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Einherjer Klammeraffe
Beiträge: 545
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03.12.2012 00:00 I, Mike von Einherjer
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An der Werbetafel war Marie schon oft genug vorbeigegangen. "Testen sie jetzt den neuen I-Frod 5 - Sie werden äußerst zufrieden sein." An dem Grundkonzept des Models hatte sich nicht viel geändert... Größen 1,40 Meter bis 2,20 Meter, Geschlecht und Aussehen nach Wunsch. Bereits auf dem interaktiven Plakat wechselte das Aussehen des gezeigten Modelle. Hautfarben veränderten sich, die Form der Gesichtsknochen, Haarfarbe, Körperbau und im erschreckend schnellen Übergang, das Geschlecht. Dazwischen eine Grauzone in der man unmöglich sagen konnte ob Männlein oder Weiblein. Aber das war alles geplant, Janine arbeitete in der zuständigen Werbeagentur und hatte es ihr oft genug erzählt. "Du hast gar keine Ahnung. Die androgynen männlichen Modelle gehen weg wie nichts... An Frauen und an Männer". Für Marie war das nichts, viel zu künstlich. "Wo gehen wir heute hin?" Mike drehte sich um. Er wirkte etwas verunsichert.
"Wollte dir etwas ganz besonderes zeigen heute, lass dich mal überraschen." Marie fasste seine Hand. "Komm wir sind da." Die Glastür zum Pfandleiher sah vielversprechend aus. Keine Kratzer, keine Beulen, keine Brandspuren. Pfandleiher Asimov hatte auf Stahl und Plexiglas verzichtet und sich ein für die teure Variante entschieden. "Sieh mal Marie", Mike strich mit der Hand über die beinahe unsichtbare Scheibe in der oberen Hälfte der Tür, "Graphem!" Ein Lächeln zuckte über sein Gesicht, für derartige technische Details hatte er immer etwas übrig.
"Wir sind nicht wegen der Tür hier, Großer. Geh rein."
"Nabend", brüllte Mike mit viel zu lauter Stimme in den kleinen Geschäftsraum. Ein älterer Herr in der Mitte des Raumes ließ seine Zeitung auf den Tisch sinken. Seine Mine verfinsterte sich, ihm war sichtlich anzusehen, dass er sich erschrocken hatte. Mike machte das nichts aus. "Hey, die Allgemeine, die lassen wir uns auch liefern. Seit der Redaktionsumstellung sind die wieder richtig im Kommen!" Mike ging schnell auf den Mann zu, wollte sich wohl die Zeitung schnappen. Mit einem Knall stolperte er zurück. "Aaahaha. Verdammtes Graphem, dieses Mistzeug sieht man ja auch nicht." Marie hatte sich tatsächlich schon gewundert, dass ein Pfandleiher ohne zusätzlichen Schutz auskam. Der ältere Mann blickte zu Mike, der sich die blutende Stirn hielt, dann zu Marie. "Sind sie wegen ihm hier?"
Dümmer hätte es wirklich nicht laufen können. "Ja, schon...", Marie blickte verärgert zu Mike herüber.
Der Pfandleiher folgte ihrem Blick. Mike hielt sich die Hand vor das Gesicht. "Ich... ich... blute. Marie - Ich blute."
"Was hat der denn?" Der Pfandleiher trat näher an die Graphemscheibe heran, musterte Mike misstrauisch. Der schlug mit der flachen blutverschmierten Hand gegen die Scheibe. Der Handabruck und winzige Blutspritzer machten das Graphem besser sichtbar. "Ich blute du Vollpfosten!", brüllte Mike.
"Hmm... 4er Modell, der hat sich wohl den "iroxyu" Speichervirus eingefangen..."
Verdammt. Marie hatte gehofft, dass der Händler Mike nur für einen Trottel hielt. "Hmjaaa, aber erst vor drei Monaten. Der Analytiker meinte, er hätte noch ein gutes halbes Jahr. Erst danach würde es problematisch werden."
