18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Ausstieg


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag26.11.2012 11:49
Ausstieg
von holg
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ausstieg
eine Erklärung

Eines Tages wurde H. verrückt.
Es war Herbst. Der erste kalte Regen. Der erste kalte Nordwind. Die Uhren wurden umgestellt auf Winterzeit, und dies schien H. zum Anlass zu nehmen, durchzudrehen; einfach so, ohne erkennbaren Grund. Es begann damit, dass er sein Auto, ein noch nicht allzu altes Auto, zu Schrott fuhr. Es war ein alltäglicher Unfall: Poller mitgenommen, von der Straße abgekommen, das Auto an einer Mauer zerknautscht, Totalschaden. Doch dahin, wo er ginge, sagte er, brauche er keine Bequemlichkeit, kein Weltgift.
Wohin er denn gehe, fragte ich ihn.
Der neuen Sonne entgegen, antwortete er. Er wolle das Licht sehen, die Kraft spüren. Es sei Zeit für eine neue Zeit.

Am nächsten Tag kündigte er. Er ließ seinen Bart wachsen und schor sein Haupt. Er verschloss Haus und Garten und warf die Schlüssel weg. Sicherheiten, Verstecke, Erinnerungen, sagte er, hätten in der Welt der neuen Sonne keinen Platz. Schließlich kaufte er von dem Teil seines Ersparten, den er nicht verschenkte, ein Flugticket. Er wollte in die Wüste.
Einsamkeit und Entbehrung seien das Fegefeuer, in dem wir untergingen, oder aus dem wir, geläutert, reiner, strahlender und besser als wir jemals waren, wieder empor führen, flüsterte er mir zu. Dann brach er auf. Seitdem habe ich ihn nicht wiedergesehen.

In einem letzten Brief schrieb er, er habe seinen Koffer irgendwo an der Straße stehen lassen. Hoffnungen seien überflüssiges Gepäck in seiner neuen Welt. Er wandere jetzt bei Nacht, doch der Tag der neuen Sonne sei nicht mehr fern; und ihre Milde würde den Weg bei Tag erträglicher machen. Die Wüste, habe er festgestellt, sei nicht leer und tot. Im Gegenteil. Überhaupt stimme fast alles, was ihm jemals beigebracht worden war, nicht. Jegliche Lehrer und Propheten seien Irre oder Lügner, egal aus welchem Lager sie stammten.
"Glaube nichts", schrieb er, "auch wenn vieles Dein Leben zu vereinfachen scheint. Alles, was Dir etwas bedeutet, wird einst Dein Untergang sein. Also wirf es ab. Sage Dich von Ihm los. Tritt die alten Götter in den Staub."
Dann schrieb er noch, er hülle sich jetzt in Leinen, einfaches weißes Leinen. Nicht um ein Zeichen zu setzen oder dergleichen - das sei alles Quatsch -, nein, nur um es den Menschen leichter zu machen. Sie müssten so nicht versuchen, ihn zu verstehen. Sie sähen seine Gestalt und verbänden sofort alle ihre Vorstellungen mit dieser - nun - Leinwand. H. bezeichnete dies als Kinoeffekt, der von beiden Seiten funktioniere. Denn ihm helfe es genauso, wenn er die Welt aus seiner sicheren, neutralen Hülle heraus betrachte.

Das ist jetzt beinahe ein Jahr her.

Gestern hatte ich einen Unfall; ich bin mit dem Auto von der Straße abgekommen, in einen Graben gefahren. Totalschaden. Heute morgen war ich beim Frisör. Danach habe ich meine Kündigung zur Post gebracht.
Morgen werden die Uhren wieder umgestellt.
Ich glaube, es ist Zeit für eine neue Zeit.
Und ich sehne mich nach einer neuen, milden Sonne.

