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Stalker


 
 
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buki
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 72
Beiträge: 39



Beitrag11.11.2012 02:00
Stalker
von buki
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo, hier mein erster Beitrag,
freue mich über jede konstruktive Kritik.

"... und der Nächste!", sagte die Leiterin des Schreibkurses. Neugierig blickten die Normalen auf den Teilnehmer aus der Anstalt. Niemand hielt diese Resozialisierungsmaßnahme für sinnvoll, aber jeder war gespannt, was von diesem mit der chemischen Keule kastrierten Serienmörder wohl kommen würde. Nicht die Spur nervös wirkte er. Aber das kam wohl vom Valium oder was immer man solchen Leuten zu schlucken gab.

Der Mann aus der Anstalt klappte sein Heft auf und begann vorzulesen:

"Er hatte alles genau geplant. Er wartete, bis sie mit ihrem Hund das Haus verließ. Eine Stunde würde sie mindestens wegbleiben. Der Hof war uneinsehbar. Er nahm die Leiter vom Haken und stieg über den Balkon in die Wohnung ein. Es roch gut hier. Er sog die Luft im Bad und im Schlafzimmer tief ein. Dann ihr Schreibtisch. Vor dem Computer lagen ein Apfel und eine Mütze. Er presste die Mütze an sein Gesicht und atmete wieder tief ein. Er hätte gerne etwas mitgenommen. Aber sie bestehlen? Nein.

Dann hatte er eine Idee. Er nahm die Tastatur, drehte sie um und klopfte sie vorsichtig auf dem Tisch aus. Da war so viel von ihr. Krümel, die vielleicht ihren Mund berührt hatten, ein paar Härchen, wahrscheinlich Wimpern.

Er hielt eine Hand an die Tischkante und wischte mit der anderen seinen Schatz hinein. Wohin damit? Ein Briefumschlag wäre jetzt nützlich. Er würde wiederkommen müssen.

___________________________________________________________________________

Drei Wochen später hatte er das Ergebnis des DNA-Tests. Es war die Prinzessin. Er musste wieder in diese Wohnung. Nicht nur, weil es dort so angenehm war. Die Prinzessin brauchte einen Beschützer.

An ihren Wäscheschrank oder gar an den Korb mit der Schmutzwäsche war er nicht gegangen. Das wäre unwürdig gewesen.

Aber im Bad hatte er einen feuchten rosa Waschlappen gefunden. Nicht mehr ganz frisch. Eine Einladung zum indirekten Körperkontakt mit ihr. Er konnte nicht widerstehen.

Anschließend legte er ihn wieder sorgfältig an seinen Platz.

Er hatte ihren Fernsehsessel in die Mitte des Raumes gestellt und so gedreht, dass er durch die Tür auf den Flur sehen konnte. Erhöhter Puls und feuchte Hände, aber trotzdem alles unter Kontrolle. Mindestens noch eine Viertelstunde konnte er ungestört diese Wohnung auf sich wirken lassen.

In seinem Kopf lief als Endlosschleife ein Filmchen, in dem ein rosa Waschlappen, ein rosiger Frauenkörper und ein Stück milde Seife die Hauptrollen spielten.

Überall in der Wohnung standen nach Frauenart Pflanzen und Kerzen herum. Er lächelte gerührt. Auf dem hellen Parkett lagen weiße Flokatiteppiche. Makellos sauber. Wie schaffte sie das, bei diesem Monster von Hund?

An der einen Wand ein Sideboard aus naturbelassenem Holz. Darauf ein Käfig mit einem Meerschweinchen, das ihn neugierig ansah.

Wie glücklich sich dieses Tier schätzen konnte. Er stellte sich vor, wie sie es mit der linken Hand vor ihre Brust hielt und mit der rechten liebkoste.

Dann das Klirren des Schlüsselbundes und das Tappen von Hundepfoten.

Er nahm Haltung an, als sie mit ihrem Liebling den Flur betrat. Sie schlang das Ende der Hundeleine um eine Türklinke. Dann sah sie ihn. Blitzschnell ließ sie das Tier frei.

