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Barbie

 
 
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wunderhuhn
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Beiträge: 171

Der bronzene Spiegel - Prosa


Beitrag03.12.2012 01:00
Barbie
von wunderhuhn
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Das Klingeln der Mikrowelle läutete die Mittagspause ein und Hanns ging vor zu seiner Ladentür, um das „Geschlossen“-Schild anzubringen. Die Tür ließ er wie immer unabgeschlossen, denn in diesem Viertel der Stadt kamen ohnehin nur Leute zu ihm, die ihn schon jahrelang kannten, und diese respektieren das Schild, das er immer um Punkt 13:30 Uhr an die Innenseite der Tür seines Ladengeschäfts hängte.
Er ging in die Küche, holte aus dem Gerät die weiße, klebrige Masse heraus, die friedlich in ihrem Teller vor sich hindampfte, und stellte ihn auf dem provisorisch aufgestellten, quadratischen Campingtisch ab, der so provisorisch schon nicht mehr war nach den gut sieben Jahren, die er bereits nun hier stand, als er hörte, wie die Tür des Geschäfts geöffnet wurde.
Hanns musste nach vorn laufen, um zu sehen, wer es war, da er keine Kameras installiert hatte. Diesen ganzen Überwachungsunfug brauchte doch niemand. Wenn etwas weg war, dann war es eben weg, das konnte er doch letztlich auch nicht verhindern. Seine Besucher und auch er selbst fühlten sich so einfach wohler. Doch er erwartete eigentlich keine Besucher um diese Zeit; wer mochte es sein?

Eine junge Frau, vielleicht in dem Alter seiner eigenen Tochter, hatte den Laden betreten. Neben ihr stand ein junges Mädchen, und es überraschte Hanns ein wenig, die beiden so zu sehen, denn irgendwie hatte er erwartet, die beiden würden sich an den Händen halten, wie das zwischen Eltern und ihren Kindern meistens der Fall war.
Die Frau trug eine eng anliegende blaue Hose und eine Lederjacke und sah alles in allem nicht besonders bemerkenswert aus. Jedoch fiel Hanns auf, dass sie keine Schminke zu tragen schien, was er für Frauen in ihrem Alter für ungewöhnlich befand. Beide Hände hatte sie in die Jackentaschen gesteckt. Das Mädchen trug eine viel zu große grüne Regenjacke und wirkte darin irgendwie verloren.

„Guten Tag“, grüßte er die beiden Besucherinnen und musste es sich verkneifen, die Besucherin „junge Frau“ zu nennen.
Ein seltsames Gefühl überkam ihn, dass sie das nicht gutheißen könnte. Trotz ihrer augenscheinlichen Jugend sah sie furchtbar alt und besorgt aus, womöglich auch aufgrund der Besorgnis besonders alt?
„Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“
Die Frau trat näher an die Theke heran, so nah wie sonst wohl kein anderer Kunde je zuvor, dass es Hanns Wunder nahm, was hier gespielt wurde. Er hatte die junge Frau eher Typ „scheues Reh“ eingeschätzt; dass sie sich ihm so offensiv nähern würde, hatte er auf den ersten Blick nicht erwartet.
„Bitte, falls Sie hier Kameras laufen haben… ich bitte Sie, vernichten Sie das Video“, forderte sie ihn mit leiser, aber bestimmter Stimme auf.
„Da brauchen Sie sich überhaupt keine Sorgen zu machen, ich habe meine Kunden noch niemals-nicht überwacht“, antwortete Hanns automatisch in seiner gewohnt fröhlichen Art, ehe ihm bewusst wurde, was die Frau eigentlich genau zu ihm gesagt hatte. Wieso sollte er das Video vernichten?
„Gut“, sagte die Frau, ohne erleichtert zu wirken. „Hören Sie. Es geht um dieses Kind. Niemand darf davon erfahren, hören Sie?“, sagte die Frau eindringlich und die verzweifelt wirkende Miene wandelte sich binnen eines Augenblicks in einen ebenso entschlossenen wie eisigen Ausdruck.
Hanns schaute ihr in die kalt wirkenden Augen und bekam es mit der Angst zu tun. Hatte sie womöglich eine Waffe? War das der Grund, warum sie ihre Tochter nicht an der Hand gehalten hatte?
Er musste die Polizei verständigen und bewegte langsam die rechte Hand unter die Theke, um den Knopf zu drücken, der einen Alarm an die Polizei auslösen würde. Er fingerte an der hölzernen Unterseite der Theke herum, doch er fand den vermaledeiten Knopf nicht. Da dämmerte es ihm, dass er ja dem Techniker im vergangenen Monat abgesagt hatte, weil er es sich aufgrund der aktuellen Finanzen nicht leisten konnte, Umbauten dieser Größe vornehmen zu lassen. Er krampfte die Hand zusammen.
„Ja, ich höre“, wiederholte Hanns stumpf, während in seinem Kopf die Gedanken rasten.

