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Neraka Wortedrechsler
Alter: 31 Beiträge: 70
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03.12.2012 00:00 Das Weihnachtswunder von Neraka
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Die Schneeflocken glitzerten im hellen Schein der Straßenlaterne und George blinzelte angestrengt, um den Schriftzug des Werbeplakates zu erkennen, das sich am Rande des Bürgersteigs befand.
„Lassen Sie Kinderträume wahr werden! Kaufen sie Spielwaren von Maier und Co.!“
Er senkte den Blick und holte erneut ein kleines Kästchen aus einer seiner Manteltaschen hervor. Sanft betastete er den roten Stoff, mit dem das Kästchen überzogen war, und öffnete es. Ein letztes Mal zogen seine Finger an dem roten, geflochtenen Band und die vier kleinen Pferde tänzelten fröhlich im Takt der Musik, die aus der Spieluhr zu vernehmen war.
George seufzte schwer, unterbrach das Lied mit dem Zuschnappen des Verschlusses und überquerte die Straße.
Das Betreten des Pfandhauses nahm einige Zeit in Anspruch. Er dachte angestrengt nach, befühlte das Kästchen in seiner Manteltasche, macht auf dem Absatz kehrt, nur um nach wenigen Schritten wieder zurückzukehren. Mehrmals war er kurz davor gewesen, an der Tür zu klopfen, doch keinen Wimpernschlag später wandte er sich erneut ab und starrte auf das Werbeplakat.
Noch vor einem Jahr hätte er das Schild erblickt und seinen beiden Töchtern umgehend einen Katalog vorgelegt, aus dem sie, wie jedes Jahr, ihr Lieblingsspielzeug wählen konnten. Wie jedes Jahr hätte er ihnen anschließend mitgeteilt, dass der Weihnachtsmann sicherlich einen ihrer Wünsche berücksichtigen konnte. Und wie jedes Jahr hätte der Weihnachtsmann nicht nur einen, sondern alle Wünsche erfüllt.
Nicht so in diesem Jahr. Stress und Hektik des Arbeitsalltags zeichneten sich in tiefen Falten auf seinem Gesicht ab. Stress und Hektik, die das Überleben des großen Elektronikbetriebes letzten Endes nicht sichern konnten. Die ihn als Geschäftsführer unbrauchbar machten und ihn durch einen großen Schuldenbetrag täglich an sein eigenes Scheitern erinnerten.
Und nun besaß er nicht einmal mehr das nötige Geld, um seinen Töchtern zumindest einen kleinen Wunsch erfüllen zu können. Sie würden nicht verstehen, wieso der Weihnachtsmann plötzlich nur noch ein Päckchen bringen würde. Doch sie würden noch weniger verstehen können, wieso er kein Einziges brachte. Waren sie in diesem Jahr unartig gewesen?
George seufzte erneut auf, klopfte jedoch schließlich, zu seiner eigenen Verwunderung, an die schwere Holztür. Keinen Atemzug später ertönte ein leises Summen. Er drückte leicht gegen die Tür und trat ein.
Im Inneren des Pfandhauses war es angenehm warm. George nahm seine Mütze ab und verstaute sie in einer weiteren Manteltasche. Kurz fuhr er sich durch die dunkelbraunen Haare; eine Geste aus früheren Zeiten, in denen sein äußeres Erscheinungsbild maßgeblich gewesen war.
George trat von einem Fuß auf den anderen und starrte unablässig auf eine weitere Tür, die sich hinter einem hölzernen Tresen befand. Er vernahm eine lachende Frauenstimme und das leise Klirren von Gläsern, die feierlich aneinandergestoßen wurden. Augenscheinlich feierte man den ersten Advent.
Einige Augenblicke lang lächelte er bitter. Ein Pfandleiher, der mit deutlich weniger Aufwand seinen beruflichen Stand erreicht hatte, führte ein glückliches Leben. Er war gewiss nicht reich, doch es genügte, um seiner Familie dann und wann einen Wunsch zu erfüllen. Er selbst jedoch war verschuldet. Er, der Geschäftsführer eines namenhaften Elektronikbetriebes.
Doch ehe er seinen Gedankengang weiterführen konnte, wurde schließlich die Tür geöffnet. Ein hochgewachsener, kahlköpfiger Mann kam zum Vorschein. In der Hand hielt er noch das letzte Stück einer Brotscheibe.
