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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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20.10.2012 22:14
von firstoffertio
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Hallo Adelbo,
das gefällt mir.
Ich könnte mir vorstellen, das manch ein Leser die Wiederholung in
Zeile 6 von "gewisse" nicht mag. Aber ich finde sie passend.
Allerdings frage ich mich, ob der Inhalt von Zeile 7:
"Wehmut, Ängste, da ich bleibe"
nicht etwas zu kurz eingefasst ist?
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last-virgin Klammeraffe
Alter: 72 Beiträge: 565 Wohnort: Berlin
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21.10.2012 11:19 re von last-virgin
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huhuu Adelbo,
Dein Gedicht gefällt mir gut. Auch, dass wenn ein Flug ins Bekannte, Vertraute geht (schon immer), der Flug selbst ein Risiko beinhaltet, ungewiß ist, ob er im Bekannten, Vertrauten ankommt.
"Wehmut, Ängste, da ich bleibe", ist da nicht aber auch Sicherheit, Vertrauen ohne das Risiko des nicht ungefährlichen Weges?
Wo nimmt das LI die Ängste her? Denn Sehnsucht des LI nach Veränderung wird in diesen Zeilen nicht sichtbar.
Gern gelesen
last-virgin
_________________ Das "Ganze" ist mehr als die Summe seiner Einzelelemente. |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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21.10.2012 12:24
von adelbo
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@ firstoffertio
Zitat: | Hallo Adelbo,
das gefällt mir. Das freut mich.
Ich könnte mir vorstellen, das manch ein Leser die Wiederholung in
Zeile 6 von "gewisse" nicht mag. Aber ich finde sie passend.
Ich wollte damit ausdrücken, dass die Vögel sowohl als auch, ins Gewisse und Ungewisse ziehen. Dass viele Gefahren lauern, sie, um ihre Art zu erhalten, aber nicht anders können, fraglos.
Allerdings frage ich mich, ob der Inhalt von Zeile 7:
"Wehmut, Ängste, da ich bleibe"
nicht etwas zu kurz eingefasst ist?
Die Wehmut ist immer vorhanden, wenn ich den Kranichen zuschaue, wie sie sich auf und davon machen. Ich weiß, jetzt kommt der Winter und ich bin ihm ausgesetzt, ich harre hier aus. Und das sind die Ängste. Die Vögel sind klug, sie weichen dem Winter aus, sie fliegen davon. Wir lassen ihn über uns ergehen, der eine mehr der andere weniger. Wie wird er sein, wie ertragen wir die dunkle Jahreszeit. Meinst du, das müsste mehr Raum haben?)
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Ich danke dir für deinen Eindruck.
LG
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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21.10.2012 15:01
von adelbo
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@ last-virgin
Zitat: | huhuu Adelbo,
Dein Gedicht gefällt mir gut. Darüber freue ich mich. Auch, dass wenn ein Flug ins Bekannte, Vertraute geht (schon immer), der Flug selbst ein Risiko beinhaltet, ungewiß ist, ob er im Bekannten, Vertrauten ankommt. (Ja, man weiß nie, kommen diese Kraniche, die gerade jetzt über meinem Kopf hinweg nach Süden ziehen, nächstes Jahr wieder zurück.)
"Wehmut, Ängste, da ich bleibe", ist da nicht aber auch Sicherheit, Vertrauen ohne das Risiko des nicht ungefährlichen Weges?
Wo nimmt das LI die Ängste her? Denn Sehnsucht des LI nach Veränderung wird in diesen Zeilen nicht sichtbar.
(Nein, eben nur die Ängste, die ich man spürt, vor der dunklen Jahreszeit, vor dem vielleicht strengen Winter. Die Vögel entfliehen ihr, wir harren aus und freuen uns in der Regel darauf, dass der Frühling kommt, der Sommer. Ich z.B. bin froh, wenn der 21. Dezember vorbei ist. Dann werden die Tage wieder länger.)