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5012
Wohnort: Berlin


Beitrag26.11.2012 12:02
Re: Ausstieg
von Nina
Antworten mit Zitat

hallo holg,

gefällt mir. allerdings weiß ich nicht, warum im ersten satz steht, dass h verrückt wurde? kapier ich nicht. was ist daran verrückt, was h gemacht hat? und später der ich-erzähler? zwei aussteiger - so what? ansonsten: prima! möchtest du noch ein paar anmerkungen zum text? den titel könntest du überdenken. der ist m.e. zwar treffend, aber irgendwie für mein empfinden zu sachlich.


holg hat Folgendes geschrieben:
Ausstieg
eine Erklärung

Eines Tages wurde H. verrückt.
Es war Herbst. Der erste kalte Regen. Der erste kalte Nordwind. Die Uhren wurden umgestellt auf Winterzeit, und dies schien H. zum Anlass zu nehmen, durchzudrehen; [kapier ich nicht. hier dreht doch niemand durch? ist das vielleicht humorvoll gemeint? ich kann das nicht nachvollziehen, warum du für dieses verhalten "durchdrehen" und "verrücktwerden" verwendest?] einfach so, ohne erkennbaren Grund. (hier würde ich einen Absatz einfügen, weil das eher eine Art "Einleitung" in die Geschichte ist).


Es begann damit, dass er sein Auto, ein noch nicht allzu altes Auto, zu Schrott fuhr. Es war ein alltäglicher Unfall: Poller mitgenommen, von der Straße abgekommen, das Auto an einer Mauer zerknautscht, Totalschaden. (??? Scheint doch Deine Art von Humor zu sein, wenn ich diese Aufzählung lese. Ich dachte, er hätte einen Poller umgefahren, dann lese ich, dass er das Auto an einer Mauer zerknautscht hat und dann vom Totalschaden? Ist das die Aufzählung von ,Deiner Ansicht nach, "alltäglichen Unfällen? )

Doch dahin, wo er ginge, sagte er, brauche er keine Bequemlichkeit, kein Weltgift.
Wohin er denn gehe, fragte ich ihn.
Der neuen Sonne entgegen, antwortete er. Er wolle das Licht sehen, die Kraft spüren. Es sei Zeit für eine neue Zeit.

Am nächsten Tag kündigte er. Er ließ seinen Bart wachsen (finde ich nicht so ... stark, dass er als Bartträger seinen Bart wachsen lässt. Ist das eine große Veränderung? Um die geht es doch hier, oder? Ich könnte mir vorstellen, dass es "auffälliger" wäre, würde er sich überhaupt erst einen Bart wachsen lassen, während er vorher mit Bürofrisur unterwegs war - wegen des Gegensatzes zum "alten" Leben) und schor sein Haupt. Er verschloss Haus und Garten und warf die Schlüssel weg. Sicherheiten, Verstecke, Erinnerungen, sagte er, hätten in der Welt der neuen Sonne keinen Platz. Schließlich kaufte er von dem Teil seines Ersparten, den er nicht verschenkte, (von seinem dafür zurück gelegten Geld oder: Von seinem Ersparten) ein Flugticket. Er wollte in die Wüste.
Einsamkeit und Entbehrung seien das Fegefeuer, in dem wir untergingen, oder aus dem wir, geläutert, reiner, strahlender und besser als wir jemals waren, wieder empor führen, flüsterte er mir zu. Dann brach er auf. Seitdem habe ich ihn nicht wiedergesehen.

In einem letzten Brief schrieb er, er habe seinen Koffer irgendwo an der Straße stehen lassen. Hoffnungen seien überflüssiges Gepäck in seiner neuen Welt. Er wandere jetzt bei Nacht, doch der Tag der neuen Sonne sei nicht mehr fern; und ihre Milde würde den Weg bei Tag erträglicher machen. Die Wüste, habe er festgestellt, sei nicht leer und tot. Im Gegenteil. Überhaupt stimme fast alles, was ihm jemals beigebracht worden war, nicht. Jegliche Lehrer und Propheten seien Irre oder Lügner, egal aus welchem Lager sie stammten.
"Glaube nichts", schrieb er, "auch wenn vieles Dein Leben zu vereinfachen scheint. Alles, was Dir etwas bedeutet, wird einst Dein Untergang sein. Also wirf es ab. Sage Dich von Ihm los. Tritt die alten Götter in den Staub."
Dann schrieb er noch, er hülle sich jetzt in Leinen, einfaches weißes Leinen. Nicht um ein Zeichen zu setzen oder dergleichen - das sei alles Quatsch -, nein, nur um es den Menschen leichter zu machen. Sie müssten so nicht versuchen, ihn zu verstehen. Sie sähen seine Gestalt und verbänden sofort alle ihre Vorstellungen mit dieser - nun - Leinwand. H. bezeichnete dies als Kinoeffekt, der von beiden Seiten funktioniere. Denn ihm helfe es genauso, wenn er die Welt aus seiner sicheren, neutralen Hülle heraus betrachte.

gefällt mir sehr gut, dieser beschreibende Teil!

