Was bleibt

[Hallogallo]

Wirklich weiter sind wir nicht
der letzte Bodensatz tief in uns  
bleibt fremd und unerreichbar

noch immer kann mir niemand sagen
was der dunkle Schlick verbirgt

nicht die Physiker
mit ihren Formeln und Modellen
nicht die Verhaltensforscher
mit aktuellen Studienreihen
nicht die Mediziner
mit Erkenntnissen zu Hirnforschung und Genetik
und nicht die Theologen
mit Dogmen und Enzyklika

etwas bleibt
das sich nicht fassen lässt
und uns zu dem macht was wir sind

Zeit und Natur entzogen
scheint es manchmal auf
ganz kurz
in Takten reiner Musik
und zwischen den Versen nebliger Gedichte

diese uralte Ahnung in uns
das unerklärliche Hoffen

mehr haben wir nicht

[Osiana]

Hallochen,
eine interessante Thematik ist hier gewählt worden und
m.E. auch gut umgesetzt:

Scheinbare Sinnfragen des LI über das Wichtigste im Leben
 - den Sinn des Ganzen -
doch ein paar kleine Umstände verraten, was die
dahinplätschernden Worte auch zeigen; es ist nicht
wirklich ernst gemeint:
Die auf den Plural greifende Personalform weicht der
Selbstreflexion aus (hier hätte es gut auch: "man" heißen können).
Das vorweggreifende Ergebnis weist in die gleich Richtung und
auch die V4 und V5 deuten dahin, daß die anderen es sind, wenn
sich im eigenen Leben nichts diesbezüglich klärt.

Die Suche bleibt schließlich im Diffusen.
So erschließen sich dem "Suchenden" folgerichtig auch
keine weiteren Ebenen.
Dies meine interpretierenden Gedanken.
Gern gelesen!

Gruß
Osiana