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Das Rennradtandem

 
 
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Duffydoof
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 34
Beiträge: 121
Wohnort: Municia


Beitrag03.12.2012 01:00
Das Rennradtandem
von Duffydoof
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Heute ist der Tag, dachte sich Knauserix. Der Tag an dem er endlich früh genug nach Hause kommt, um seine Nudeln zu kochen. In genau sieben Minuten, erörterte er innerlich mit Blick auf seine Uhr, würde er die Eingangstür schließen können und sie würde sich bis morgen nicht mehr öffnen.
Dann würde er zu Hause die getrockneten, selbstgemachten Nudeln von der Wäscheleine nehmen können und sie zu einem grandiosen Meisterwerk verarbeiten.
Weiterhin könnte Knauserix das frisch gepresste Walnussöl von seiner Haushälterin mit den eigens im Wohnungsgarten angepflanzten Zwiebeln anbraten. Die Tomaten vom Bio-Markt schälen und aufkochen lassen, dann die Chilis aus dem geheimen Vorrat von Martha, der Haushälterin...
Ein Mann betrat die Pfandleihe. Mit sich brachte er ein Fahrrad in Überlänge. Beim näheren Hinsehen erkannte Knauserix darin ein Tandem, dessen hinterer Sattel fehlte. Trotzdem tat Knauserix bisher so, als ob er den Neuankömmling noch gar nicht bemerkt hätte, um seinen Ärger erst einmal zu verarbeiten.
Obwohl er diesem Mann, der kurz vor Ladenschluss noch ein so bemitleidenswertes Tandem hereinbrachte, nicht zutraute, dass er ohne Geld wieder gehen würde, hob Knauserix leicht den Kopf, blickte dem blauäugigen Kerl kurz entgegen und sagte dann schroff:
„Ist bereits geschlossen. Kommen sie bitte morgen wieder.“
„Sehen sie, Mister...“, setzte der Fahrrad-Mann an, hielt dann kurz inne, um den Namen des Besitzers zu erfahren. Da dieser aber nichts erwiderte, fuhr er fort: „Ich würde ja gerne. Ich fühle mich dennoch gezwungen, den letzten Befehl, oder sagen wir besser die Bitte, des ehemaligen Besitzers dieses Fahrrads auszuführen.“
Knauserix hatte plötzlich wieder einen trockenen Gaumen. Nur ein paar Sekunden vorher war ihm das Wasser im Mund zusammen gelaufen. Jetzt tauchte dieser Idiot mit einem heruntergekommenen Drahtesel auf und tischte irgendeine Geschichte auf, um noch nach Ladenschluss ein paar Scheine herauszuhandeln.
„Ist schon gut. Stell' es dort hinten in die Ecke. Ich gebe dir einen Hunderter.“, antwortete Knauserix in demselben Ton, den er zuvor schon für die Begrüßung benutzt hatte.
Dieser Kerl bewegte sich allerdings nicht. Er stand mit offenem Mund, mit zusammengefallenen Augen und zitternden Armen da. War er erstaunt oder verzweifelt? Knauserix wusste es nicht. Knauserix wusste nur, dass ein Tandem-Rahmen immer seine 100 Euro wert war. Nur einen Sattel drauf, dann könnte er es für ein Zehntel des Leihwerts täglich vermieten und...
„Sagt ihnen der Name Thierry Garin etwas?“, versuchte es der Mann erneut.
Und damit war es um Knauserix geschehen. Er fing an zu husten. Immer, wenn er ein großes Geschäft ahnte, trocknete sein Mund aus. Und bei diesem Namen roch er geradezu das Geld.
Er gab sich blöd und antwortete: „Nein“, in immer noch derselben Klangfarbe.
„Ich gehe aber doch davon aus, dass ihnen, Herman Knauserix van Springel der Name Maurice Garin etwas sagt, oder? Der Gewinner der Tour de France 1903, der ersten Tour de France.“
Bestürzt blickte Knauserix auf. Woher kannte jemand seinen richtigen Namen? Seit mindestens fünfzehn Jahren hatte man ihn nur „Knauserix“ genannt. So, wie seine gleichnamige Pfandleihe. Und natürlich wusste er, wer Thierry Garin war. Der Sohn von Maurice war niemals Radprofi geworden. Dafür hatte er aber dennoch alles mit dem Rad erledigt. Unter seinen Amateur-Kollegen sowie unter den Profis war er eine Legende gewesen. Denn er...
„Thierry Garin, der Sohn des „Schornsteinfegers“ Garin hatte in den Jahren zwischen 1970 und 2000 mehr als achthunderttausend Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt. Davon über die Hälfte auf einem einzigen, eigens konstruierten Stahl-Rennradtandem. Mit diesem Tandem...“, legte der Verkäufer wieder los und zeigte auf das Tandem, das er mitgebracht hatte.
Diesmal war es Knauserix, der unterbrach: „Jaja, ist schon gut. Ich gebe ihnen 1500 für zwei Wochen.“ Er ging mit dem Preis so hoch, weil er nicht wollte, dass diese alte Geschichte herauskam.
Ungeachtet der Preissteigerung fuhr der Tandem-Mann fort: „...zog er die gesamten Trinkvorräte des Teams BIC an den Etappentagen eins und sieben im Jahr 1973 über die gleiche Strecke, die die Radprofis absolvierten. Es gab Leute, die behaupteten, dass Herman van Springel, der Sieger der Sprintwertung im gleichen Jahr, die entscheidende letzte Etappe nicht selbst gefahren sei. Thierry Garin soll auf seinem Rad gesessen haben...“
„Raus hier!“, schrie Knauserix. „Verschwinden sie!“, führte er weiter aus, sprang von seinem Sessel hinter der Kasse auf und stapfte wütend auf den Verkäufer zu. „Nehmen sie ihr verdammtes Rad mit und lassen sie sich hier nie mehr blicken!“ Herman Knauserix packte das Rad am Lenker und schob es in Richtung Ausgang, da die Tür noch immer offen stand.
Der Mann wehrte sich nicht wirklich gegen diese plötzliche Grobheit, war er doch nicht allzu einfühlsam.
Als Knauserix aber die Tür schließen wollte, fügte der Mann noch hinzu: „Thierry Garin wollte ihnen dieses Rad schenken. Allerdings sollten sie dafür ihre Pfandleihe aufgeben und sie komplett an mich überschreiben.“
„Überschreiben? Übergeschnappt sind sie, sie Verrückter!“, fügte Knauserix noch an und schlug die Eingangstür mit all den Kräften, die noch in seinen alten Armen geblieben waren, zu.
Der Mann allerdings ging geradezu gemütlich auf das Schaufenster der Bäckerei auf der anderen Straßenseite zu, lehnte das Rad dagegen und ging in den Laden.

