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Schrift im 18. Jahrhundert


 
 
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Meredyth
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Beiträge: 18
Wohnort: nähe Bremen


M
Beitrag28.09.2012 22:09
Schrift im 18. Jahrhundert
von Meredyth
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,

in meinem Plot ist vorgesehen, dass eine junge Frau private Briefe aus dem 18. Jahrundert findet.

Meine Frage wäre, ob ein Laie, z. B. mithilfe einer Übersetzungstafel, und vielen Stunden Zeit eigentlich solche Briefe "übersetzen" kann?

Ich habe im Internet schon gesucht, bin allerdings nicht so richtig fündig geworden. Weiss jemand, wo man im Internet eine solche Übersetzungstabelle finden kann?

Danke,

Meredyth
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Rote Wölfin
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 64
Beiträge: 195



Beitrag28.09.2012 22:13

von Rote Wölfin
Antworten mit Zitat

Meinst du so etwas?


http://www.suetterlinschrift.de/Lese/Sutterlin0.htm


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Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. (Albert Einstein)

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G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
G

Alter: 38
Beiträge: 680



G
Beitrag28.09.2012 22:21

von G.T.
Antworten mit Zitat

Im 18. Jahrhundert herrschte die Kurrentschrift, aus dem Sütterlin hervorging:

http://www.mikrolisk.de/content/kunst.schrift/deutschekurrent.jpg

Solche Briefe kann man natürlich übersetzen, aber das ist schwer. Denn so schön, wie in den Alphabeten, schreiben die Leute natürlich nicht. Druck dir mal das Alphabet aus und versuch dann, Goethes Handschrift zu lesen:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7c/AusGoethesHandschriftDerItalienischenIphigenieS122.jpg

Da verzweifelt man mal schnell!  Rolling Eyes Das Alphabet an sich ist schnell erlernt und kann auch geschrieben werden (in kurzer Zeit kannst du dir das locker beibringen), aber die typographischen Eigenschaften der Zeit erschweren die Sache eben.
Wenn es aber sehr säuberlich geschriebene Briefe sind (zum Beispiel eines ordentlichen jungen Menschens, der nicht so viel zu schreiben hatte wie ein Goethe und dessen Schrift deshalb dem Schulalphabet näher kommt), ist es durchaus mit Geduld machbar, sie zu entziffern.
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Meredyth
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Beiträge: 18
Wohnort: nähe Bremen


M
Beitrag28.09.2012 22:29

von Meredyth
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nein, die Sütterlin-Schrift meine ich leider nicht. Die wurde ja erst im 19. Jahrhundert eingeführt.

Interessant ist für mich die Schrift im 18. Jahrhundert und zwar in privaten Briefen. Öffentliche Dokumente, die gedruckt wurden, sind manchmal ganz gut zu lesen. Allerdings war die Schrift in privaten und zum Teil auch offiziellen Briefen viel schnörkeliger.

Hier kann man ein paar gute Beispiele sehen:
http://www.gsta.spk-berlin.de/schriftbeispiele_555.html
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Meredyth
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
M


Beiträge: 18
Wohnort: nähe Bremen


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Beitrag28.09.2012 22:35

von Meredyth
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke, G.T.

ich recherchiere noch ein bißchen und vielleicht hat jemand anderes noch eine andere Info für mich.

Eenn ich davon ausgehe, dass die Briefeschreiberin diese Briefe für ihre Nachfahrin geschrieben hat und deshalb vielleicht ordentlich geschrieben hat, dürfte es machbar sein die Briefe zu lesen.
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Rheinsberg
Geschlecht:weiblichécrivaine émigrée

Alter: 64
Beiträge: 2251
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Wohnort: Amman
Bronzenes Messer


Beitrag29.09.2012 05:16

von Rheinsberg
Antworten mit Zitat

Tolle Links - danke, mit Interesse gelesen!

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"Books are written with blood, tears, laughter and kisses. " - Isabel Allende

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kskreativ
Geschlecht:weiblichMärchenerzähler
K

Alter: 59
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K
Beitrag29.09.2012 06:59

von kskreativ
Antworten mit Zitat

Hier mal ein Beispiel, wie so ein Brief aussah:

Das ist ein Brief aus dem Jahre 1792, geschrieben von Georg Forster in Paris. Hier der Link zur Website, wo man mehr darüber lesen kann:
http://www.historicum.net/themen/medien-und-kommunikation/themen/
Handschriftliche Briefe aus dieser Zeit zu lesen dürfte schon schwierig und anstrengend sein.

LG, Karin


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Meredyth
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Beiträge: 18
Wohnort: nähe Bremen


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Beitrag29.09.2012 14:23

von Meredyth
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke, kskreativ.

Wenn ich davon ausgehen müsste, dass meine Protagonistin diese Briefe auf keinen Fall lesen kann, wäre mein ganzer Plot unsinnig. Muss mal überlegen, wie ich das Problem sonst löse.
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Rheinsberg
Geschlecht:weiblichécrivaine émigrée

Alter: 64
Beiträge: 2251
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Bronzenes Messer


Beitrag29.09.2012 14:48

von Rheinsberg
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Ich denke, das hängt ein wenig von der Protagonistin und vom Plot ab.
Wie alt ist sie (in meiner Kindheit gab es Lehrer, die durchaus Sütterlin unterrichteten), welchen Beruf hat sie (Museum vielleicht? Ich persönlich habe mich durch alte Grundakten kämpfen dürfen, und auch wenn ich nicht jede Schrift und jedes Wort verstand, es ging durchaus)?
Oder, wenn sie die Briefe nicht entziffern kann, könnte sie sich Hilfe holen? Bei einer älteren Verwandten, in einem Museum, wo sie dann sich in den Schriftsachverständigen verliebt?  Wink

Nur so ein paar Ideen.