„Ich möchte etwas verpfänden“, sagte die Frau und wandte sich zu dem Mädchen um, das gerade die Waren in der Auslage betrachtete, jedoch ohne sich von der Stelle gerührt zu haben. Die Frau sah aus, als würde sie ihren Arm nach dem Mädchen ausstrecken wollen, doch sie tat es nicht und Hanns war sich nicht mehr sicher, ob er es bloß erwartet hatte, dass sie es tun würde, ohne dass er tatsächlich die Intention dazu in ihr erkannt hätte.
Das Mädchen drehte sich stumm um und ging mit langsamen Schritten zu der Frau hinüber und stellte sich an ihre Seite. Es machte jedoch keine Anstalten, Hanns zu begrüßen oder ihm auch nur in die Augen zu schauen, und starrte stattdessen auf seine Füße.
Hanns wartete darauf, dass das Mädchen etwas aus seinen Taschen holen und ihm geben würde, doch es geschah nichts. Er versuchte, die beiden Besucherinnen nicht zu etwas zu drängen, und begann in gewohnter arbeitsamer Manier, das Dokument für die Pfändung aufzusetzen. Vielleicht könnte er sich auf diese Weise wieder auf sichererem Terrain bewegen und sich selbst ein wenig die Angst nehmen, die er zusehends verspürte.
„Schreiben Sie: Barbie.“
Hanns stockte einen Moment beim Schreiben des Datums, dann schrieb er in die Zeile, wo er die Pfandsachen aufführte, „Barbie“ hinein.
Er blickte wieder auf und sah die runden Augen des Mädchens vor sich, die viel lebendiger hätten aussehen müssen und die das einzige aus seinem blassen Gesicht waren, das über die Theke ragte.
„Noch etwas?“, fragte Hanns und versuchte, seine Stimme im Zaum zu halten. Er hatte den Eindruck, dass er seine Angst kaum noch verbergen konnte. Was wurde hier gespielt? Was sollte das alles?
„Wie viel können Sie mir dafür geben?“, fragte die Frau, ohne auch nur einmal mit dem Blick auf das Mädchen neben ihr abzuweichen.
„Nun… also… ich müsste noch wissen, was das für eine Barbie ist“, sagte Hanns, und während er sprach, begriff er plötzlich, worum es ging, was die Pfandsache sein sollte.
„Eine exklusive Auflage, von der es nur ein einziges Exemplar je gegeben hatte“, antwortete die Frau wie einstudiert und ihr Blick erschien Hanns mit einem Mal noch kälter und starrer als zuvor. „Das sollte doch etwa eintausend wert sein, meinen Sie nicht?“
Hanns wollte überlegen, wie er Widerstand leisten konnte; er konnte das doch nicht tun! Was verlangte man hier von ihm?
Er wollte nicht mitspielen, was auch immer das für ein Spiel war; hätte er doch nur diesen Knopf einbauen lassen!