Gern gelesen.
last-virgin |
Ich denke darüber nach, ob ich die letzte Zeile nicht weglassen sollte?
Vielen Dank last-virgin.
LG
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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21.10.2012 16:36
von Stimmgabel
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Hallo adelbo,
mir gefällt ebenfalls dieses Gegenüberstellen von Bewegung und auch Konservieren von gelebten, gegenwärtigen und ansinnend kommendem, neu-gesichtigen Leben – vorzüglich diese kräftige Metapher der wuchtig, Flügel schlagenden Kraniche dafür.
Dieses immer wieder wissen der Ungewissheit für ein Morgen, aber auch der Gewissheit von erfülltem Leben – im Zeitverstrich, der wieder ein Morgen mit sich bringt.
Bewege ich mich, so nehme ich tatsächlich Anteil am Zeitverstrich für ein Neues. / Bleibe ich aber auch am gelebten Ort meiner inneren Lebensquellen, so wird mir diese Gewissheit die immer wieder Kraft für ein unbekannt Ungewisses ebenfalls geben.
Wie schon im Faden teilweise vorgetragen, fehlen mir auch an Ministellen einige konjunkte, inhaltliche Übergänge.
adelbo, habe mal meinen Gedanken freien Lauf gelassen / klar, meine Brille
Guck doch mal – vllt gefällt Dir ja etwas davon.
Gute Zeit
Lautes Rufen, Flügel schlagen,
eine dichte Schwingenwolke steigt vom See.
Kraniche, sie fädeln ähnlich Perlen
in den Himmel hinauf.
Klug, in Winkeln, Keilen ziehen sie
Gewissheit mit ins Ungewisse. Fraglos. ........... <-- 'Fraglos' nun als Koinon auch zur Folgzeile, vllt
Wehmut, Ängste, da ich bleibe. Winter
kommt. Dennoch Gute Zeit und Wiederkehr.
Sage Dir wieder ein lebendiges Tschüss – und habe mich guut von Deinen Kranichen etwas mitnehmen lassen / Frank
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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21.10.2012 22:02
von firstoffertio
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adelbo hat Folgendes geschrieben: | @ firstoffertio
Zitat: | Hallo Adelbo,
das gefällt mir. Das freut mich.
Ich könnte mir vorstellen, das manch ein Leser die Wiederholung in
Zeile 6 von "gewisse" nicht mag. Aber ich finde sie passend.
Ich wollte damit ausdrücken, dass die Vögel sowohl als auch, ins Gewisse und Ungewisse ziehen. Dass viele Gefahren lauern, sie, um ihre Art zu erhalten, aber nicht anders können, fraglos.
Allerdings frage ich mich, ob der Inhalt von Zeile 7:
"Wehmut, Ängste, da ich bleibe"
nicht etwas zu kurz eingefasst ist?
Die Wehmut ist immer vorhanden, wenn ich den Kranichen zuschaue, wie sie sich auf und davon machen. Ich weiß, jetzt kommt der Winter und ich bin ihm ausgesetzt, ich harre hier aus. Und das sind die Ängste. Die Vögel sind klug, sie weichen dem Winter aus, sie fliegen davon. Wir lassen ihn über uns ergehen, der eine mehr der andere weniger. Wie wird er sein, wie ertragen wir die dunkle Jahreszeit. Meinst du, das müsste mehr Raum haben?)
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Ich danke dir für deinen Eindruck.
LG
adelbo |
Hhm, ich bin mir nun gar nicht mehr so sicher, ob es an der Kürze liegt, dass mir die Zeile nicht so recht erscheint. Vielleicht ist es auch dieses rationale "da", dieses Begründende.
Habe mir nun überlegt, dass da eine andere Wirkung wäre auf mich mit:
Wehmut, Ängste, wo ich bleibe
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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22.10.2012 10:35
von adelbo
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Eine etwas abgeänderte Version. Ich hoffe die Übergänge sind etwas flüssiger.