Das ist jetzt beinahe ein Jahr her.

Gestern hatte ich einen Unfall; ich bin mit dem Auto von der Straße abgekommen, in einen Graben gefahren. Totalschaden. Heute morgen war ich beim Frisör. Danach habe ich meine Kündigung zur Post gebracht.
Morgen werden die Uhren wieder umgestellt.
Ich glaube, es ist Zeit für eine neue Zeit.
Und ich sehne mich nach einer neuen, milden Sonne.


Das Ende finde ich gut. Ich hoffe, Du kannst mit meinen Anregungen etwas anfangen.

LG
Nina


_________________
Liebe tut der Seele gut.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag26.11.2012 12:21
Re: Ausstieg
von holg
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nina hat Folgendes geschrieben:
hallo holg,

gefällt mir. allerdings weiß ich nicht, warum im ersten satz steht, dass h verrückt wurde? kapier ich nicht. was ist daran verrückt, was h gemacht hat? und später der ich-erzähler? zwei aussteiger - so what? ansonsten: prima! möchtest du noch ein paar anmerkungen zum text? den titel könntest du überdenken. der ist m.e. zwar treffend, aber irgendwie für mein empfinden zu sachlich.


holg hat Folgendes geschrieben:
Ausstieg
eine Erklärung

Eines Tages wurde H. verrückt.
Es war Herbst. Der erste kalte Regen. Der erste kalte Nordwind. Die Uhren wurden umgestellt auf Winterzeit, und dies schien H. zum Anlass zu nehmen, durchzudrehen; [kapier ich nicht. hier dreht doch niemand durch? ist das vielleicht humorvoll gemeint? ich kann das nicht nachvollziehen, warum du für dieses verhalten "durchdrehen" und "verrücktwerden" verwendest?] einfach so, ohne erkennbaren Grund. (hier würde ich einen Absatz einfügen, weil das eher eine Art "Einleitung" in die Geschichte ist). Stimmt. Der gehört hier hin.


Es begann damit, dass er sein Auto, ein noch nicht allzu altes Auto, zu Schrott fuhr. Es war ein alltäglicher Unfall: Poller mitgenommen, von der Straße abgekommen, das Auto an einer Mauer zerknautscht, Totalschaden. (??? Scheint doch Deine Art von Humor zu sein, wenn ich diese Aufzählung lese. Ich dachte, er hätte einen Poller umgefahren, dann lese ich, dass er das Auto an einer Mauer zerknautscht hat und dann vom Totalschaden? Ist das die Aufzählung von ,Deiner Ansicht nach, "alltäglichen Unfällen? )Unfallhergang, so kurz und objektiv erzählt wie es geht. Leider scheinbar unverständlich - Also nur die Mauer?

Doch dahin, wo er ginge, sagte er, brauche er keine Bequemlichkeit, kein Weltgift.
Wohin er denn gehe, fragte ich ihn.
Der neuen Sonne entgegen, antwortete er. Er wolle das Licht sehen, die Kraft spüren. Es sei Zeit für eine neue Zeit.

Am nächsten Tag kündigte er. Er ließ seinen Bart wachsen (finde ich nicht so ... stark, dass er als Bartträger seinen Bart wachsen lässt. Ist das eine große Veränderung? Um die geht es doch hier, oder? Ich könnte mir vorstellen, dass es "auffälliger" wäre, würde er sich überhaupt erst einen Bart wachsen lassen, während er vorher mit Bürofrisur unterwegs war - wegen des Gegensatzes zum "alten" Leben) Da stand mal "sich einen Bart wachsen". klang seltsam. Wäre aber wohl deutlicher.und schor sein Haupt. Er verschloss Haus und Garten und warf die Schlüssel weg. Sicherheiten, Verstecke, Erinnerungen, sagte er, hätten in der Welt der neuen Sonne keinen Platz. Schließlich kaufte er von dem Teil seines Ersparten, den er nicht verschenkte, (von seinem dafür zurück gelegten Geld oder: Von seinem Ersparten)plünderte sein Konto, verschenkte das Meiste und kaufte von dem Rest ein Flugticket. Er wollte in die Wüste.
Einsamkeit und Entbehrung seien das Fegefeuer, in dem wir untergingen, oder aus dem wir, geläutert, reiner, strahlender und besser als wir jemals waren, wieder empor führen, flüsterte er mir zu. Dann brach er auf. Seitdem habe ich ihn nicht wiedergesehen.