„Entschuldigen Sie die Störung“, begann George unsicher. „Es ist nicht meine Art, an Feiertagen zu stören, doch-“
„Machen Sie sich keine Gedanken.“ Der Pfandleiher tat eine abwinkende Geste und ließ nun auch das letzte Stück des Brotes in seinem Mund verschwinden. „Mein Pfandhaus öffnet dann seine Türen, wenn meine Dienste benötigt werden. Aus diesem Grund kommen die Leute zu mir. Für mich gibt es keinen Sonntag.“
„Ja, ich habe davon gelesen“, bestätigte George und nickte knapp. „Aus diesem Grund bin ich hier. Zugegebenermaßen beschämt es mich, ein Pfandhaus aufsuchen zu müssen. Sonntags ist die Stadt überaus leer, für mich also die beste Gelegenheit.“
Er wusste nicht, wieso er mit dem fremden Mann so offen sprechen konnte. Wieso er mit diesem, ihm unbekannten Menschen, ungehemmter sprechen konnte als er es mit seiner eigenen Frau tat. Vielleicht war gerade dies der Grund. Vielleicht war es das Fremde, das ihn sprechen ließ. Das Ungezwungene, das ihn dazu verleitete, jemandem von seiner Gefühlslage zu berichten.
„Welchen Gegenstand möchten sie abgeben?“
Die Worte des Pfandleihers rissen ihn aus seinen Gedanken und erinnerten ihn an die Notwendigkeit seines Kommens.
Er holte das kleine Kästchen hervor und überreichte es dem Pfandleiher. Dieser nahm es in beide Hände, prüfte mit einigen Handbewegungen das Gewicht. Er öffnete es, zog an der kleinen Schnur, ließ die vier Pferde tänzeln.
„Mutter!“
Der Pfandleiher rief ohne Vorwarnung und George zuckte zusammen.
Eine ältere, bereits ergraute Frau erschien im Türrahmen hinter dem Tresen.
„Sieh nur, was man uns am ersten Advent gebracht hat. Eine außerordentlich schöne Spieluhr.“
Er schien Georges fragenden Blick zu bemerken und hob entwaffnend eine Hand.
„Meine Mutter ist Sammlerin, sie liebt Spieluhren. Ein Erbstück?“
„Ja“, gab George zurück. „Die Spieluhr gehörte meiner Mutter. Doch bald ist Weihnachten und ich möchte meinen Kindern ein kleines Geschenk kaufen.“
Die alte Dame hinter dem Tresen regte sich. „Und da verkaufen Sie diese Spieluhr? Nicht zuerst den teuren Fernseher oder Spielekonsolen?“
„Sind bereits verkauft“, antwortete George leise und errötete leicht. „Ich habe Schulden, und von verkauften Gegenständen bleibt selten etwas übrig. Und ich erhoffe mir, die Spieluhr zurückholen zu können.“
„In Ordnung“, unterbrach schließlich der Pfandleiher die Unterhaltung und kramte in seiner Geldbörse. „Hier ist die Summe, die ich Ihnen vorschlage. Sind sie einverstanden?“
„Ja.“
George nickte mit einem müden Lächeln, warf den tanzenden Pferden einen letzten Blick zu und verließ das Pfandhaus.
Einige Wochen waren vergangen, die finanzielle Situation hatte sich nicht gebessert. Die Spieluhr war längst versteigert worden und George und seine Frau, die beide Töchter hinauf in ihre Zimmer geschickt hatten, platzierten zwei Brettspiele unter dem Weihnachtsbaum. George hatte geahnt, dass das Weihnachtsfest in diesem Jahr weniger üppig ausfallen würde.
Doch Eines hatte er nicht ahnen können.
Dass am Abend des 24. Dezembers jemand an seiner Haustür klopfen würde.
Dass er sie öffnen würde, aber niemanden vorfinden würde.
Dass am Boden ein kleines Kästchen stehen würde.
Und als er es öffnete und die kleinen Pferde zu tänzeln begannen, las er durch einen Schleier der Tränen die Botschaft, die auf einem kleinen Zettel angebracht war.
