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Verpfändung der Eier

 
 
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gold
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Beitrag03.12.2012 01:00
Verpfändung der Eier
von gold
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Neue Version »

Spiegeln der Schaufenster des Pfandverleihs
Tageslichthelle
illustrer Glanz
ein Chronometer zeigt die Vergänglichkeit der Zeit

Spiegeln der Krokodileier
im Tiegel der Pfandverleiher
das Krokodil schwimmt vorbei
mit lauernden Augen

Spiegeln des Käufergesichts

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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag03.12.2012 12:35

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-


Spiegeln der Schaufenster des Pfandverleihs
Tageslichthelle
illustrer Glanz
ein Chronometer zeigt die Vergänglichkeit der Zeit

Spiegeln der Krokodileier
im Tiegel der Pfandverleiher
das Krokodil schwimmt vorbei
mit lauernden Augen

Spiegeln des Käufergesichts

---------------

Die Idee gefällt mir gut Smile


Doch bin ich mit der letzten Zeile sehr irritiert - wieso "Kaüfergesicht? / hier gehts doch ums Verleihen, und nicht Kaufen, oder???

Oder doch um die Krokodilsaugen des Schnäppchenjägers? / ... scheint so ...

Bzgl der letzten Zeile kam mir die Idee, anstelle des "Käufergesichts" ein 'Tauschgesicht' zu setzen - so wäre es mMn entsprechender und allgemeiner,
also auch den Käufer damit involviert ...

Dieses hier

das Krokodil schwimmt vorbei
mit lauernden Augen

könnte ich mir auch gut auf denjenigen bezogen sehen, der etwas verleihen will, und vor dem Pfandhaus herumeiert. Wink

Eine interessante Idee, hier das Bild der "Krokodilseier" (im Spiegel seiner/ihrer gierenden selbst) eingesetzt zu haben Wink , gefällt mir ...

Grüße Stimmgabel

-


_________________
Gabel im Mund / nicht so hastig...
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Zinna
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Beitrag04.12.2012 23:22

von Zinna
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Dieses Gedicht hat für mich irgendwie etwas Skurriles. Sehe ich in der ersten Strophe noch die Pfandleihe vorm geistigen Auge, wird mir das folgende eher verzerrt, das Bild mit dem entmannten, schwimmenden Krokodil.
Für mich ist das Gedicht etwas zu verknappt, dass die transportierte Kritik (zu) klein gehalten wird.

LG
Zinna
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Dienstwerk
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Beitrag05.12.2012 15:00

von Dienstwerk
Antworten mit Zitat

Wie fast jeder weiß, habe ich von Lyrik null Ahnung (hab's ja beim letzten Pokapro versucht und wurde vorletzer, hihi) - aber ich bewerte der Fairness halber trotzdem.

Dabei konzentriere ich mich rein auf mein Bauchgefühl und gehe kräftig in mich. Auf die inhaltlichen Vorgaben gehe ich nicht ein, die wurden ja bereits geprüft. Ob mir der lyrische Text auch beim zweiten oder dritten Lesen vermag, etwas mitzuteilen oder ob die Buchstaben nur nach dem Prinzip der Schönheit ungewöhnlich kreativer Formulierungen aneinandergereiht wurden, hat selbstverständlich Einfluss auf meine vergebenen Federn. Ich nutze die ganze Bandbreite, aber erst, wenn ich alle Gedichte gelesen habe.

Zum vorliegenden Gedicht:

Zitat:
Spiegeln der Schaufenster des Pfandverleihs
Tageslichthelle
illustrer Glanz
ein Chronometer zeigt die Vergänglichkeit der Zeit

Spiegeln der Krokodileier
im Tiegel der Pfandverleiher
das Krokodil schwimmt vorbei
mit lauernden Augen

Spiegeln des Käufergesichts


Müsste es nicht heißen: Spiegeln die Schaufenster, spiegeln die Krokodileier etc. oder ist DAS Spiegeln gemeint?

Illustrer Glanz wirkt abgelutscht und auch das Bild mit dem Chronometer und der zeitlichen Vergänglichkeit habe ich schon tausendfach gelesen.

Klingt im Großen und Ganzen recht interessant, vermag mir aber nicht wirklich ein Bild zu vermitteln. Kann man Krokodileier braten? Soll das Krokodil eine Metapher sein? Und wenn ja, wofür? Für den Käufer? Also, ich verstehe es nicht. Befederung folgt, wenn ich alle Gedichte gelesen habe.

