18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Profession Schriftsteller (Leid und Lust)
Wann ist ein Erfolg ein Erfolg

 
 
Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7306
Wohnort: NBY



Beitrag28.11.2012 23:39
Wann ist ein Erfolg ein Erfolg
von BlueNote
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

DSFo-Autoren rümpfen (wenn man die Beiträge so liest) über BoD (oder den Zuschussverlagen) ziemlich die Nase. Wenn man bei einem Kleinverlag untergekommen ist, bekommt man im Gegensatz dazu wenigstens ein Lektorat, die Covergestaltung und ein kleines Honorar geboten (heißt es). Bei BoD wird man normalerweise sehr wenige Bücher verkaufen. Doch bei einem Kleinverlag mit einer Auflage von 500 Büchern etwa, wird dies wahrscheinlich auch nicht viel anders laufen, denn die Verlage tun ja nichts für den Verkauf des Buches (so weit ich das mitbekommen habe). Es würden also auch in diesem Falle sehr wenige Bücher verkauft werden. Was passiert dann mit den restlichen, unverkauften Büchern? Wieviele verkaufte Bücher seht ihr als (persönlichen) Erfolg an? Wovon hier viele Autoren träumen (bei irgend einem Verlag veröffentlicht zu werden), sehe ich bei einer mir bekannten Autorin immer noch als Misserfolg an, weil niemand ihr Buch kauft, obwohl es jetzt gedruckt ist. Das Buch ist allerdings keine Fast-Food-Lektüre, sondern was anspruchsvolleres. Wahrscheinlich sind von daher die Verkaufszahlen schon geringer. Ab wieviel verkauften Büchern seid ihr denn zufrieden?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Theresa87
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 527
Wohnort: bei Berlin


Beitrag28.11.2012 23:44

von Theresa87
Antworten mit Zitat

Verkaufszahlenmäßig bin ich zufrieden (vielleicht, aus heutiger Sicht zumindest Laughing ), wenn ich die schwarzen Zahlen erreiche und jeden Monat ein bisschen was reinkommt.

Persönlich freue ich mich über jeden glücklichen Leser und werte das als Erfolg. Ich weiß, dass vor allem mein Kinderbuch viele Fans hat, das macht mich glücklich und stolz und zeigt mir, dass ich zumindest nicht alles gänzlich falsch machen kann wink


_________________
Sprache ist mehr als nur Worte, Sprache ist Magie.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7306
Wohnort: NBY



Beitrag28.11.2012 23:47

von BlueNote
pdf-Datei Antworten mit Zitat

In welcher Größenordnung von verkauften Büchern befinden wir uns dann ungefähr, wenn die Zufriedenheit langsam anfängt, bzw. die Zahlen schwarz werden? Was sind in diesem Zusammenhang "schwarze Zahlen". Man hatte ja keine Kosten, sondern nur jede Menge Mühe.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Seitenschneider
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 324



Beitrag29.11.2012 00:28

von Seitenschneider
Antworten mit Zitat

Kann man das denn so sagen? Die meisten haben unterschiedlich viel investiert.

Also ein Erfolg wäre es für mich,wenn meine persönlichen Ziele erreicht wurden und das hängt auch ein wenig vom Genre und der Vermarktungsmöglichkeit des Verlags ab.

Meine Space Opera ist zum Beispiel nicht Massentauglich.
In dem Genre braucht man auch nicht groß kalkulieren oder träumen.
Selbst namhafte Science Fiction Autoren sind hier sehr realistisch und bescheiden.

Durch meinen Beruf, kann ich aber sehr entspannt schreiben ohne mich unter finanziellen Druck setzen zu müssen. Für mich ist das bereits ein Erfolg.

Ich könnte mir nicht vorstellen,meine Freiheiten beim schreiben aufzugeben.
Viele Verträge in denen 1-2 Bücher pro Jahr erwartet werden mit Vorschuß
wären zwar in Ordnung,aber ich möchte mich nicht verbiegen , nur um über die Runden zu kommen.
Dann müsste man schon 100.000 Bücher oder mehr verkaufen.

Vielleicht wäre das ein Erfolg,davon leben zu können. Und selbst dann wäre es finanziell immer noch ein sehr bescheidenes Leben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen
suntime
Geschlecht:männlichEselsohr
S


Beiträge: 433



S
Beitrag29.11.2012 01:11

von suntime
Antworten mit Zitat

Hallo BlueNote!

