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Leene Eselsohr
Beiträge: 448
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03.12.2012 01:00 Quidquid agis von Leene
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Zu Ratio!, Re Publica, schlich
Sinn, der Inhalte reich:
Ihn fand Cosa Nostra sogleich
Und forderte einen Pfand.
Zu Publicas [sic] dunkelster Stunde
Gebar die Nacht die Gedanken:
Wie flüchtige Schatten, sie wanken!
Sie gaben sich selbst als Pfand.
Zu satt, gibt man nichts. Und alles. Als Pfand.
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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03.12.2012 11:44
von Stimmgabel
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Hier wird irgendwie die Theamtik 'sizilianische Schutzgebür' mafiöser Gruppen verarbeitet - wobei ich nicht so recht erkenne, was hier nun die innere Aussage tatsächlich sein soll.
Auch die begrifflichen Wortspiele mit:
Zu Ratio!, Re Publica
Zu Publicas [sic]
Quidquid agis
erschließen sich mir nicht ???
"Sie gaben sich selbst als Pfand." / ... auch hier habe ich inhaltlich so meine Probleme, da es sich hierbei im eigentlichgen Sinne nur um ein erpresstes Gegenleistung handelt - und damit mMn der Inhalt 'Pfand' im eigentlichen Sinne adabsurdum geführt wird.
"Zu satt, gibt man nichts. Und alles. Als Pfand."
Diese Abschlusszeile erschließt sich mir überhaupt nicht, sorry / ... wer gibt hier zu satt nichts???
Die Sprachführung gefällt mir in seiner quasi assonanzischen Endreimung - wobei hierin mMn die doppelte Vorgabenerfüllung mit Wortanfang/Wortende nicht ganz so natürlich wirkt.
Grüße Stimmgabel
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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04.12.2012 23:17
von Zinna
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Wer etwas Latein kann (über Angler-L. hinaus) ist deutlich im Vorteil. Wie genau sind Online-Übersetzer..? Unter Zuhilfenahme dieser und meinem Bauchgefühl kommt mir dieses Gedicht wie eine lyrische Kurzfassung der (Euro)staaten-Finanzkrise vor. Oder stehe ich damit völlig auf dem falschen Dampfer?
Quidquid agis - Was auch immer Sie… (ich ) dachte…
Es greift Schillers Bürgschaft als Hintergrunduntermalung auf, klingt gut, ist aber in meinen Augen etwas anstrengend. Aber warum nicht? Sport ist schließlich auch gesund…
Durchdachte, interessante Umsetzung der Vorgaben.
LG Zinna
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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05.12.2012 15:51
von Dienstwerk
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Wie fast jeder weiß, habe ich von Lyrik null Ahnung (hab's ja beim letzten Pokapro versucht und wurde vorletzer, hihi) - aber ich bewerte der Fairness halber trotzdem.
Dabei konzentriere ich mich rein auf mein Bauchgefühl und gehe kräftig in mich. Auf die inhaltlichen Vorgaben gehe ich nicht ein, die wurden ja bereits geprüft. Ob mir der lyrische Text auch beim zweiten oder dritten Lesen vermag, etwas mitzuteilen oder ob die Buchstaben nur nach dem Prinzip der Schönheit ungewöhnlich kreativer Formulierungen aneinandergereiht wurden, hat selbstverständlich Einfluss auf meine vergebenen Federn. Ob sich was reimt oder nicht - nicht. Ich nutze die ganze Bandbreite von 1-9, aber erst, wenn ich alle Gedichte gelesen habe.
Zum vorliegenden Gedicht:
Zitat: | Zu Ratio!, Re Publica, schlich
Sinn, der Inhalte reich:
Ihn fand Cosa Nostra sogleich
Und forderte einen Pfand.
Zu Publicas [sic] dunkelster Stunde
Gebar die Nacht die Gedanken:
Wie flüchtige Schatten, sie wanken!
Sie gaben sich selbst als Pfand.
