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OrangeHair Leseratte
Alter: 53 Beiträge: 108 Wohnort: Wien
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03.12.2012 01:00 Litfaß von OrangeHair
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Missmutig biss Manfred Mattes – Inhaber des Pfandleihhauses Mattes – in einen verrunzelten Apfel. „Widerlich, einfach widerlich“ murmelte er dabei vor sich hin. Er hasste es Obst zu essen, insbesondere Äpfel, aber er hatte Hunger. Verdammt großen Hunger. Und der Apfel war das einzige was zu finden war. Er war auf Diät, deshalb hatte ihm seine Frau Elisabeth nur diesen einen Apfel gegeben, als er vorhin vom Frühstückstisch aufstand um direkt in den Verkaufsraum zu gehen.
Versonnen sah er durch das große Schaufenster nach draußen auf die wenig belebte Fußgängerzone. Dass er sich diese Lage für das Pfandleihhaus leisten konnte, lag nur daran, dass das Leihhaus bereits seinem Großvater gehört hatte, der es in der Nachkriegszeit um einen Spottpreis erwarb. Direkt vor dem Haus befand sich eine drehbare Litfaßsäule. Eine stilvolle alte Litfaßsäule, mit Drehmotor. Auf der rotierenden Säule war momentan zu lesen: „Annette, willst zu mich heiraten?“
Manfred Mattes ärgerte sich, denn erstens war zweifelsohne seine erstgeborene Tochter Anette gemeint und zweitens schrieb man den Namen seiner Tochter nur mit einem „n“. Er wusste sogar, von wem dieser originell gedachte Heiratsantrag kam, nämlich vom langjährigen Jugendfreund Anettes: Thomas. Den konnte er noch nie leiden. Überhaupt war er gegen diese Beziehung und er würde alles erdenklich Mögliche tun, um diese Hochzeit zu verhindern.
Plötzlich ging die Ladentür auf, wobei das an ihr befestigte Windspiel heftig klingelte. Ein junger Mann mit Baseballkappe, Sportdress und Sneakers trat ein und schaute sich verstohlen um. „Aha, ein Neuling – der war sicher noch nie in einem Pfandleihhaus“, dachte Manfred Mattes.
Umso freundlicher fragte er: „Womit kann ich ihnen helfen?“
„Äh, ich äh…“, stotterte der Neuankömmling, „also ich äh, ich würde gerne etwas beleihen.“
„Ja gerne, um was handelt es sich denn?“, fragte Mattes, wobei er dachte „Idiot, natürlich will er etwas beleihen, er ist ja nicht zufällig hier herein gestolpert“. Tausend Mal schon hatte er solch ein Gespräch geführt und es langweilte ihn zunehmend.
„Sehen sie da draußen die rotierende Litfaßsäule? Die würde ich gerne beleihen. Sie gehörte meinem Vater. Gestern hat er sie mir zum Geburtstag geschenkt. Allerdings weiß ich nichts damit anzufangen. Man kann zwar die Werbefläche vermieten und damit Geld verdienen, aber das bring ich nicht. Würden sie mir diese Litfaßsäule beleihen?“
Manfred Mattes wusste im ersten Moment nicht, war er darauf sagen sollte. So eine Schnapsidee hatte er selten gehört. Die Leute versuchten alles Mögliche ins Pfandleihhaus zu bringen: wertlosen Schmuck, verrostete Autos, alte Schaufensterpuppen, sogar ihre Haustiere. Aber eine Litfaßsäule hatte ihm noch keiner angeboten.
Spontan sagte er „Ja, gerne“, gab dem Burschen das Formular zum ausfüllen des Leihgeschäftes sowie das vereinbarte Geld. Als der Bursche endlich gegangen war stürmte Manfred Mattes nach draußen, riss die Hochzeitsbotschaft ab und malte mit einem dicken Eddingstift folgenden Schriftzug auf „Liebe Anette, ich habe eine andere, es tut mir leid! Thomas“.
Lächelnd ging er zurück und wusste, dass es trotz des Apfels ein guter Tag werden würde.
Weitere Werke von OrangeHair:
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4947
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03.12.2012 12:46
von KeTam
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Netter Einfall, das mit der Botschaft an seine Tochter.