Doch seine Hände ignorierten seine Gedanken und griffen zu der Geldkassette in dem Schubfach des Rollcontainers unter der Theke. Er nahm den kleinen Schlüssel aus seiner Hosentasche und versuchte noch, diese Bewegung vor den Augen der Besucherinnen zu verbergen, doch er fühlte sich ohnehin schon vollständig durchschaut. Dann schloss er die Geldkassette auf und entnahm unter den wachenden, nicht weichenden Augen der Frau alle vierzehn Fünfzig-Euro-Scheine und noch zwölf Zwanziger und sechs Zehner und hielt sie der Frau hin. Sie holte erstmals eine Hand aus der Jackentasche, nahm das Geld entgegen und steckte die Hand sofort wieder zurück an ihren Ursprungsplatz.
„Sie müssten dann noch hier unterschreiben“, sagte Hanns vorsichtig und bedacht darauf, dass es nicht wie eine Aufforderung klang. Er warf einen Blick auf das Dokument vor sich und bemerkte, dass er den Betrag noch gar nicht eingetragen hatte.
„Oh, das tut mir sehr leid“, sagte die Frau plötzlich in einer fröhlichen Singsang-Stimme. „Ich habe leider gerade eine sehr schlimme Sehnenscheidenentzündung und darf meine Hand nicht belasten. Das verstehen Sie sicher. Ich denke, das könnnen wir auch noch ein andernmal machen.“
Es widerstrebte ihm, d‘accord zu gehen mit allem, was diese Frau sagte, aber er dachte auch an die Sicherheit des Mädchens, die er nicht durch unnötige, hoffnungslose Eskapaden gefährden wollte.
„Gewiss“, antwortete er nur, um möglichst wenig durch seine Stimme von seinem Inneren preiszugeben.
„Gut, damit wäre dann alles geklärt“, sagte die Frau und wandte sich zum Gehen. „Auf Wiedersehen“, sagte sie und verließ das Geschäft.
Hanns stand allein da mit dem Mädchen, dessen Gesicht noch immer keinerlei Regung zeigte.

Hanns entließ einen schweren Seufzer. Die bedrohliche Atmosphäre, die er zuerst den beiden Besucherinnen zugeschrieben hatte, war fort.
Was sollte er nun mit diesem Mädchen anfangen, das nicht sprach und auch sonst nichts zu tun schien?
„Hast du Hunger?“, fragte er sie, um irgendwie einen neutralen Boden zu schaffen.
Das Mädchen nickte, und Hanns wusste erst gar nicht, was das bedeuten sollte, nachdem sie die ganze Zeit nur wie ein lebloses Objekt herumgestanden, als wäre sie selbst ein Pfandgegenstand in seinem Laden.
Hanns blinzelte und versuchte, diesen Gedanken wieder zu verwerfen.
„Komm“, sagte er und es war, als kehrte die Erinnerung in ihn zurück von dem, was gewesen war, bevor diese seltsame Frau mit dem schweigsamen Mädchen in seinen Laden gekommen war. Er suchte ein paar unverfängliche Sätze, die er sagen konnte. „Ich habe hinten noch Milchreis stehen. Den hat meine Frau gekocht. Ist wirklich lecker und macht gut satt.“
Langsam setzte er sich in Bewegung und sah beim Einbiegen in die Küche aus den Augenwinkeln, dass das Mädchen ihm hinterherkam.
Mit einer Handbewegung forderte er es auf, sich zu setzen, während er den Teller mit dem Milchreis nahm und noch einmal in die Mikrowelle stellte.
„Ist wahrscheinlich schon kalt geworden“, sagte er und bemühte ein Lächeln.
Nach zwei Minuten, die sie schweigend verbrachten, klingelte die Mikrowelle und Hanns stellte den erneut dampfenden Milchreis auf den Tisch zwischen das schon bereitgelegte Gesteck.
„Dankeschön.“
Hanns stutzte, nickte jedoch dem Mädchen nur kurz. Dann verließ er die Küche und schloss die Ladentür für den Rest seiner Mittagspause ab.

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Luvinia
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Beitrag03.12.2012 04:08

von Luvinia
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Ich finde das alles sehr spannend geschrieben, und du hast das für mein Empfinden gut gemacht, dass die Spannung auch erhalten bleibt und vor allem hast du seine Gefühle sehr gut beschrieben...

Ich fands nur ein bisschen schade, dass man zum Schluß so gar nicht weiß was jetzt kommt, also, dass da noch nicht mal so ein kleiner Hinweis ist, was jetzt folgen könnte... andere werden das sicher wiederrum gut finden und dieses offene Ende hat ja irgendwie auch was.. nur wenn es um so ein Thema geht, und es so spannend ist, hätte ich es toller gefunden, wenn da noch irgendwas kommt und man dann nicht gleich wieder so schreibt, als wäre es eine normale Alltagssituation.