Zu satt, gibt man nichts. Und alles. Als Pfand. |
So, na nun müsste ich wissen, wer Publica ist. Wahrscheinlich oute ich mich als total dämlich, aber mir erschließt sich der Sinn nicht und von Latein habe ich auch keine Ahnung. Ratio, Re Publika. Die Mafia hat irgend einen Sinn erkannt und will Kohle, ok - soweit so gut. Die letzte Zeile begreife ich zwar auch nicht, aber sie gefällt mir. Die, die viel haben, geben vermeintlich nichts, für andere ist dieses Nichts jedoch alles, was sie besitzen. Ah, hab ich's vielleicht doch begriffen? Befederung erfolgt ganz zuletzt.
LG, Ana
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Beobachter Klammeraffe
Beiträge: 617
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05.12.2012 19:39
von Beobachter
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Nach einem anfänglichen, äußerst eloquenten Hä (!) las ich es noch mal und noch mal und siehe da: Langsam fiel der Groschen. Wie cool. Wie absolut cool. Du bekommst noch einen Extrabonus für den Zaunpfahl mit Schiller.
_________________ Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau |
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dürüm Wolf im Negligé
Alter: 46 Beiträge: 966 Wohnort: Cape Town
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06.12.2012 00:45 Re: Quidquid agis von dürüm
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Guy Incognito hat Folgendes geschrieben: | Zu Ratio!, Re Publica, schlich
Sinn, der Inhalte reich:
Ihn fand Cosa Nostra sogleich
Und forderte einen Pfand.
Zu Publicas [sic] dunkelster Stunde
Gebar die Nacht die Gedanken:
Wie flüchtige Schatten, sie wanken!
Sie gaben sich selbst als Pfand.
Zu satt, gibt man nichts. Und alles. Als Pfand. |
Wow. Ein lateinisches Zitat als Titel ... was auch immer Du tust ...
Und dann eine Mischung aus römischer Geschichte "res publica" und Mafia (cosa nostra), Pfand ist ja wohl euphemistisch als Schutzgeld zu verstehen, oder? Ratio und Sinn, reich = attraktiv für die Mafia?
Das [sic] bezieht sich auf die falsche Form von Publicas? Die Öffentlichkeit und ihre dunkelste Stunde, das kann alles bedeuten, ich denke zuerst an Korruption, wankende Gedanken würden mir da gut rein passen.
Und dann der letzte Satz. Darüber könnte ich lange philosophieren. Was bedeutet "alles oder nichts"? Und was könnte ein Pfand sein von jemandem, der alles hat.
Noch nicht alles verstanden, aber gerne gelesen. Und ich werde weiter daran herumklamüsern.
Oberes Drittel.
Gruß
Kerem
_________________ Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.
(Oscar Wilde)
Der Willige wird vom Schicksal geführt. Der Störrische geschleift.
(Seneca) |
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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06.12.2012 02:02
von Dienstwerk
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Meine Befederung in der Lyrik im Überblick:
0x 1
2x 2
5x 3
2x 4
1x 5
1x 6
2x 7
0x 8
1x 9
LG, Ana
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MrPink Lyromane
Alter: 53 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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07.12.2012 11:27
von MrPink
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Nicht schlecht geschrieben, inhaltlich erreicht mich da leider nichts.
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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08.12.2012 05:32
von Nihil
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→ „Zu satt gibt man nichts. Und alles. Als Pfand.“
Das ist das Epitom der semantischen Intransparenz. ;) Leider muss ich sagen, bin ich
selbst nach längerer Recherche und mehrmaligem Lesen nicht darauf gekommen, was
du uns mit diesem Gedicht mitteilen möchtest. Es geht schon mit Re Publica los, bei
dem ich nicht weiß, ob du auf Cicero anspielen willst oder was du damit vorhast. Zur
Philosophie gesellt sich dann die italienische Mafia mit der Casa Nostra, die den inhalts-
reichen Sinn fand. Warum du das [sic] verwendest, weißt wohl nur du. Ebenso, warum
die flüchtig wankenden Schatten sich selbst als Pfand gaben. In der zweiten Strophe fühle
ich mich an Goya erinnert, aber bei dem geht’s um Ungeheuer und nicht um Gedanken.
Was ich also zu bemängeln habe, ist, dass du dich nicht ausreichend klar ausdrücken
kannst. Wenn ich selbst nach längerer Arbeit nicht weißt, was da eigentlich vor mir auf
dem Bildschirm flimmert und ich so gar keinen Anhaltspunkt habe, frustriert mich das.
