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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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03.12.2012 01:00 Hitlers Papagei von Jenni
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Hitlers Papagei
Siggi stellte den Papierbeutel auf der Theke ab und breitete die Zutaten für sein Mittagessen aus: glutenfreies Toastbrot, Tomaten, Salat, Margarine und Cheezly Mozzarella Style.
„Was ist das? Nicht dass du mir das in die Auslage krümelst, und ich krieg dann den Ärger. Also, wie schon gesagt, wir nehmen alles, was sich nicht bewegt. Die Preislisten sind in dem roten Ordner, Verhandlungsspielraum zehn Prozent, wenn du unsicher bist, rufst du mich auf der Nummer an. Vermutlich geht es heute ohnehin ruhig zu. Wenn die Chefin anruft, bin ich auf der Toilette, dann rufst du mich auch an. Gegen vier dürfte ich eh zurück sein. Ach ja, der Schlüssel für den Waffenschrank klebt unter der Kasse ...“
„Easy, das passt schon“, Siggi schob seine Schwester an den Schultern Richtung Tür. „Mach dich mal locker.“ Sabine sollte es auch mal mit einer nachhaltigeren Ernährung probieren, dann hätte sie auch nicht diese neurologischen Ausfälle, wegen denen sie ihren ultrawichtigen und unaufschiebbaren Termin bei diesem ‚Spezialisten’ nicht verpassen durfte. Siggi hatte ihr natürlich schon etwas Homöopathisches vorbeigebracht, aber für alternative Medizin war Sabine so gar nicht offen. Sie warf noch einen nervösen Blick zurück, und endlich war Siggi allein.
Er ging zurück zur Theke und öffnete die Margarine. Er schnupperte an den Tomaten, die er bei einem Biobauern gekauft hatte - direkt an der Quelle sozusagen, regionaler ging es gar nicht mehr. Scheiße, das Messer hatte er vergessen. Er sah sich im Laden um, der wie ein Diorama längst vergangener Zeiten wirkte. Die Regale, die sich unter den Stapeln an Dingen befinden mussten, waren höchstens zu erahnen. Woran die Leute so hingen! Dass meiste Zeug hier gehörte doch eher auf den Müll, als in ein Pfandleihhaus. Ob das Radio mit der dickklebrigen Schicht noch funktionierte? Voller Abscheu fuhr Siggi mit der Hand über die Pelzmäntel und –mützen, die eine ganze Ecke des Ladens ausmachten. Seine bloße Berührung wirbelte eine dicke Staubwolke auf. Wie. Konnte. Man. Nur. So. etwas. Tragen?!
Da: der Waffenschrank! Siggi popelte den Schlüssel ab, der mit einem Tesastreifen unter der Kasse klebte und öffnete den Schrank. Der Revolver sah cool aus, aber Siggi war natürlich völlig und total contra Waffen eingestellt. Er nahm ein antikes Messer mit Wurzelgriff aus dem Schrank. Das war genau richtig, um seine Tomate zu schneiden. Prüfend fuhr er mit dem Daumen über die Klinge. Verdammt, war die scharf! Sein Daumen blutete. Grinsend wischte er das Blut an einem der verstaubten Pelzmäntel ab und machte sich daran, die Tomate und den veganen Mozzarella zu schneiden. Was man mit so einem Messer wohl normalerweise machte? Siggi betrachtete prüfend den Griff. ‚Smith & Wesson’ ...? Scheiße! Das war ein Jagdmesser. Mit dem Ding hatte jemand kleine niedliche Tiere getötet! Angeekelt ließ er das Messer auf die Theke fallen.
Er hörte die Türglocke und sah auf. Ein Baum von einem – Afrodeutschen betrat den Laden, und auf dem weit abgestreckten Arm des Mannes saß ein Papagei. „Guten Tag“, sagte der Kunde, als er Siggi erreicht hatte.
„Yo, servaas!“, erwiderte Siggi die Begrüßung.