"Fass!"

Damit hatte er gerechnet und warf dem Hund den Tennisball zu. Der mit dem Sekret einer läufigen Hündin getränkte Filz tat seine Wirkung und liess den Einbrecher hinter dem Ereignishorizont des Rüden verschwinden.

Sie griff nach ihrem Handy, suchte den Notruf.

"Lassen Sie das. Ihnen passiert nichts."

Sie starrte ihn ängstlich an. Das rührte ihn zutiefst. Er zwang sich, ernst und streng zu bleiben.

"Sie haben vor Jahren eine Dummheit begangen. Ich sorge dafür, dass sich dergleichen nicht wiederholt."

"Wovon reden Sie?"

"Also gut, vielleicht haben Sie es verdrängt. Ich weiß, dass ich mit meinem Aussehen nur schwer eine wirklich attraktive Frau bekommen kann. Darum gehe ich auf diese Messen mit solchen Filmen und so weiter, sie wissen schon. Damals in Wiesbaden hatten Sie an einem dieser Stände für Ihre neueste DVD geworben. Als Werbegag konnte man Taschentücher bekommen, auf die Sie ihren Mund mit viel zu viel Lippenstift gedrückt hatten."

"Das ist vorbei. Mein Auto ging kaputt und dann plötzlich noch diese Studiengebühren."

Er stöhnte innerlich. Studiengebühren. Für ein paar kleine Gefälligkeiten hätte er sie selbstverständlich unterstützt. Dann hätte sie nicht mit diesen Kerlen vor laufender Kamera…

Er riss sich zusammen und sagte ruhig:

"Ich bin nicht Ihr Richter."

 "Wie haben Sie mich überhaupt erkannt? Ich habe meinen Typ vollkommen umgestylt."

Er erklärte ihr, wie er an die zweite DNA-Probe gekommen war.

"Was wollen Sie?"

"Sie beschützen. Ich werde Ihnen so nah sein wie es geht, ohne dass es anderen Menschen auffällt."

"Wie stellen Sie sich das vor?

"Ich erwarte nicht viel. Fahren Sie z.B. zu den Stoßzeiten S-Bahn. Niemandem wird auffallen, wenn ich ganz nah bei Ihnen stehe und jeden Ihrer Atemzüge …"

"Sie sind nicht ganz dicht. Ich werde heiraten und Kinder bekommen."

"Ich bin sehr umsichtig, Sie können sich 100%ig auf mich verlassen."

Der Kerl war verrückt, aber es schien keine unmittelbare Gefahr von ihm auszugehen.

"Was dagegen, wenn ich mal kurz ins Bad … ?"

"Nur zu, aber bitte ohne das Handy."

Sie verschwand im Badezimmer. Sofort trat der Rosa-Waschlappenfilm in seinem Kopf wieder in den Vordergrund.

Kurz darauf kam sie mit dem Waschlappen zurück. Was sollte das? Sie konnte doch nicht ahnen ...

Sie begann, den Hund im Schritt gründlich zu reinigen. Das Tier glotzte dämlich.

Der Film in seinem Kopf riss. Die Bildreste verschmorten. Die Erinnerung an den Geruch des Lappens wurde überdeutlich.

Verdammt, warum konnte sie das Vieh nicht mit Einmal-Tüchern putzen?

"Was gucken Sie so? Glauben Sie, ich lasse ihn so in die Wohnung?"

Er wurde grün im Gesicht und begann ruckartig zu würgen. Keine Chance, das Essen unten zu behalten.

Sie begann zu schreien. Ihre Stimme klang nicht mehr angenehm.

"R      S !"

"N I E M A N D    K O T Z T    A U F    M E I N E    F L O K A T I S    ! ! ! "

War das Letzte, was sie schrie, bevor er sie zum Schweigen bringen musste, wegen der Nachbarn."

Der Autor klappte sein Heft zu und blickte in die Runde.