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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03.12.2012 15:16
von hobbes
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Schön kurz
Die Personenzeichnungen - wie sie reden, denken, sich verhalten - erscheinen mir nicht ganz so stimmig.
Die Handlung leider auch nicht. Wohnt Anette überhaupt noch da, warum sollte sie das Plakat sehen, es hört sich an, als würde es schon länger da hängen, warum hat sie es noch nicht gesehen, ...
Generell stimmt für mich das Verhältnis von "was wird erzählt" zu "brauche ich diese Info für diese Geschichte" nicht so ganz.
Hört sich jetzt schlimmer an, als es ist. Und ich mag Litfaßsäulen. Mal sehen.
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mati Eselsohr
M
Beiträge: 203
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M 03.12.2012 20:55
von mati
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Plot: Nee, niemand beleiht eine Litfaßsäule. Kommt wie ein endlos langer Witz daher.
Stil: Uff, da ist noch Einiges zu tun. Wenig Couleur.
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Nordlicht Waldschrätin
Beiträge: 3755
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04.12.2012 05:46
von Nordlicht
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Kurz und knackig Schön, dass du den Apfel am Ende noch mal eingebracht hast!
Auf mich macht deine Geschichte einen etwas unausgegorenen Eindruck – auf der Litfaßsäule hätte der Vater ja schließlich auch so rumkrakeln können Alles in allem ganz unterhaltsam zu lesen, sprachlich und inhaltlich jetzt nicht so weltbewegend – mit mehr Zeit und Mühe wär da sicher mehr draus geworden.
_________________ If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood |
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Gast
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04.12.2012 12:22
von Gast
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Hallo
Eine niedliche Idee, die Säule. Plakat und zu beleihendes Objekt in Personalunion. Der Pfandhausbesitzer ist sehr unsympathisch, aber das kann ich dem Autor ja schlecht ankreiden . Die Beweggründe des jungen Mannes, seine neue Einnahmequelle zu verpfänden, finde ich sehr lapidar, schade, dass da nichts draus gemacht wurde. Sprachlich ist das Ganze nicht gerade ein Höhenflug, aber es ist halt ein zwei-Stunden-Text ...
LG
Lorraine
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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04.12.2012 15:20
von Stimmgabel
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Mit dieser schmalen Ideenlinie werde ich nicht warm, tut mir leid. Eine Litfaßsäule die sich dreht (habe ich noch nie gesehen - wirds wohl geben ?), dann dieses Liebesgrüße-Plakat, dass dem Vater (natürlich in einer Pfandleihe) auf den Zwirn geht - dann der Zufall, dass genau diese Litfaßsäule beliehen wird,
um dann letztendlich vom Vater anders plakatiert werden zu können. Er ist wieder glücklich.
Zitat: | Lächelnd ging er zurück und wusste, dass es trotz des Apfels ein guter Tag werden würde. |
Gruß Stimmgabel
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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OrangeHair Leseratte
Alter: 53 Beiträge: 108 Wohnort: Wien
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04.12.2012 16:56
von OrangeHair
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Neutraler Kommentar
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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04.12.2012 17:51
von adelbo
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Hallo Inka/o
Das ist mir ein wenig zu einfach gestrickt. Keine schlechte Idee, aber es gibt doch einige hier die etwas mehr bieten.
Es wird wohl keiner der Leser glauben, dass die Tochter die Worte auf der Litfassäule ernst nimmt.
Also wie gesagt, dass ist mir nicht genug.
Freundliche Grüße
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Beobachter Klammeraffe
Beiträge: 617
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04.12.2012 19:47
von Beobachter
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Ich habe es schon immer geahnt: Diät macht aggressiv ... Also, was haben wir hier: Das Pfandleihhaus: check. Etwas Bewegliches: Check. Und die Umsetzung? Hm. Ehrlich gesagt, an dieser Stelle stolpere ich ein bisschen. Yup, die Sache mit der Litfaßsäule ist mal etwas anderes, aber ansonsten war die ganze Geschichte einfach zu banal. Nett, ja. Aber leider nicht mehr.
