön“, aus, bevor er sich erneut zurücklehnte und die Augen schloss.
Chris grinste Jake gehässig an und meinte: „Tja, ich hab’s versucht.“
Jake erwiderte das Lächeln mit einem Daumen nach oben. Vielleicht war es aber auch ein anderer Finger.
Noch immer grinsend, griff Chris in eins der Fächer über der Kasse und begann nach einer Schachtel Zigaretten zu kramen.
„Hast du Brad heute schon gesehen?“, rief er über die Schulter.
„Nein. Wieso, was will er diesmal?“
Jake hatte sich wieder den beiden Männern am Pool Tisch zugewandt. Sie spielten eine der schlechtesten Runden 9 Ball, die er je gesehen hatte und doch konnte er nicht anders, als hinsehen. Das muss wie bei Autounfällen sein, dachte er. Oder wenn man im Fernsehen über eine dieser Talkshows stolpert, die jeder hasst; man kann einfach nicht anders als ein paar Minuten zusehen. Vielleicht weil man Spaß daran hat sich aus der Ferne über etwas aufzuregen. Jake lies in solchen Situationen, ein Kopf Kino ablaufen, in dem er diesen Leuten sagte was für Versager sie waren. Er packte sie dann an den Krägen und schüttelte sie. Er schrie sie an und sagte ihnen sie sollten doch endlich ihre Klappen halten; sie sollten aufhören dreißig Burger am Tag zu fressen und sich einen Job suchen.
„Ich weiß nich was Brad will.“, nuschelte Chris, eine zerbeulte Packung Kools Menthol Zigaretten in der Hand. Er spuckte den angenagten Kippen Stummel auf den Boden und steckte sich eine frische an.
„Ich weiß nur, dass er nach dir sucht. Irgendwas wegen... Wegen... Träumen? Ja, Träume. Kann das sein?“
„Nein. Keine Ahnung.“, Jake verfolgte noch immer das Pool Spiel. Einer der Männer hatte gerade einen sicheren Treffer vergeigt und die weiße Kugel zum dritten Mal in Folge eingelocht.
„Warum redet Brad überhaupt mit dir? Wenn er ein Problem mit mir hat, soll er’s mir ins Gesicht sagen.“
Jake tastete hinter sich nach seinem Bier. Im vorbei wischen spürte er den Krug an der Fingerkuppe, bekam ihn nicht ganz zu fassen und schob ihn zur Seite.
„Scheiße, pass auf!“, rief Chris, doch es war zu spät.
Ein dumpfer Aufschlag, gefolgt vom hellen Klang splitternden Glases.
„Fuck! Was soll das?“, Chris hob die Arme in Empörung, „Ich hab den Boden erst letztens gewischt. Ernsthaft, was soll die Scheiße?“
Jake wirbelte herum und holte Luft, um etwas zu sagen. Dann entdeckte er den Bier Teich am Boden und brachte nicht mehr als ein kraftloses Stöhnen heraus.
Was war heute nur mit ihm los? Irgend etwas stimmte einfach nicht in seinem Kopf. Sein ganzer Körper fühlte sich schwerer an als sonst; als wäre er gar nicht wirklich hier.
Jake verdrehte entnervt die Augen.
„Heute is einfach kein guter Tag. Ich hau ab.“
Dann sprang er auf und warf sich seine Lederjacke über die Schulter. Der Pretenders Hit „Middle of the Road“, dröhnte aus den Lautsprechern über der Bar und die beiden Kerle am Pool Tisch hatten ihr Spiel unterbrochen um zu sehen wo das Klirren her kam.
„Einen Scheiß tust du! Du wischt diese Sauerei auf Mann!“, Chris deutete wütend mit seiner Zigarette auf Jake, der schon fast bei der Tür war, „Hörst du? Du wischst das auf!“
Jake winkte ihm zu, ohne sich umzudrehen und stieß die Tür auf. Als er die Straße betrat und in Richtung Norden los lief, konnte er immer noch Chris hören, der hysterisch seinen Namen rief und ihn anschrie zurückzukommen.