Aber ansonsten fand ich dein Ausdruck und alles weitere auch gut smile
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Keren
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Beitrag03.12.2012 10:38

von Keren
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Respekt dafür, das du in 2 Stunden soviel geschafft hast.
Was mir nicht gefällt sind deine Bandwurmsätze und einige Umschreibungen. Auch ist mir die Idee zu vage, da hätte man vielleicht ein bisschen mehr draus machen können.
Wenn du Fragen hast, gerne per PN.


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Und der Tod warf die Sense hin und stieg auf den Mähdrescher, den es ward Krieg.
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crim
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Beitrag03.12.2012 11:20

von crim
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Ich will nicht zu hart klingen, aber bei dieser Geschichte passt es meiner Meinung nach hinten und vorne nicht. Der Einstieg liest sich holprig. Vor allem der dritte Satz. Füllworte zu Hauf im weiteren Verlauf.
Ich kann keine Bedrohungssituation ausmachen, außer "Hatte sie womöglich eine Waffe?". Ich kann also Hans Furcht überhaupt nicht nachempfinden, was auch an den gedanklichen Einschüben des Pfandleihers liegt,  (wie bspw. die mit dem Techniker, der den Knopf etc.) bzw an der Beschreibung seiner Furcht. Sie überträgt sich nicht. Ich kann die Frau nicht einordnen. Die Dinge, die sie sagt, kommen mir beliebig vor, ihre Gefühlswelt erschließt sich mir nicht. Auch das Ende kommt mir mau vor. Weshalb ruft Hans jetzt nicht die Polizei, da wirds doch zumindest ein Telefon geben in dem Laden. Öhm, ja, die Handlungsmotive, für mich nicht zu erkennen.

Tut mir leid, diese Geschichte hinterlässt bei mir nur Fragezeichen, deshalb zwei Federn.

LG Crim
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Zauberstift
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Beitrag03.12.2012 15:15

von Zauberstift
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tja, und nun ?? grübel ... Grr
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Duffydoof
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Beitrag03.12.2012 17:02

von Duffydoof
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Schade, wirklich Schade. Der Autor hat sich sicher einiges hierbei gedacht und man könnte auch anfangen zu interpretieren, aber es fehlt ganz eindeutig der Schluss. Soviel Text, soviel Ideen, aber am Ende hätte eine Minute gefehlt. Trotzdem werde ich eine recht hohe Punktzahl veranschlagen, allein wegen der wirklich realistischen Beschreibung einer solch eigentlich unrealistischen Situation...

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Es trägt nicht immer faulende Früchte, wenn man einem zweifelnden Rebellenbaum Sonnenstrahlen schenkt.

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mati
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Beitrag03.12.2012 20:40

von mati
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Der Plot: Pfandleiher, der ein kleines Mädchen zur Leihe angeboten bekommt, auf den Handel eingeht und anschließend die Tür seines Ladens abschließt, hätte total anders in Szene gesetzt werden müssen. Horror pur!
Aber nicht so. Diletantische Szenen, die nie funktionieren würden (...vernichten Sie das Video) verbiegen die Handlung ins ungewollt Komische.
Der Stil: nicht ausgereift - es bedarf noch einiger Schreibübungen. Das geht bis zur unfreiwilligen Komik:  
Zitat:
Trotz ihrer augenscheinlichen Jugend sah sie furchtbar alt und besorgt aus, womöglich auch aufgrund der Besorgnis besonders alt?

Dann gibt es noch viele kantige Stolpersteine:
Zitat:
unabgeschlossen, niemals-nicht überwacht, usw.

Nein, die Geschichte funktioniert nicht.


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gold
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Beitrag04.12.2012 07:36

von gold
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hallo Guy,

deine Geschichte ist gut geschrieben. Sie ist kalt(gruselig diese Frau und das fast leblose Kind) und warm (der Pfandverleiher mit seinem Milchreis)
Den Schluss finde ich jedoch nicht so spannend.

Daher gebe ich sechs Federn.