Und das ist auch nicht nötig. Ich meine, nicht jedes Gedicht muss meiner Meinung nach
semantisch zu entschlüsseln sein, aber dann sollte interessante Sprache oder Ähnliches
geboten werden, die einen auf andere Weise berühren kann.
Aber was auch immer du tust, irgendjemand hat immer was zu meckern. Vielleicht
beim nächsten Mal weniger Latein. Zu einer durchschnittlichen Bewertung reicht
mir das aber nicht mehr.
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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08.12.2012 12:51
von crim
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Dieses Gedicht will mit mir sogleich in eine abstrakte Verstandesebene. Zu Ratio. Vernunft. Zu Latein, alten Römern, zum Staate. Im Schlussvers, dann der Verdacht, es geht um das Scheitern dieses Reiches, altrömische Dekadenz, zu satt. In der zweiten Strophe lese ich Publicas als Volk, des Volkes dunkelste Stunde. Im ersten hängt mir das Cosa Nostra als zu modern im Gedicht, aber vielleicht kenne ich auch nur die eigentliche Herkunft dieser heutzutage für die Mafia gebräuchlichen Bezeichnung nicht. Ich kann und will nicht ausklammern, dass mich dieses Gedicht emotional völlig unberührt lässt, auch wenn das geplant war. Ich hoffe, ich tue diesem Gedicht nicht unrecht, wenn ich nur vier Federn gebe.
LG Crim
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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08.12.2012 22:52
von Nina
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Quidquid agis
Da hör ich die Pferde traben, wenn ich dieses Gedicht lese. Sehe Männer mit Schildern vor ihren Körpern. Irgendwo streunt Nero auch herum. Sag mal – muss es nicht „res publica“ heißen? Ich kann dem nicht ganz folgen hier, aber ich sehe schon, dass hier eine kleine Geschichte erzählt wird. Leider nicht in meiner Sprache. Aber ich sehe dennoch (zumindest teilweise) Bilder und Figuren. Die Schlusszeile gefällt mir sehr. Was bedeutet der Titel? Kann ich mit meinen lange-her-Lateinkenntnissen dennoch nicht übersetzen.
Bewertung gibt’s im nächsten Durchgang. Erstmal alle Gedichte lesen.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
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09.12.2012 08:44
von gold
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hallo Guy,
da mir der Durchblick fehlt, kann ich keine Bewertung geben.
Sorry!
Lg Gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3913 Wohnort: wien
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11.12.2012 13:19
von lupus
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Yep!!
formal zunächst einmal wahnsinnig gut, durch die Einhaltung beider (Anfangs- und End-Vorgaben)
saumäßig cooler Rhythmus
bedrohliches Stakkato
aber: DAS Pfand (is aber wurscht)
kurzer Versuch, zu verstehen:
S1
zu Ratio ... Vernunft, Aufklärung, Anfang 19.Jhd (auch das quidquid agis lässt darauf schließen)
Re (s) Publica ... Republik, Nationalstaatenentstehung, das 're' als zurück zu lesen??
Cosa (Res) Nostra ... Mafia ... soll da eine Analogie zwischen Mafia und (National)Staat hergestellt werden .. spannende Idee
S2
unklar .. wer gibt sich als Pfand?
die Publica gab die Vernunft auf .. anti-aufklärerische Tendenzen in der Gesellschaft
==>
man gibt nichts (nicht der Mensch/das Individuum steht im Mittelpunkt, sondern Materielles)
und deshalb gibt man alles (auf? ... sich selbst? ... Ideale? .. man verliert(!) alles .. sich selbst?)
kann da völlig daneben liegen, klarer Weise ... aber so hab ichs gelesen .. so gefällt es mir
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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Gast
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13.12.2012 23:35
von Gast
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Hier tut es besonders weh, dass ich nicht mehr kommentieren kann, dieses Gedicht ist mein Favorit.
Doch nicht so frei, die Gedanken.
Lorraine
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femme-fatale233 Füßchen
Alter: 31 Beiträge: 1913 Wohnort: München
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14.12.2012 13:17
von femme-fatale233
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Ich muss sagen, das hier ist ein Text, mit dem ich sehr wenig anfangen kann. Wahrscheinlich ist er gut und ich verkenne das, aber irgendwie erschließt sich mir hier weder logisch noch vom Herzen her etwas. Schade. So werde ich wohl eine mittelmäßige Bewertung geben.