"Was redet ihr denn da für einen Mist?", Mike sah Marie erzürnt in die Augen. Früher hatte sie seine Unbeherrschtheit gemocht, besonders wenn...
"Will ihnen auch gar nichts vormachen. Das war mal ein sehr beliebtes Model. Auch ihre Customisierung ist ganz brauchbar... aber für sechs Monate... da kann ich ihnen keinen guten Preis machen." Der Pfandleiher fotografierte Mike mit seinem Pad. Mit einem Piepen, bestätigte es. Marie wusste, welche Zahlen der Pfandleiher jetzt sah, sie hatte Mike selbst erst gestern ausgelesen...
"Ja, bei sechs Monaten... und den eingeschränkten Kommunikationsfähigkeiten, da bleibt nicht mehr viel für die Unterhaltung der anspruchsvollen Frau. Wie ist er denn ausgestattet?"
"Gehts noch?" Mike brüllte, schlug nun mit der Faust gegen die Scheibe. "Was fällt ihnen... was fällt euch eigentlich ein?" Wütend wendete er sich wieder zu Marie, dann klarte sein Blick plötzlich auf, wechselte von Wut zu einem flehenden Gesichtsausdruck ... Leidensmodus 3. Marie kannte ihn schon zu gut. Es gab Frauen die standen drauf. Marie nicht mehr. "Mike. Drei. Sieben. Alpha. Fünf. Raute."
Mikes Arme sanken herab, er streckte seinen Rücken und seine Beine durch. Stand unatürlich aufrecht.
"Befehl: Mike. Zieh. Hose. Aus."
Mike zog seine Hose herunter. Der Pfandleiher pfiff durch seine Zähne: "Na junge Frau, die Standardausführung ist das aber nicht." Er lachte dreckig. "Aber dafür finde ich Käufer!"
Marie spürte wie sie rot wurde.
Weitere Werke von Einherjer:
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4952
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03.12.2012 09:51
von KeTam
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Gerne gelesen, gut umgesetzt, mal was ganz anderes!
Danke, war mir ein Vergnügen!
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OrangeHair Leseratte
Alter: 53 Beiträge: 108 Wohnort: Wien
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03.12.2012 21:21
von OrangeHair
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Prima Idee! Ich staune immer wieder über so viel Kreativität in so kurzer Zeit. Und auch flüssig geschrieben
LG Orange
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wunderhuhn Leseratte
Beiträge: 172
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03.12.2012 23:07
von wunderhuhn
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Ich musste erst einmal nachschlagen, was ein Graphem in dieser Geschichte sein sollte, da ich Grapheme bislang nur im Zusammenhang mit der japanischen Sprache kannte. Leider ist es mir nicht wirklich gelungen, es herauszufinden, darum habe ich es einfach mal so gut es ging ignoriert (als die Scheibe dazukam, war es aber wieder besser vorstellbar).
Der Anfang des Textes zog sich in meinen Augen ein wenig, da ich bei den vielen kleinen Details (eine Werbung für ein offenbar menschenähnliches Modell, eine Werbeagenturfreundin, die Beschreibung des Pfandleihhauses) nicht so recht wusste, worauf ich achten sollte und worauf das ganze hinauswollte.
Der Satz
Zitat: | "Wir sind nicht wegen der Tür hier, Großer. Geh rein." |
weckte dann wieder mein Interesse, weil ich versuchte, mir vorzustellen, welche Art von Beziehung Marie wohl zu Mike hatte, wenn sie ihn wohl für gewöhnlich "Großer" nannte.
Leider hätte mich der Text an der Stelle, als Mike sich über die Zeitung ereifert, fast verloren, weil mir das komplett unverständlich erschien und im Nachhinein betrachtet wohl eher ein Aufhänger für das mit dem Blut war.