Deine Frage hat Tiefgang. Du unterstellst allerdings irgendwie, dass alle, die ihre Story bei BoD oder diversen Kleinverlagen unter die Haube gebracht haben, kaum Bücher verkaufen, weil: Keine Werbung gemacht wird. So lese ich es in deinem Posting zumindest indirekt heraus.

Der Umkehrschluss würde bedeuten, dass im Wesentlichen nur Bücher verkauft werden, für die kräftig Werbung gemacht wird. Na ja, keine Frage, Werbung lässt die Verkaufszahlen steigen, doch ist das der wahre Grund, weshalb Bücher verkauft werden, wohl eher nicht.

Den Tiefgang deiner Aussage sehe ich aber darin, dass man sich fragen muss, weshalb man unbedingt bei einem großen Verlag anheuern sollte, und weshalb so viele die Nase rümpfen, wenn jemand nicht beim Topverlag gelandet ist?

Ich wage mal provozierend die Ansicht, dass eine gehörige Portion Eingebildetsein dahinterstecken könnte. Klar kommen jetzt sofort die Klassiker: Werbung, gutes Lektorat, Coverdesign vom Feinsten, ... und natürlich die Einsicht, dass es auch 2-3 Ausnahmen geben kann.

Ist es vielleicht auch typisch Deutsch, nur jemand der bei den Toplevel-Verlagen ist, zählt auch etwas? DIE haben mich genommen! Jetzt bin ich wer!

Ebenso wie in den ersten Tagen, als das eBook zur Welt kam, als nur jemand zählte, der sein Geschreibsel auf echtem Papier präsentieren konnte.

Ich weiß, ich pralle hier wahrscheinlich frontal mit der Mehrheit des Forums zusammen, aber die Zeit geht weiter, alles verändert sich, so schnell, das manche es gar nicht richtig mitbekommen.Es gibt eben jetzt die Möglichkeiten der im Eigenverlag selbst produzierten eBooks. Es gibt eine Konzentration der Großen und es gibt ein Menge an Kleinverlagen, die auch in letzter Zeit neu entstanden sind und die neue Wege gehen, sich spezialisieren, ..., die auch den Papierliebhabern gute Perspektiven bieten können, auch wenn die Erstauflage nicht 20.000 oder mehr ist.

Warum also die Nase rümpfen, wenn jemand nicht bei einem großen Verlag ist?

Tja und Erfolg ist relativ. Die einen freuen sich einfach nur, dass überhaupt jemand ihr Buch gekauft hat und vielleicht sogar eine Reaktion eines Lesers erhalten haben. Für die anderen fängt Erfolg erst an, wenn sie in den Top Ten des Spiegels erscheinen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Theresa87
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 527
Wohnort: bei Berlin


Beitrag29.11.2012 01:18

von Theresa87
Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
In welcher Größenordnung von verkauften Büchern befinden wir uns dann ungefähr, wenn die Zufriedenheit langsam anfängt, bzw. die Zahlen schwarz werden? Was sind in diesem Zusammenhang "schwarze Zahlen". Man hatte ja keine Kosten, sondern nur jede Menge Mühe.


BlueNote, ich hatte für meine Bücher bereits Ausgaben im unteren vierstelligen Bereich (Illustrationen, Cover, Werbung, Werbeexemplare, ... für Lektorat und Korrektorat zum Glück nicht, da ich selber professionelle Lektorin bin und Unterstützung von zwei wunderbaren und sehr kritischen Test- / Korrekturlesern habe). "Schwarze Zahlen" sind es für mich also, sobald meine Einnahmen zumindest die Ausgaben komplett gedeckt haben und die große schwarze Null unten rauskommt.

Da ich an meinen Büchern unterschiedlich viel verdiene (je nach Verkaufspreis und Medium), lässt sich das schlecht an einer bestimmten Anzahl festmachen, vor allem, da weitere Ausgaben dazukommen werden. Schließlich höre ich nicht plötzlich auf zu schreiben und zu veröffentlichen wink


_________________
Sprache ist mehr als nur Worte, Sprache ist Magie.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3755



Beitrag29.11.2012 01:20

von Nordlicht
Antworten mit Zitat

Gilt das nicht für alles Verlegte, egal ob Klein- oder Großverlag oder Self-publishing? Die Arbeit, was das Schreiben anbelangt, ist doch dieselbe.