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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14.12.2012 17:14
von adelbo
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Hallo Inko/a
Ein sehr "Sinn" reiches Gedicht.
So ganz bin ich noch nicht hinter den Sinn gekommen, vor allem die Gedanken, in dunkler Nacht geboren, die wanken und sich selber als Pfand geben. Muss ich noch mal drüber nach denken.
Zu satt gibt man nichts. Und alles. Würde hier ein oder stehen, hätte ich kein Problem damit, aber so.
Freundliche Grüße
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2832
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R 14.12.2012 17:34
von Rübenach
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Auf Grund akuter Zeitknappheit leider nur eine stichpunktartige Bewertung
Bürgschaft, die zweite. Da, wo es reimt holpert es auch. Ich frage mich, was die Cosa Nostra im alten Rom macht. Auch nach dem fünften, sechsten Lesen bleibt ein Achselzucken. Ich hätte es besser gefunden, wenn du den Schillerschen Rhythmus genauer kopiert und auf das Wort Pfand komplett verzichtet hättest.
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Schmierfink Lyroholiker
Alter: 34 Beiträge: 1172
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14.12.2012 18:29
von Schmierfink
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Ich begrüße dich mit Freude,
hm, schwierig, durchaus interessant, aber schließt sich mir auch nicht ganz auf. Ist ja eher ne philosophische Metapher, unsere Sache fand den inhaltreichen Sinn, der zur Vernunft schlich und die Republik ist auch dabei?
Publicas? Ein Witz auf die Republik, die von der öffentlichen Meinung und Presse geleitet ist?
Am Ende bin ich etwas ratlos, nicht ganz meines.
lg
Schmierfink
_________________ "Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
Heinrich Heine
"Ich gebe Zeichen von mir, Signale . . . Ich schreie aus Angst, ich singe im Dschungel der Unsagbarkeiten"
Max Frisch
"Die Leute gehen ins Feuer, wenn's von einer brennenden Punschbowle kommt!"
Georg Büchner |
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Leene Eselsohr
Beiträge: 448
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15.12.2012 21:55
von Leene
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„Ich habe an einem Schreibwettbewerb teilgenommen“, sage ich zum Mann. „Im Forum.“
„Und?“, fragt der. Von dem Laptop auf seinen Knien sieht er nicht auf.
„Neunte von vierzehn.“ Vielleicht kann ich ein bisschen Mitleid erwarten?
„Nicht gut, hm?“ Er trinkt noch einen Schluck Wein. OK, da ist nichts mit Mitleid. Ich stelle mich der Angelegenheit also alleine.
Stimmgabel erschließt sich der Text nicht. Dabei hatte ich wirklich auf ihn gehofft! Er schreibt selber gerne zwischen den Zeilen; leider findet er den Zwischentext bei mir nicht. Aber dann, ein Lichtblick? „Die Sprachführung gefällt mir in seiner quasi assonanzischen Endreimung“, sagt er. Ich habe zwar keine Ahnung, was das ist, und duden.de gibt zu „assonant“ auch nix her, aber es klingt gut. Irgendwas gefällt! Ich bin gestärkt für den nächsten Kommentar.
Zinna findet mein Gedicht interessant. – Ich habe mal den Teil einer Reise als Busreise gemacht. Das war auch interessant. Mit dem Bus und zig anderen Leuten direkt zur Attraktion, keine Umwege, keine Unfälle. Eine Stunde freier Auslauf, und danach sammeln sich alle wieder an Bus „B“. Das „B“ klingt wie „Bäh“. Abends gemeinsames Buffet, und am nächsten Tag kotzt der halbe Bus. Danach habe ich mir geschworen, nie mehr in Gruppen zu reisen. – Puh. Interessant.
Dienstwerk, die Liebe, sie kommentiert so umsichtig, aber ich fürchte, es war trotzdem nicht ihr Text.
Beobachter hingegen findet den Text cool. Sogar „absolut cool“. Ich habe zwar keine Ahnung warum, weil sie das leider nicht scheibt, aber das klingt gut. Darauf trinke ich erst mal einen Schluck Wein.