LG, Ana
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Beobachter
Klammeraffe


Beiträge: 617



Beitrag05.12.2012 19:50

von Beobachter
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Hm. Ich kann damit nicht viel anfangen. Welche Bedeutung steckt dahinter? Ich verstehe die Worte, nur der Sinn ist mir nicht klar.

_________________
Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag06.12.2012 02:00

von Dienstwerk
Antworten mit Zitat

Meine Befederung in der Lyrik im Überblick:

0x 1
2x 2
5x 3
2x 4
1x 5
1x 6
2x 7
0x 8
1x 9

LG, Ana
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MrPink
Geschlecht:männlichLyromane

Alter: 53
Beiträge: 2431
Wohnort: Oberbayern
Der Bronzene Wegweiser


Beitrag07.12.2012 11:41

von MrPink
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So richtig schlau werd´ich noch nicht draus. Bis hierher mal 4 Federn.

_________________
„Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk)
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Aranka
Geschlecht:weiblichBücherwurm
A


Beiträge: 3106
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A
Beitrag07.12.2012 17:42

von Aranka
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Formal werden hier die Vorgaben des Wettbewerbs erfüllt. Inhaltlich signalisieren mir die Worte Pfandverleih sowie der Titel, dass dieser Text um das „Verpfänden“ kreist. Ebenso finde ich hier zwei Strophen und eine Einzelzeile und jeder Teil beginnt mit dem Wort „spiegeln“. Auch scheint die Form (2 Strophen plus Einzelzeile) inhaltlich sinnvoll bedient: S1 Blick ins Fenster / S2 Motiv Krokodil / letzte Z Blickwechsel „Käufergesicht“

Inhaltlich lässt mich der Text ein wenig außen vor. Obwohl ich mir einbilde, jede Zeile zu verstehen, entsteht für mich kein AHA! Irgendetwas muss ich überlesen, oder mir bleibt einfach die Ebene darunter verborgen. Daher fällt mir in diesem Punkt eine Wertung schwer.

In der Umsetzung spüre ich im Zeilenaufbau eine starke Reihung. Ich suche nach dem erkennbaren „Gestaltet-Sein“. Dennoch kommt mir auch hier der Gedanke, ich könnte dem Text Unrecht tun, da ich vielleicht die Tür nicht finde, an ihn heranzukommen.
Bewerte mit einigem Grummeln im Bauch.


_________________
"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

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dürüm
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Der bronzene Spiegel - Lyrik Podcast-Sonderpreis
Vorlesbar I


Beitrag07.12.2012 20:37
Re: Verpfändung der Eier
von dürüm
Antworten mit Zitat

Guy Incognito hat Folgendes geschrieben:
Spiegeln der Schaufenster des Pfandverleihs
Tageslichthelle
illustrer Glanz
ein Chronometer zeigt die Vergänglichkeit der Zeit

Spiegeln der Krokodileier
im Tiegel der Pfandverleiher
das Krokodil schwimmt vorbei
mit lauernden Augen

Spiegeln des Käufergesichts


Tut mir leid, auch nach wiederholtem Lesen verstehe ich hier nur Bahnhof, die verwendetetn Metaphern laufen bei mir ins Leere, bin gespannt auf die Erklärung des Autors. Für mich leider nur unteres Drittel.

Gruß
Kerem


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(Oscar Wilde)
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(Seneca)
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Nihil
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Moderator
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Beiträge: 6039



Beitrag08.12.2012 05:34

von Nihil
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→ „Ein Chronometer zeigt die Vergänglichkeit der Zeit“
Schöner Einfall und zum Glück steht da nicht Uhr. ;) Das Chronometer passt als Wort
sehr gut zum „Klüterkram“, den man in so einer Pfandleihe zu Gesicht bekommen kann.
Dafür ist leider der Rest der Strophe ziemlich einfallslos, denn Tageslichthelle und illustrer
Glanz beschwören keine einzigartige Stimmung herauf, das sind sehr allgemeine Beschrei-
bungen. Auch der Pfandverleih hätte vielleicht gar nicht explizit genannt werden müssen.

Doch in der zweiten Strophe nennst du die Verleiher gleich noch einmal, was nicht hätte
sein müssen. Außerdem ist es doch ein Logikfehler, dass das Krokodil, also der Käufer, mit
lauernden, also hungrigen, Augen am Schaufenster vorbeischwimmt. Will es seine eigenen
Eier fressen? Es klingt ein wenig danach. Den Käufer mit einem Krokodil gleichzusetzen,
ist interessant, aber auch nicht ganz passend, da Krokodile hauptsächlich „jagen“, indem sie
das Maul aufmachen und warten. Da wäre eine Raubkatze vielleicht besser gewesen.