Für mich würden $5.000.- im Jahr als Erfolg im Sinne von "na ja, ganz akzeptabel" gelten. Zwischen $5.000 bis $10.000 in einem Jahr wär für mich was, mit dem ich äußerst zufrieden und auf das ich stolz wäre.
Und alles jenseits von $10.000.- wäre so affenartig viel, dass ich hier dann auch nur noch in der dritten Person von mir sprechen würde, so wie derSibirier dereinst Pfiffig Blinzeln Weil dann wär ich steinreich.

Die Zahlen richten zum Einen nach meinem eher bescheidenen Lebensbedarf, zum Andern im Vergleich zu dem, was ich mit meiner Kolumne, der Zeitungsgott hab sie selig, verdient hab. In einen Roman investier ich etwas mehr Zeit pro Wort, hab aber ungleich mehr Spaß beim Schreiben als bei Artikeln. Insofern ist der net benefit für mich beim Roman größer, selbst wenn ich pro Wort an Artikeln wohl immer mehr verdienen würde (seh mich jetzt nicht unbedingt als den nächsten Stern auf der Bestsellerliste). Und ich hoffe weiterhin auf einen Großverlag.


_________________
If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6367
Wohnort: USA
DSFo-Sponsor


Beitrag29.11.2012 01:40

von Murmel
Antworten mit Zitat

Ich sehe ein Buch als Erfolg an, wenn annähernd die Auflage verkauft werden kann.

Eine einfache, aber für mich wirksame Formel.


_________________
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
G

Alter: 38
Beiträge: 674



G
Beitrag29.11.2012 01:56

von G.T.
Antworten mit Zitat

@ Murmel: Dito. Ist bei BoD-Publikationen natürlich schwer einzuschätzen.  Rolling Eyes Aber für Auflagen eine gute Richtlinie. Das zeigt ja auch, dass die Erwartungen des Verlages erreicht wurden.
Wenn von einer 100.000-Auflage 3.000 Exemplare weggehen, ist das nicht schön. Wenn von einer 3.000-Auflage 2.900 Exemplare weggehen, hat der Autor Grund sich zu freuen.
Das Verhältnis macht's. Und ich glaube, selbst wenn ein Erfolgsautor weiß, dass eine fünfstellige Verkaufszahl im Gegensatz zu anderen Publikationen klasse ist, wird er sich nicht gut fühlen, wenn eine viel höhere Auflage gedruckt wurde.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gast







Beitrag29.11.2012 11:44

von Gast
Antworten mit Zitat

schöne frage.
indifferente antwort.

- als ich beschloss, einen roman zu versuchen fand ich, ein schöner erfolg wäre, wenn ich ihn rund bekäme.
- als er rund war, dachte ich: wäre nett, wenn wenigstens ein profi ihn gelungen fände.
- als ich nach 5 bewerbungen 3 angebote von agenturen hatte, dachte ich: boah, das wird der hammer, ich will mindestens 100.000 verkaufen.
- als die ersten absagen der großen verlage kamen, verkrümelte sich mein anspruch wieder in den keller und ich dachte: scheißegal, hautsache irgendeiner druckt 3000 stück
- im moment bin ich gespannt wie ein flitzebogen und frage mich, ob die honorare überhaupt den (sehr ordentlichen) vorschuss übersteigen werden. verlag sagt, das ding hat hohes potenzial und schreibt z.b. in der vorschau für den handel worte wie "bestsellerliste".
- was zum teufel soll ich jetzt sagen, was ein erfolg wäre? 5000 Bücher? 10.000? 20.000?
- mein bauch sagt mir nur eines: ich hab schlicht keine ahnung!
- alles in allem denke ich: ein erfolg wäre es, wenn der verlag kommt und sagt: cool, das machen wir noch mal, schreibst du uns noch eins?
Nach oben
Rheinsberg
Geschlecht:weiblichécrivaine émigrée

Alter: 64
Beiträge: 2251
NaNoWriMo: 35000
Wohnort: Amman
Bronzenes Messer


Beitrag29.11.2012 11:59

von Rheinsberg
Antworten mit Zitat

LeiLas Antwort gefällt mir.
Murmels auch.
Ansonsten geht es mir ähnlich wie Nordlicht: da meine Ansprüche bescheiden sind, wären 5-6000 € im Jahr für mich Erfolg. Alles darüber hinaus, Luxus.