Lautes Rufen, Flügel schlagen,
eine Wolke löst sich flatternd aus dem See.
Kraniche, sie fädeln ähnlich Perlen
in den Himmel hinauf.
Klug, in Winkeln, Keilen ziehen sie
zum (über)leben ins Ungewisse. Fraglos.
Wehmut, Ängste, wo ich bleibe.
Allen eine gute Zeit.
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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22.10.2012 11:37
von Enfant Terrible
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Also mir persönlich gefiel die erste Version besser. Sie war rhythmischer, lakonischer, knapper. Die "flatternde Wolke" in der neuen Fassung zum Beispiel sprengt allein schon mit dem Wortumfang, finde ich, die asketische Eleganz des Gedichts. Das Rätselhafte, Nicht-genug-Gesagte der ersten Version sprach mich viel mehr an als das Erklärende der zweiten. Denn gerade die nicht flüssigen und somit wiedererkennenswerten Übergänge verliehen dem Gedicht eine besondere Note.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5008 Wohnort: Berlin
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22.10.2012 11:42
von Nina
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Liebe adelbo,
ich wußte ja gar nicht, dass Du auch Lyrik schreibst. Toll. Was Deine beiden Versionen angeht, muss ich noch mal wieder kommen. Die erste Variante gefiel mir spontan, wobei manche Stellen "kratzten". Bei der zweiten ging es mir wie Enfant - ich dachte: Die erste war aber besser! Das "allen eine gute Zeit" klingt seltsam an dieser Stelle. Aber: Ich schau noch mal rein und sag dann noch mal konkreter was dazu. Das erstmal als ersten Leseeindruck.
LG
Nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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22.10.2012 11:50
von Stimmgabel
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Hallo adelbo,
da hast Du gut überarbeitet
Zwei Randbemerkungen.
Ich meine, gerade bei den großen Vögeln, wie z.B. den Kranichen flattern nicht die Flügel, sondern schwingen sie doch mehr. MMn würde dann "schwingend" anstelle von "flatternd" besser passen, oder?
Und bzgl der nun sehr interessanten, neuen Zeile (finde ich echt gelungen mit dem "(über)leben"):
"ziehen sie zum (über)leben ins Ungewisse. Fraglos."
gefiele mir ein runder Rhythmus mehr, derart:
"ziehen sie zum (über)leben in ein Ungewisses. Fraglos."
Lautes Rufen, Flügel schlagen,
eine Wolke löst sich flatternd/schwingend aus dem See.
Kraniche, sie fädeln ähnlich Perlen
in den Himmel hinauf.
Klug, in Winkeln, Keilen ziehen sie
zum (über)leben ins Ungewisse/ in ein Ungewisses. Fraglos.
Wehmut, Ängste, wo ich bleibe.
Allen eine gute Zeit.
adelbo - echt gut / mehr gibts da aus meiner emotionalen Worteküche nicht zu sagen - außer, dass ich hier in Deiner Stube weiter genießen werde
Dir wieder ein Tschüss, Frank
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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22.10.2012 15:24
von adelbo
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Noch einmal ein wenig experimentiert.
Das "allen" fand ich auch nicht sehr glücklich, bin aber mit der letzten Zeile auch nicht zufrieden. Wobei es vom Sinn passt.
Lautes Rufen, Flügel schlagen,
eine dichte Wolke schwingt aus dem See.
Kraniche, sie fädeln ähnlich Perlen
in den Himmel hinauf.
Klug, in Winkeln, Keilen ziehen sie
zum (über)leben in ein Ungewisses. Fraglos.
Wehmut, Ängste, wo wir bleiben.
Ihnen und uns eine gute Zeit.
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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22.10.2012 17:45
von adelbo
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Hallo Frank,
du siehst, ich bin noch nicht am Ende meiner Weisheit. Oder vielleicht doch.
