18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Krieg


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Grills
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 27
Beiträge: 9
Wohnort: Bayern


Beitrag17.08.2012 11:35
Krieg
von Grills
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Also das hier ist also mein erstes Werk, das ich jetzt mal hier ins Forum einstelle. Ich hoffe es gefällt euch, denn ich war sehr zufrieden damit.
Das Ende wirkt sehr unrealistisch, aber das war so geplant. Ich hab noch keine Idee, wie ich die Stellen kennzsichnen soll, in denen der Protagonist in Erinnerungen abschweift. Hat irgendjemand eine Idee?
Danke schonmal jetzt fürs Lesen und bewerten smile ...

„ Krieg “ Ich höre das Wort in meinem Kopf. Immer wieder. Ich spreche es aus, ich schreibe es auf ein Papier und verbrenne es, ich schreie es durchs Fenster, ich schließe es aus meinen Gedanken aus; doch es kommt immer wieder.
„ Krieg “ Das Wort ist schrecklich. Krieg bedeutet Leiden, Krieg bedeutet Schmerz und vor allem bedeutet Krieg Tod. Immer wieder Tod.Menschen müssen sterben, unschuldige Menschen.
Mein Vater ist im Krieg gestorben, meine Mutter hat sich deshalb umgebracht und mein Bruder ist verschollen. Ich bin als Einziger in meiner Familie übrig geblieben. Ein damals 8-jähriges Kind, ohne Eltern, ohne Zuhause und ohne auch nur einen einzigen Ansprechpartner.
Ich sehe sie immer noch vor mir. Wie sie da am Boden lag, die Pistole in der schlaffen Hand und das Blut, überall Blut. Am Tag davor sprach sie noch mit mir: „ Andreas“, sagte sie und schaute mich an. Ich erkannte Tränen in ihren Augen, wusste aber nicht wieso. Ich wollte sie in den Arm nehmen, traute mich aber nicht, da es mir damals alles irgendwie falsch vorkam. „ Dein Vater, weißt du noch wie er sagte, er würde in ein paar Monaten wiederkommen? Er hat gesagt zu deinem Geburtstag wäre er wieder hier. Das hat nicht gestimmt, Andreas, er kommt nicht. Nie wieder, er hat uns verlassen, verstehst du?“ Ich hatte nicht verstanden. Trotzdem nickte ich. Meine Mutter schluchzte und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Das war das Letzte, was ich von ihr gehört habe, was ich von ihr gespürt habe; ihre von den Tränen feuchten Lippen auf meiner Stirn und ihre weichen Hände an meinen Wangen.
Erst später habe ich es verstanden. Bis ich siebzehn war hatte ich eine unendliche Wut auf sie. Dass sie mich im Stich gelassen hatte, damals. Aber jetzt verstehe ich es. Inzwischen wünsche ich mir manchmal, wenn ich alleine bin und über mein Leben nachdenke, sie hätte mich mitgenommen.
„ Krieg “ Da ist es wieder. Ich sehe es deutlich vor mir. Diese todbringenden Buchstaben. Sie sind überall. Im Fernsehen, auf den Flugblättern und in den Köpfen der Menschen.
„ Krieg “ Schon wieder spricht es jemand aus. Ich kann nicht mehr. Ich biege nach rechts ab. Doch wieder hängt es dort.
„ Krieg “ Sie sagen alle müssen sich beteiligen. Wir sollen unser Land retten und kämpfen. Ich will das nicht. Eine Frau kommt mir entgegen. Sie sieht mich an, sieht die Trauer in meinem Blick, versteht und wendet sich wieder ihrer Tochter zu. Sie ist so klein. Sie erinnert mich an mich selbst.
