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Von Vanenheim und Himmelsland ritten sie zum Weltenbrand


 
 
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LeviathanII
Geschlecht:männlichEselsohr
L


Beiträge: 297



L
Beitrag02.09.2015 03:02
Von Vanenheim und Himmelsland ritten sie zum Weltenbrand
von LeviathanII
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wer Ein- und Ausleitung überspringen will, der kann es gerne tun:
Um das Folgende verständlich zu machen: Es ist das Nebenprodukt einer Erzählung die ich gerade schreibe und beinhaltet in seiner kompletten Form eine (mystische) Begründung , wird aber wohl kaum in den Prosa-Text selbst einfließen. Vielmehr diente das Gedicht zur Beruhigung zwischen den Passagen. Trotzdem bin ich jemand, der auch das was er nebenbei tut, gerne Perfekt hat: Und da ich mittlerweile etwas stecken bleibe in der Verbesserung hoffe ich von Eurer Seite aus auf frische Ideen.

Erklärung: Es geht, grob gesehen in diesem Ausschnitt darum, dass die Sonne in grauer Vorzeit willentlich ihre Bahn verlässt und die Welt in eine nicht endende Nacht stürzt. So heißt auch Midgard nicht Midgard, sondern Vanenheim: Es erschien mir passend, die erdverwobenen Wanen dort anzusiedeln und nach ihnen die damalige Welt zu benennen, sind die Ereignisse um die Wanenkriege doch noch fern und die Herrschaft der Menschen ebenso.
"and're Wirker" ist nicht etwa der plumpe Versuch den Stabreim aufrecht zu erhalten: Ich brach ihn vorher und hätte ihn auch wieder gebrochen. Trotzdem ist es eine mir recht wichtige Angelegenheit: Später erwähne ich "Alfland", was ich ebenfalls mit Vanenheim gleichsetzte - Alfen sind hierbei nach meinem Verständniss nicht etwa den Elben Tolkiens ähnlich, sondern ebenderen Ursprüngen: Es sind Zauberwesen und wie die Wanen erdverbunden. Es sind die Flüsse, Seen, Bäume und Berge und grundsätzlich alles was lebt. Und so gab ich ihnen einen Platz im Rat der Götter, in dieser Angelegenheit.
Zuletzt (Da ich auf Vanor nicht weiter eingehen möchte, als es im Gedicht geschieht): Gandland ist als Außenwelt zu sehen, als Riesenwelt wie Muspelheim. Eigentlich sollte es auch Muspelheim sein, jedoch ist mir erst spät aufgefallen, dass ich hier einen Vokabelfehler eingewoben hatte und 'gand' (in der Schreibweise meiner beschränkten Tastatur) unter anderem als Zauber zu übersetzen ist, nicht jedoch als Feuer. Zauberland tut es allerdings auch und passt wohl eher zu jenen Riesen, die ich im Sinn hatte.



Von Vanenheim und Himmelsland ritten sie zum Weltenbrand

Es wendet sich
die Wunderwelt:
Feige floh
das Flammenrad.
Nach stillem Schlummer
schrille Schreie:
Nicht Tagesgrauen,
kein Sonnenlicht.

So sprach Odin,
Unheil ahnend:
„Götter, Vanen,
 and're Wirker:
Schlechter wird nun diese Welt
 Vanenheim ist ohne Licht
 und Hader hält nicht
 hassend Heere.“

Wirklich kamen
von Weit durch Wasser,
schildbehangen
viele Schiffe.
Auch vom Gebirge,
hohen Gipfeln
rasten Riesen,
Reiter aus dem Gandland selbst.

Wieder ratschlägt hoher Rat
sprechen Recht die Rechten.
Nun rät Vanor, Vane selbst
zu den Wenden dieser Zeit:
„Vallhall muss wirken,
 will es helfen,
 schickt es Streiter,
 schlägt die Riesen.“

        *

Zur Kiesküste
kamen Krieger,
führt Thor die Thanen
hin zur Tat.
Scheußlich scheppern
Speere, Schilde
doch Keiner brach
der Kühnen Kraft.

Weit im Osten
opfert Odin
viele Helden,
Hohe, selbst in Odins Haus.
Das Licht such Loki,
listgewandter
als Andere
aus Asenland.

Schwarze Schatten,
schlimme Feinde,
in Finsternis
als Fell gehüllt-
Tödlich traf sie
der Hammer Thors,
doch stetig stieg
der Strom nur an.