Schwingen ist irgendwie noch nicht der richtige Begriff, für diese Wolke aus hunderten Vögel, wenn sie vom Wasser abhebt und nach oben zieht,
Deshalb gefällt mir ganz ehrlich, die erste Version auch am besten. Sie sagt nicht Verkehrtes, sie ist offen.
Ein wenig sollte auch meine Faszination anklingen, über dieses Phänomen des Vogelzuges. Sie fliegen tausende Kilometer, wissen genau wo sie hinwollen. Ob sie letztendlich dort ankommen ist ungewiss.
Ich freue mich sehr, dass du mich dabei unterstützt, meine Gedanken
annehmbar festzuhalten. Gerne immer wieder.
LG
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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22.10.2012 19:28
von Mardii
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Hallo adelbo,
ein sehr schönes Gedicht, mit treffend eingefangener Gefühlslage.
Nur ein kleiner Vorschlag:
adelbo hat Folgendes geschrieben: | Lautes Rufen, Flügel schlagen,
eine dichte Wolke schwingt aus dem See.
Kraniche, sie fädeln ähnlich Perlen
in den Himmel hinauf.
Klug, in Winkeln, Keilen ziehen sie
zum (über)leben in ein Ungewisses. Fraglos.
Wehmut, Ängste, wo wir bleiben.
Ihnen und uns eine gute Zeit. |
LG
Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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22.10.2012 21:57
von firstoffertio
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Wie du es entwickelt hast, und mit Mardis letztem Vorschlag, das "sie" in der dritten Zeile wegzunehmen, finde ich dein Gedicht jetzt noch besser.
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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22.10.2012 22:55
von Stimmgabel
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Hallo adelbo,
möchte auch nochmal sagen - inklusive mardiis tollem Vorschlag (bzgl "sie"),
dass nun die letzte Version, mMn, die echt bessere ist. Zumindest baut sich mir damit das Gesamtbild sukzessive (beim Lesen) echt weit auf
Wäre dann mit mardiis Vorschlag:
Lautes Rufen, Flügel schlagen,
eine dichte Wolke schwingt aus dem See.
Kraniche fädeln ähnlich Perlen
in den Himmel hinauf.
Klug, in Winkeln, Keilen ziehen sie
zum (über)leben in ein Ungewisses. Fraglos.
Wehmut, Ängste, wo wir bleiben.
Ihnen und uns eine gute Zeit.
----------
wieder ein Tschüss, Frank
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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23.10.2012 13:00
von adelbo
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@ ET
Zitat: | Also mir persönlich gefiel die erste Version besser. Sie war rhythmischer, lakonischer, knapper. Die "flatternde Wolke" in der neuen Fassung zum Beispiel sprengt allein schon mit dem Wortumfang, finde ich, die asketische Eleganz des Gedichts. Das Rätselhafte, Nicht-genug-Gesagte der ersten Version sprach mich viel mehr an als das Erklärende der zweiten. Denn gerade die nicht flüssigen und somit wiedererkennenswerten Übergänge verliehen dem Gedicht eine besondere Note.
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Ich freue mich, dass du eine positive Meinung zu meinen Zeilen hast und verstehe, was du meinst. Die Meinungen zu diesem kleinen Gedicht sind sehr geteilt.
Ich hatte zunächst gefürchtet, dass es sehr holprig klingt, weil ich es nicht ganz geschafft haben, den gewollten Rhythmus einzuhalten.
Mein Problem ist es nicht die Worte zu finden, auch denke ich oft, ich habe einen tollen Rhythmus, aber dann passt er in keine der vorgegebenen Formen.
Danke dir ET und liebe Grüße
@ Nina
Zitat: | Liebe adelbo,
ich wußte ja gar nicht, dass Du auch Lyrik schreibst. Toll. Was Deine beiden Versionen angeht, muss ich noch mal wieder kommen. Die erste Variante gefiel mir spontan, wobei manche Stellen "kratzten". Bei der zweiten ging es mir wie Enfant - ich dachte: Die erste war aber besser! Das "allen eine gute Zeit" klingt seltsam an dieser Stelle. Aber: Ich schau noch mal rein und sag dann noch mal konkreter was dazu. Das erstmal als ersten Leseeindruck.