"Was starrt Ihr mich so an? Das war ein Gag! Ich habe sie nicht wirklich umgebracht. Mein Arzt sagt, ich phantasiere. Ich würde die Morde verdrängen und mir einreden, jedes neue Ziel meiner Begierde sei mit dem letzten Opfer identisch. Immer derselbe Typ. Alles Quatsch. Ich bin nur manchmal etwas verwirrt. Aber das bekommen sie in der Anstalt in den Griff.

Ich werde die Prinzessin heiraten. Sie hat jetzt einen guten Beruf. Krankenschwester. Sie ist sehr beschäftigt, aber wir sehen uns täglich bei der Tablettenausgabe. Sie sagt, ich bin sehr gut eingestellt. Darum darf ich auch diesen Kurs für kreatives Schreiben besuchen.

Sie nimmt sich sogar die Zeit, mich hierher zu begleiten und mich abzuholen. Schade, dass sie immer diesen kräftigen Typ aus der Anstalt dabei hat. Ich glaube, sie muss ihn anlernen. Bestimmt stehen sie schon vor der Tür. Ihr werdet mir gleich recht geben, wenn ich sage: 'Sie ist wunderschön'.

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Ortheas
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 31
Beiträge: 10



Beitrag11.11.2012 17:14

von Ortheas
Antworten mit Zitat

merkwürdig, unheimlich, witzig - ein irgendwie interessanter und unterhaltsamer Mix, finde ich. Irgendwie paralysierte mich der Text für ne weile. Auch weil mir die letzten erklärenden Sätze nicht ganz klar sind.

Ich nehme mal an, dass es genau so ist, wie der Psychiater es sagt. Er sieht in anderen Frauen die Prinzessin. Die Frau aus der Erzählung, müsste dann also die originale Prinzessin sein, sonst macht die DNA-Probe kein Sinn.

Und die Krankenschwester ist dann auch eine Einbildung von ihm, oder ist sie das am ende wirklich?

Sehr verwirrt grade, tut mir Leid. Aber ansonsten echt gute Stimmung bei mir erzeugt, durch die Beschreibung aus seiner Sicht mit dieser typischen Psychopathen-Klarheit.


_________________
„Keine Begeisterung sollte größer sein als die nüchterne Leidenschaft zur praktischen Vernunft.“ (Helmut Schmidt)
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Rufina
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 693



Beitrag11.11.2012 18:01

von Rufina
Antworten mit Zitat

Hallo buki,

ist auf jeden Fall interessant und ein bisschen krank dein Text. Aber genau sowas mag ich Twisted Evil. Nein, im Ernst. Dein "Mann aus der Anstalt" ist kein Nullachtfünfzehntyp und du hast ihn vielschichtig entworfen. Die Idee mit der immer einen Prinzessin trotz mehrerer Opfer ist richtig gut. Durch die Erklärung zum Schluss hast du auch noch einen Schuss Grusel in Erwartung des nächsten Mordes drin.

Gestört habe ich mich an dieser Hundewaschlappensache. Da hattest du so schön Spannung aufgebaut und dann war alles durch diesen einen komischen Moment weg. Ich fand die Stelle nun auch nicht komisch im Sinne von lustig, sondern eher befremdlich. Komm, da fällt dir auch noch ein anderer Grund ein, warum sie schreien muss, ohne dass er ihr auf den Teppich kotzt. Das will mir einfach nicht in die Geschichte passen. Ihre Reaktion auf den Eindringling find ich auch nicht nachvollziehbar.

Zitat:
Der Kerl war verrückt, aber es schien keine unmittelbare Gefahr von ihm auszugehen

Hier stimmt die Perspektive nicht mehr. Bislang hattest du vollkommen aus seiner Sicht heraus erzählt. Nun wechselst du plötzlich und nur für diesen einen Satz in ihren Kopf. Würd ich streichen.

Zitat:
Damit hatte er gerechnet und warf dem Hund den Tennisball zu. Der mit dem Sekret einer läufigen Hündin getränkte Filz tat seine Wirkung und liess den Einbrecher hinter dem Ereignishorizont des Rüden verschwinden.

Das "Sekret der läufigen Hündin" war mir too much. Der Ball alleine hätte es auch getan.