Ich war vielleicht fünf, mein Bruder war zwölf. „ Schau mal Jürgen. Siehst du die Eisenbahn dort im Schaufenster? Die gehört bald dir.“ Jürgen strahlte. „ Darf ich auch mal damit spielen?“, fragte ich hoffnungsvoll und bewunderte wie die Lokomotive im Kreis an den Dekorationen vorbeifuhr. „ Nein! Du machst es doch sowieso nur kaputt.“ „ Natürlich darfst du damit spielen!“, meinte mein Vater und nahm mich auf seine starken Arme. Er strubbelte mir durch die wirren braunen Haare und ich kicherte fröhlich. Es war ein schöner Tag gewesen.
„ Mama! Der Mann da weint ja! Guck doch mal, darf ich ihn trösten?“ Ich senke beschämt meinen Kopf und drehe mich weg. „ Bist du gleich still, Maia!“, zischt die Mutter und zerrt das Kind von mir weg. Dabei kann sie doch gar nichts dafür. Während ich meine Tränen mit dem Ärmel abwische schaue ich den beiden hinterher.
„ Krieg “ Mit Bedauern muss ich sofort wieder daran denken, dass sie wahrscheinlich sterben werden. Die Frau und das Kind werden sterben. Beide sind sie völlig unschuldig und doch werden sie nicht verschont werden. Weiter schlendere ich durch die Gassen. Ein Polizist hält mich an und brüllt nur:„ Schon gemeldet?“ Seine Stimme gellt mir in den Ohren. Nickend halte ich ihm ein Papier vor die Nase und der Beamte lässt mich passieren. Noch einmal schultere ich meinen schweren Rucksack und gehe entschlossen weiter. Vor mir steht ein Brunnen, darauf ein Denkmal, von wem weiß ich nicht, aber es ist mir vertraut.
Als ich gerade erst acht geworden war, saß ich an genau diesem Brunnen mit meinem Vater. Ich lutschte fröhlich ein Eis, Schokoladengeschmack. Er nahm mich in den Arm und sagte:„ Ich hab dich lieb Andreas, weißt du?“ Jürgen stand vor mir mit den gleichen kurzgeschorenen Haaren wie mein Vater. Groß, kräftig gebaut und in der Uniform konnte man fast Angst vor ihm bekommen. Auf seinem Rücken trug er einen vollbepackten Rucksack. Ich war stolz auf ihn gewesen. Er würde in den Krieg ziehen und unsere Nation retten. Mein Bruder würde ein großer Krieger werden und ich könnte in der Schule damit angeben. Er streckte die Arme aus und ich sprang zu ihm. „ Dass du mir ja auf Mutter und meine Eisenbahn aufpasst.“ , scherzte er und drückte mich fest an seinen warmen Körper. Dass das Eis dabei seine teure Uniform beschmutzte, interessierte ihn nicht. „ Ich werde dich vermissen, Jürgen!“ , flüsterte ich ihm ins Ohr. „ Ich dich nicht, kleine Nervensäge.“ Er lachte, da er nicht wusste wie sehr mich das damals traf. Jetzt war mein Vater an der Reihe. Er hob mich hoch und ächzte theatralisch dabei. „ Schwer bist du geworden!“ Ich kicherte verlegen und piekste ihn in den Bauch. „ Ich bring dir was Schönes zum Geburtstag mit, einverstanden?“ Heftig nickte ich und drückte ihm einen fetten Schmatzer auf die Wange. Mein Vater kitzelte mich noch ein letztes Mal und setzte mich dann ab. „ Auf Wiedersehe, Andreas.“ Dann küsste er meine Mutter zum Abschied lang und innig und bald verschwanden die beiden Krieger am Ende der Straße, die ich jetzt auch entlanglaufe.
„ Krieg “ Der Brunnen wird auch zerstört sein, denke ich. Dort hinten am Ende der Straße steht ein Flughafen. Ich war schon oft dort, doch nie bereute ich es so sehr wie jetzt.
„ Krieg “ Schon von Weitem sieht man das große Gebäude. Überall sind jetzt uniformierte Männer. Wir sehen alle gleich aus. Geschorene Haare, grüne Uniform und einen Rucksack auf dem Rücken. Nur eins unterscheidet sie von mir.