Knauserix schmollte. Bei näherem Hinsehen konnte man sogar meinen, dass er weinte. Für einen 69-jährigen Mann war das doch etwas viel gewesen.
Thierry, dachte er, sei der liebenswürdigste Mensch gewesen, dem er je begegnet sei. Jeder hatte ihn ausgelacht, weil er bei Radrennen mit diesem Tandem gestartet war, nur alleine vorne sitzend. Dabei hatte er sogar ein paar Amateur-Rennen gewonnen. Irgendwann hatte er eingesehen, dass er nicht ganz vorne mitmischen konnte, zumindest nicht mit diesem Fahrrad.
Thierry und er hatten sich nur flüchtig gekannt, damals im Jahr 1973. Ihn kannten alle Profis. Er, Herman, war einmal zweiter bei der Tour de France 1968 geworden.
Dann kam dieser Abend. Herman hatte nur 7 Punkte Rückstand in der Sprintwertung auf Joop Zoetemelk. Am Abend vor der letzten Etappe. Niemand glaubte noch daran, dass sich da noch einmal etwas ändern würde, da die letzte Etappe schon immer als „Schaufahren“ für all die Strapazen galt. Doch Herman dachte anders. Er lauschte am Abend bei der Teambesprechung von Joops Team. Sie wollten bis zum Ende der Etappe versuchen, das Tempo hoch zu halten, um keine Ausreißer entkommen zu lassen. Genug gehört, wollte Herman verschwinden. Allerdings war er etwas nachtblind und verhakte seinen Fuß so unter einer Wurzel, dass er so blöd hinfiel, sich das einen Bänderriß zuzog und das linke Handgelenk brach.
Thierry war im Fahrerlager des Teams BIC, Hermans Team, als der Verletzte hereingetragen wurde. Sofort war klar, dass er nicht fahren würde können. Der Bänderriß könnte sich derart verschlimmern, dass er Jahre nicht mehr fahren würde können.
Also äußerte der Teamchef einen Plan. Alle schauten sie Thierry an. Zufälligerweise sah er Herman bis auf die große Nase sogar etwas ähnlich. Also startete Thierry für Herman bei der Etappe. Da er noch ziemlich frisch war und nicht die Strapazen der dreiwöchigen, 3000 Kilometer langen, Tour in den Beinen hatte, schloß er sich einem Ausreißer an und machte den 2. Platz. Damit reichte es für Herman van Springel für das gelbe Trikot.