Der - Deutsche streckte ihm den Arm entgegen, und der Papagei glotzte Siggi misstrauisch an. „Ich möchte den Vogel verkaufen.“
„Yo“, sagte Siggi erstaunt und nahm den roten Ordner zur Hand. In diesem Moment fielen ihm Sabine Worte wieder ein. Er schaute den Papagei an, der daraufhin den Kopf schief legte. Eindeutig: das Vieh bewegte sich. „Sorry, Mann, aber Tiere nehmen wir nicht.“
Der Kunde seufzte schwer. „Ich kann den Vogel aber nicht behalten.“
Siggi schaute den Mann eindringlich an. Okay er gehörte einer Minderheit an, und da war besondere Toleranz geboten, aber – das musste er einfach mal loswerden: „Das geht überhaupt nicht besonders klar übrigens, so ein Tier erst in Gefangenschaft zu nehmen, und wenn man keinen Bock mehr darauf hat, dann schiebt man es einfach ab.“
„Blöder Nigger“, fügte der Papagei bestätigend hinzu, und Siggi starrte ihn schockiert an. Hatte er sich verhört? Der Vogel kippte den Kopf in die andere Richtung und wiederholte seine Worte.
Der Besitzer zeigte auf seinen Vogel und seufzte ergeben, „verstehen Sie jetzt, warum ich den Vogel nicht behalten kann?“
Siggi nickte, das verstand er. „Wo haben Sie den überhaupt her?“
„Meine Nachbarin hat ihn mir vermacht. Angeblich hat das Tier früher Adolf Hitler gehört!“ Der Mann lachte.
„Heil – Hitler“, sagte der Papagei.
Siggi und sein Kunde starrten nun beide den Papagei an.
„Heil ...“
Der Mann hielt dem Vogel den Schnabel zu und sah hilfesuchend zu Siggi.
„Ja, Scheiße, gib schon her das Vieh“, beeilte sich Siggi zu sagen. Der Kunde hielt Siggis Handgelenk fest, damit der Papagei auf seinen Arm übersetzen konnte, und drehte sich dann zur Tür um.
„Sie bekommen noch Geld und den Pfandschein ...“, rief Siggi ihm hinterher, doch der Kunde winkte ab und schloss die Tür von außen.
Scheiße, was sollte er jetzt mit dem Vogel machen? Siggi nahm eine der Pelzkappen von dem Stapel in der Ecke und legte sie auf die Theke. Bereitwillig ließ der Papagei sich darauf nieder.
Ohne den Vogel aus den Augen zu lassen, belegte Siggi zwei Toastbrotscheiben mit Veggie-Käse, Tomatenscheiben und Salat. Er biss in sein Sandwich. „Unglaublich“, murmelte er mit vollem Mund.
„Blöder Nigger“, antwortete der Papagei.
Siggi verschluckte sich an seinem Bissen. „Ruhe“, befahl er mit strenger Stimme.
„Nigger, Nigger, Nigger!“, sagte der Papagei.
„Halt dein dreckiges ...“ Drohend hielt Siggi ihm einen Finger vor den Schnabel.
„Heil ...“
Siggi griff nach dem Jagdmesser. „Du Drecksvogel, halt dein blödes Maul!“
„Hitler“, beendete der Vogel seinen Satz und Siggi machte einen Satz auf ihn zu.
„Das Gold liegt im Titisee“, beeilte sich der Vogel zu sagen, und dann konnte er gar nichts mehr sagen, denn das antike Jagdmesser steckte ihm mitten in seinem bunten Leib.
„Halt dein Maul, habe ich gesagt.“ Siggi biss in sein Sandwich.
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4952
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03.12.2012 12:59
von KeTam
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Mir gefällt, wie du den oberkorrekten Siggi charakterisierst, ich finde die Wendung mit dem Papagei gelungen.
Aber das Ende finde ich dann doch etwas zu überraschend. Für mich passt das nicht zu dem Siggi, den ich vorher meinte zu kennen:
Das er nun den Vogel kaltblütig killt. Es hätte m.M.n. viel besser zu Siggi gepasst, wenn er den Vogel als "Opfer" der Umstände betrachtet hätte und ihn zum Vogelpsychologen gebracht hätte.