In einem letzten Brief schrieb er, er habe seinen Koffer irgendwo an der Straße stehen lassen. Hoffnungen seien überflüssiges Gepäck in seiner neuen Welt. Er wandere jetzt bei Nacht, doch der Tag der neuen Sonne sei nicht mehr fern; und ihre Milde würde den Weg bei Tag erträglicher machen. Die Wüste, habe er festgestellt, sei nicht leer und tot. Im Gegenteil. Überhaupt stimme fast alles, was ihm jemals beigebracht worden war, nicht. Jegliche Lehrer und Propheten seien Irre oder Lügner, egal aus welchem Lager sie stammten.
"Glaube nichts", schrieb er, "auch wenn vieles Dein Leben zu vereinfachen scheint. Alles, was Dir etwas bedeutet, wird einst Dein Untergang sein. Also wirf es ab. Sage Dich von Ihm los. Tritt die alten Götter in den Staub."
Dann schrieb er noch, er hülle sich jetzt in Leinen, einfaches weißes Leinen. Nicht um ein Zeichen zu setzen oder dergleichen - das sei alles Quatsch -, nein, nur um es den Menschen leichter zu machen. Sie müssten so nicht versuchen, ihn zu verstehen. Sie sähen seine Gestalt und verbänden sofort alle ihre Vorstellungen mit dieser - nun - Leinwand. H. bezeichnete dies als Kinoeffekt, der von beiden Seiten funktioniere. Denn ihm helfe es genauso, wenn er die Welt aus seiner sicheren, neutralen Hülle heraus betrachte.

gefällt mir sehr gut, dieser beschreibende Teil!

Das ist jetzt beinahe ein Jahr her.

Gestern hatte ich einen Unfall; ich bin mit dem Auto von der Straße abgekommen, in einen Graben gefahren. Totalschaden. Heute morgen war ich beim Frisör. Danach habe ich meine Kündigung zur Post gebracht.
Morgen werden die Uhren wieder umgestellt.
Ich glaube, es ist Zeit für eine neue Zeit.
Und ich sehne mich nach einer neuen, milden Sonne.


Das Ende finde ich gut. Ich hoffe, Du kannst mit meinen Anregungen etwas anfangen.


Oh ja, danke.

holg
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4298

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag26.11.2012 12:42

von hobbes
Antworten mit Zitat

Hallo holg,

gefällt mir gut, mal eine etwas andere Darstellung des Aussteigens.

Im Gegensatz zu Nina kann ich mich allerdings mit dem Ende nicht so anfreunden. Irgendwie geht mir das zu schnell. Gut, du schreibst, es ist ein Jahr her und wer weiß, was in dem Jahr passiert ist. Trotzdem frage ich mich, was gerade jetzt den Ausschlag gab. Aber vielleicht ist es ja gerade so, dass eben nichts den Ausschlag gab, sondern, dass einfach der Moment gekommen war.
Oder: Vielleicht gibt es H. ja gar nicht, vielleicht ist H. der Erzähler selbst und die H.-Geschichte sind seine Träume, die er sich zuerst noch nicht so recht eingestehen kann bzw. wo er eine Weile braucht, bis er sie tatsächlich umsetzen kann.
Wobei ich mich dann frage, warum er das Auto zu Schrott fahren muss. Er könnte es doch auch einfach verkaufen. Also muss der Unfall schon der Auslöser sein.