Alles in allem bleibt mir das etwas zu blass. Die Idee reizt nicht, weil es trotz der Metapher
wirklich das Offensichtlichste ist, worüber man hätte schreiben können – das rangiert sogar
noch vor dem Verleih des Herzens. Für mich kein erinnerugswürdiges Gedicht und daher auch
nicht mehr im Mittelmaß.
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crim
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Beitrag08.12.2012 14:07

von crim
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Hmm, dieses Krokidil geht nach meinem Empfinden keine richtige Bindung mit dem Gedicht an sich ein. Es wirkt irgendwie fehl am Platz in der entworfenen Szenerie. Es ist das letzte zu bewertende Gedicht. Ohne große weitere Kritik werde ich es durch reines Vergleichen mit den anderen einordnen und komme zu dem Schluss, dass es leider nur drei Federn dafür von mir gibt, weil mir andere Gedichte entweder mehr die Gefühlsebene oder den Drang nach ausgiebiger Interpretationslust eröffnet haben.

LG Crim
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Nina
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Wohnort: Berlin


Beitrag08.12.2012 22:54

von Nina
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Verpfändung der Eier

*ggg* Na, hoffentlich hat der Dichter … na lassen wir das. Spiegeln der Schaufenster? Oder Spiegeln im Schaufenster? Tageslichthelle? Oder Tageslichthelligkeit? Hm. Dieses Gedicht hinterlässt mich ratlos. Schaufenster, Spiegelungen, Eier der Pfandverleiher. *g* Ich weiß nicht. Ich weiß wirklich nicht, was das hier bedeutet. Bewertung gibt’s später.


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Liebe tut der Seele gut.
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Leene
Eselsohr


Beiträge: 448



Beitrag10.12.2012 14:59

von Leene
Antworten mit Zitat

Ein Gedicht, mit dem ich nicht ganz zurecht komme, leider. Starke, eindrucksvolle Bilder. Verwendung von Wörtern, die nicht im alltäglichen Sprachgebrauch vorkommen, was es spannend macht. Morbider Charme. Verwendung des Genitivs in extenso. (Passt sogar irgendwie zur inhaltlichen Vergänglichkeit. wink )

So weit also gut. Aber ich erkenne keine Geschichte, keinen Inhalt. Es werden Krokodileier verpfändet, ein Käufer sieht durchs Schaufenster. Ein Krokodil, von dem Gefahr ausgeht. Ein lebendiges Tier? Eher nicht. Metaphorisch gemeint? Schon eher, vielleicht der Pfandverleiher. Aber dann ist es seltsam, dass ausgerechnet Krokodileier verpfändet werden. Das ist mir zu hermetisch. sad
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lupus
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Alter: 56
Beiträge: 3914
Wohnort: wien



Beitrag11.12.2012 18:37
Re: Verpfändung der Eier
von lupus
Antworten mit Zitat

Guy Incognito hat Folgendes geschrieben:
Spiegeln der Schaufenster des Pfandverleihs
Tageslichthelle
illustrer Glanz

Bedeutungen:
[1] Glanz hervorbringend
Herkunft:
[1] von lateinisch illustris → la = strahlend
Synonyme:
[1] glänzend, strahlend, berühmt, bekannt


ein Chronometer zeigt die Vergänglichkeit der Zeit

??? ist Zeit vergänglich? was so viel bedeuten würde, wie dass es die Zeit einmal nicht mehr geben wird. Die Zeit vergeht, aber vergänglich is sie mE nicht und wenn du meintest sie vergeht ... nona . was sonst soll eine Uhr zeigen?

und diese Zeile kommt mir extrem unlyrisch vor ..


Spiegeln der Krokodileier
im Tiegel der Pfandverleiher
das Krokodil schwimmt vorbei
mit lauernden Augen

Spiegeln des Käufergesichts


Analogie Krokodil mit Käufer = Gier?

ich verstehs nicht, es spricht mich nicht an
sprachlich nicht
inhalltich nicht ... es öffnet sich nicht die geringste Verständnistür, ohne massiv hineinlesen zu müssen, ich will aber herauslesen.