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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03.12.2012 16:10
von adelbo
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Hallo Inko/a
Ein sehr wiedersprüchlicher Text, was den Protagonisten betrifft. (Wieso denke ich, den Text hat ein junger Mann um die 20 geschrieben)
Er lehnt Waffen ab und tötet den Vogel. Das stört mich schon sehr. Auch dass der Vogel Hitler gehört haben soll und der Mann hinter der Theke lässt ihn sich andrehen. Dann die mehr oder weniger Anspielung auf Minderheiten. Der Text ist so was von zerrissen und unglaubwürdig für mich. Das liegt wohl an den zwei Stunden. Das sind nicht viel Zeit zum Überlegen, aber man will wohl unbedingt etwas in diese Richtung (Waffen, Hitler, Minderheiten) erzählen.
Also mein Ding ist der Text nicht, zumal ich ihn auch nicht sonderlich gut geschrieben finde.
Freundliche Grüße
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4294
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03.12.2012 18:05
von hobbes
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Die Idee gefällt mir. Der vermeintlich prinzipientreue Siggi, der den Herausforderungen des realen Lebens nicht gewachsen ist. Zum Teil gefällt mir auch die Umsetzung - das Jagdmesser zum Beispiel. Oder das hier Zitat: | Eindeutig: das Vieh bewegte sich. | Zum Teil ist es mir aber auch zu übertrieben, vor allem Siggis Art zu reden. Und dass er den Papagei ermordet, ist mir dann auf jeden Fall zu viel. Das nehm ich ihm nicht ab.
Tja, schwierig. Da habe ich momentan noch gar keine Idee, wie ich das bewerten werde.
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Luvinia Wortedrechsler
L Alter: 29 Beiträge: 71
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Duffydoof Leseratte
Alter: 34 Beiträge: 121 Wohnort: Municia
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04.12.2012 10:24
von Duffydoof
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"Das Gold liegt im Titisee", haha, genial! Was auch immer sich der Autor dabei noch gedacht hat - die Zeit reichte nicht mehr, um die Geschichte weiter auszuführen. Also musste der arme Vogel sterben.
Übrigens schon der zweite sprechende Papagei in diesem FFF. So wie du den Protagonisten beschrieben hast, ist das richtig gut. Man kann sich vollkommen mit ihm identifizieren, auch wenn einem dieser fast neurotische "Bio"-Fanatismus auf den Geist geht. Sehr schön, als Siggi das Messer fallen lässt. Insgesamt ist die Geschichte absurd, surreal, aber genau der Humor der mir gefällt. Nur der Vogel hätte nicht unbedingt sterben müssen.
_________________ Es trägt nicht immer faulende Früchte, wenn man einem zweifelnden Rebellenbaum Sonnenstrahlen schenkt.
11618
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hexsaa Reißwolf
Alter: 56 Beiträge: 1826 Wohnort: im Schneckenhaus
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04.12.2012 11:41
von hexsaa
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Witzig ist die Geschichte – keine Frage – und auch die Umsetzung ist in Ordnung. Was sich mir nicht so ganz entschließt, ist, warum Siggi den Papagei am Ende tötet. Er kann ja nichts für das, was ihm irgendein Mensch beigebracht hat. Zudem hast du Siggi als Veganer beschrieben, was für mich seine Tierliebe und den verantwortungsvollen Umgang mit seiner Umwelt verdeutlicht. Da passt das Töten einen hilflosen Tieres nicht so recht ins Bild.
Ich bin mir nicht sicher, aber war während der Hitlerzeit das Wort Nigger in Deutschland überhaupt bekannt? Ich glaube Afrikaner/Afroamerikaner wurden Neger genannt.