Und was danach passiert, das würde mich auch noch interessieren. Alltagsgeschichten vom Leben unter der neuen Sonne, quasi.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Duffydoof
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 34
Beiträge: 121
Wohnort: Municia


Beitrag26.11.2012 20:02

von Duffydoof
Antworten mit Zitat

Bei den ersten paar Zeilen fühlt man sich zuerst in ein Werk Kafkas verfrachtet. Dieses penible bezeichnen einer Person nur mit den Initialen war für ihn serh bekannt. Also dachte ich am Anfang an einen einfach Abklatsch dieses so bedingungslosen Nihilismus Kafkas.
Es kommt dann aber ganz anders. Der Umschwung oder der Ausstieg wirken wie eine Mischung von Christopher McCandless und Mike Horn. Beide sind sie Aussteiger, beide haben sie - für uns - unglaubliches vollbracht. Und der eine hat sein Auto zu Schrott gefahren, sein Geld verbrannt - der andere hingegen seinen ganzen Besitz verschenkt, bis auf eben dieses Flugticket. Diese Ambivalenz, die du schon in den ersten paar Zeilen hervorrufst, bewundere ich.
Den mittleren Teil liest man fast wie die Worte eines Propheten. Ein Meister der Zufriedenheit sozusagen, der dem Ich-Erzähler von seinen Erkenntnissen berichtet.
Das Ende wirkt für mich so, als wolltest du sagen: Jeder wird einmal so eine Erkenntnis haben. Jeder wird sich einmal zum Licht, zu der neuen Sonne hinbewegen. Alles ist nur eine Frage der Zeit. Und diese Zeit ist zyklisch (ungefähr ein Jahr, wie bei dir)
Insgesamt eine schöne Geschichte. Dankesehr.


_________________
Es trägt nicht immer faulende Früchte, wenn man einem zweifelnden Rebellenbaum Sonnenstrahlen schenkt.

11618
2166
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag26.11.2012 22:20

von holg
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke,
hobbes und Duffydoof
für Eure Eindrücke.

Das baut mich wirklich auf, obwohl ich - gerade bei Dir, Duffydoof - erschrecke, weil ich den ein oder anderen Bezug nicht mal kenne, geschweige denn bewußt eingebaut habe.
So wächst die Geschichte durch den Leser...

Anlass und Motivation sind oft für Geschichten wichtige Fragen. Manchmal ist einfach die Zeit reif.
Dass es H.nicht gibt und sein Tun nur die Projektion des LI ist, sein Vorhaben und den Ausgang vorweg genommen, weiss ich nicht so genau. Könnte aber durchaus sein. Das mit dem Auto steht im Text:
Zitat:
Doch dahin, wo er ginge, sagte er, brauche er keine Bequemlichkeit, kein Weltgift.


holg
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5982
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag26.11.2012 22:25

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Hallo holg,

solide geschrieben und anschaulich, mit genau der richtigen Prise Romantik, wie ich finde. Was mich, wie Nina, etwas irritiert hat: Am Anfang sagt der Ich-Erzähler, H. sei verrückt geworden. Das kann vielleicht allgemeine Meinung sein, aber der Ich-Erzähler folgt ihm doch im Geiste nach, hat für sich gegenwärtig bereits die gleiche Entscheidung wie H. gefällt. Also würde er persönlich ihn nicht als verrückt bezeichnen - es sei denn, er hielte sich selbst auch dafür (und wer tut das schon).

Interessant fand ich auch, wie intensiv du den Konjunktiv benutzt, ohne dass er den Lesefluss all zu stark hemmt.

Nur weiter so

Grüße
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag27.11.2012 09:18

von holg
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo nebenfluss, schön, dass Du meine Geschichte gefunden hast
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Hallo holg,

solide geschrieben und anschaulich, mit genau der richtigen Prise Romantik, wie ich finde. Was mich, wie Nina, etwas irritiert hat: Am Anfang sagt der Ich-Erzähler, H. sei verrückt geworden. Das kann vielleicht allgemeine Meinung sein, aber der Ich-Erzähler folgt ihm doch im Geiste nach, hat für sich gegenwärtig bereits die gleiche Entscheidung wie H. gefällt. Also würde er persönlich ihn nicht als verrückt bezeichnen - es sei denn, er hielte sich selbst auch dafür (und wer tut das schon).