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G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
G

Alter: 38
Beiträge: 680



G
Beitrag29.09.2012 16:02

von G.T.
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Ich komme jetzt einfach mal mit einem Lebendbeispiel:  Cool
Ich habe mir vor einigen Jahren die Kurrentschrift beigebracht und kann sie fließend schreiben. Ich habe mich auch darin geübt, alte Schriften zu lesen. Aber dennoch fallen viele Entzifferungen schwer bis unmöglich aus. Gerade bei privaten Dingen!
Die Handschrift Johann Sebastian Bachs kann ich lesen, wenn er eine Schrift verfasst hat, die einem Notenbuch vorangestellt wurde und offensichtlich von vielen Menschen gelesen werden sollte. Bei privaten Briefen ist das natürlich etwas ganz anderes, da muss ich fast immer passen!
Es wäre m.E. in der Tat sinnvoll, wenn die Vorfahrin ihre Aufzeichnungen bewusst für andere Menschen (in der Zukunft) bestimmt hat und deshalb sehr ordentlich schreibt. Außerdem muss ja nicht alles entziffert werden, oder? Es gibt ja Worte aus dem Barock, die heute in der Schreibweise oder überhaupt gar nicht mehr existieren (Bach schreibt "deütlich", das muss man erstmal entziffern, wenn's handschriftlich da steht / "y" wurde ja auch viel häufiger verwendet als heute). Aus einem Brief das Wesentliche zu filtern ist auf jeden Fall möglich und das Unwesentliche muss doch auch nicht entziffert werden - Leerstellen könnten Spannung erzeugen.  Wink
Edit: Den Brief von Forster zum Beispiel halte ich für lesbar. Schade, dass ich im Netz keine größere Version finden konnte, hätte mich gerne daran versucht. Aber er schreibt ja an eine Öffentlichkeit und daher sehr klar. So in etwa würde ich mir auch "deine" Briefe vorstellen.
Edit2: Hab hier noch'n Link gefunden, in dem schöne Beispiele für unterschiedliche Handschriften sind. Da sieht man schon, wie sehr die Lesbarkeit variieren kann:
http://www.google.de/imgres?num=10&um=1&hl=de&client=firefox-a&rls=org.mozilla:de:official&biw=1366&bih=607&tbm=isch&tbnid=csPWGzoQ1bRKfM:&imgrefurl=http://www.will-software.com/infos/histhand.htm&docid=bGUmQ5ZS2a8E2M&imgurl=http://www.will-software.com/images/infobild/histhnd2.gif&w=667&h=678&ei=jQFnUMXNOuWB4AT42YDYBw&zoom=1&iact=hc&vpx=841&vpy=268&dur=2690&hovh=226&hovw=223&tx=159&ty=147&sig=110246051958725715026&sqi=2&page=1&tbnh=113&tbnw=111&start=0&ndsp=27&ved=1t:429,r:15,s:0,i:128
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Meredyth
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
M


Beiträge: 18
Wohnort: nähe Bremen


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Beitrag29.09.2012 16:31

von Meredyth
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo G.T.,

danke für deinen Link. Er zeigt deutlich wie unterschiedlich die Handschriften sein können. Am irritierendsten finde ich das anders geschreibene "e", dass oft einem "n" gleicht.

@ Rheinsberg: Eventuell werde ich wohl so vorgehen, dass ich die Briefe im Roman von einem Experten transkriptieren lasse. Danke für den Tipp. Die Protagonistin ist definitiv zu jung um Sütterlin lesen zu können.

Da muss ich noch einiges in meinem Plot berücksichtigen.
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G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
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Alter: 38
Beiträge: 680



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Beitrag29.09.2012 16:38

von G.T.
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Das e ist auch der große Knackpunkt, zusammen mit dem s, von dem es, je nach seiner Position im Wort, zwei unterschiedliche Schreibweisen gibt. Und das h ist natürlich schwer, weil es wie ein f aussieht.
Wenn diese Buchstaben nicht so anders wären, würde es vielleicht kein Problem im Entziffern alter Schriften geben. Aber gerade dieses "n-e" ist extrem gewöhnungsbedürftig. Der Unterschied zum n ist bei diesem alten e eigentlich nur, dass der "Balken", der die beiden vertikalen Linien verbindet, nicht am unteren Ende der einen, sondern weiter oben ansetzt.
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Rote Wölfin
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 64
Beiträge: 195



Beitrag29.09.2012 19:19

von Rote Wölfin
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Gibt es nicht Leute, die sich beruflich mit so alten Schriften auseinandersetzen?
Könnte dein Prot nicht so eine Person aufsuchen und sich helfen lassen?
Wäre jetzt meine Idee, einen Weg aus dem Knäul zu finden.


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