Natürlich ist es schwierig, eine Geschichte bis ins Detail zu durchdenken, wenn man nur zwei Stunden Zeit hat, dennoch muss ich die Logik in die Bewertung einfließen lassen
LG
hexsaa
_________________ Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort. |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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04.12.2012 14:47
von Stimmgabel
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Für mich klar - ein Text der obersten Kategorie !! Sprachlich ebenso flüssig geschrieben - gut eingebaute Dialoge ..., und der Zwischenzeileneffekt gegen Ende hin ...
Beginne nun mal gleich mit den Krittels - für mich persönlich wird zu viel Worterei und inhaltliche Wiederholungen in der gesamten ersten Hälfte, für den easy selbstverliebten Bio-Freak Typen Siggi verschwendet - für mich ein echtes Zuviel, das ginge auch kürzer, und damit wäre Siggi funktional prägnannter in Erscheinung, MmN,
gerade dann umso interessanter für den sich zum Ende hin entwickelten Outing-Kontrast seiner Ego-Struktur. Siggi, ein intoleranter Möhren-Pimpf, der den Kunden gleich als "Afrodeutschen" einschubladet und begrüßt mit: "„Yo, servaas!“ <-- habe mir gedacht: Was für'ne blöde Entgegnung - auch noch nie in dieser Kombi gehört
Nun passiert aber für Siggi das für ihn Unvorstellbare:
Nicht ein Mensch hält ihm seinen eigenen Persönlichkeitsspiegel vor Augen - nein, es ist ein Papagei, der einzig, ohne Bewusstsein seiner gelernten Worte (angeblich von Hitler ) ihn nun als „Blöder Nigger“ oder „Nigger, Nigger, Nigger!“, und mit "Heil-Hitler" begaggert,
als sähe sich Siggi in einem quasi Selbstbildspiegel ertappt, wie er wohl genau in dieser Art seine Umgebung einschubladet.
Als wären zumindest damit seine Gedanken geoutet, was er so nicht hören will - und alleine ..., mit sich ...
In seinem rassistischen Tunnelblick bleibend (weil er es so will), bleibt ihm einzig jene Alternative, dieser Situation zu entrinnen - eben diesen Papageienspiegel abzumurksen,
um dann sein Sandwich weiter zu mampfen.
Dieser Effekt eines Papageienspiegels - und gegen Ende des Textes derart nachwehend umgesetzt, halte ich für höchst gelungen - einfach Klasse
liebe Grüße Stimmgabel
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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gold Papiertiger
Beiträge: 4939 Wohnort: unter Wasser
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04.12.2012 22:41 Re: Hitlers Papagei von gold
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hallo, Guy, klasse Geschichte! Genial: Hitlers Papagei und die Erwähnung des Goldschatzes im Titisee.
ich gebe dir dafür acht Federn.
Lg Gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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05.12.2012 11:26
von crim
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Wieder Brachialhumor. Ließ sich bereits beim Titel vermuten. Ein Unsympath vor dem Herrn ist dein Prota. Das Interieur des Pfandleihhauses hast du gut rübergebracht. Lässt sich flüssig lesen. Aber gelacht hab ich kaum. Das ist wohl das generelle Problem an auf Komik ausgelegten Texten: Ziehen die Witze für mein persönliches Empfinden nicht vollständig, wirkt das ganze Ding schal und gewollt. Vergebe drei Federn.
LG Crim
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mati Eselsohr
M
Beiträge: 203
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M 05.12.2012 15:50
von mati
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Plot: Zitat: | „Halt dein Maul, habe ich gesagt.“ Siggi biss in sein Sandwich. | Und dann war Abgabeschluss. Na gut, kommen wir zum Stil.
Stil: Zitat: | Ein Baum von einem – Afrodeutschen betrat den Laden | Wie betritt ein Baum ein Ladengeschäft? Woher weiß man, dass der Baum einem Afrodeutschen gehört? Was zum Teufel ist ein Afrodeutscher? Gerald Asamoah? Ach so - aber wie erkennt man einen, wenn es nicht Gerald Asamoah ist, bevor der was gesagt oder seine Geburtsurkunde vorgelegt hat?