Dürüm, der Forumslieblingsdürüm, mag den Titel. Es gibt zwar jetzt viel an meinem Gedicht, was ich inzwischen doof finde, aber der Titel zur Idee, der gefällt mir immer noch. High five! Entspannt lehne ich mich ins Sofa zurück. Was schreibt er sonst noch, der dürüm?
„Das [sic] bezieht sich auf die falsche Form von Publicas?“
Ja. Weil ich das mehrdeutig meine, mich nicht mehr nur alleine auf „den Staat“ beziehen will, sondern (zusätzlich) die Idee der Prostitution einbinden möchte. Und die Schreibweise, äh, eingedeutscht, sozusagen. Ich beschließe, dass dürüm ab heute auch mein Forumslieblingsdürüm ist.
MrPink findet’s „nicht schlecht geschrieben“, allerdings erreicht ihn leider nix.
Nihil sagt: „Das ist das Epitom der semantischen Intransparenz.“
Ich googele Epitom.
„Als Epitome (bzw. lat. auch Epitoma, griech. ἐπιτομή, altgr. Aussprache epitomé, „Abriss, Auszug, Ausschnitt“) wird ein antikes Werk bezeichnet, das einen kurzen Auszug aus einem umfangreicheren Werk darstellt.“ Sagt Wikipedia. Jetzt bin ich verunsichert. Ich habe doch keinen Auszug aus einem umfangreichen Werk zum Wettbewerb eingereicht? Mein gesamtes Hirnschmalz von zwei Stunden steckt in diesem Gedicht, mehr Werk war da wirklich nicht drin!
„Daneben kann die Epitome auch eine andere Literaturgattung bezeichnen, die im Lateinischen in der Regel als Breviarium bezeichnet wird, womit knappe lateinische Geschichtswerke gemeint sind. Diese stellen keinen Auszug dar, es handelt sich dabei vielmehr um kurzgefasste, eigenständige Werke.“
Oh, das passt schon besser. Epitome, ein kurzes, lateinisches Werk. (Ich verdränge jede Assoziation zu Epidemiologie.) Ich habe eine Epitome geschrieben. Das klingt gut. Nihils weitere kritischen Anmerkungen überfliege ich gelassen. Bis zum Schluss, der macht mich doch stutzig: „Vielleicht beim nächsten Mal weniger Latein.“ Er meint doch wohl nicht …?
Crim, einer meiner Lieblingsautoren im Forum! Jetzt bin ich gespannt. Ob er’s wohl mag? – Ne. Leider nicht. Aber er geht mit mir in eine abstrakte Verstandsebene. Ob das wohl gut ist? Ich trinke noch einen Schluck Wein. (Das betäubt den Verstand.)
Nina guckt auf die Grammatik. Res publica ist der Nominativ, ja! Hier ist aber der „Sinn“ im Nominativ. Ich gebe zu, das Ausrufezeichen ist verwirrend. Sorry! Es ist einer zumindest geplanten Doppeldeutigkeit geschuldet, Staat und Vernunft, und eine Exklamation wollte ich auch unterbringen, als rhetorisches Mittel sozusagen, aber in Summe schadet die künstlerische Freiheit wohl dem „Sinn“. In jeder Hinsicht. Sinn und Wahrheit? In vino veritas. Ich trinke noch einen Schluck Wein.
Gold wertet gar nicht. Vielleicht ist das gut für mich? Die Kugel sieht hart aus.
Aber lupus! Der Wolfsmann. Weicher Gang, scharfe Zähne. Der findet’s gar nicht so schlecht. Prost, Leene! Und der will´s wirklich wissen, was ich mir gedacht habe. Die Nockerl-Suppe von eben wärmt mich von innen. Oder ist das Freude? Ob ich meine Gedankengänge verraten soll? Aber nachher denkt er sich, ach, ist ja fad. Das wäre ja doof. Ich überlege noch … doch dann sehe ich Lorraine.
Lorraine. La reine des mots magnifiques. Ihr Favorit sei es, mein Gedichtchen, sagt sie. Und: „Doch nicht so frei, die Gedanken.“ Das haut mich um, echt.
„Alles OK, Schatz?“, fragt der Mann.