Ich seh schon. Das mit der Wertung am Anfang muss ich noch einmal überdenken.
Ich komme vom Land - Ausbildung, Familie, Eigenheim, Rente. Über eine Scheidung redet das ganze Dorf monatelang, über einen, der in die große Stadt zieht, weil er nur dort seinen eher ungewöhnlichen Beruf ausüben kann, erst recht. Aussteiger sind dort definitiv verrückt, durchgedreht, bekloppt. H. tut also etwas gänzlich ungewöhnliches. Ich dachte, es wäre ok die Wertung vorweg zu nehmen und dann zu erklären, was es mit dem durchdrehen auf sich hat. Aber so still und leise wie H. sich davon macht, funktioniert der Trick nicht (da müsste das Haus wohl brennen). Alternativ müsste die Meinung der Umgebung (LI) deutlicher rüber kommen und damit die Wandlung des LI krasser ausfallen, der bis auf den Schluss ja nur Beobachter, Stichwortgeber ist. Aber das ist es nicht. Die Verabschiedung aus dem System erfolgt nicht notwendigerweise laut und krachend (bis auf den Autounfall). Es ist ein langsames reifen. Und dann, eines Tages, fällt der Apfel.

Zitat:
Interessant fand ich auch, wie intensiv du den Konjunktiv benutzt, ohne dass er den Lesefluss all zu stark hemmt.


Ich liebe ihn, den Konjunktiv. Er eröffnet ungeahnte Möglichkeiten und ist einer der wertvollsten Schätze unserer Sprache, unserer Philosophie. Wenn es das Wäre nicht gäbe, wie trostlos wäre das Sein.
Zitat:
Nur weiter so

Grüße

Zurück

holg
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4298

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag27.11.2012 11:16

von hobbes
Antworten mit Zitat

holg hat Folgendes geschrieben:
Das mit dem Auto steht im Text:
Zitat:
Doch dahin, wo er ginge, sagte er, brauche er keine Bequemlichkeit, kein Weltgift.

Das ist mir schon klar, dass er in der "neuen" Welt kein Auto braucht. Meine Frage war eher: Warum fährt er es kaputt? Anstatt es z.B. zu verschenken, wie die anderen Sachen.
Wobei die Frage auch nur dann auftaucht, wenn ich davon ausgehe, dass der Unfall sozusagen "geplant" war.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
last-virgin
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 72
Beiträge: 565
Wohnort: Berlin


Beitrag27.11.2012 11:56
re
von last-virgin
Antworten mit Zitat

Hallo holg,
Deine Geschichte gefällt mir.
Sie zeigt mir auf eine unaufdringliche Weise, dass  der Anlass, Ungewöhnliches zu tun, durchaus nur das Pünktchen auf dem i sein kann in der gesammelten Anhäufung kleiner, vielleicht sogar banaler Vorgänge im Leben.
Der Ich-Erzähler ist noch nicht soweit, sein Maß ist noch nicht voll, darum erscheint ihm H. plötzlich verrückt.
Erst als er selbst  diesen Punkt erreicht, begreift er und ihm scheint egal zu sein, wie und ob es von anderen Menschen bewertet wird.

gern gelesen

last-virgin


_________________
Das "Ganze" ist mehr als die Summe seiner Einzelelemente.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag27.11.2012 12:18

von holg
pdf-Datei Antworten mit Zitat

hobbes hat Folgendes geschrieben:

Das ist mir schon klar, dass er in der "neuen" Welt kein Auto braucht. Meine Frage war eher: Warum fährt er es kaputt? Anstatt es z.B. zu verschenken, wie die anderen Sachen.
Wobei die Frage auch nur dann auftaucht, wenn ich davon ausgehe, dass der Unfall sozusagen "geplant" war.


Ok, ich glaub, jetzt versteh ich dich.
Ist der Unfall Zufall oder geplant? Soll unklar bleiben. Ist der Spekulation - sowohl des Erzählers Lesers auch des Lesers - überlassen, wie einige andere Dinge auch, in der Geschichte. Sie ist absichtlich in vielem vage.