Insgesamt ist da m.E. noch eine Verbesserung im Rahmen einer Überarbeitung drin, aber ich hab den Text auch so gerne gelesen.

Viele Grüße
Rufina


_________________
Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams)
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Endgegner
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 36
Beiträge: 36



Beitrag12.11.2012 01:08

von Endgegner
Antworten mit Zitat

Hallo buki!

Zitat:
Drei Wochen später hatte er das Ergebnis des DNA-Tests.

Das halte ich für unwahrscheinlich. Für das Anfertigen eines DNA-Profils ist vermutlich eine richterliche Genehmigung notwendig. Dem könnte natürlich entgegenhalten werden, dass die Binnengeschichte das Werk eines psychotischen Serienmörders darstellt und somit von dessen Realitätsverlust beeinflusst ist. Aus der Rahmengeschichte geht allerdings nicht eindeutig hervor, ob die Binnengeschichte fiktiv oder (bezogen auf den Mörder) biografisch ist. Trifft Letzteres zu, bliebe das Argument gegen den DNA-Test bestehen.

Zitat:
Er nahm Haltung an, als sie mit ihrem Liebling den Flur betrat. Sie schlang das Ende der Hundeleine um eine Türklinke. Dann sah sie ihn. Blitzschnell ließ sie das Tier frei.

Das darauf folgende Verhalten der Frau finde ich nicht überzeugend: Sie wählt nicht den Notruf, lässt sich auf ein Gespräch mit dem Mann ein und findet sogar noch die Ruhe, ihren Hund zu putzen. Keine Schockstarre, keine versuchte Flucht, keine Aggressionen gegenüber dem Einbrecher. Die Situation ist für mich zu unnachvollziehbar, als dass ich sie glauben wollte, aber gleichzeitig auch zu wenig phantastisch, als dass ich darin ein Gespinst des Mörders sehen könnte.


Diese zwei Dinge haben mich an dem Text gestört. Abgesehen davon finde ich die Idee interessant und insgesamt auch gut umgesetzt. Mir gefällt die zuweilen fast sachliche Darstellung der Binnengeschichte. Es wird nüchtern beschrieben, was passiert, aber nicht warum. Die Gedankenwelt des Mörders bleibt unheimlich und dem Leser verborgen.

Ich mag auch die skurrile Rahmengeschichte: Ein Serienmörder darf als "Resozialisierungsmaßnahme" seine absonderlichen Taten zu Papier bringen und sogar vor einem Publikum vorlesen. Schwarzhumorig! Ein schräges Lächeln konnte ich mir da nicht verkneifen (nicht, dass ich es versucht hätte).

Cheers!
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Nayeli Irkalla
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 41
Beiträge: 1083
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Extrem Süßes!


Beitrag12.11.2012 09:06

von Nayeli Irkalla
Antworten mit Zitat

Also, mir gefällt gerade das Bild mit dem "Sekret der läufigen Hündin". Für den eigentlichen Verlauf ist es vielleicht "too much", aber... nicht vergessen, diese Geschichte steht nicht für sich, sondern charakterisiert die Denke des Serienmörders. Eine solche Wortwahl... Verrät etwas über den Schreiberling. Was, darüber möchte ich hier nicht zu genau nachdenken und/oder es ausführen ^^

Abgründige Geschichtenidee, und bis auf den Perspektivfehler und das leicht unlogische Verhalten dern Frau in der "inneren Geschichte" gut umgesetzt.
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safeja
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Beitrag12.11.2012 11:55

von safeja
Antworten mit Zitat

Mir gefällt die Idee mit dem *Sekret der läufigen Hündin* eigentlich auch sehr gut. Ein Hinweis auf das akribische Denken des Mörders, genauso wie die Tatsache, dass er alle Dinge, die er zuvor berührt hat, wieder ordentlich an Ort und Stelle legt. Damit möglichst nicht auffällt, das jemand in der Wohnung war. Auf die Sache mit dem Waschlappen habe ich herzlich gelacht, was ja eigentlich zu dieser Situation überhaupt nicht passen dürfte. Eine deftige Spur schwarzen Humors unterhalb der Gürtellinie, der überhaupt nicht dazu passt, was man erwarten würde.