Zitat: | Mike hielt sich die Hand vor das Gesicht. "Ich... ich... blute. Marie - Ich blute." |
Ab hier bekam ich so eine gewisse Ahnung, dass es sich bei Mike um eine Maschine handeln könnte, was sich im folgenden dann auch bestätigte. Erst jetzt fällt mir der Bezug zum Anfang auf mit dem Werbeplakat und oh Schreck, gerade merke ich, dass die Überschrift, die ich vor dem Lesen die ganze Zeit nachdenklich beäugt hatte, wohl eine Anspielung auf "I, Robot" ist… So, jetzt bin ich aber runter vom Kabel, äh, von der Leitung gegangen.
Die genannte Textstelle gefiel mir auch gut, weil ich mir bildhaft vorstellen konnte, wie erschrocken Mike darüber sein musste, plötzlich zu bluten. (Zu meiner Verteidigung möchte ich vorbringen, dass ich "I, Robot" nicht gesehen habe, falls auch das eine Anspielung darauf sein sollte.)
Die Pointe ließ mich grinsen, vor allem, weil ich so einen Schluss nicht erwartet hatte und den Satz
Zitat: | Früher hatte sie seine Unbeherrschtheit gemocht, besonders wenn... |
eher als Nebensächlichkeit aufgefasst hatte. Der knackige Schluss entschädigt dann auch für den mir etwas belanglos dahinplätschernd erscheinenden Teil zwischen dem zitierten Satz und dem Ende.
Mein Fazit:
Die Idee hat definitiv Potential und die Auflösung von Mikes Nichtmenschlichkeit ist in meinen Augen schön subtil umgesetzt, allerdings könnte der Text vielleicht an der einen oder anderen Stelle noch etwas gerafft werden und sozusagen zielgerichteter werden.
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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04.12.2012 13:49
von adelbo
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Hallo Inko/a
Also wenn ich das richtig verstehe ist Mike eine Geklonter, oder ein Roboter oder irgendein künstlich hergestellter Mann, der zudem noch richtig gut in der Hose ausgerüstet ist und den will die gute Frau an den Pfandleiher bringen.
Ich persönlich wäre nie auf eine solche Idee gekommen, deshalb kann ich aber auch nicht sagen, dass ich sie Klasse finde.
Die Geschichte liest sich für mich ein wenig nach den hippigen US Serien, in denen sexuell und auch sonst hyperaktive Frauen mit allem möglichen agieren.
Mein Geschmack ist sie nicht.
Für die zwei Stunden Zeit ist sie durchschnittlich geschrieben.
Freundliche Grüße
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Duffydoof Leseratte
Alter: 34 Beiträge: 121 Wohnort: Municia
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04.12.2012 14:03
von Duffydoof
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Daraus hätte noch mehr werden können. Insgesamt gesehen ist die Idee natürlich genial und, wenn man bedenkt, dass nur 2 Stunden Zeit waren, ja, dann ist es noch viel besser. Trotzdem fehlt mir etwas. Eine Pointe, eine Gesellschaftskritik oder sonstwas - z.B. dass Mike doch gar kein Roboter (Cyborg?) ist und beispielsweise herauskommt, dass die Frau und der Pfandleiher eher Roboter sind.
Geniale Idee, die dann wie ein künstlicher Bach plötzlich ins stolpern kommt. Schade.
_________________ Es trägt nicht immer faulende Früchte, wenn man einem zweifelnden Rebellenbaum Sonnenstrahlen schenkt.
11618
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hexsaa Reißwolf
Alter: 56 Beiträge: 1826 Wohnort: im Schneckenhaus
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04.12.2012 17:58
von hexsaa
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Klasse Idee! Die Umsetzung ist okay, ein paar Absätze hätten dem Text gut getan. Da merkt man die knappe Zeit. Trotzdem eine coole Geschichte.