Danach verband die beiden ein unsichtbarer Faden. Man konnte nicht sagen, dass sie Freunde waren, aber sie waren seelisch miteinander verbunden.

Mehrere Jahre später, als die beiden auf einer gemütlichen Radtour unterwegs waren, ließ Herman verlauten, dass er nichts von der damaligen Tat Thierries hielt. Er sei niemals ein guter Rennfahrer gewesen.
Bestürzt darüber, vollkommen zerstritten hörten die beiden nie wieder etwas voneinander.

Nun. Fast vierzig Jahre nach der Rettung für Hermans Trikot, tauchte dieses Tandem auf. Und, wie der Mann behauptete, war Thierry verstorben.

Eigentlich sollte er nun, um Thierry's damaligen tollen zweiten Platz anzuerkennen, seine Bitte annehmen.

Das Tandem, da es sich selbst mehr als vierhundert achtundsiebzigtausend dreihundert und neunzehn Kilometer bewegt hat und damit den Weltrekord an Distanzen aufweist, sei 80.000 Euro wert.

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crim
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Die lange Johanne in Gold Lezepo 2015
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Beitrag03.12.2012 12:38

von crim
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Zu viel Info für eine so kurze Geschichte und im Aufbau mit Mängeln. Ich finde gut, dass du versuchst dem Protagonisten eine Biographie zu verleihen, aber denke nicht, dass eine so kurze Geschichte der richtige Rahmen ist. Das sich gegenseitige Unterbrechen im Dialog reißt mich mehrfach raus. Leider kein Lesegenuss für mich.
Tendiere zu drei Federn. Werde das noch abgleichen.

LG Crim
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Duffydoof
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Alter: 34
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Beitrag03.12.2012 15:04

von Duffydoof
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Also, ehrlich gesagt, musste ich mich dazu zwingen nach den ersten paar Sätzen weiterzulesen - dachte ich doch: Vielleicht haben andere Texte es mehr verdient, gelesen zu werden. Nach den anfänglichen Schwächen bekam die Geschichte dann aber doch mehr Würze und spätestens bei "der letzten Bitte" wurde meine Neugier geweckt.
Dann weist die Geschichte letztendlich so einen komplizierten Handlungsstrang auf, der mich zum mehrmaligen Lesen zwang, um sie zu verstehen. Ein "gelbes Trikot" sollte wohl durch ein grünes ersetzt werden.
Der Autor scheint sogar die Namen der Radprofis noch während der Zeit recherchiert zu haben. Alle Daten scheinen sogar mit der echten Geschichte der Tour de France übereinzustimmen. Nur "Thierry Garin" scheint erfunden zu sein.
Das Ende fehlt - wahrscheinlich hat auch hier die Zeit nicht ganz gereicht. Trotzdem gefällt mir die Idee.


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Keren
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Beitrag03.12.2012 22:04

von Keren
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Ein interessanter Text, ein interessanter Grundgedanke.
Mir gefällt das offene Ende und den Schnitt in der Geschichte, wo du auf die Hintergrundgeschichte der beiden Charaktere eingehst. Ansonsten hast du die Aufgabenstellung so wie ich das sehe erfüllt, auch wenn mir persönlich die ganze Geschichte zu rührselig aufgebaut ist. Das ist aber mein Geschmack. Mir gefällt aber das offene Ende.
Wenn du noch Fragen haben solltest, gerne per PN.


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Und der Tod warf die Sense hin und stieg auf den Mähdrescher, den es ward Krieg.
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Zauberstift
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Beiträge: 389



Beitrag03.12.2012 23:00

von Zauberstift
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neutraler Kommentar..lg
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KeTam
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Beiträge: 4952

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag04.12.2012 12:08

von KeTam
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Ich muss zugeben, dass ich deine Geschichte einfach nicht verstanden habe.
Ob das an deiner Geschichte oder mir liegt, weiß ich nicht.
Aber ich werde sie deshalb nicht befedern. Confused
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mati
Eselsohr
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Beiträge: 203



M
Beitrag04.12.2012 16:02

von mati
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Plot: Das Thema zur Einleitung zu nehmen, um sein durchaus fülliges Wissen über Radrenn-Historie zu präsentieren, lässt keine wirkliche Handlung aufkommen.