Vom Finanziellen abgesehen: es gibt ein oder zwei Verkaufsstellen, wenn die mein Lieblingsmanuskript, wenn es in Buchform vorliegt (egal ob Verlag oder PoD oder was auch immer), in ihr online-Sortiment nehmen würden, wäre das für mich ein besonderer Erfolg.

Was die Publikationsform angeht, sehe ich es langsam etwas wie suntime: die Dinge ändern sich, wenn auch in Deutschland etwas langsamer als anderswo. Mir wäre es lieb, über einen Verlag veröffentlichen zu können, weil es mir einiges Kopfzerbrechen über ganz praktische Dinge ersparen würde - aber wenn das nix wird, werde ich sicherlich über Alternativen nachdenken. Vorausgesetzt, ich bin von dem, was ich geschrieben habe, ausreichend überzeugt.


_________________
"Write what should not be forgotten…" Isabel Allende

"Books are written with blood, tears, laughter and kisses. " - Isabel Allende

"Die größte Gefahr ist die Selbstzensur. Dass ich Texte zu bestimmten Themen gar nicht schreibe, weil ich ahnen kann, welche Reaktionen sie hervorrufen." - Ingrid Brodnig
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen Skype Name
Funnu
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 37
Beiträge: 78
Wohnort: Essen


Beitrag29.11.2012 12:15

von Funnu
Antworten mit Zitat

Huhu,
ich denke, wie schon von einigen angedeutet, ist Erfolg subjektiv. Jeder Autor geht mit anderen Erwartungen an sein Werk bzw. versucht sich als Autor mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Möchte er eine Geschichte erzählen, möchte er Geld verdienen, möchte er berühmt werden?
Je nachdem wie zufrieden er selbst mit dem Werk ist, steigen die Erwartungen an den Erfolg. Wenn der sich einstellt, stiegert es sich wahrscheinlich zum nächsten Werk erneut usw.

Es sind natürlich auch die Autorinnen angesprochen. Liebe Grüße an die Damen auf diesem Weg.  Wink

@LeiLa: auch ich mag deinen Beitrag. Halt uns doch auf dem Laufenden wie es gelaufen ist. Ich drücke beide Daumen, sofern ich sie in den Schreibpausen entbehren kann.  Daumen hoch

LG


_________________
"Sobald man einer Sache Meister geworden ist, soll man in einer anderen Schüler werden"
Gerhart Hauptmann
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
hexsaa
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 56
Beiträge: 1826
Wohnort: im Schneckenhaus
Ei 6 Extrem Süßes!


Beitrag29.11.2012 13:15

von hexsaa
Antworten mit Zitat

Ich denke, die Erwartungen steigen mit den Erfolgen. Am Anfang ist man froh, wenn sich ein paar hundert Bücher verkaufen. Hat man, wie zuvor schon gesagt wurde, eine bestimmte Auflagenzahl, freut man sich, wenn diese verkauft wird.
Schafft man den Sprung zu einem Großverlag, werden mehr und mehr Bücher verkauft, hat man vielleicht sogar schon eine kleine Fangemeinde, dann wird das, was man anfangs als Erfolg angesehen hat, plötzlich ein Misserfolg.

Was das Finanzielle angeht, gehe ich konform mit Nordlicht. Ein regelmäßiger Zuverdienst von 3000 bis 5000 Euro im Jahr ist eine tolle Sache.
Mehr wäre unglaublich toll.

LG
hexsaa


_________________
Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sleepless_lives
Geschlecht:männlichSchall und Wahn

Administrator
Alter: 58
Beiträge: 6479
Wohnort: München
DSFo-Sponsor Pokapro und Lezepo 2014
Pokapro VI Weltrettung in Gold