„Weihnachtsgeschenk einer Sammlerin.“
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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03.12.2012 11:48
von crim
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Gut, wieder mal was anheimelndes und wie du dem Leser so das Innenleben von George nahebringst, mit all seinen Sorgen - Gekonnt würde ich sagen. Hier ist die Hintergrundgeschichte schön mit eingewebt. Ein stilles Stück, das sich vor allem mit diesem Prota befasst (und das eingehend), aber auch der Pfandleiher und seine Frau haben bereits in der Kürze einen sehr menschlichen Anstrich bekommen. Ich gebe sieben Federn.
LG Crim
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4279
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03.12.2012 15:33
von hobbes
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Sowas hier ist unnötig: Zitat: | Das Betreten des Pfandhauses nahm einige Zeit in Anspruch. |
Erstens hört es sich merkwürdig an und zweitens beschreibst du ja danach noch, dass es länger dauert und er nicht sofort eintritt.
Und sowas ist zu kompiziert:
Zitat: | Der Pfandleiher tat eine abwinkende Geste ... |
-> Der Pfandleiher winkte ab ...
Zitat: | Zugegebenermaßen beschämt es mich, ein Pfandhaus aufsuchen zu müssen. Sonntags ist die Stadt überaus leer, für mich also die beste Gelegenheit. |
Der zweite Satz ist meiner Meinung nach unnötige Info, der erste vielleicht auch und noch dazu hört er sich merkwürdig an. Es beschämt mich - wer spricht so?
Irgendwie mag ich die Moral der Geschichte nicht sonderlich. Nein, nicht die Moral, sondern eher Georg und seine Einstellung zu Geld und Job.
Das Motiv, warum er die Spieluhr zurückbekommt, bleibt auch unklar. Na ja, man könnte herleiten, dass die Mutter ein Herz für Spieluhrensammler hat. Aber das ist ein bisschen mau.
Auch hier habe ich den Eindruck, dass zu viel erzählt wird, dass man locker ein Drittel herauskürzen könnte und der Rest noch einige Überarbeitung vertragen könnte.
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Luvinia Wortedrechsler
L Alter: 29 Beiträge: 71
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4952
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04.12.2012 11:19
von KeTam
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Mir hat deine Geschichte gefallen, eine schöne, kleine Weihnachtsgeschichte.
Danke!
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OrangeHair Leseratte
Alter: 53 Beiträge: 108 Wohnort: Wien
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04.12.2012 15:05
von OrangeHair
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Eigentlich erneut eine schöne Geschichte, die sich gut und flüssig lesen lässt, aber:
1) Warum heisst der Protagonist George (also englisch) und nicht einfach Georg? Oder wohnst du etwa in fernen Landen ? Mich hat das irritiert, weil eigentlich ein typisch europäisches Weihnachtsfest beschrieben wird.
2) Der Schluss ist mir zu kitschig, da hätte ich mir eine andere Überraschung gewünscht. Allerdings nehm ich an, dass die die Zeit davongelaufen ist... also passt es eh!
LG orange
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mati Eselsohr
M
Beiträge: 203
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M 04.12.2012 15:41
von mati
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Plot: Jammriger Manager, der wieder einmal einen ehemals blühenden Betrieb an die Wand gefahren hat, vertickt ein Erbstück, um seinen Töchtern ein Weihnachtsgeschenk kaufen zu können. Am Weihnachtsabend liegt das Erbstück wieder vor der Wohnungstür, weil die Mutter des Pfandleihers ein Herz für Kinder hat? Oder doch nur für vor Selbstmitleid triefende Misswirtschaftler? Wer zu nichts nutze ist, kann wenigstens noch als schlechtes Beispiel herhalten -> nicht mal das funktioniert hier, weil der Typ und seine nicht vorhandene Motivation einfach nicht funktionieren.
Stil: Viele Wiederholungen: Zitat: | George hatte geahnt, dass das Weihnachtsfest in diesem Jahr weniger üppig ausfallen würde | Hat der Leser bereits mitbekommen.
flacher Dialog: Zitat: | „Entschuldigen Sie die Störung“ „Machen Sie sich keine Gedanken.“ | Alles wird gut.
Autorenkommentare oder wenigsten Perspektivfallen: Zitat: | Die Spieluhr war längst versteigert worden | Wer weiß den das? War sie doch garnicht.
War dann wohl ein Weihnachtswunder.