LG
hexsaa
_________________ Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort. |
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Beobachter Klammeraffe
Beiträge: 617
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04.12.2012 19:44
von Beobachter
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Meine Güte, originell ist das schon. Hab ich gern gelesen, die Stirn gerunzelt, geschmunzelt und dankenswerter Weise sogar etwas mit Asimov anfangen können. Tolle Sache, tolle Geschichte. Gefällt. Nehme ich mit nach Hause. (Die Geschichte, nicht Mike! Bevor hier noch dumme Gerüchte aufkommen! )
_________________ Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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05.12.2012 09:03
von Stimmgabel
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Quasi eine Adapteske, basierend auf futuristische Gedanken und literarisch gleichbedeutende Themen - da ist der Mensch in seiner selbstiniziierten und selbstinfizierten Sozialentfremdung längst angekommen.
Da ist es nicht mehr die technische Selbstüberholung in ihrer Absurdgeschwindigkeit, einen hierfürigen Pseudobedarf zu indoktrinieren. Da schafft sich nun der Mensch auch mittlerweile - morgen, übermorgen - seinen persönlichen Begleiter für den oder diesen Lebens-Fall an,
eine, seine quasi robotone neue Sozialumgebung.
Die hierin vorgestellte Idee eines schwanzenden, auswechselbaren Robot-Partners für die Frau gefällt mir (klar, dann auch feminin roboton gemeint ...) - dennoch sehe ich persönlich in der sprachenden Umsetzung einige Ungeschicktheiten ...
Zum einen die hier im Text zu abstrakt erfundenen Technik-Begriffe - könnten mMn etwas bildlich kreativer sein, eben allg. Leser gerechter,
oder besser gesagt, Leser vorstellbarer, um gleichzeitig damit die genauso jetzt schon existierende abstruse Kürzel-Begriffsrealität zu paralleln, die ja längst schon aufgeplatzt ist.
Zum anderen erscheint mir dieses exaltiert entgleisende Plapper-Randalier-Gepoltere dieses I-Mikes zu übertrieben und inhaltlich textal unbegründet (trotz Steuerungsdefekt) - da ja Marie ihn sofort mittels Stimmeingabe-Modus zur Ruhe bringen kann. / ... könnte also etwas unpolternder ablaufen, oder?
Was ich nun gar nicht verstanden habe, ist dieses hier bedeutete "Graphem", sowie die "Graphemscheibe" - könntest Du mir diesen hintergründigen Gag bitte erklären
... ungeachtet dieser Krittels - hat mir gefallen, hier mitlesen zu können / Grüße Stimmgabel
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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05.12.2012 10:51
von crim
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Mal was ganz anderes. Pfandleiher Asimov! Ich mag Sci-Fi-Querverweise.
Gute Ideen, der Pfandleiher der Zukunft, Graphem, ja das passt alles gut zusammen. Ein ungewöhnliches Setting, eine ungewöhnliche Geschichte mit Fahrt und allem. Guter Schlussgag. Die Zeitung im Mittelteil hängt irgendwie schief drin. Schwanke zwischen sieben und acht Federn.
LG Crim
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mati Eselsohr
M
Beiträge: 203
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M 05.12.2012 15:33
von mati
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Plot: Kompakt und in sich stimmig. Überraschende Wendung am zentralen Punkt mit einer klassischen Auflösung. Es geht also doch in zwei Stunden.
Stil: Auffallend ist bei den wenigen Texten, die im Plot das Prädikat 'Gelungen' erhalten, dass auch der jeweilige Stil sich schwindelfrei durch die Geschichten bewegt.
_________________ ____________
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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05.12.2012 17:56
von lady-in-black
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Moin,
jeder, der sich dem FFF mutig stellt, hat es auch verdient, dass man sich mit seinem Text gründlich befasst.
Ich durfte mich mit deinem wirr etwas sprunghaft wirkenden Text sogar mehrmals befassen. Hab ihn dann am Ende sogar kapiert.
Witzige, aber etwas komplizierte Grundidee. Daher denke ich, dass der Zeitdruck des FFF für die Umsetzung nicht gerade hilfreich war.