Mir hat der Text insgesamt sehr gut gefallen.


_________________
'Im wilden Galopp über den Strand,
du hörst nichts außer dem Rauschen des Meeres,
du siehst nichts außer der Unendlichkeit,
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Berühre den Wind und du weißt, was Freiheit bedeutet...'
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Christine H.
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Beitrag12.11.2012 13:55

von Christine H.
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Die Idee der Geschichte finde ich gut. Das Verhalten der Frau erscheint mir aber doch recht unglaubwürdig. Das mit dem Waschlappen ist ja recht witzig, aber dass ihre größte Sorge Ihren Teppichen gilt, überzeugt mich nicht.

Das ganze Verhalten der Frau ist doch eher an den Haaren herbeigezogen, meine ich.

Perspektivwechsel etc. wurden ja schon angesprochen.

Dshalb füge ich nur an: Die durchgängige Großschreibung, verstärkt mit mehreren Ausrufezeichen, macht die Aussage nicht stärker.

In der Idee steckt Potenzial Sie ließe sich aber bestimmt authentischer und intensivewr umsetzen.

Der Schluss gefällt mir.


_________________
Herzliche Grüße
Christine
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Nayeli Irkalla
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Beitrag12.11.2012 13:57

von Nayeli Irkalla
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Zitat:
dass ihre größte Sorge Ihren Teppichen gilt, überzeugt mich nicht.


Hierzu ein Einwurf: Es ist die Reaktion eines unter Schock stehenden Menschen. Nach einem Autounfall mit einem völlig zerstörten Auto kann es auch vorkommen, dass ein Verletzter sich nicht vom Wagen wegbringen lassen will, weil er erst noch einen kleinen Blutfleck auf der Amatur wegwischen will...
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Christine H.
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

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Beitrag12.11.2012 14:26

von Christine H.
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Das mag durchaus sein, Nayeli Irkalla. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass die Frau in der Geschichte wirklich geschockt ist. Keine Starre (sie lässt sofort den Hund von der Leine), keine Gefühlsregungen, keine Gesten - nichts, was darauf schließen lässt.

Meiner Meinung nach entsprechen weder die Erklärungen der Prot, fast im Plauderton dargestellt, noch die Atmosphäre dem guten Beginn der Geschichte.


_________________
Herzliche Grüße
Christine
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Nayeli Irkalla
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Beitrag12.11.2012 15:01

von Nayeli Irkalla
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Ich denke auch, dass die Einzelheiten der Reaktion der Frau sich noch mal überarbeiten lassen - gerade die Reaktion mit dem Teppich würd ich aber lassen. Eher das davor ändern.
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buki
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Beiträge: 39



Beitrag12.11.2012 18:03
Danke
von buki
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Danke für Eure detaillierten Reaktionen. Auch freue ich mich, dass jemand drüber lachen konnte. Bevor ich Eure Antworten aufarbeite, werde ich mich umsehen, zu welchen Texten anderer Forumsmitglieder mir etwas einfällt.

buki
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jürg
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 163



Beitrag13.11.2012 10:28

von jürg
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Hallo buki,

mit der Hundeszene stimmt auch was nicht. Die Idee mit dem Tennisball finde ich zwar echt toll, aber ein Hund der auf das Kommando "fass" reagiert wird dies trainiert haben. Wer schon mal bei solchen Ausbildungen zugesehen hat (Schutzhund) sieht, das solche Hunde auf Ablenkungen trainiert sind.
Selbst wenn er sich durch den Ball abgelenkt haben sollte, ist er ja noch in der Wohnung. Du solltest noch etwas über den Verbleib des Hundes schreiben und das Kommando weglassen.

Gruß jürg
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buki
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 72
Beiträge: 39



Beitrag13.11.2012 18:57

von buki
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Hallo,
jetzt werde ich mal aufschreiben, was mir zu Euren Hinweisen eingefallen ist.
Ich habe mich bei der Geschichte auf Stimmung und Pointe konzentriert. Dabei ist dann die Logik auf der Strecke geblieben.