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hexsaa Reißwolf
Alter: 56 Beiträge: 1826 Wohnort: im Schneckenhaus
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04.12.2012 17:52
von hexsaa
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Nette Geschichte, gut geschrieben, vor allem in der Kürze der Zeit. Eigentlich gibt es nix zu meckern. Eigentlich. Denn irgendwie weckt die Geschichte in mir ein vertrautes Gefühl, so als würde ich sie bereits kennen. Zuerst die Not des Mannes, der alles verloren hat, dann der schmerzliche Verlust und am Ende dann das kleine Wunder – natürlich am Weihnachtsabend. Süß und zu Herzen gehend, aber gewöhnlich.
Zitat: | Einige Augenblicke lang lächelte er bitter. Ein Pfandleiher, der mit deutlich weniger Aufwand seinen beruflichen Stand erreicht hatte, führte ein glückliches Leben. Er war gewiss nicht reich, doch es genügte, um seiner Familie dann und wann einen Wunsch zu erfüllen. Er selbst jedoch war verschuldet. |
Okay, die Zeit war knapp, deswegen möchte ich mich eigentlich nicht an Kleinigkeiten hochziehen, aber bei dem Abschnitt habe ich mich gefragt: woher will er das wissen?
LG
hexsaa
_________________ Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort. |
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18344
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04.12.2012 20:56
von MosesBob
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Hallöchen!
Ich bin kein notorischer Weihnachtsnörgler, aber wenn eine Geschichte den Namen "Das Weihnachtswunder" trägt, glühen meine Kitschsensoren prophylaktisch in feuerroter Farbe. Umso erleichterter war ich, als das Wunder hier sehr bescheiden einsetzt. Überhaupt ist die Geschichte in ihrer Gesamtheit sehr leise und unaufdringlich. Das gefällt mir. Es ist schwierig, seinen Protagonisten innerhalb so kurzer Zeit Tiefe und Leben einzuhauchen, aber was das angeht, habe ich mir von dieser Geschichte mehr erhofft. Es ist möglich, charakterliche Tiefe zu erzeugen, ohne dabei viel mehr schreiben zu müssen. Mir fehlt hier persönliche Nähe zu den handelnden Personen, überhaupt fehlt mir Individualität, auch in Bezug auf das schwere Los von George. Deswegen kommt die Geschichte für meinen Geschmack leider nicht aus dem Mittelmaß heraus, obwohl ich den bescheidenen Gedanken, der dahintersteckt, durchaus reizvoll finde.
Beste Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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04.12.2012 22:07
von Stimmgabel
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Eine nette Weihnachtsgeschichte mit allem Drum und Dran - wie sie viele gerne lesen mögen ...
... sauber geschrieben, im Klang der leisen Stimmung sprachlich angepasst - vielleicht etwas zu rund / ... aber in Weihnachtsgeschichten darfs ja nur gute Menschen geben ...
Gruß Stimmgabel
_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Nordlicht Waldschrätin
Beiträge: 3761
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05.12.2012 03:44
von Nordlicht
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Schöne Pointe. Das Plakat vom Einstieg hast du gut in die Story eingeflochten und sie liest sich auch ganz unterhaltsam, am Anfang noch etwas zäh, aber dann kommt sie in Schwung
Probleme hatte ich hier mit dem Prota, der mir in seiner geldfixierten Weihnachtsmisere nicht weiter leid tun konnte, weswegen ich nicht so richtig mitgefiebert habe, wie es denn nun ausgeht. Die Sorgen von arm gewordenen reichen Leuten sind nicht so mein persönlicher Lesegeschmack (willkommen beim Rest der Welt) – aber allen Lesern kann man's eh nicht recht machen, lass dich davon also nicht weiter stören.
Sprachlich fand ich weder große Höhenflüge noch Abstürze, am Anfang etwas viel Beschreibung. Das hätte kürzer besser funktioniert, find ich.
_________________ If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood |
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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05.12.2012 21:54
von Dienstwerk
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Mit der Lyrik bin ich durch, da waren meine Bewertungen geringfügig detailfreudiger. Bei der Prosa erlaube ich mir einen neutralen Befederungskommentar. Zu den Texten, die mir besonders gut gefallen haben, schreibe ich später evtl. noch ein paar ausführlichere Zeilen.