Sie alle verabschieden sich. Von Kindern Frauen und vereinzelt auch von älteren Menschen. Sie alle werden sich wahrscheinlich nie wieder sehen.
„ Krieg “ Ich habe niemanden von dem ich mich verabschieden könnte. Von meiner Familie habe ich mich schon verabschiedet, vor vielen Jahren, und Freunde erlaube ich mir nicht. Sie könnten verloren gehen und ich will nicht noch mehr Menschen verlieren. Also bin ich alleine hier und beobachte das Spektakel als Außenstehender. Sie umarmen sich und machen sich gegenseitig Versprechen. „ Ich komme wieder!“, behaupten sie alle. Und das hoffen sie auch. Doch eintreffen wird das mit großer Wahrscheinlichkeit nicht.
Der Krieg wird sie vernichten. Alle!
Ich komme am Checkpoint an, ein Offizier hält mich an und verlangt mit befehlsgewohnter Stimme meine Papiere. Ich zeige sie ihm gehorsam und werde weiterbeordert.
„ Krieg “ Schon wieder ist es überall. Einige flüstern es sich vor sich hin, Andere schreien es durch die Halle und an jeder Wand kann man es klar und deutlich lesen. „ Ey, Alter! Noch ein Retter der Nation? Willkommen im Club!“ Erschrocken drehe ich mich um. Vor mir steht ein junger Mann von etwa 17 Jahren und hält seine Hand nach oben. Anscheinend will er, dass ich einschlage doch das kann er gleich vergessen. Als er merkt, dass ich wohl nicht gewillt bin seine Pranke anzunehmen, senkt er sie wieder und tut so als wollte er sich nur am Kopf kratzen. Man sieht gleich, dass er keine Ahnung hat. Die Uniform trägt er unordentlich und die Haare sind viel zu lang. Das wird ihm bald Ärger einbringen, so viel ist klar. Die Generäle sehen so etwas gar nicht gern. Ich muss daran denken, dass er noch sein ganzes Leben vor sich hätte, wenn der Krieg es nicht frühzeitig beenden würde. „ Ich heiß übrigens Simon.“ „ Andreas“ , antworte ich knapp, während ich meinen Rucksack aufs Gepäckband lege. Simon läuft mir hinterher, wie eine Klette. Er redet am laufenden Band, doch ich will ihm nicht antworten, da ich nicht riskieren will, dass er mich für einen Verbündeten hält. Eigentlich will ich einfach nur alleine sein.
Ein Flugzeug hebt ab und mir kommt wieder ein Bild der Erinnerung in den Kopf.
Ich stand hier mit meiner Mutter und wir winkten dem Flugzeug, in dem mein Vater und mein Bruder saßen, nach. Damals hatte ich mir eingebildet ich würde  hinter einem Fenster eine ebenfalls winkende Gestalt erkennen und freute mich ungeheim. Aber das konnte natürlich gar nicht sein.
„ Alter, du flennst ja fast! Was haste denn?“ Ich blicke in sein fragendes Gesicht und sah meinen Bruder kurz bevor er gegangen ist.
„ Krieg “ Simons Familie wird ihren Sohn verlieren, so wie ich meinen Bruder auch verloren habe. „ Was ich habe? Nichts habe ich … Ich denke an meinen toten Vater, okay? Grund genug? Er ist im Krieg gestorben, so wie wir es auch bald tun werden, also hör mir gut zu, Junge! Du bist nicht mein Freund, keiner ist mein Freund, verstanden? Wir werden sowieso alle sterben. Dir inklusive! Also vergiss' es … Wir sind keine Retter, wir sind Opfer!“
Ich sehe noch sein schockiertes Gesicht und drehe mich auf dem Absatz um. Vielleicht war ich zu hart, aber das war mir egal. Er soll ruhig wissen, was auf ihn zukommt. Simon rennt hinter mir her und klopft mir auf die Schulter. Irgendwas scheint diese Ansage in ihm bewegt zu haben, denn er ist selbst den Tränen nahe und schluchzt ein bisschen vor sich hin. Fast muss ich kichern beim Anblick von diesem vorher so coolen Jungen, der jetzt so weinerlich vor mir steht. „ Alter, was geht mit dir? Scheiße, Mann, ich darf nicht sterben, ich hab's meiner kleinen Schwester versprochen! Sie ist doch erst verdammte sieben!“ Simons Stimme wird bei jedem Wort verzweifelter. Er tut mir Leid, auch seine Schwester tut mir Leid. Sie wird ihren großen Bruder verlieren, so viel ist sicher. Auch mein Vater hat mir versprochen, er würde wiederkommen.