Stil: Ein nicht sonderlich berauschender Stil, in dem die eigentliche Leihhausatmosphäre kurzzeitig in eine Käufer-Verkäufer-Beziehung wandelt, um letztendlich in einer Reportage zu enden, in welcher der Erzähler so aufgeht, dass man der Meinung ist, er hätte nie etwas anderes gewollt.


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OrangeHair
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Beiträge: 108
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Beitrag04.12.2012 16:21

von OrangeHair
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Schade, dass der Schluss fehlt. Denn ansonsten find ich die Geschichte wirklich fein ausgedacht. Hast du viel recherchiert oder ist das alles deinem Kopf entsprungen? Das steckt so viel Fachwissen dahinter, zumindest wirkt es auf mich so. Bravo!

Am Anfang hapert es etwas mit den Zeiten. Du fängst im Präsens an (bei der Essensbeschreibung) und wechselst dann aber in die Vergangenheit.

Auch die Namen haben mich etwas verwundert. der Protagonist scheint Holländer zu sein, der Mann spricht englisch (zumindest sagt er "sehen sie, Mister..." und der Radkollege hat einen französischen Namen. Aber das hättest du sicherlich bei mehr Zeit selbst bemerkt Wink

LG Orange
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MosesBob
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Beitrag04.12.2012 21:19

von MosesBob
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Hallöchen!

Puh, das ist schwierig. Leider finde ich den Text sprachlich nicht gelungen. Viele Satzkonstruktionen wirken unbeholfen auf mich. Es war mir unmöglich, den Text flüssig zu lesen. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Handlung bei mir nicht in Schwung kommt. Da es sich um einen Wettbewerb handelt und die Zeit mit zwei Stunden (bewusst) knapp bemessen war, möchte ich nicht großartig ins Detail gehen. Vielleicht denkt ja der Autor bzw. die Autorin im Nachhinein ähnlich über den Text?

Tur mir leid, dass ich kein positives Feedback für dich habe. Nun ja, immerhin ist eine Geschichte entstanden, an der man arbeiten kann, wenn das Interesse vorhanden ist. Vielleicht hast du ja Lust, mehr draus zu machen?

Beste Grüße,

Martin


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Nordlicht
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Beitrag05.12.2012 04:43

von Nordlicht
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Deine Geschichte liest sich sprachlich flüssig und den Essensanfang hast du okay in die Story eingearbeitet. Beim Einstieg in die Geschichte verstehe ich allerdings die Logik nicht, wieso er heute endlich früh genug nach Hause kommt, um die Nudeln zu kochen. Hä? Die brauchen ja weder acht Stunden lang gekocht werden, noch sind sie am nächsten Tag schlecht Laughing
Inhaltsmäßig ist die Story nicht so mein Geschmack, als bekennende Sportfeindin fand ich die Radrennintrigen nicht so interessant – ist halt persönliche Geschmackssache. Ich hätte sie daher um einiges gekürzt, mE braucht es so viele Details darüber nicht unbedingt.
Sprachlich ist mir aufgefallen, dass du in den Dialogen überall „Sie“ und „Ihnen“ als Anrede klein geschrieben hast, das gehört beides großgeschrieben wink Ansonsten sind mir weder große Schnitzer noch Schmankerl aufgefallen. Insgesamt nicht so mein Ding, sorry.


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nebenfluss
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Beitrag05.12.2012 21:05

von nebenfluss
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Tut mir Leid, aber bei dieser Geschichte stimmt für mich eigentlich gar nichts.
Zunächst wundert es mich, dass sie sich überhaupt qualifiziert hat. Unter einer Leihgabe "die sich bewegt" verstehe ich ein Lebewesen oder einen Apparat, der sich z. B. durch einen internen Mechanismus oder einen Akku selbst eine Zeitlang in Bewegung halten kann. Ein Fahrrad finde ich sehr grenzwertig. Da hätte man ja jedes beliebige bewegliche Gut nehmen können.