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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adelbo
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Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag11.12.2012 22:27

von adelbo
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Hallo Inka/o

man kann einiges aus deinen Zeilen heraus lesen.
Ich finde den Pfandleiher mal anders dargestellt, nicht muffig und geheimnisvoll, sondern eher auch meinem Bild entsprechend.
Es kommt bei ihm vieles an, was Glanz, Helligkeit, Funkeln usw. bedeuten kann.
Die Idee für diese Zeilen finde ich nicht schlecht, was mich stört sind die vielen Vokale in deinen Zeilen.
Ich kann dir nicht erklären warum, das ist das erste, was mir in die Augen gesprungen ist.  Ich bin kein Experte, vielleicht ist das ja gewollt.


Liebe Grüße
adelbo


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Bertrand Russell
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Gast







Beitrag13.12.2012 23:53

von Gast
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Nun ja, könnte sein, dass mir da etwas entgangen ist. Jedes Mal, beim Lesen, hatte ich nur die Assoziationen: Spiegeleier, Eieruhr, Krokodilstränen.
Heute Abend nur ein Nicht-Kommentar, ich hoffe auf Erleuchtung, in ein paar Tagen.

Lorraine
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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2836



R
Beitrag14.12.2012 18:11

von Rübenach
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Auf Grund akuter Zeitknappheit leider nur eine stichpunktartige Bewertung

Auch hier die Umsetzung der Prosavorgabe. Also auch eine „Prosaanmerkung“ Vers 4 „show, don't tell!“
Pfandverleiher klingt seltsam. Müsste Pfandleiher heißen. Und so ein rhythmisches Ungetüm wie Krokodileier würde ich nicht zum Reimwort machen. Spiegeln der Krokodileier hat etwas von gewollter Originalität.


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"Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams
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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag14.12.2012 18:42

von Schmierfink
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Ich begrüße dich mit Freude,

dass ist gut, das Krokodil ist besonders stark, auch das Chronometer ist nett. Atmosphärische Beschreibung eines Pfandleihandels!

lg
Schmierfink


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Georg Büchner
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4936
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag23.12.2012 19:30
Re: Verpfändung der Eier
von gold
pdf-Datei Antworten mit Zitat

gold hat Folgendes geschrieben:
Spiegeln der Schaufenster des Pfandverleihs
Tageslichthelle
illustrer Glanz
ein Chronometer zeigt die Vergänglichkeit der Zeit

Spiegeln der Krokodileier
im Tiegel der Pfandverleiher
das Krokodil schwimmt vorbei
mit lauernden Augen

Spiegeln des Käufergesichts


Das Gute an Weihnachten ist unter anderem Muse für das Forum zu haben, das heißt, Muse zum Beispiel für die Beantwortung eurer Kommentare, liebe  FFF- Teilnehmer, zu meinem Beitrag.

Erst einmal herzlichen Dank für die Mühe, die ich euch, äh, ne, für die Mühe, die ihr euch gemacht habt!

Spaß beiseite: also ich dachte mir, dabei sein ist alles- so ist es denn auch geworden. Aber der Schämmoment, in dem ich Pütchen inbrünstig angefleht habe, meinen Beitrag zu löschen- die Ärmste wusste nicht wie ihr geschieht- ist zum Glück vorbei.
Ich bin mir bewusst, dass es sprachlich, sowie formal nicht der Hit ist.

Das Ganze ist eine Stimmungsbeschreibung, wie von Schmierfink richtig erkannt- quasi eine Momentaufnahme-.

Das Pfandleihhaus (leider schrieb ich: -verleih) wird von außen betrachtet aus dem Blickwinkel des Käufers (muss heißen Auktionärs).  Das Krokodil schwimmt in einer Art Becken vorbei (es ist ein lebendes Pfand) und bedroht den Auktionär lauernden Blickes.
Das Chronometer zeigt die Vergänglichkeit der Zeit des Auktionärs.
Die Eier sind nicht das Produkt einer Entmannung – liebe Nina, damit kann ich leider nicht dienen, obwohl diese Variante ein köstliches Grinsen zur Folge haben würde-
sondern sind kleine Krokodileier (die Tierschutzinnung schreit auf!), aus denen kleine Krokodile schlüpfen würden, würden sie nicht vorher als Spiegeleier im Tiegel des Pfandleihers gebraten. Ob man diese braten und essen kann, weiß ich nicht, das hab´ich jetzt einfach mal angenommen (die Freiheit des Poeten). (Vielleicht sollte ich mir das als
Finderin einer neuen Delikatesse patentieren lassen! Laughing )

Und nun zu euren Kommentaren im einzelnen:

@liebe  Stimmgabel
du hast Recht, das muss nicht Käufergesicht, sondern Gesicht des Auktionärs heißen.  Wie oben bereits erwähnt, eiert  Laughing (klasse Ausdruck von dir, Stimmgabel, passt in diesem Zusammenhang!!!) der Auktionär vor dem lauernden Krokodil vor dem Schaufenster herum.