Auch, dass der Vogel übersetzen kann, find ich praktisch, da spart man sich Babbelfish. Aber das Wissen um Hitlers Goldschatz spreche ich ihm eindeutig ab. Zumal nur ich weiß, wo der rumliegt. Auf jeden Fall nicht im Titisee.
_________________ ____________
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Beobachter Klammeraffe
Beiträge: 617
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05.12.2012 17:55
von Beobachter
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Oha. So schnell kann's gehen. Erst pazifistischer Veganer, und wenn es dann hart auf hart kommt ... tja. Auf dem Sandwich ist der Vogel ja nicht gelandet, hoffe ich doch. Falls ja - wohl bekomm's. Aber wahrscheinlich eher nicht, selbst wenn er nicht so alt sein sollte, um Hitlers Papagei sein zu können. Wie auch immer. Eine runde, kleine Geschichte, hab ich gern gelesen.
_________________ Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau |
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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06.12.2012 00:13
von Dienstwerk
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Mit der Lyrik bin ich durch, da waren meine Bewertungen geringfügig detailfreudiger. Bei der Prosa erlaube ich mir einen neutralen Befederungskommentar. Zu den Texten, die mir besonders gut gefallen haben, schreibe ich später evtl. noch ein paar ausführlichere Zeilen.
Quergelesen habe ich bereits - es sind ein paar sehr tolle Geschichten dabei. Wirklich schlechtes Textmaterial habe ich nicht gefunden. Trotzdem werde ich der Fairness halber die Federmöglichkeiten von 1-9 ausschöpfen - der Abgrenzung wegen. Wer also eine 1 von mir bekommt, hat deswegen keine grottenschlechte Geschichte, sie ist halt nur nicht so gut wie die mit einer 9.
Daumen hoch für alle, die die Vorgaben begriffen haben und in der kurzen Zeit eine stimmige Geschichte in die Tasten hauen konnten. Ich Depp habe sowohl das Essen als auch das Plakat am Anfang ignoriert und mein Text wurde disqualifiziert.
Aber wenn ihr dann alle eure Federchen habt, dürft ihr meinen geistigen Erguss trotzdem lesen. So lange kann ich auch noch warten.
LG, Ana
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Zauberstift Honigkuchenpferd
Alter: 44 Beiträge: 389
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06.12.2012 10:38
von Zauberstift
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Papageien sind wohl beliebt diesmal . Wenn das mal nicht jemand geschrieben hat, der gerne mal eine Kerze anzündet. Lg
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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06.12.2012 13:03
von lady-in-black
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Moin,
tja ... also zunächst auf jeden Fall Anerkennung für deinen Mut, sich dem FFF zu stellen.
Nun zu deinem Text. Ähm. Ja. So ganz weiß ich nicht, worauf du eigentlich hinaus wolltest. Stellenweise recht wirr, unnötig aus- und abschweifend ... und dann dieser ganze unnötige Hitler-Kram inkl. "Nigger" und ein abgestochener Papagei am Ende.
Hättest wohl besser nur die Idee mit dem Gold im Titisee augegriffen ...
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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OrangeHair Leseratte
Alter: 53 Beiträge: 108 Wohnort: Wien
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06.12.2012 13:36
von OrangeHair
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In der Mitte hat mir die Geschichte am besten gefallen. Es hat etwas gedauert, bis ich drin war. Z.B. hätte ich früher erwähnt, wer Sabine ist, sie einfach so sprechen zu lassen fand ich irritierend.
Und der Schluss war zu vorhersehbar. Die Idee an sich find ich gut umgesetzt!
LG Orange
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5994 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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06.12.2012 20:07
von nebenfluss
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Ich wüsste nicht, dass Hitler einen Papagei gehabt hätte. Aber darauf kommt es hier auch nicht so an.
Der Protagonist ist mir etwas platt geraten. Außerdem wird er eher durch Kommentare eines auktorialen Erzählers definiert, nicht so sehr aus sich selbst heraus.