Quergelesen habe ich bereits - es sind ein paar sehr tolle Geschichten dabei. Wirklich schlechtes Textmaterial habe ich nicht gefunden. Trotzdem werde ich der Fairness halber die Federmöglichkeiten von 1-9 ausschöpfen - der Abgrenzung wegen. Wer also eine 1 von mir bekommt, hat deswegen keine grottenschlechte Geschichte, sie ist halt nur nicht so gut wie die mit einer 9.
Daumen hoch für alle, die die Vorgaben begriffen haben und in der kurzen Zeit eine stimmige Geschichte in die Tasten hauen konnten. Ich Depp habe sowohl das Essen als auch das Plakat am Anfang ignoriert und mein Text wurde disqualifiziert.
Aber wenn ihr dann alle eure Federchen habt, dürft ihr meinen geistigen Erguss trotzdem lesen. So lange kann ich auch noch warten.
LG, Ana
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5976 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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06.12.2012 00:17
von nebenfluss
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Rund geschrieben, wenn auch mit einer eher schwachen, nicht besonders überraschenden Pointe. Da, am Schluss, hatte ich auch Probleme mit der Logik: Wenn die Spieluhr doch versteigert worden ist, wie konnte sie den Weg zurück "nach Hause" finden? Hat die Mutter des Pfandleihers sie selbst ersteigert? Hm.
Erbse: Der Name George passt nicht so recht zu Maier & Co ...
LG
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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06.12.2012 14:10
von lady-in-black
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Moin,
dein Text ist ebenfalls sicher und souverän geschrieben.
Ein Umstand, der dazu führt, dass ich die abschließende Abstufung bei der Befederung eigentlich nur noch nach meinem persönlichen Geschmack ausrichten kann.
Der weihnachtliche Schmalz-Wunderfaktor ist mir persönlich eindeutig zu hoch, sorry. Aber solltest du kein Neuling sein, mich also bereits kennen, dürfte dich das nicht sonderlich überraschen.
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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Beobachter Klammeraffe
Beiträge: 617
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06.12.2012 15:02
von Beobachter
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Ein großer Elektronikbetrieb, dessen Geschäftsführer er war? Und er ist dennoch hoch verschuldet, obwohl der Betrieb erst dieses Jahr krachen ging? Erscheint mir äußerst unlogisch. Auch der Rest der Handlung konnte mich - obwohl durchaus flüssig und routiniert geschrieben -, nicht beeindrucken, zumal gerade der Schluss extrem kitschig war.
_________________ Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau |
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Gast
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07.12.2012 14:48
von Gast
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Hallo
Ein kurzer Kommentar für eine etwas zu lange Geschichte ... Ich kann mir vorstellen, dass dir die Zeit fehlte, am Ende: der Schluss wirkt hastig angeklebt. Das Ganze wirkt sehr langatmig und unnötig aufgeblasen, wodurch kein echter Lesegenuss aufkommen kann. Vielleicht liegt es auch an der etwas ausgelutschten Thematik, dass da keine Freude aufkommen wollte. Vorgaben erfüllt. Dabei gewesen
LG
Lorraine
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Aiyra Wortedrechsler
Alter: 28 Beiträge: 76
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08.12.2012 19:17
von Aiyra
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Sehr sehr schöne und anrührende Geschichte. Klein und fein, toll!
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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08.12.2012 20:16
von Jenni
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Die Idee ist nicht furchtbar originell und die Handlung ohne Überraschungen. Trotzdem gefällt mir diese Geschichte gut. Weil sie ein kleines, persönliches Weihnachtswunder beschreibt. Weil bald Weihnachten ist, und weil ich die Spieluhr auch für ein schönes Symbol für dieses melancholische kleine Weihnachtswunder halte. (Und weil Du uns erspart hast, Spielkonsolen unter den Weihnachtsbaum zu legen, und stattdessen mit Brettspielen auskamst.) Das reicht doch aus als Grund.
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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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09.12.2012 10:00
von The Brain
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Aus Zeitmangel muss ich mich leider immer sehr kurz fassen.
Hier war ein Schreiber am Werk, der weiß wie es geht, aber auch ein klein wenig mehr Zeit gebraucht hätte? Die Kurve am Schluß gerade noch genommen?
Vom Inhalt für mich etwas zu rührselig und -entschuldige bitte - abgedroschen.