Beitrag29.11.2012 16:34

von sleepless_lives
Antworten mit Zitat

Interessant. Keiner sagt, gute Kritiken wären ein Erfolg. Oder die Anerkennung durch einen Literaturpreis. Kaum einer sagt, die Leser anzusprechen, in welcher Weise auch immer, ihnen etwas zu geben, das sie sonst nicht hätten. Dass sie das Buch weglegen am Ende und sich erst mal eine Weile auf den Küchenstuhl setzen müssen und nichts tun. Aus dem Fenster schauen. Reaktionen in Form von Leserbriefen zu bekommen. Im Theater hatten wir manchmal ausverkaufte Vorstellungen und manchmal waren nur fünf Leute da. Egal. Wie sie reagiert haben, mit welchem Blick sie aus der Vorstellung gegangen sind, das war wichtig. Eines der Stücke, Schreiben und alle Aufführungen, hat sich schon gelohnt, weil in einer Vorstellung eine (mir nicht bekannte) Freundin einer der Schauspielerinnen gelacht hat, ob wohl sie gerade in einer tiefen Depression steckte. Das sehe ich als Erfolg an.

Wer seine Leser nur als Käufer sieht ... na ja.


_________________
Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
kskreativ
Geschlecht:weiblichMärchenerzähler
K

Alter: 59
Beiträge: 2232
Wohnort: Ezy sur Eure, France


K
Beitrag29.11.2012 16:40

von kskreativ
Antworten mit Zitat

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Interessant. Keiner sagt, gute Kritiken wären ein Erfolg. Oder die Anerkennung durch einen Literaturpreis. Kaum einer sagt, die Leser anzusprechen, in welcher Weise auch immer, ihnen etwas zu geben, das sie sonst nicht hätten. Dass sie das Buch weglegen am Ende und sich erst mal eine Weile auf den Küchenstuhl setzen müssen und nichts tun. Aus dem Fenster schauen. Reaktionen in Form von Leserbriefen zu bekommen. Im Theater hatten wir manchmal ausverkaufte Vorstellungen und manchmal waren nur fünf Leute da. Egal. Wie sie reagiert haben, mit welchem Blick sie aus der Vorstellung gegangen sind, das war wichtig. Eines der Stücke, Schreiben und alle Aufführungen, hat sich schon gelohnt, weil in einer Vorstellung eine (mir nicht bekannte) Freundin einer der Schauspielerinnen gelacht hat, ob wohl sie gerade in einer tiefen Depression steckte. Das sehe ich als Erfolg an.

Wer seine Leser nur als Käufer sieht ... na ja.

Da die Definition von Erfolg für gewöhnlich an Geld festgemacht wird ... Für mich ist es als unveröffentlichter Autor schon ein Erfolg (und Anerkennung), wenn meine Testleser ein Lob aussprechen.


_________________
C'est la vie. oder: Du würdest dich wundern, was man so alles überleben kann.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Gast







Beitrag29.11.2012 16:44

von Gast
Antworten mit Zitat

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:

Wer seine Leser nur als Käufer sieht ... na ja.


vielleicht kommt dies daher, dass viele geneigt waren, sich an die fragestellung zu halten? und die hieß: ab wie vielen verkauften büchern....

abgesehen davon hast du natürlich recht.
eine große triebfeder heißt anerkennung!
Nach oben
lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag29.11.2012 16:52

von lupus
Antworten mit Zitat

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Interessant. Keiner sagt, gute Kritiken wären ein Erfolg. Oder die Anerkennung durch einen Literaturpreis. Kaum einer sagt, die Leser anzusprechen, in welcher Weise auch immer, ihnen etwas zu geben, das sie sonst nicht hätten.


aber nur, weil ich noch nix geschrieben hab lol

kskreativ hat Folgendes geschrieben:
Da die Definition von Erfolg für gewöhnlich an Geld festgemacht wird ... Für mich ist es als unveröffentlichter Autor schon ein Erfolg (und Anerkennung), wenn meine Testleser ein Lob aussprechen.


es stimmt mich nachdenklich, wenn Schriftsteller (und solche die es werden wollen) sich diesem Sog anpassen und ebenfalls ihren Erfolg an Geld festmachen (und das sag ich, der ich normalerweise schon recht free market unterwegs bin)

für mich gibt es einen Testleser, dessen positives Feedback mir mehr gibt, als (fast) alles andere.

