Die Maske

[Ronneburger]

Hallo, ich habe gerade die Idee für den Anfang eines Buches und würde mich freuen, wenn ihr mir eine Rückmeldung geben würdet.

Manchmal frage ich mich, was wohl die Menschen von mir denken mögen.
Wahrscheinliche halten sie mich für verrückt, wenn ich mit meinem langen, schwarzen Mantel und der weißen Maske vor ihnen stehe. Ich bin froh, dass sie mir aus dem Weg gehen und mich nicht mit ihren Fragen belästigen.
Sie möchten mich nicht kennenlernen und wenn ich ehrlich bin, ich sie auch nicht.
Die Maske trägt mich seit ich 4 Jahre alt bin. Mein Vater passte sie mir an. Und er ist auch der einzige, der sie mir abnehmen kann, aber das wird er niemals tun, soviel ist mir klar.
Er ist kein schlechter Mensch, mein Vater, aber er konnte einfach nicht mit dem narbenverstellten Gesicht seiner Tochter leben, an dem er die Schuld trägt.
Er war mit seiner Zigarette eingeschlafen und ich zu spät aufgewacht.
Ich habe ihm verziehen, denn er ist alles was ich gehabt habe, auch wenn ich mir absolut sicher bin, dass ich ihn töten werde.
Töten muss.
Nicht aus Rache oder Greuel, aber irgendwann fällt jede Maske und auch mein Vater muss einsehen, dass keine Narbe so schlimm sein kann, wie eine jahrelang zur Schau gestellte Maske.

[Funnu]

Hallo Ronneburger,
der Anfang ist kurz gehalten und man kann nicht viel dazu sagen, ob es gut oder schlecht ist. Eine Geschichte wie so oft, von einem geschändeten/ verunfallten Kind, das Rache an seinem Verursacher nehmen will.

[Neraka]

Erst einmal finde ich die Idee an sich interessant. Eine Maske, die eher unfreiwillig getragen wird, und eine Art "Familiengeheimnis" verdecken soll, hat schonmal eine große Symbolik.

Ich muss jedoch sagen, dass für mich als Leser der Anfang viel zu viel verrät. Man wird in wenigen Sätzen eigentlich über die gesamte Hintergrundgeschichte und Familiensituation aufgeklärt, und da kommt schnell die Frage auf "Nun, jetzt weiß ich ja alles. Wozu also weiterlesen?"
Ich fände es relativ wichtig, in den Anfang mehr Spannung reinzubringen und einige Dinge noch bedeckt zu lassen, die den Leser dazu veranlassen, unbedingt weiterlesen zu wollen. Auch die Tatsache, dass die Ich-Erzählerin im Voraus schon sagt "Ich werde meinen Vater umbringen", verrät ja das eventuelle Ende des Buches. Diese Tat sollte sich eher während der einzelnen Kapitel immer weiter anbahnen (oder sogar recht spontan entstehen, in dem der Vater noch eine Tat begeht, die dann "das Fass zum Überlaufen" bringt).

Allgemein finde ich die Idee dahinter also interessant, aber der Handlungsverlauf sollte nicht ganz so offen dargelegt werden, denn sonst weiß man meiner Meinung nach recht schnell "zu viel" und verliert den Anreiz, mit dem Lesen fortzufahren.


Liebe Grüße,
Neraka

[stormcloud]

Hallo,

ich finde auch, dass du hier schon viel zu viel verrätst. Du nimmst hier reichlich Spannung weg, weil man schon von den Tötungsabsichten weiß. Und man erfährt viel zu früh, welches Geheimnis sich hinter der Maske verbirgt. Es wäre gut, wenn deine Leser erst einmal im Dunklen tappen - die Bausteine sollten später, nach und nach, zusammenfinden. So könntest du einen schönen Spannungsbogen aufbauen  

Liebe Grüße von Josef