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Harald
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Alter: 76
Beiträge: 5104
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag04.12.2012 10:22
Re: Pete's Bar
von Harald
Antworten mit Zitat

Hallo "Gesichtsloser",

wenn du den Text als Dreizehnjähriger geschrieben hast geht die Vergangenheitsform in Ordnung. Was nicht geht sind die kapitalen Fehler in Worttrennung und Groß/Kleinschreibung, am Schlimmsten in der Kombination aus beiden

Nothingface hat Folgendes geschrieben:

Jake schubste den Barkeeper von sich weg. Sein Atem roch nach Alten Bierdosen und Tabak und Jake wurde jedes Mal schlecht, wenn er ihm zu nahe kam. Heute konnte er das nicht gebrauchen. Nicht heute. Er war den ganzen Tag schon gereizt und dieser Klugscheißer schüttete nur noch mehr Öl in sein Feuer.
Er sollte sie alle anzünden. Ja, Chris und diesen abgedunkelte Laden, gleich mit. Diese miese, versiffte Bar und ihre scheiß Musik - Die selben 14 Songs rauf und runter; seit drei Wochen – Was sollte die blöde Scheiße?


Schau mal hier ...

Jake schubste den Barkeeper von sich weg. Sein Atem roch nach alten Bierdosen und Tabak und Jake wurde jedes Mal schlecht, wenn er ihm zu nahe kam. Heute konnte er das nicht gebrauchen. Nicht heute. Er war den ganzen Tag schon gereizt und dieser Klugscheißer schüttete nur noch mehr Öl in sein Feuer.
Er sollte sie alle anzünden. Ja, Chris und diesen abgedunkelten Laden gleich mit. Diese miese, versiffte Bar und ihre Scheißmusik - dieselben vierzehn Songs rauf und runter, seit drei Wochen – was sollte die blöde Scheiße?

Das hat zum Teil die Duden-Online-Rechtschreibprüfung erledigt,

http://www.duden.de/rechtschreibpruefung-online#

diese Punkte kommen noch hinzu:

alten --> Adjektive (Wiewörter) werden klein geschrieben
abgedunkelten --> Hier gibt der Korrektor den Tipp:
(Kongruenz überprüfen. Bitte überprüfen Sie, ob das Substantiv, sein Artikel und eventuell gegebene Adjektive in Kasus, Numerus und Genus übereinstimmen.)
Scheißmusik --> Bei scheiß Musik auch (Kongruenz überprüfen. Bitte überprüfen Sie, ob das Substantiv, sein Artikel und eventuell gegebene Adjektive in Kasus, Numerus und Genus übereinstimmen.)
vierzehn  --> in Texten werden Zahlen in der Regel ausgeschrieben, ausgenommen genaue Uhrzeit, Datum, technische Angaben usw.
... runter, seit ... --> an dieser Stelle ist ein Komma angebracht ...

 Wink


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Nothingface
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

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Beiträge: 40



Beitrag04.12.2012 21:27

von Nothingface
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke Harald,
ja bei mir schleichen sich immer wieder "Leichtsinnsfehler" ein. Oft meine ich das richtige und dann huschen meine Finger weiter über die Tasten, bevor ich das Wort überhaupt beendet habe.
Von Komma Setzung, habe ich leider auch wenig Ahnung. Ich mach das viel nach Gefühl.
Aber aus solchen Gründen bin ich ja, unter Anderem auch hier!

Danke nochmal.


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Zauberstift
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Beiträge: 389



Beitrag04.12.2012 23:42

von Zauberstift
Antworten mit Zitat

Hi.... das hast du echt mit 14 geschrieben ?
Das ,technische, hat Harald schon aufgezeigt, muss ich nichts mehr zu sagen.
Beim lesen komme ich gut in Story rein, liest sich flüssig (wenn man die Rechtschreibfehler weglässt  Verstecken ) späte Grüsse
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