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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05.12.2012 23:14
von Dienstwerk
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Mit der Lyrik bin ich durch, da waren meine Bewertungen geringfügig detailfreudiger. Bei der Prosa erlaube ich mir einen neutralen Befederungskommentar. Zu den Texten, die mir besonders gut gefallen haben, schreibe ich später evtl. noch ein paar ausführlichere Zeilen.
Quergelesen habe ich bereits - es sind ein paar sehr tolle Geschichten dabei. Wirklich schlechtes Textmaterial habe ich nicht gefunden. Trotzdem werde ich der Fairness halber die Federmöglichkeiten von 1-9 ausschöpfen - der Abgrenzung wegen. Wer also eine 1 von mir bekommt, hat deswegen keine grottenschlechte Geschichte, sie ist halt nur nicht so gut wie die mit einer 9.
Daumen hoch für alle, die die Vorgaben begriffen haben und in der kurzen Zeit eine stimmige Geschichte in die Tasten hauen konnten. Ich Depp habe sowohl das Essen als auch das Plakat am Anfang ignoriert und mein Text wurde disqualifiziert.
Aber wenn ihr dann alle eure Federchen habt, dürft ihr meinen geistigen Erguss trotzdem lesen. So lange kann ich auch noch warten.
LG, Ana
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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05.12.2012 23:25
von Jenni
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Hat mir gut gefallen. Originelle Idee, sehr unterhaltsam erzählt. Die Vorgabe mit dem Plakat ist sehr passend integriert. Ich fand auch das Timing gut, wann es klar wird, worum es sich bei Mike handelt, und natürlich die Pointe.
Ich habe da so einen Verdacht ...
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Zauberstift Honigkuchenpferd
Alter: 44 Beiträge: 389
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06.12.2012 13:01
von Zauberstift
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Hallo... ich überlege noch, ob ich einen i frod bei dir bestelle. So ca. 2m ?
Aber bitte ohne Virus ja ? lg
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5976 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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06.12.2012 18:19
von nebenfluss
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Ich bin mir nicht sicher, ob diese Geschichte zu Ende erzählt ist oder nicht. Sollte die Betrachtung von Mikes Nacktzustand bereits die Pointe sein?
Das ist mir deutlich zu billig.
Ich bin kein SF-Fan und es fällt mir schwer, mich in diese Geschichte einzufühlen. Ich verstehe nicht recht, warum der Pfandleiher eine Schutzwand vor sich braucht.
Das Plakat ist erwähnt, die Sprache ist nicht brilliant aber OK, Mikes Speichervirus soll sich wohl in seiner Umbeherrschtheit zeigen. Allerdings spricht Marie die ganze Zeit ganz normal mit ihm, erst ihren Befehl am Schluss formuliert sie in dieser abgehackten Maschinensprache. Warum?
LG
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Nordlicht Waldschrätin
Beiträge: 3761
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07.12.2012 00:43
von Nordlicht
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Mal was futuristisches. Der Anfang lahmt etwas, wie bei so vielen Beiträgen, zu viele Details für meinen Geschmack. Inhaltlich finde ich diese Story nicht so ansprechend, da der einzige Clou der künstliche Mike ist, die Pointe ist mE nun auch nicht so der Renner. Sprachlich flüssig zu lesen.
_________________ If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4279
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07.12.2012 14:46
von hobbes
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Tut mir leid, die sind mir alle so unsympathisch. Marie, die ihren kaputten Kerl loswerden will. Der Pfandleiher mit dem dreckigen Lachen. Und Mike, na ja, der ist ja nicht echt.
Immerhin, die Geschichte ist stimmig und das Plakat passt auch rein.
Das einzige, was mir ein bisschen fehlt, ist die Antwort auf die Frage, wo der Pfandleiher Mike "aufbewahren" will. Aber die Geschichte funktioniert auch ohne diese Info.
Ist das eigentlich Absicht, dass du hier
Zitat: | "Wollte dir etwas ganz besonderes zeigen heute, lass dich mal überraschen." |
und da
Zitat: | "Will ihnen auch gar nichts vormachen. |
das Subjekt weggelassen hast? Falls ja - ich find's eher nervig.