@last-virgin:
Danke. Sehe es sehr ähnlich wie Du.
Keine Ahnung was H. vorher alles schon erlebt oder getan (oder gedacht) hat auf seinem Weg. Es war bis zu diesem Unfall aber nichts, was den Wahrnehmungshorizont der Umwelt (des Erzählers) als ungewöhnlich überschritten hätte. Der Erzähler trägt H.s Geschichte ein Jahr lang mit sich herum. Erst als er selbst den Unfall hat, erkennt er, wie der eigene Weg weiter gehen muss. Und auch über ihn wird berichtet werden, andere werden seinen Samen weiter tragen, und wenn die zeit reif ist... Denn alles läuft in Zyklen, zumindest in dieser Geschichte, wie Duffydoof korrekt erkannt hat.

holg
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5982
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag27.11.2012 13:27

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Hallo holg,

holg hat Folgendes geschrieben:

Ich komme vom Land - Ausbildung, Familie, Eigenheim, Rente. Über eine Scheidung redet das ganze Dorf monatelang, über einen, der in die große Stadt zieht, weil er nur dort seinen eher ungewöhnlichen Beruf ausüben kann, erst recht. Aussteiger sind dort definitiv verrückt, durchgedreht, bekloppt.

Ich komme auch vom Land; ich weiß schon, was du meinst. Hier gibt es halt nur ein Problem mit der Perspektive.

Zitat:
Ich liebe ihn, den Konjunktiv. Er eröffnet ungeahnte Möglichkeiten und ist einer der wertvollsten Schätze unserer Sprache, unserer Philosophie. Wenn es das Wäre nicht gäbe, wie trostlos wäre das Sein.

Deshalb ja das Lob. Manchmal denke ich, der Fernsehkonsum hat die Akzeptanz des Konjunktiv getötet - es ist noch nicht lange her, da war er in der Literatur gang und gebe. In der "Vermessung der Zeit" kam er aber auch so unaufdringlich daher wie bei dir. Mal schauen, ob ich das künftig auch so hinkriege.

LG
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag28.11.2012 13:55

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-


Hallo holg,


lese schon einige Tage über Deinen sehr interessanten Text, hinein, wieder heraus – querverbindend – und, ist schon verwirrend, und mMn etwas zu spekulativ gemäß mancher Richtungs-hinweisender, ums Neu verwirrende Text-Infos gehalten.

Auch beziehe ich mich in meinem Gedankenstrang einzig auf den Text - und nicht, gewisse Nebeninfos aus dem Faden hier einfließen zu lassen - mir geht um das Schwarz-auf-Weiß Wink

Entgegen der Vorkommentatoren erkenne ich hier auch nicht das Thema “der Ausstieg“ in realo – im besten Fall ein pures Kopfkino dahingehgend, aber ohne Konsequenzen. (... wie man mal zu Silvester das Rauchen rumposaunend aufgeben will (paar Wochen halbherzig durchhält), ... mehr aber nicht!)

Ich schließe jetzt auch mal die Simplizität hier aus, dass H-Prot beim Autounfall tatsächlich ums Leben gekommen ist, und mit dem auktorialen Nach-Erzählen quasi die Möglichkeit aufgeblättert werden soll, was H-Prot mit seinem Leben alles ’Neue’ hätte machen können ... Wink , nach dem Schema, wenn er noch leben würde, dann hätte er ... (wie im letzten Absatz der lebende ich-Prot = auktorialer Erzähler über eine “neue Zeit“ nachdenkt)

-------------------------------- also dann mal so:

Da ist einmal die nicht klare Text Topologie und Typologie – zu auktorialer Erzähler, H.Prot und ich-Prot – wie auch die unklaren Zeitzusammenhänge .... / ... demnach wird hier auch ein kausaler Plot mindestens sehr versteckt ... (ich meine nicht hermetisiert !!!)

Da ist der auktoriale Erzähler, der erzählend H-Prot beschreibt und ich-Prot einführt.

Da ist ein Einstiegsereignis zu H-Prot (Uhren-Winterzeitumstellung, Autounfall, er kündigt, lässt seinen Bart wachsen und schor sich sein Haupt). Dann das scheinbar erzählte Aussteigen des H-Prots aus seiner Normalität – er wolle in eine neue Sonne, neue Welt – quasi eine angenehme Wüste mit milder Sonne – dann wirds mMn etwas schwebend mystisch, bis hin zu seinem pseudoierten Tod in weißer Leinengestalt,
der sich nun wiedrum selbst
ins sichtbare Symbol einer Leinwand überführt, funktional einerseits für jeden sichtbar – andererseits H-Prot sich dahinter “sicher“ verstecken kann,
als lebe er hinter dieser Fassade/ “neutralen Hülle“ sicherer ...., also doch wie bisher weiter??