Lg Gold


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KeTam
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Beitrag04.12.2012 10:29

von KeTam
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Mir ist nicht ganz klar geworden, was den Pfandleiher nun dazu bringt Barbie bei sich aufzunehmen. Dass er sich irgendwie eingeschüchtert fühlt, geht schon aus dem Text hervor, aber nicht so, dass es zwingend ist.
Auch finde ich, dass du Dinge zu sehr beschreibst, anstatt sie zu zeigen.
Du sagts mir, was der Pfandleiher denkt, aber ich fühle da nicht richtig mit.
Sorry.
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KeTam
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Beiträge: 4947

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Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag04.12.2012 10:30

von KeTam
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Doppelpost. Gelöscht. Embarassed
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OrangeHair
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Wohnort: Wien


Beitrag04.12.2012 11:04

von OrangeHair
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Auch eine wunderbare Geschichte - und das in nur 2 Stunden!
Ich bin von allen diesen Geschichten beeindruckt.

Was kommt heraus, wenn ihr mehr als 2 Stunden Zeit habt?

Alle Achtung!

LG Orange
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MosesBob
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Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18339

Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor



Beitrag04.12.2012 19:26

von MosesBob
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Hallöchen!

Das ist eine ansehnliche Menge Text für so eine kurze Zeit. Respekt! Wer in zwei Stunden so viel schreiben kann, wird nebenher kaum Zeit gefunden haben, sich mal entspannt zurückzulehnen und die Gedanken zu sortieren. Fluch und Segen: So entstand zwar eine in der Länge ganz und gar respektable Geschichte, die aber leider sowohl sprachlich als auch plot-technisch nicht ganz auf der Höhe ist. Einige Sätze klingen zudem wirr. Zuerst gab ich diesen wirren Strukturen noch die Chance, ein Stilmittel zu sein, denn gleich am Anfang der Geschichte tauchen direkt hintereinander zwei Sätze auf, die klingen, als würde der Autor aus Sicht eines hektischen, liebenswürdig-tölpelhaften Charakters erzählen:

Zitat:
Die Tür ließ er wie immer unabgeschlossen, denn in diesem Viertel der Stadt kamen ohnehin nur Leute zu ihm, die ihn schon jahrelang kannten, und diese respektieren das Schild, das er immer um Punkt 13:30 Uhr an die Innenseite der Tür seines Ladengeschäfts hängte.
Er ging in die Küche, holte aus dem Gerät die weiße, klebrige Masse heraus, die friedlich in ihrem Teller vor sich hindampfte, und stellte ihn auf dem provisorisch aufgestellten, quadratischen Campingtisch ab, der so provisorisch schon nicht mehr war nach den gut sieben Jahren, die er bereits nun hier stand, als er hörte, wie die Tür des Geschäfts geöffnet wurde.

Sollte hier wider Erwarten doch eine Absicht dahinterstecken, ist der Versuch leider nicht ganz geglückt – sowohl was die sprachliche Umsetzung angeht, als auch die weitere Konsequenz im restlichen Verlauf der Story. Meiner Ansicht nach mangelt es hier noch an dem Geschick, Szenen und Atmosphären so zu schaffen, dass sie glaubhaft rüberkommen. Auch Stil und Ausdruck können sicherlich noch glattgezogen werden.

Was noch? Das Ende. Die Geschichte endet nicht. Sie hat auch kein offenes Ende im klassischen Sinne. Sie hört einfach auf. Da war die Zeit offenbar gegen dich.

Wie bewerte ich die Geschichte nun? Schwierig. Ich bin mir sicher, dass hier zwei Stunden intensiver Schreiberei drinstecken. Vielleicht war der Druck letzten Endes zu groß und die Zeit zu knapp. Das kann und sollte Ansporn genug sein, es beim nächsten Mal wieder zu versuchen. Jetzt erst recht!

Dieses Mal kann ich dir leider nur drei Federn geben.

Viele Grüße,

Martin


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(Laotse)
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Nordlicht
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Beiträge: 3755



Beitrag05.12.2012 04:39

von Nordlicht
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Hihi, du hattest so ziemlich die gleiche Idee wie ich Laughing Und hast auch das Essen so eingebaut, mit abschließender Kindsfütterung.
Deine Geschichte liest sich schön flüssig, aber auf mich wirkt sie etwas leblos (liegt das etwa an Barbie?). Das kommt zT daher, dass die Handlungen sehr detailreich beschrieben sind, jeder Handgriff und dann noch die Begründung dieses Handgriffs – so was verlangsamt automatisch das Tempo des Texts, und hier wäre doch Spannung nicht schlecht gewesen. Daran fehlt es für mein Empfinden. Vertrau dem Leser etwas mehr, man muss nicht alles ausbuchstabieren wink