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Ich mache das sogar sehr gerne, traue mich aber oft nicht, weil ich mich so unsicher in der grauen Theorie fühle. Immer wenn ich denke, aha, jetzt hast du es begriffen, schreibt jemand, das passt aber nicht ganz, oder an Stellen, wo ich denke, es kneift, ist es sehr gut. Der Winter wird ja lang, also werde ich mich intensiv mit der Kunst des Gedichte schreiben beschäftigen.
Wenn du noch mal reinschauen würdest, wäre das Klasse. Sag mir wo es deiner Meinung nach kratzt.
Vielen Dank und liebe Grüße
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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25.10.2012 11:49
von adelbo
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Ich habe hin und her überlegt und das ist das Ergebnis.
Lautes Rufen, Flügel schlagen,
eine dichte Wolke schwingt aus dem See.
Kraniche fädeln ähnlich Perlen
in den Himmel hinauf.
Klug, in Winkeln, Keilen ziehen sie
zum (über)leben in ein Ungewisses. Fraglos.
Wehmut, Ängste, wo ich bleibe.
Gute Zeit und Wiederkehr.
Die letzten beiden Zeilen in der vorherigen Version, passten für mich nicht ganz in der Betrachtungsweise. Wehmut, Ängste bezogen sich auf das "Ich". Die gute Zeit auf alle und die Wiederkehr sollte Hoffnung signalisieren. Das fehlte mir in der vorherigen Version.
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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25.10.2012 18:17
von Stimmgabel
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Hallo adelbo,
Deine Ergebnis Version gefällt mir als sehr gelungen. / Das nun wieder Zurückführen (wie in Deiner Orig-Version) eines LI Ich's gibt mMn den Gedanken des Gedichts außerdem einen personalen Fokus/Bezug zurück, wird dadurch greifbarer - mit dem ich mich einerseits leichter identifizieren kann (falls ich es will), zum anderen werden damit die Gedanken auch spürbarer auf den Boden einer Wirklichkeit gesetzt.
Als könnte es mir genauso passieren. Ich fühle, da ist jemand, der solche Bilder aus seiner Wirklichkeit hat entstehen lassen.
Und sprachlich gefallen mir außerden Deine gesetzten ab und an Doppel-Unbetonungen, die mMn dieses Fliegen der Kraniche, gleichbedeutend dieses fliegen Lassen der LI-Gedanken sehr beweglicher unterlegt - eben dieses eingestreute Wechseln von Grundrhythmus 'alternierend' in Doppel-Unbetonungen (ist immer gut dafür, eine Bewegung hervorzuheben ...)
adelbo - war echt spannend und interessant, wie Du hier im Faden Änderungen ein -und umgebaut hast, um dann letztlich zu Deiner Form zu gelangen.
Sage Dir wieder ein Tschüss, Frank / hat echt Freude gemacht ...
----------
... und mit der letzten Zeile kann ich ebenso dieses WIR assoziieren - d.h. für mich: Dieses LI gibt diese seine Gedanken dem Empfänger frei weiter, derart, vielleicht ebenso zu empfinden, ebenso den Mut aufzubringen, auch mal etwas ins Ungewisse zu initiieren ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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02.11.2012 16:39
von adelbo
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Entschuldige Frank, hat etwas gedauert, da ich fast die ganze Woche draußen unterwegs war und ähnliche Bilder, wie in meinen Zeilen erleben konnte. Es ist auch um diese Jahreszeit hier wunderbar.
Ja, die letzte Version gefällt mir und auch einigen Lesern im privaten Umfeld am Besten. Ich danke dir sehr für deine Unterstützung und ich werde mich hin und wieder bestimmt wagen. Es gibt sehr viel worüber es sich zu schreiben lohnt.
Liebe Grüße
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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