1Jahr ist fast/beinah vergangen, was das zeitlich konkret auch immer bedeuten soll ? / ... warum nicht genau auf den Tag 1Jahr später ???

Dann taucht zuletzt, und zwar gestern (was das zeitkonkret auch immer bedeuten kann/soll ??) dieser ich-Prot in seinerselbst auf, und beginnt nun quasi die fast selbe Geschichte, wie am Anfang bzgl  H-Prot / mit den feinen Unterschieden:
er sinnt darüber nach, für ihn gehts um eine neue Zeit, und er sehnt sich sich nach einer neuen, milden Sonne. Auch geht er jetzt zum Frisör. / ...  heißt also, hier gehts für ich-Prot überhaupt noch nicht um eine jetzt passierende Umsetzung!

Die besagte “Kündigung“ zu H-Prot und ich-Prot besagt mir ebensowenig, wozu die Kündigung ausgesprochen wird?? / Mir erscheint hier wiedrum mehr das Fabulieren um eine quasie ’Nichtrauchen-Absicht’ erklärt, als einen echten Austieg einzuleiten ...

Zusammenfassend: Ein ich-Prot schlüpft kopfkino-end in die Rolle eines auktorialen Erzählers und sinniert über eine Lebensveränderung nach – aber mit genügend viel realem Abstand dazu (deswegen auch der auktoriale Erzähler),

erfindet mit noch mehr Abstand in diesem vagen Komplett-Aussteigerspiel einen H-Prot (als wäre ich-Prot, über diese fiktive H-Person, den Austieg tatsächlich eingegangen) – um dann in diesem säuselnden Spiel die realen Konsequenzen des Austiegs zu begreifen,
um dann dann in dem Spiel den H-Prot sterben zu lassen, quasi als eigene, plakative Warn-Leinwand für sich selbst (... hiervon also doch die Finger zu lassen),

und bemerkt sich in dieser Nein-Entscheidung als neu und sicher da in seinem Leben.
Text/holg hat Folgendes geschrieben:

Denn ihm helfe es genauso, wenn er die Welt aus seiner sicheren, neutralen Hülle heraus betrachte.


ich-Prot kann nun seine eigene Person wieder direkt annehmen (ohne H-Prot und aukt.Erzähler), gemäß letztem Absatz - neu und vielleicht tatsächlich kleine Lebensveränderungen realistisch in Angriff nehmen / es geht nicht mehr darum, sich seinen Kopf kahl zu scheren es reicht auch, zum Frisör zu gehen ...


holg,
mal soviel meiner Gedanken zu Deinem mir sehr interessanten Text - sprachlich gut – mir aber dann doch teilweise zu vage spekulativ als vernetzter Plot  / keine Frage - gerne hier mitgemacht Smile, und ein Tschüss, Stimmgabel

-


_________________
Gabel im Mund / nicht so hastig...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag28.11.2012 14:14

von holg
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo, Stimmgabel,

hab's gelesen. Bin geplättet. Das muss sich erst einmal setzen und noch ein oder zweimal gelesen werden.
Nur soviel: es freut mich, dass Du dich nur auf den Text beziehst. Die ganze Erklärerei bisher tut dem kleinen Stückchen nicht gut. Denn vieles ist absichtlich vage gehalten und wirkt genau betrachtet und seziert eher banal. Wie jeder Mythos.

Jetzt suche ich mir erst einmal das Brotauflauf-Rezept, wegen dem ich eigentlich am Rechner sitze.

hiolg
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Feedback
Der Ausstieg
von Renate Neff
Renate Neff Feedback 9 27.12.2016 14:49 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlung

von MShadow

von Paradigma

von EdgarAllanPoe

von Poolshark

von Lapidar

von Scritoressa

von last-virgin

von Jarda

von SonjaB

von Enfant Terrible

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!