Auch Odin,
Oberster im Asenstamm,
wehrt sich wild
es wird kein Sieg.
Waldlands Wölfe
und Vanheims Würmer:
Alles greift nun
Alfland an.

[i]Hier endet es (und acht Achtzeiler reichen auch als Ausschnitt). Und hier beginnt mein Dilemma: ich bin ein Laie. Die Quellen und Beispiele sind rar gesät - Ebendem Unglück entsprang ja der Wunsch, hinzuzudichten. Außerdem sind sie oft widersprüchlich und überdies inkonsequent.
Zwei Dinge sind mir aber selbst schon aufgefallen: Manche Passagen gefallen mir besser als Andere. Beispielsweise: "Scheußlich scheppern/
Speere, Schilde" Von mir aus könnte es noch mehr scheppern, mehr glänzen, glühen, etc.
Außerdem: Es ist an manchen Stellen holprig - Sicherlich wird es immer schwierig bleiben, der Stabreim ist ungewohnt und die Ereignisse sind stark verkürzt. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass manches nicht wirklich passt und ich wüsste gerne, warum. Stabe ich mitunter die falschen Silben und zwinge so zu einer unnatürlichen, falschen Betonung beim Lesen? Ich weiß es nicht, ich habe es so oft gelesen und verbessert, dass ich es auswendig kann: Hilfe! lol2

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Gast







Beitrag07.09.2015 11:42

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Leviathan!

Mein Vorschlag wäre: Nimm den Stabreim ernster.

- Keine Ausnahmen. Zwei Hebungen je (Halb-)Vers, mindestens zwei davon mit gleichem Anlaut, verteilt auf die (Halb-)Verse. Immer!

- Keine Bau- und Ableitungssilben als betonte Silben. "Es wendet sich" oder gar "Als andere" sind ganz schlechte (Halb-)Verse.

- Nutz ruhig die üblichen Möglichkeiten. Kenningar etwa sind in einem solchen Text sicherlich nur eingeschränkt möglich, aber ein paar kannst du immer einstreuen, vor allem die einfachen: "Walstraße" statt "Meer" (bei dir: "Wasser") und ähnliches.

- Pass auf, dass du keine unbetonten Ableitungssilben als Stäbe vorsiehst. "Auch vom Gebirge, / hohen Gipfeln" ist kein Stabreim?!

Davon ab solltest du daran denken, dass heute kaum jemand ein Ohr für solche Verse hat. Sie müssen also wirklich überzeugend sein! Deine Verse sind es noch nicht, vor allem, weil es ihnen an Klarheit fehlt.

Gruß,

Ferdi
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LeviathanII
Geschlecht:männlichEselsohr
L


Beiträge: 297



L
Beitrag09.09.2015 02:54

von LeviathanII
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank für diesen Rat - Denn er formuliert klar, was ich nur ahnte. Dann mache ich mich mal auf zum Schreibtisch lol2
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orientsonne
Geschlecht:weiblichLeseratte
O

Alter: 40
Beiträge: 192
Wohnort: Nürnberg


O
Beitrag11.09.2015 17:13

von orientsonne
Antworten mit Zitat

Ich finde, das Gedicht hat Potenzial. Deine Lautmalereien gefallen mir sehr gut.

Zum Beispiel das hier:

"Nach stillem Schlummer
schrille Schreie"

Ich würde, wie bereits angemerkt, das Metrum streng durchziehen. Das bedeutet sicher viel Aufwand und Gehirnschmalz, aber ich denke, der Text ist es wert Smile
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LeviathanII
Geschlecht:männlichEselsohr
L


Beiträge: 297



L
Beitrag12.09.2015 03:48

von LeviathanII
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der Text ist auch schon in Arbeit: Wobei ich nicht nur mit dem Stabreim strenger werde, sondern auch auf eine größere Ausgeglichenheit der einzelnen Verse achte. Ich bin bislang damit bei folgendem exemplarischem Stand (Die "Hilfen" übernehme ich einfach mal von meinem Zettel, im fertigem Gedicht wären sie natürlich nicht mehr vorhanden):

Schön / schimmerte
das Schiff / Ägirs:
golden / glänzend
durch Sturm / gleitend
treibt es / Turm-hoch
"Tod!", / schreit das Meer:
Nicht stört's  / den Schwan
nie schwankt / dies Schiff.


Gerade die letzten drei Zeilen werden noch durch Schönere ersetzt (Ich gehe bei der Überarbeitung kreuz und quer durch die vielen Seiten, weswegen noch nichts ganz fertig ist...): Trotzdem - Es geht voran. Smile
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