Leila hat Folgendes geschrieben:
vielleicht kommt dies daher, dass viele geneigt waren, sich an die fragestellung zu halten? und die hieß: ab wie vielen verkauften büchern....


und die Antwort würde dann lauten: Ab 0 verkaufter Bücher, wenn der und der Kritiker positiv reagiert, wenn der oder der Literaturpreis winkt. (was dann in der Regel damit verbunden ist, dass eben doch ein paar Bücher verkauft würden, aber das steht eben dann für den Autor nicht im Vordergrund)


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7306
Wohnort: NBY



Beitrag29.11.2012 18:00

von BlueNote
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Meine Erfahrung (mit besagter Autorin) war, dass ein Buch, nur weil es auf dem Markt ist, noch lange nicht gekauft wird - dies war bei dem BoD Buch so. Und es würde mich wundern, wenn das bei dem neuen Buch (von einem richtigen Verlag) sehr viel anders sein sollte. Die genannten Messlatten von mehreren 1000 Verkäufen oder mehreren 1000 € Gewinn im Jahr finde ich beeindruckend. Wie gesagt, ich habe hier ganz andere Größenordnungen kennengelernt und dachte, dass das nicht ungewöhnlich sei: Die Verkaufszahlen gehen (wahrscheinlich) gegen null.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
hexsaa
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 56
Beiträge: 1826
Wohnort: im Schneckenhaus
Ei 6 Extrem Süßes!


Beitrag29.11.2012 18:16

von hexsaa
Antworten mit Zitat

Ich setze Anerkennung in Form von Lob und guten Kritiken nicht gleich mit Erfolg.
Erfolg habe ich, wenn ich mit dem, was ich tue, meinen Lebensunterhalt bestreiten oder zumindest ein paar Rechnungen bezahlen kann. Schreibe ich Artikel/Romane/Gedichte die zwar meinen Testlesern und/oder einer handvoll Leser gefallen, stecke aber zugleich in einem miesen Job fest oder muss zum Amt rennen und 1 Euro Jobs machen, weil kein Cent bei der Schreiberei rumkommt, dann fühle ich mich nicht erfolgreich, egal wie oft ich zuvor gelobt worden bin.
Gute Verkaufszahlen indessen implizieren, dass es den Lesern gefällt - das ist dann Anerkennung und Erfolg in einem.
Und da man mit Unterhaltungsliteratur wohl kaum jemals einen Kritikerpreis gewinnen wird, ist die Hoffnung auf diese Form der Anerkennung sowieso hinfällig.

LG
hexsaa


_________________
Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Seitenschneider
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 324



Beitrag29.11.2012 18:55

von Seitenschneider
Antworten mit Zitat

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:

Interessant. Keiner sagt, gute Kritiken wären ein Erfolg.


Weil es nicht ganz zur Frage " Wieviele verkaufte Bücher seht ihr als (persönlichen) Erfolg an?" passt.

Zitat:

Kaum einer sagt, die Leser anzusprechen, in welcher Weise auch immer, ihnen etwas zu geben, das sie sonst nicht hätten


Ich stimme Dir zu, aber einige Autoren wären dann sehr unglaubwürdig.
Denn sie passen sich dem Markt an, und lassen sich teilweise vom Verlag diktieren ,was erwünscht ist und was nicht ...

Sie geben also auch ein Stück ihrer Ideale auf,wenn es ums Geld geht.
Allein aus dem Grund bin ich zum Beispiel sehr froh unabhängig zu sein.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen
Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3755



Beitrag29.11.2012 18:56

von Nordlicht
Antworten mit Zitat

Murmel hat Folgendes geschrieben:
Ich sehe ein Buch als Erfolg an, wenn annähernd die Auflage verkauft werden kann.

Eine einfache, aber für mich wirksame Formel.


Aber welche Auflagenhöhe siehst du als Erfolg? Sind 100 das Maß, oder 1000, oder 5000?

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Interessant. Keiner sagt, gute Kritiken wären ein Erfolg. Oder die Anerkennung durch einen Literaturpreis. Kaum einer sagt, die Leser anzusprechen, in welcher Weise auch immer, ihnen etwas zu geben, das sie sonst nicht hätten. Dass sie das Buch weglegen am Ende und sich erst mal eine Weile auf den Küchenstuhl setzen müssen und nichts tun. Aus dem Fenster schauen. Reaktionen in Form von Leserbriefen zu bekommen. Im Theater hatten wir manchmal ausverkaufte Vorstellungen und manchmal waren nur fünf Leute da. Egal. Wie sie reagiert haben, mit welchem Blick sie aus der Vorstellung gegangen sind, das war wichtig. Eines der Stücke, Schreiben und alle Aufführungen, hat sich schon gelohnt, weil in einer Vorstellung eine (mir nicht bekannte) Freundin einer der Schauspielerinnen gelacht hat, ob wohl sie gerade in einer tiefen Depression steckte. Das sehe ich als Erfolg an.