_________________ Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau |
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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05.12.2012 23:42
von Jenni
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Die Idee, mit der drehbaren Litfasssäule das Plakat und den beweglichen Gegenstand zu verbinden, finde ich schon originell. Die Geschichte aber etwas unstimmig / unrund erzählt. Da denkt der Pfandleiher so über die Säule nach, und plötzlich kommt passenderweise jemand und verkauft sie ihm - nein, beleiht sie. Mir kommt das beim Lesen absurd vor, und ich frage mich, gehört die ihm echt, oder erzählt er das nur. Der Pfandleiher aber wundert sich kein bisschen. Zu sprunghaft und zuviel Zufall. Dann hätte er zumindest am Ende etwas originelles (und nicht nur so eine Gemeinheit) draufschreiben müssen, das hätte mich versöhnt.
Nicht schlecht, aber da haben mir einige andere Geschichten im Wettbewerb besser gefallen.
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gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
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05.12.2012 23:55
von gold
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hallo Guy,
also das Plakat ist uralt- der Sohn , der in das Leihhaus hereinstürmt, der Sohn von Anette und Thomas und der Enkel vom Leihhausinhaber- das steht aber nicht im Text- das ist meine Fantasie dazu.
Nichts destotrotz hat mir der Text gefallen.
Lg Gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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06.12.2012 00:15
von Dienstwerk
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Mit der Lyrik bin ich durch, da waren meine Bewertungen geringfügig detailfreudiger. Bei der Prosa erlaube ich mir einen neutralen Befederungskommentar. Zu den Texten, die mir besonders gut gefallen haben, schreibe ich später evtl. noch ein paar ausführlichere Zeilen.
Quergelesen habe ich bereits - es sind ein paar sehr tolle Geschichten dabei. Wirklich schlechtes Textmaterial habe ich nicht gefunden. Trotzdem werde ich der Fairness halber die Federmöglichkeiten von 1-9 ausschöpfen - der Abgrenzung wegen. Wer also eine 1 von mir bekommt, hat deswegen keine grottenschlechte Geschichte, sie ist halt nur nicht so gut wie die mit einer 9.
Daumen hoch für alle, die die Vorgaben begriffen haben und in der kurzen Zeit eine stimmige Geschichte in die Tasten hauen konnten. Ich Depp habe sowohl das Essen als auch das Plakat am Anfang ignoriert und mein Text wurde disqualifiziert.
Aber wenn ihr dann alle eure Federchen habt, dürft ihr meinen geistigen Erguss trotzdem lesen. So lange kann ich auch noch warten.
LG, Ana
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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06.12.2012 08:19
von crim
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Nach dem ersten Absatz kommt die Geschichte gut in Fahrt und ein feiner Plot entwickelt sich. Eine Litfaßsäule, da muss man erstmal drauf kommen. Ich schwanke beim Schluss ein bisschen zwischen sehr gut und Fragezeichen. Fragezeichen bezieht sich hier auf: Hätte er nicht auch ohne die Säule zu beleihen, den Schriftzug ändern können? Aber ich werte es jetzt einfach mal so, dass der Mattes ein ganz ein rechtschaffener ist und nur auf seinem eigenen Hab und Gut rumkritzelt. Aber halt, die ist ja nur beliehen. Hmm. Trotzallem feine Geschichte mit einem witzigen Plot. Sieben Federn.
LG Crim
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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06.12.2012 12:52
von lady-in-black
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Moin,
schön ... endlich mal ein Text, bei dem ich das Gefühl habe, dem Autoren ging es in den 120 Minuten genauso wie mir! Und der/die sich nun ständig fragt, wie zum Geier all die anderen in der Zeit soviel mehr schreiben konnten ...
Mach dir einfach nix draus. Es wird noch mehr Wettbewerbe geben.
Zwar würde ich dir jetzt am liebsten eine Leidensbonus-Federn extra drauflegen, aber das hätte ich nur vertreten können, wenn du am Ende des Textes noch die Kurve mit einem besseren Schluss gekriegt hättest.
Aber vermutlich warst du da auch schon am Ende der Zeit, oder?!
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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Zauberstift Honigkuchenpferd
Alter: 44 Beiträge: 389
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06.12.2012 14:59
von Zauberstift
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Hallo....hier findet wenig Handlung statt.
,,Spontan sagter er Ja ,, ... das finde ich künstlich ausgedrückt.