@liebe Zinna
Zur Entmannung siehe oben. Die transportierte Kritik: Kritik könnte es sein an der Gier des Auktionärs-  interessanter Aspekt, danke- , der in Folge vom Krokodil aufgefressen werden könnte.

@liebe Dienstwerk
Es ist das Spiegeln gemeint. Zum Braten der Krokodileier siehe oben. Das Krokodil habe ich nicht als Metapher gesetzt, könnte es aber sein, könnte für die Gier stehen, in dem Sinn:  Gier (Krokodil) bedroht Gier (Auktionär).
Das ist ein sehr gieriges Gedicht. Der Pfandleiher brät Eier, die er dann isst, das Krokodil bedroht (wässrigen Mundes  Laughing steht leider nicht da, das hätte aber ´was) den Auktionär, der etwas erwerben will, vielleicht  ist es ja das Krokodil.


@lieber Beobachter
Das Gedicht ist eine Momentaufnahme eines Pfandleihhauses, ob viel Sinn oder wenig, liegt im Auge des Betrachters, bzw. des Lesers.


@lieber MrPink
Danke für die vier Federn. Ich weiß nicht, wieviel ich mir gegeben hätte.

@liebe Aranka
Danke, dass du trotz Grummeln im Bauch bewertet hast.

@lieber Kerem
Meine Ausführungen siehe oben. Danke für deine Bewertung.

@lieber Nihil
Danke für deinen Kommentar. Siehe meine Ausführungen oben im allgemeinen Teil.

@lieber Crim
Danke für deinen Kommentar.

@liebe Nina
Siehe oben im allgemeinen Teil meinen Kommentar zur Entmannung. Noch einmal die Idee hat was. Man kann der Skurrilität noch die Krone aufsetzen- Du-Du-Du!  ich schmeiß mich weg! Laughing

@liebe Leene
Interessant die Assoziation des Genitivs mit der Vergänglichkeit, danke!

@lieber Lupus
Ja schade, dass mein Gedicht für dich nix zum „Herauslesen“ hergegeben hat. Ich kann´s verstehen.

@liebe Adelbo
danke für deinen aufbauenden Kommentar! Ich freue mich, dass bei dir angekommen ist, was ich transportieren wollte!
Die Vokale sind gewollt- sie sollen die Helligkeit verdeutlichen.

@liebe Lorraine
…“Krokodilstränen“-  habe mir überlegt, ob es nicht Krokodilseier heißen muss. Laughing
Danke für deine Assoziationen.

@lieber Rübenach
„Gewollte Originalität“, Sad das trifft mich, stehe aber dennoch dazu und würde es auch so stehen lassen, wenn ich das Gedicht überarbeiten würde oder werde.

@lieber Schmierfink
Danke für deinen freudigen Gruß und deinen aufbauenden Kommentar.
Besonders freut mich dein kurzer prägnanter Beitrag, der zeigt, dass du erfasst hast, worum es mir ging, nämlich um die atmosphärische Beschreibung des Pfandleihhauses.
  
@an alle Kommentatoren:

Danke nochmals! Es kann sein, dass ich mich- wenn ich viel Zeit habe- nochmals mit dem Gedicht befasse, sei es, dass ich es verbessere, sei es, dass ich eine weitere Skurrilität daraus mache- Anregungen dazu hab´ich ja schon gekriegt. Wink  Mal sehen…


Liebe Grüße
Gold

und was ihr bestimmt bis jetzt noch nie gehört habt Rolling Eyes
Schöne Weihnachten wünsch´ich euch!  Wink
Vielleicht lesen wir uns aber ja auch noch einmal vorher.


_________________
es sind die Krähen
die zetern
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Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

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Beitrag16.11.2013 19:35
Überarbeitete Version meines Beitrags zum 6.FFF
von gold
pdf-Datei Antworten mit Zitat

bin gerade noch einmal über meinen Beitrag zum 6.FFF drüber gegangen und habe ihn etwas geändert:


Verpfändung der Eier


Spiegelnde Fenster des Pfandleihhauses
Tageslichthelle
Illustrer Glanz
Ein Chronometer zeigt Vergänglichkeit


Spiegelnde Krokodileier
Im Tiegel der Pfandleiher
Ein Krokodil schwimmt
Vorbei
Lauernden Auges


Spiegeln des Schuldnergesichts


_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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