Das ist doch auch schön für dich, du hast ja deinen Unijob, der dir die Miete und den Lebensunterhalt zahlt und hast somit den Luxus, aus X durch deinen Worte zutiefst bewegten Lesern mehr persönliche Befriedung zu ziehen als aus X verkauften Büchern. Lass es doch einfach so stehen.

Aber nein, natürlich kommt noch die folgende Bemerkung:

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Wer seine Leser nur als Käufer sieht ... na ja.


Leben und Leben lassen. Wir sind hier nicht im "Deutschen Literatenforum", oder?
Jeder hat eine andere Motivation und Ausgangsposition beim Schreiben und daher eine andere Definition von Erfolg. Wenn andere Leute einen anderen Maßstab haben als du, bricht dir das doch keinen Zacken aus der Krone.

Sehr schade, dass es immer diese abfälligen Bemerkungen braucht.


_________________
If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Maria
Geschlecht:weiblichEvolutionsbremse

Alter: 52
Beiträge: 5998

DSFo-Sponsor Ei 1
Ei 4


Beitrag29.11.2012 19:24

von Maria
Antworten mit Zitat

für mich: Erfolg ist das Erreichen des Ziels, das man sich selbst gesetzt hat. Somit wohl sehr individuell und wohl kaum pauschal zu beantworten.
Oder es können andere Meinungen mit falsch oder richtig bewertet werden.
Mein Ziel ist die Anerkennung. Geld verdien ich anders.
Ginge es jemals anders, fein. (wird nie passieren, weil ich nix fertig krieg)  Aber es ist nicht mein Ziel, dazu schreibe ich Nebenbeihobbyzauberer zu unstet und zu wenig fokussiert, zu wenig leidenschaftlich.

hexsaa hat Folgendes geschrieben:
Gute Verkaufszahlen indessen implizieren, dass es den Lesern gefällt - das ist dann Anerkennung und Erfolg in einem.


sehe ich nicht so. Wie viele lassen sich von einer Bestsellerliste leiten und schleudern nach fünf Seiten enttäuscht das Buch ins Eck. Gute Verkaufszahlen können genauso ein Hinweis für gutes Marketing gepaart mit lemminghaftem  Verhalten der Konsumenten sein. Bestsellerliste Platz 5. Kaufen. Egal obs interessiert. Ab auf den turmhohen Stapel ungelesener Bücher. Würde ich als Misserfolg werten, ein Autor der auf hohe Verkaufszahlen  spekuliert als Erfolg.
Im Falle des "Nachtzug nach Lissabon"s war es nur die Mundpropaganda und die Weiterempfehlungen von Leser zu Leser, die das Buch groß machten. Für mein Empfinden (d.h. meine eigene Definition von Erfolg) war dieses Buch ein Erfolg. Nicht weil es sich massenhaft verkauft hat, sondern weil es sich gut verkauft hat, weil die Leser es toll fanden. Aber da hat wohl jeder andere ... Ziele.


_________________
Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Skype Name
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 3 Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Profession Schriftsteller (Leid und Lust)
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Genre, Stil, Technik, Sprache ...
Wann perfekt in der direkten Rede ein...
von Golovin
Golovin Genre, Stil, Technik, Sprache ... 4 28.04.2024 09:10 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Ein freundliches "Hallo" ...
von Mademoiselle_Mel
Mademoiselle_Mel Roter Teppich & Check-In 3 26.04.2024 11:58 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Ein freundliches Hallo einer Hufflepuff!
von Elli.Evans
Elli.Evans Roter Teppich & Check-In 6 25.04.2024 20:24 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Trash
Stricken ist so ein schönes Hobby
von Inkognito
Inkognito Trash 1 24.04.2024 19:11 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Diskussionen zu Genre und Zielgruppe
Was ist New Adult?
von Chandrian
Chandrian Diskussionen zu Genre und Zielgruppe 15 23.04.2024 21:23 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von rieka

von Keren

von Mana

von Jenni

von MosesBob

von MShadow

von Enfant Terrible

von Mogmeier

von Enfant Terrible

von Uenff

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!