Die Idee mit dem Umschreiben an der Säule finde ich gut lg
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hexsaa Reißwolf
Alter: 56 Beiträge: 1826 Wohnort: im Schneckenhaus
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06.12.2012 17:29
von hexsaa
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Den Anfang fand ich etwas lahm, aber das Ende hat es dann rausgerissen. Witzige Idee. An der Umsetzung könnte man noch feilen, aber es ließt sich trotz der kleinen stilistischen Unebenheiten gut. Eine schöne Geschichte. Apropos: Sind Litfaßsäulen Privatbesitz? Das wusste ich gar nicht.
LG
hexsaa
_________________ Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort. |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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07.12.2012 14:13
von nebenfluss
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Ich halte es zwar eher für unwahrscheinlich, dass sich Litfass-Säulen in Privatbesitz befinden. Originell finde ich die Idee trotzdem. Was mich wundert: Dass du dich trotzdem für die Mahlzeit (den einfallslosen Apfel) entschieden hast, statt ein Werbeplakat an der Litfass-Säule zu beschreiben ?!
LG
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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08.12.2012 14:30
von MosesBob
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Hallöchen!
Was sich bewegt, muss nicht zwangsläufig lebendig sein. Nachdem ich jetzt 70% der Prosa durchgeackert habe, musste ich tatsächlich nochmal nachlesen, was überhaupt die Vorgabe war: Lebendig oder beweglich? Beweglich! Das führte mich direkt zu der Frage, warum ich bei der Vorgabe sofort an was Lebendiges gedacht hatte ...
Zitat: | Missmutig biss Manfred Mattes – Inhaber des Pfandleihhauses Mattes – in einen verrunzelten Apfel. „Widerlich, einfach widerlich“ murmelte er dabei vor sich hin. Er hasste es Obst zu essen, insbesondere Äpfel, aber er hatte Hunger. Verdammt großen Hunger. Und der Apfel war das einzige was zu finden war. Er war auf Diät, deshalb hatte ihm seine Frau Elisabeth nur diesen einen Apfel gegeben, als er vorhin vom Frühstückstisch aufstand um direkt in den Verkaufsraum zu gehen. |
Hier hätte ich mir mehr Details gewünscht. Warum hat sie ihm die Diät verdonnert, wie strikt besteht sie darauf, wie sehr geht es ihm auf die Nüsse?
Zitat: | Auf der rotierenden Säule war momentan zu lesen: „Annette, willst zu mich heiraten?“
Manfred Mattes ärgerte sich, denn erstens war zweifelsohne seine erstgeborene Tochter Anette gemeint und zweitens schrieb man den Namen seiner Tochter nur mit einem „n“. Er wusste sogar, von wem dieser originell gedachte Heiratsantrag kam, nämlich vom langjährigen Jugendfreund Anettes: Thomas. Den konnte er noch nie leiden. Überhaupt war er gegen diese Beziehung und er würde alles erdenklich Mögliche tun, um diese Hochzeit zu verhindern. |
An dieser Stelle wäre es unterhaltsam gewesen zu erfahren, was ihn an Thomas so stört.
Das Ende finde ich von der Idee her gut. Die Logik blende ich einfach mal aus, denn allein der Gedanke, das Ende so zu inszenieren, öffnet Tür und Tor für allerhand Einfälle. Dennoch: Im Großen und Ganzen ist der Geschichte anzumerken, dass die Zeit fehlte, die Handlung zu vertiefen.
Beste Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Aiyra Wortedrechsler
Alter: 28 Beiträge: 76
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08.12.2012 21:11
von Aiyra
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Nicht sehr glaubwürdig, zu kurz.
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halcyonzocalo Einsamer Trancer
Alter: 34 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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09.12.2012 17:02
von halcyonzocalo
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Eine witzige Idee und eine nette Pointe am Schluss - das gefällt mir. Trotzdem reicht es leider nicht für eine hohe Befederung, da der Text sprachlich etwas abfällt. Mir ist der Zeitdruck durchaus bewusst, aber Dinge wie durchgehendes Kleinschreiben der Anrede stören doch ziemlich beim Lesen. Potential ist aber definitiv vorhanden. 4 Federn
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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09.12.2012 19:29
von Piratin
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Hallo Inko,
was für ein hinterhältiger Mensch ist Manfred? Und dann spielt ihm das Schicksal auch noch in die Karten. Hat er das verdient?
Aber ich habe mich sehr gut unterhalten,
Liebe Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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