Ich erwache langsam aus der Forumswelt. „Ja. Alles super.“
Der Mann mustert mich mit hochgezogenen Augenbrauen. „Warum grinst du so?“
Die Gedanken sind frei. Ich kichere. „Ich freue mich über einen Kommentar hier.“
Jetzt grinst er auch, und seine Augen werden ganz weich dabei.
Lorraine, ja.
Was, wenn wir sie aufgeben, hergeben, unsere Gedanken und Ideen? Den Sinn. Die (Meinungs-) Freiheit.
Femme-fatale kann nichts anfangen mit dem Text, was sehr schade ist, natürlich.
Rübenach zuckt die Achseln und findet eine Schwachstelle: Ja, das Schillersche Versmaß ist nicht durchgehalten.
Schmierfink, der hat eh noch was bei mir gut. Ein Witz auf die Republik sei das, sagt er. Das passt eigentlich, befinde ich. Ich gieße mir etwas Wein nach.
„Was schreibst du eigentlich so viel?“, will der Mann wissen.
„Ich bedanke mich. Für die Kommentare.“
…
Danke, euch allen. Es hat, wieder mal, sehr viel Spaß gemacht. Glückwunsch an alle Gewinner! Und Entschuldigung an diejenigen Lyriker, die ich aus Zeitgründen nicht mehr kommentiert habe.
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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15.12.2012 22:11
von Nihil
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Zitat: | Nihil sagt: „Das ist das Epitom der semantischen Intransparenz.“
Ich googele Epitom. |
Jetzt hast wiederum du mich verwirrt. Ich kenne Epitom als „Verkörperung, Inbegriff“. Hat sich sicher von der ursprünglichen literarischen Bedeutung noch weiterentwickelt. Hab's auch gegooglet und ist zum Glück kein Anglizismus, sondern das gibts auch so im Deutschen. Freut mich aber, wenn ich dich kurzzeitig zurückverwirren konnte.
Kannst du denn ein, zwei Worte zum Inhalt sagen? Denn offensichtlich gab es ja auch Kritiker, die das Gedicht überschwänglich gelobt haben. Und bis zum heutigen Tag dachte ich, ich wäre auch nicht ganz doof.
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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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15.12.2012 22:14
von Zinna
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Hallo Leene,
ich finde dein Gedicht wirklich interessant, im Sinne von Interesse geweckt.
Ich habe aber auch geschrieben, welche Gedanken mir dein Gedicht andeutet. Sind sie so weit daneben, weil du es gar nicht erwähnst?
LG
Zinna
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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Beobachter Klammeraffe
Beiträge: 617
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16.12.2012 10:16
von Beobachter
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Warum fand ich den Text saucool?
Okay, was auch immer ich sage, ich habe hier meinen Anwalt neben mir sitzen, ja? Ich bin also abgesichert!
Dein Gedicht hat mich berührt. Das schaffen nicht viele, weil ich ohnehin mit Lyrik nichts anfangen kann. Es muss entweder so eine einfache Sprache sein, dass ich sofort begreife, oder es muss mein Interesse wecken.
Interesse wecken, check.
Dann hast du mich zum Nachdenken gebracht. Ich meine nicht so in dem Sinne von "Was hat sich der Dichter dabei gedacht?", wie es schon in der Schule gefordert wurde. (Zu Goethes Osterspaziergang hatte ich mal geschrieben, dass er wahrscheinlich Geld gebraucht hat, aber da ich es mit ca. sieben voll beschriebenen Seiten begründet hatte und meine Lehrerin das ganz offensichtlich nicht lesen wollte, gab sie mir trotzdem eine 1. Ins westdeutsche System übersetzt: 15 Punkte.)
Nachdenklichkeit, check.
Und jetzt kommt das, was ich wirklich, wirklich saucool finde. Du hast mir Raum für Interpretationen gegeben. Ich habe in deinem Text nicht nur die Geschichte des alten Roms gefunden, sondern auch alles, was in letzter Zeit hier in Europa passierte. Ob das deine Intention war oder nicht, spielt für mich keine Rolle. Ich mag das, mir gefällt das.
Interpretationsspielraum, check.
Mehr kann ich von einem Gedicht nicht verlangen.
_________________ Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau |
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