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hobbes
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Beitrag05.12.2012 13:53

von hobbes
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Oje. Manchmal ist es ja gar nicht so schlecht, Fragen aufzuwerfen und einige von ihnen offen zu lassen. Hier sind es mir eindeutig zu viele offene Fragen.
Warum lässt sich Hanns auf den Handel rein, so ganz ohne Gegenwehr und Nachfragen? Macht ihm die Frau so viel Angst? Warum ruft er nicht gleich die Polizei, nachdem sie weg ist? Was soll er denn jetzt mit dem Mädchen? Wieso hat die Frau das Mädchen überhaupt verkauft und wieso an ein Pfandhaus? Wieso sieht die junge Frau plötzlich alt und besorgt aus? Wieso ist es wichtig, dass sie keine Schminke trägt? ...

Ich weiß nicht. Ist da noch eine verborgene Schicht dahinter, sollen das Hinweise auf eine ganz andere Geschichte sein? Ist alles gar nicht so, wie es an der Oberfläche aussieht?

Auch der Stil hat so etwas unbeholfenes, umständliches, bei dem ich mich fast schon wieder frage, ob du das mit Absicht gemacht hast, um irgendwas zu bezwecken. Aber was?
Zum Beispiel sowas:
Zitat:
Die Tür ließ er wie immer unabgeschlossen

Unabgeschlossen? Was für ein Wort. Warum nicht einfach "offen"? Oder "Die Tür verschloss er nicht"?
Überhaupt erscheint  mir diese ganze Mittagspausen-Tür-Geschlossen-Beschreibung wie etwas ganz einfaches, das höchst kompliziert ausgedrückt wurde.

Aber vielleicht stehe ich auch nur auf dem Schlauch, wer weiß.
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Dienstwerk
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Beitrag05.12.2012 22:51

von Dienstwerk
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Mit der Lyrik bin ich durch, da waren meine Bewertungen geringfügig detailfreudiger. Bei der Prosa erlaube ich mir einen neutralen Befederungskommentar. Zu den Texten, die mir besonders gut gefallen haben, schreibe ich später evtl. noch ein paar ausführlichere Zeilen.

Quergelesen habe ich bereits - es sind ein paar sehr tolle Geschichten dabei. Wirklich schlechtes Textmaterial habe ich nicht gefunden. Trotzdem werde ich der Fairness halber die Federmöglichkeiten von 1-9 ausschöpfen - der Abgrenzung wegen. Wer also eine 1 von mir bekommt, hat deswegen keine grottenschlechte Geschichte, sie ist halt nur nicht so gut wie die mit einer 9. wink

Daumen hoch für alle, die die Vorgaben begriffen haben und in der kurzen Zeit eine stimmige Geschichte in die Tasten hauen konnten. Ich Depp habe sowohl das Essen als auch das Plakat am Anfang ignoriert und mein Text wurde disqualifiziert.

Aber wenn ihr dann alle eure Federchen habt, dürft ihr meinen geistigen Erguss trotzdem lesen. So lange kann ich auch noch warten. smile

LG, Ana
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Beitrag06.12.2012 15:54

von lady-in-black
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Moin,  smile

auch bei dir gilt: Für den FFF eine wirklich vernünftige Leistung.  Daumen hoch

Aber ich denke, die Zeit arbeitete bei dir gegen einen schlüssigen Plot, vor allem am Ende ... oder habe ich mal wieder etwas nicht kapiert?


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Beitrag06.12.2012 18:01

von Neraka
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Erst einmal finde ich den Schreibstil insgesamt recht gut. Der Text enthält viele Beschreibungen, die sich mit Handlungen abwechseln und liest sich darum flüssig.