Die Geschichte liest sich recht flüssig, die Idee des Nazi-Papageis (von der Herkunft mal abgesehen) finde ich ganz originell. Die geforderte Mahlzeit ist immerhin soweit in den Plot eingebunden, dass das Messer als Tötungsinstrument eigentlich zum Schneiden der Tomaten dienen sollte.
Den Schluss fand ich schwach, der Tod des Papageis berührt mich ebenso wenig wie Siggi, der in sein Sandwich beisst.
LG
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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06.12.2012 21:17
von Jenni
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Dumdidumdidumdidam.
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Nordlicht Waldschrätin
Beiträge: 3761
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07.12.2012 01:45
von Nordlicht
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Interessante Verstrickung von political correctness, Alternativszene und billigem Effekt. Ich find's nicht so gelungen, es kommt für meinen Geschmack zu platt daher, wär vllt mit mehr Zeit anders aufbereitet gewesen. Sprachlich gut geschrieben und prima Einarbeitung der Essensvorgabe.
_________________ If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood |
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18344
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08.12.2012 11:48
von MosesBob
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Hallöchen!
Die Idee ist Weltklasse und gehört ganz klar in die Rubrik "Warum, verdammt, ist mir das nicht eingefallen?". Ich gebe sieben Federn. Ich weiß gar nicht, ob ich bisher schon mal sieben Federn bei diesem Wettbewerb vergeben habe. Ich glaube nicht. Jedenfalls hätte ich unheimlich gerne acht oder neun Federn vergeben, aber dafür fehlt mir der letzte Funke, der den tollen Witz und die tolle Komik in diesem Stück zum Feuerwerk macht. Schade finde ich auch, dass das Ende so plötzlich kommt: hier hätte Hitlers Papagei ruhig noch länger und unerbittlicher auf Siggis Nerven herumtrampeln können, so dass der Verstoß gegen seine inneren Prinzipien letztlich wirklich wie ein Totalausfall aller Schaltkreise aussieht. Aber was das Ende angeht, will ich die Klappe gar nicht so weit aufreißen, denn das Ende habe ich in meiner Geschichte wohl selbst in den Sand gesetzt.
Diese Geschichte ist einer meiner Favoriten. Ich denke zwar, dass der Witz noch pfiffiger und pointierter hätte inszeniert werden können, aber davon mal abgesehen grinse ich immer noch.
Beste Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Aiyra Wortedrechsler
Alter: 28 Beiträge: 76
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08.12.2012 20:59
von Aiyra
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Durchschnittlich geschrieben, hätte noch schärfer/stärker formuliert sein können.
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wunderhuhn Leseratte
Beiträge: 172
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09.12.2012 01:22
von wunderhuhn
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Ich hoffe, Siggi hat geschaut, ob auch die Margarine vegan ist? ^^ Da muss man nämlich wirklich aufpassen (sage ich aus Erfahrung…).
Siggis lässige Öko-Veganer-Haltung ist lustig und mal eine entspannende Abwechslung zu einem Protagonisten, der Problem XY mit sich selbst hat. Leider handelt er am Ende der Geschichte meiner Meinung nach vollkommen out-of-character, so dass ich mehr oder weniger dasaß und dachte: "Hö? Was'n das jetzt? Wie? Das ist das Ende? Nicht aus der Ruhe zu bringender Veganer killt zuvor noch für unschuldig gehaltenen Vogel, weil er ihn nach zwei Piepsern plötzlich nervt?" Das war in meinen Augen ein ziemlicher Absturz, der mich sehr rausgerissen hat.
Gerade die Einleitung mit Siggis Schwester hätte sich meines Erachtens total dafür angeboten, dass sie in der Geschichte noch einmal vorkommt; zum Beispiel, wie sie am Ende die Pfandleihe betritt und mit ungläubiger Miene sieht, wie ihr bekloppter Bruder sein Sandwich mit einem Vogel teilt und ihr letztendlich noch mehr Probleme bereitet hat, als wenn sie einfach an diesem Tag dageblieben wäre.
Das wären so meine Vorschläge, vielleicht magst du ja noch etwas daraus machen
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