Erzählt wird wohl aus der Sicht von "Knauserix", die Perspektive schwimmt allerdings. Maurice Garin und Herman von Springel sind Radsport-Ikonen, über Thierry Garin konnte ich allerdings im Internet nichts finden, die Story wirkt auf mich auch an den Haaren herbeigezogen. Wer der Besucher überhaupt ist, wie er an das Rad gekommen ist, was er in der Bäckerei will und vor allem, warum er ein solch wertvolles Rad ohne Schloss davor stehen lässt - das alles ist mir ein Rätsel.

Dass die Geschichte offensichtlich nicht fertig erzählt ist, finde ich nicht so schlimm, aber es zeichnet sich weder eine Pointe noch eine Entscheidung ab.

Leider bleibt mir da nur die Geringst-Bewertung. Alles andere fände ich unfair den sonstigen Teilnehmern gegenüber.

LG
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Dienstwerk
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Beitrag05.12.2012 22:54

von Dienstwerk
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Mit der Lyrik bin ich durch, da waren meine Bewertungen geringfügig detailfreudiger. Bei der Prosa erlaube ich mir einen neutralen Befederungskommentar. Zu den Texten, die mir besonders gut gefallen haben, schreibe ich später evtl. noch ein paar ausführlichere Zeilen.

Quergelesen habe ich bereits - es sind ein paar sehr tolle Geschichten dabei. Wirklich schlechtes Textmaterial habe ich nicht gefunden. Trotzdem werde ich der Fairness halber die Federmöglichkeiten von 1-9 ausschöpfen - der Abgrenzung wegen. Wer also eine 1 von mir bekommt, hat deswegen keine grottenschlechte Geschichte, sie ist halt nur nicht so gut wie die mit einer 9. wink

Daumen hoch für alle, die die Vorgaben begriffen haben und in der kurzen Zeit eine stimmige Geschichte in die Tasten hauen konnten. Ich Depp habe sowohl das Essen als auch das Plakat am Anfang ignoriert und mein Text wurde disqualifiziert.

Aber wenn ihr dann alle eure Federchen habt, dürft ihr meinen geistigen Erguss trotzdem lesen. So lange kann ich auch noch warten. smile

LG, Ana
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hexsaa
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Beitrag06.12.2012 10:01

von hexsaa
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Gute Geschichte, routiniert geschrieben. Die ausufernde Beschreibung des Radrennhergangs hat mich etwas rausgeworfen und auch die Essensbeschreibung zu Beginn wollte nicht hundertrozentig zur Geschichte passen, dennoch ein gut erzählter Text und eine ungewöhnliche Idee.

_________________
Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort.
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lady-in-black
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Beitrag06.12.2012 15:17

von lady-in-black
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Moin,  smile

auch dir gebührt Lob und Anerkennung, weil du einen Text innerhalb von 120 wenigen Minuten geschafft ... aber vor allem dann auch zum Wettbewerb abgeschickt hast.  Daumen hoch


Ansonsten ...
Hab deinen Text jetzt mehrfach gelesen. Aber ich steige da einfach nicht durch. Ich fürchte, mir muss jemand aufs Fahrrad bzw. Tandem helfen, sorry.  Embarassed


_________________
- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
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Beobachter
Klammeraffe


Beiträge: 617



Beitrag06.12.2012 16:17

von Beobachter
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Hm. Ein wenig verwirrend, aber doch sehr originell. Ich habe das jetzt erst mal eine Weile sacken lassen müssen. Die Geschichte hat gute Ansätze, aber es wird zu viel Infodumping betrieben. Ein bisschen Kürzen hätte dem Text sehr gut getan, ohne dem Leser jegliche Erklärung zu nehmen.

_________________
Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4292

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
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Beitrag07.12.2012 11:56

von hobbes
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Ich schätze mal, du warst so ungefähr auf den letzten Drücker fertig und nicht zwanzig Minuten vorher.
Sonst hättest du die kleineren Unstimmigkeiten bestimmt noch gefunden. Dass der Kunde z.B. den Namen von Knauserix erfahren will, sich dann aber herausstellt, dass er ihn ja schon kennt.
Den Namen (Knauserix) finde ich übrigens auch ein bisschen unglücklich gewählt. Irgendwie führt er auf eine völlig falsche Fährte, will sagen, als ich den Namen gelesen habe, habe ich eine ganz andere Geschichte erwartet.