Ein wenig fehlt es mir jedoch an der Nachvollziehbarkeit in Bezug auf den Pfandleiher. Er vermutet zwar, dass die Frau eine Waffe tragen könnte, aber eindeutige Anzeichen dafür gibt es nicht. Sie schaut ihn einfach nur mit einem Blick an, den er persönlich als unheimlich empfindet.
Aus meiner Sicht müsste hier etwas mehr Protest des Pfandleihers her, denn: er wird nicht direkt bedroht, macht sich strafbar, setzt seine berufliche Zukunft aufs Spiel und verliert eine beträchtliche Summe Geld. Und das alles, weil er das Auftreten der Frau unheimlich findet?
Natürlich möchte er sicherlich das Mädchen schützen, wie ja auch beschrieben wurde. Und es ist auch eindeutig, dass die Frau kriminelle Machenschaften plant. Aber ich als Ladenbesitzer würde trotzdem etwas mehr Widerstand leisten in Anbetracht dieser großen Verluste.

Trotzdem finde ich den Text allgemein gelungen und gut geschrieben.


Liebe Grüße,
Neraka


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Beitrag06.12.2012 19:46

von Beobachter
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Ich bin mir unsicher, wie ich diese Geschichte einordnen soll. Handwerklich sauber, allerdings kamen die Gefühle, die Hanns bewegten, so überhaupt nicht bei mir an. Wieso genau war die Frau bedrohlich? Weil sie ihre Hand in der Tasche hatte? Bisschen komisch schaute oder redete? Ich weiß nicht. Da gibt er einen Haufen Geld für das seltsame Kind aus und anstatt die Polizei zu verständigen, essen sie Milchreis. (Ich mag Milchreis auch, aber zuerst hätte ich trotzdem die Polizei verständigt. Oder das Jugendamt. Oder Toy's R Us.)

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- Jean Cocteau
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nebenfluss
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Beitrag07.12.2012 14:43

von nebenfluss
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Vorgaben erfüllt. Aber viel mehr finde ich hier nicht: Der Stil erscheint mir etwas unbeholfen, die Erzählperspektive ist verschwommen und vor allem habe ich, nachdem die Kundin gegangen war, auf irgendeine weitergehende Erklärung oder Pointe gewartet. Kam leider nicht. Schade.

LG
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hexsaa
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Beitrag07.12.2012 16:02

von hexsaa
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Hm. Die Geschichte lässt mich ein wenig ratlos zurück.
Zwei Stunden sind wenig Zeit, da frage ich mich, warum man derartige Textberge schreibt und nicht versucht, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Hier ist viel geschrieben aber wenig gesagt worden.
Dann die alles entscheidende Frage: Ist das Kind denn nun ein Kind oder eine Barbie? Zum Aussehen und Verhalten des Mädchens bekomme ich so gut wie keine Informationen, weswegen mir das nicht bei der Entscheidung hilft. Dazu einige Ungereimtheiten, die sicher der knappen Zeit geschuldet waren. Zum Beispiel:
Zitat:
Da dämmerte es ihm, dass er ja dem Techniker im vergangenen Monat abgesagt hatte, weil er es sich aufgrund der aktuellen Finanzen nicht leisten konnte, Umbauten dieser Größe vornehmen zu lassen. Er krampfte die Hand zusammen

Wenn er so einen Knopf nie gehabt hat, dann würde er auch nicht nach ihm suchen.

Die Idee hat auf jedem Fall Potenzial, könnte mit der Konzentration auf die richtigen Elemente geheimnisvoll, fast sogar unheimlich sein.

LG
hexsaa


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Aiyra
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Beiträge: 76



Beitrag08.12.2012 20:07

von Aiyra
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Deine Geschichte gefällt mir leider nicht so sehr. Das Ganze wirkt etwas unglaubwürdig und erzwungen, wieso nimmt Hanns das Mädchen ohne wenn und aber auf? Auch dein Sprachstil ist gewöhnungsbedürftig ..
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Gast







Beitrag08.12.2012 22:00

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo smile

Ich fürchte, dass mir die Idee hinter deiner Geschichte nicht ganz klar geworden ist. Der Text hätte sehr viel kürzer sein können/müssen, du hast sehr viel Ballast hier drinnen. Durch den etwas unbeholfenen Stil, zu dem die sehr widersprüchliche Beschreibung der Antagonistin und die Aufzählung nebensächlicher Details kommen, würde ich deine Geschichte im Vergleich nicht sehr gut bewerten. FFF ist eine Ausnahmesituation, keine Frage - aber man lernt ja auch dazu smile

LG
Lorraine
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