Tja. Ganz ordentlich umgesetzt, nur meinen Geschmack trifft es so gar nicht.
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18344
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08.12.2012 12:27
von MosesBob
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Hallöchen!
Das Ende ist viel Wert. Befürchtet hatte ich eine ethische Moralkeule ... die ja trotzdem irgendwie da war, nur halt auf andere Weise, haha. Ich finde, man merkt der Geschichte an, dass sie ein wenig gehetzt verfasst wurde. Mikes "Charakter" zum Beispiel macht auf mich einen ausbaufähigen Eindruck. Das, was er von seiner charakterlichen Programmversion durchschimmern lässt, reicht nicht aus, seine Rolle zu tragen. Dennoch: Diese Geschichte hebt sich von den anderen ab. Ich würde sie nicht zu einem meiner Favoriten zählen, gebe ihr aber zumindest die Punktzahl dafür. Einfach so, weil es Spaß gemacht hat, die Story zu lesen, und sich vom unanständigen Ende überraschen zu lassen.
Beste Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Aiyra Wortedrechsler
Alter: 28 Beiträge: 76
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08.12.2012 20:02
von Aiyra
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Sehr einfallsreich, gute Idee.
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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09.12.2012 10:18
von Nihil
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-> „Leidensmodus 3.“
... wurde bei mir auch beim Lesen deiner Geschichte aktiviert. :shock: Ne, das sicher nicht. Ich
mochte diesen Begriff, der zeigt, dass wir uns hier in einer Welt befinden, in der alles kategorisiert
und typisiert wurde und in der Prostitution (und sofür man solche hauseigenen Sklaven noch
alles gebrauchen kann) nicht nur eine Sache des Katalogs ist, sondern auch moderner
Gentechnik. Wenn sich die Dinger einen Speichervirus einfangen können, werden sie wohl halb
Mensch, halb Maschine sein. Gut finde ich daran, dass das nicht explizit erwähnt wird, sondern
man die Informationen „unter der Theke“ zugeschoben bekommt.
Die Idee ist wirklich interessant und es hätte eine nette Sci-Fi-Geschichte werden können, wenn
nur das Ende nicht gewesen wäre. Am Ende wird mir leider nicht viel geboten bis auf eine kleine
Zote, die leider noch nicht mal in ein nettes Wortspiel oder sowas verpackt wurde. Ist mir auf
diese Weise dann etwas zu flach. Eine Kurzgeschichte muss natürlich kein fixes Ende haben, aber
ein wenig mehr Konflikt hätte ich mir gewünscht. Zunächst dachte ich, da käme noch was, weil
die Protagonistin ja dachte: Hoffentlich hält er Mike nur für einen Trottel. Warum dachte sie das?
Hätte man in diesem Pfandverleih dann auch nicht-robotische Menschen abgeben können? Bei
Hybriden kann ich mir das noch vorstellen, aber bei reinrassigen Menschen hätte ich dann doch
gerne eine explizite Information gehabt, ob das möglich ist.
Insgesamt hat mir das ganz gut gefallen, wobei ich einfach schade fand, dass hier viel Potenzial
verschenkt wurde. Es hätte kein ausgearbeiter Konflikt oder eine Freytagsche Plot-Struktur werden
müssen, aber etwas mehr Spannung andeuten wäre schon drin gewesen.
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halcyonzocalo Einsamer Trancer
Alter: 34 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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09.12.2012 15:28
von halcyonzocalo
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Die Idee mit den Männerpuppen mag ja prinzipiell ganz originell und witzig sein, doch das Ergebnis kann mich nicht überzeugen. Vor allem sprachlich weist der Text doch erhebliche Mängel auf. Viele Rechtschreibfehler, die durchgehende Kleinschreibung der Anrede und vieles mehr machen es schwer, die Geschichte zu lesen. Leider sind das nur 2 Federn von mir.
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
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