Zitat:
Und damit war es um Knauserix geschehen. Er fing an zu husten. Immer, wenn er ein großes Geschäft ahnte, trocknete sein Mund aus. Und bei diesem Namen roch er geradezu das Geld.

Eine weitere Unstimmigkeit. Warum Geld? Sollte bei der Erwähnung dieses Namens nicht eher Angst aufkommen?

Zitat:
Mehrere Jahre später, als die beiden auf einer gemütlichen Radtour unterwegs waren, ließ Herman verlauten, dass er nichts von der damaligen Tat Thierries hielt. Er sei niemals ein guter Rennfahrer gewesen.

Das kommt für mich irgendwie auch sehr unmotiviert. Warum der plötzliche Streit, wenn sie sich doch angeblich vorher so gut verstehen?

Und wer ist eigentlich der Verkäufer, was hat der mit Garin zu tun? Warum will er eine Pfandleihe haben?
Und wieso landet er auf einmal so problemlos in der Bäckerei? Und lässt das wertvolle Tandem draußen stehen?

Fazit: Diese Rennradgeschichte gefällt mir ja eigentlich. Aber in die Pfandleihe will sie sich leider nicht so recht einfügen.
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Aiyra
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

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Beiträge: 76



Beitrag08.12.2012 20:13

von Aiyra
Antworten mit Zitat

Zu 'gewollt', geschichtlich zu kompliziert.
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag08.12.2012 21:29

von Jenni
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Die Hintergrundgeschichte, die hinter diesem Text steht, scheint mir ziemlich durchdacht zu sein. Ich musste die Namen erstmal googlen, und offenbar gab es Herman und Maurice wirklich, der Sohn und dessen Geschichte sind aber erfunden? Das möchte ich Dir mal zugute halten.
Die Geschichte selbst gefällt mir leider gar nicht. Nicht nur, dass sie stilistisch sehr durchwachsen ist (und das Niveau diesbezüglich ist in diesem Wettbewerb nunmal hoch), sie ist auch sehr konfus und unspannend erzählt. Das am Ende, so vermute ich mal, sind nur noch Stichpunkte, die noch ausgearbeitet werden sollten?
Auch die Vorgabe mit dem Essen finde ich schlecht eingearbeitet, da kein Bezug zum Rest. Hm.
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femme-fatale233
Geschlecht:weiblichFüßchen

Alter: 31
Beiträge: 1913
Wohnort: München
Das Bronzene Pfand


Beitrag08.12.2012 21:51

von femme-fatale233
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Für mich einer der bis jetzt schwächsten Texte. Da ist irgendwo zwischendrin der Spannungsbogen zerbrochen. Außerdem ist die Geschichte ziemlich verwirrend erklärt, ich musste mehrere Male lesen um zu checken, wer wie mit wem verbandelt ist und auch jetzt bin ich mir noch nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe...
Schade, die Idee ist doch ganz nett eigentlich.
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Gast







Beitrag09.12.2012 04:47

von Gast
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Hallo smile

Eine von den Geschichten, die nicht so gelungen sind; ich kann mir vorstellen, dass du zum ersten Mal bei einem FFF mitgemacht hast? Hier mangelt es an Struktur, man spürt auch, dass hier jemand noch unsicher ist, was die Wiedergabe von Gedanken betrifft, auch bei der Vorvergangenheit treten Probleme auf. Du hast teilgenommen und durchgehalten, ist doch was.

LG
Lorraine
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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag09.12.2012 10:46

von The Brain
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Hui hier purzelt es aber reichlich durcheinander ....
Wer ist hier wer? Und warum ist das Fahrrad plötzlich so wertvoll? Hier hat jemand wild in die Tasten gehauen, viele Worte produziert, die der Geschichte nicht unbedingt zu Gute kommen.

Liebe Grüße

Brain


_________________
Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

***********

Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

***********

Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
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halcyonzocalo
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Beiträge: 1202
Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo


Beitrag09.12.2012 12:57

von halcyonzocalo
Antworten mit Zitat

Interessante Idee, das muss man dem Text lassen. Thematisch finde ich die Geschichte ziemlich gelungen und für die kurze Zeitspanne auch recht kreativ. Stilistisch kann der Text nicht ganz mithalten. Gegen Ende flaut das Ganze sprachlich etwas ab. Das kann am Zeitdruck gelegen haben. Schade, dass das Potential dadurch nicht ganz ausgeschpft wurde. Aber dennoch eine solide Leistung. 5 Federn

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Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum.
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