Liegt vielleicht auch daran, daß ich mich nicht als hauptamtlicher Krimischreiber sehe. Mein Romanrohling ist eher SF mit einem Schuß Romantik und hoffentlich erkennbarem Humor

Natürlich hätte er den Ball z.B. in die Küche werfen müssen und nachdem der Hund hinterhergerannt war, die Tür zuschlagen müssen. Aber dann hätte ihn die Prinzessin wieder herausholen müssen um ihn zu putzen. Ob das unserem Helden in den Kram gepasst hätte?
Ob man einen Hund mit so einem Ball von seinem Auftrag abbringen kann ?
Einen perfekten Schutzhund wohl nicht. Aber als ich noch selber mit unserem Hund an der Leine durch die Felder marschierte, habe ich oft genug Leute erlebt, die nur glaubten, daß ihr Hund auf ihre Kommandos hört und die Leine wegließen.

Auf die richterliche Genehmigung für die DNA Analyse hat der Held verzichtet. Es gibt immer einen Weg vorbei am Gesetz vorbei, wenn es schnell gehen soll, auch hinter der Grenze.

Dank an Endgegner daß
Zitat:
"die Binnengeschichte das Werk eines psychotischen Serienmörders darstellt und somit von dessen Realitätsverlust beeinflusst ist"


Was muß ich ändern, damit nicht
Zitat:
Das ganze Verhalten der Frau doch eher an den Haaren herbeigezogen

wirkt?
Soll sie Schwitzen, verblüfft gucken, einen Fluchtversuch wagen, versuchen zu telefonieren bis ihr der Einbrecher das Telefon gewaltsam abnimmt?

Wenn ich ausführlich schildere, wie sie von der ersten großen Panik bis zu der Einsicht
Zitat:
Der Kerl war verrückt, aber es schien keine unmittelbare Gefahr von ihm auszugehen

kommt, ist es vielleicht keine Kurzgeschichte mehr.


Nochmal vielen Dank an Euch Alle
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Miss Havisham
Leseratte
M


Beiträge: 102



M
Beitrag27.11.2012 20:04

von Miss Havisham
Antworten mit Zitat

buki hat Folgendes geschrieben:

Was muß ich ändern, damit nicht
Zitat:
Das ganze Verhalten der Frau doch eher an den Haaren herbeigezogen

wirkt?
Soll sie Schwitzen, verblüfft gucken, einen Fluchtversuch wagen, versuchen zu telefonieren bis ihr der Einbrecher das Telefon gewaltsam abnimmt?


So tun als wäre sie ganz ruhig, sich dann aber im Bad einschließen und aus dem Fenster klettern. Oder es zumindest versuchen.
Verblüfft gucken wäre etwas wenig, wie wäre es mit Zittern?

Dass der Tennisball präpariert sein muss, erscheint mir logisch, nur dann würde sich schließlich ein auf "Fass" trainierter Hund ablenken lassen.

Die Sache mit dem Waschlappen wirkt ziemlich konstruiert. Es sei denn, der Hund hätte Durchfall. Ansonsten - warum wischt sie ihm nicht einfach die Pfoten damit ab? Die dürften schmutziger sein als der Schritt. (Glaube ich. Hatte nie einen Hund.)
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buki
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 72
Beiträge: 39



Beitrag28.11.2012 14:36
Konstruiert
von buki
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Hallo,
wenn ich es mir recht überlege ist die Sache mit dem Waschlappen wirklich konstruiert. Ich war wohl gefühlt der einzige Hundebesitzer auf der Welt, dem es nach dem "Toilettengang" des Hundes ein Bedürfnis war, diesen im Schritt zu reinigen. Ein wenig Sand oder auch Lehm am Teppich von den Pfoten ist mir weit weniger unappetitlich als das womöglich kaum Sichtbare, das seinen Weg vom Schritt des haarigen Lieblings in das Teppichgewebe findet, auf dem vielleicht auch kleine Kinder barfuß laufen.

buki
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