Liebe Grüße
Brain
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
***********
Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
***********
Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
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halcyonzocalo Einsamer Trancer
Alter: 34 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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09.12.2012 13:36
von halcyonzocalo
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Insgesamt gesehen haben wir es hier mit einer ziemlich braven, aber grundsoliden Geschichte zu tun. Nichts Spektakuläres, nicht sonderlich aufregend oder spannend, aber ein hübsches kleines Märchen mit einem versöhnlichen Ende. Das Ganze ist auch ganz nett geschrieben und lässt sich flüssig lesen. 6 Federn
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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09.12.2012 17:41
von Piratin
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Hallo Inko,
eine stimmige Geschichte, die vielleicht ein bißchen zu glatt verläuft und am Ende Georges Problem des Geldmangels nicht wirklich löst - muss aber in diesem Rahmen auch nicht sein.
Liebe Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Nina Dichterin
Beiträge: 4948 Wohnort: Berlin
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10.12.2012 12:16
von Nina
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Das Weihnachtswunder
Ein Stimmungsvoller Einstieg in die Geschichte. Plakat schnell abgehandelt zu Beginn der Geschichte. Und Kätzchen und Weihnachten. Fein.
Zitat: | Das Betreten des Pfandhauses nahm einige Zeit in Anspruch. |
Hier bin ich nicht sicher. Müsste es nicht heißen: Das Betreten des Pfandhauses würde einige Zeit in Anspruch nehmen. (Im Sinne: Handlung [Betreten] wird eine Weile brauchen?). Doch, oder?
Zitat: | Keinen Atemzug später ertönte ein leises Summen. |
Sondern? In derselben Sekunde? Keinen Atemzug später – das verursacht Atemnot, wenn ich versuche, mir das vorzustellen. (Weil ich mich frage – geschieht es dann, zwischen Ein-und Ausatmen? Also wegen der Länge? Und dieser Vergleich „keinen Atemzug später“ …. Ich finde ihn nicht so glücklich gewählt).
Zitat: | Im Inneren des Pfandhauses war es angenehm warm. George nahm seine Mütze ab und verstaute sie in einer weiteren Manteltasche.
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Hat er so drei bis fünf Manteltaschen? Und in einer davon also, …
Zitat: | George trat von einem Fuß auf den anderen und starrte unablässig auf eine weitere Tür, |
Also er sah eine Tür. Und danach eine weitere. War die denn wirklich da? Ähnlich kuriose Verwendung von „weitere“ wie bei den Manteltaschen.
Zitat: | Er vernahm eine lachende Frauenstimme und das leise Klirren von Gläsern, die feierlich aneinandergestoßen wurden. |
Sag – Dein Prota kann feierliches Anstoßen raushören? Das ist ja mal phänomenal.
Zitat: | Einige Augenblicke lang lächelte er bitter. |
Einige Augenblicke? Mit zeitlichen Formulierungen … das sitzt noch nicht so ganz, stimmts? Macht ja nichts, kann man ja lernen. Jedenfalls wird „Augenblick“ für einen (kurzen) Augenblick verwendet. „Eine Augenblicke“ ist viel zu lang, um noch Augenblick zu sein. Insofern wäre hier eine andere Formulierung besser gewesen. Aber ich weiß – der Zeitdruck im Nacken, da wählt man manchmal das Erstbeste, das einem einfällt und hinterher ist keine Zeit mehr zum Ausbessern. Dennoch: Noch mal auf diese Problematik schauen!
Zitat: | „Aus diesem Grund bin ich hier. Zugegebenermaßen beschämt es mich, ein Pfandhaus aufsuchen zu müssen. Sonntags ist die Stadt überaus leer, für mich also die beste Gelegenheit.“ |
Das hier ist m.E. überflüssig.
Zitat: | „Hier ist die Summe, die ich Ihnen vorschlage. Sind sie einverstanden?“ |
Welche Summe denn?
Das Ende ließ mich ein „Hä“ hervorstoßen. Vermutlich hattest Du nicht mehr viel Zeit, um dieses Finale einzuläuten. Abgesehen davon, dass ich mich frage, „Warum muss das eine Sammlerin sein und müsste ich diese Frau, die das da abgestellt hat, irgendwie zu-oder einordnen können?“ Kann ich aber nicht. Kommt also wie Kai aus der Kiste. Deshalb leider nicht so gelungen, finde ich.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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