Der digitale Geist

[Siddharta]

lasst sie herein
die verführerischen bunten Schatten
die durch das Fenster aus der Ferne
in unsre Zimmer quellen
schemenhaft über weiße Tapeten huschen
Tapeten, damit auch die Wände nicht Nackt sind
die Wände die wir Heim nennen, sicher.

leichtfüßig tänzelnd
lassen sie sich nieder
auf unseren Köpfen und Schultern
flüstern in unsere Ohren
verschleiern unsere Sicht
verkleben unsere Gaumen und Zungen
mit Zucker und Lügen
bis wir
nichts hörend nichts sehend
nichts schmeckend nichts sagend
nichts fühlend nichts ahnend
langsam versteinern
und warten

[Gast]

Hallo Siddharta,

das liest sich so weit ganz gut. Der erste Abschnitt sagt mir etwas weniger zu, aus verschiedenen Gründen:

- Das "lasst sie herein" in Bezug auf etwas, das eh schon "in die Zimmer quillt" klingt mir seltsam

- Plötzlich tauchen Reste von Zeichensetzung auf; Löschen vergessen?!

- "Nackt" sollte "nackt" sein?!

- Die Wiederholung von Tapeten wirkt hier eher ungelenk, als dass sie als Stilmittel empfunden würde

- Überhaupt sind die letzten  drei Zeilen in der Gedankenführung ziemlich nachlässig, ich musste viel suchen (auch, weil eben Satzzeichen größtenteils fehlen)

Gruß,

Soleatus

[Siddharta]

hey soleatus, danke für dein feedback

- wenn ich zu etwas dass schon herein quillt sage, "lasst sie herein" dann meine ich damit so etwas wie "wehrt euch nicht dagegen"
das klingt aber nicht so gut finde ich

- ich lege bei gedichten nicht sonderlich großen wert auf korrekte interpunktion
ich benutze punkt und komma damit der lesefluss nicht gestört wird, wie im ersten abschnitt
im zweiten abschnitt dachte ich das wäre überflüssig wegen den zeilenumbrüchen
findest du die fehlenden kommas beeinträchtigen das verstehen des textes?

- das N ist ein fehler...

- bei den Tapeten war ich mir tatsächlich unsicher deswegen ist es ja auch in der Werkstatt

ich werde gleich noch einen Text hochladen, auf den ich sehr stolz bin
vielleicht überzeugt der dich ja mehr

gruß
Siddharta