Fünf Jahre lang habe ich auf ihn gewartet, bis ich seinen Namen auf einem Denkmal las. Ich kann mich noch genau daran erinnern. 13 Jahre war ich alt. Am nächsten Tag würde ich 14 werden. Wie jedes Jahr hoffte ich, er würde dann endlich kommen. „ Ich bring' dir was Schönes zum Geburtstag mit, einverstanden?“, hörte ich ihn wieder einmal sagen. Jedes Jahr saß ich auf der Bank vor dem Brunnen und wartete auf meinen Vater. Aber ich musste jeden Tag wieder niedergeschlagen in mein Waisenhaus zurück. An diesem Tag unternahmen wir einen Ausflug in die Hauptstadt. Wir liefen durch die Straßen und auf einmal stand es da. Jenes Denkmal.
„ In Gedanken an die Toten des Kriegs“, stand da in großen mahnenden Buchstaben. Eine Erzieherin wollte mich noch davon abhalten, es zu lesen, doch ich hatte es schon gesehen. Der Name prangte riesengroß auf dem Stein, als würde er sich vor die anderen drängeln,Peter Maler, dahinter stand ein Kreuz. Auch mein Bruder war dort aufgelistet. Hinter seinem Namen stand ein rotes „vermisst“ . Ich wollte es nicht glauben. Er hatte es mir doch versprochen. Ein Geschenk würde er mir mitbringen, hatte er gesagt. Damals schrie ich laut und rannte weg. Stundenlang rannte ich. Ich wusste nicht, wo ich war und erst am Abend kehrte ich wieder zum Treffpunkt, den wir morgens vereinbart hatten, zurück.
„Bitte, sag mir, dass ich sie wiedersehen kann, bitte! Ich will sie wiedersehen, verdammt nochmal!“ Simon schreit mir ins Gesicht und rauft sich die Haare. Am liebsten würde ich ihm sagen, er solle sich beruhigen und dass alles gut werden würde. Aber ich bin nicht gut im Lügen. Also schüttele ich den Kopf und reihe mich in die Gruppe ein, die sich vor einem Offizier versammelt und höre zu. Aus irgendeinem Grund fühle ich mich für Simon zuständig, deswegen winke ich ihn zu mir und bedeute ihm zuzuhören. Der General marschiert vor uns auf und ab. „ Ich weiß, ihr habt keine Ahnung vom Kämpfen und der Kriegsführung. Aber unser Land ist in Schwierigkeiten und wir brauchen jeden Einzelnen um es zu retten!“ Die Menge jubelt, ich aber senke mein Haupt und frage mich, was mit diesen Menschen schiefgelaufen sein muss.
„ Krieg “ Schon wieder ist er da. In meinem Leben ist er andauernd. Schon immer war er da. Mein Leben begann mit Krieg und wird auch damit enden. Ich bin traurig darüber, doch ich akzeptiere es.  Tief in meinem Inneren habe ich es schon immer akzeptiert. Nur mein Äußeres rebellierte, rebelliert immer noch. Wir werden ja sehen, wer gewinnt.
Simon steht ganz still da und starrt mich an. Ich starre zurück und dann tun meine Hände etwas, das mein Verstand ihnen niemals erlaubt hätte.
Meine rechte Hand schwingt nach oben und bedeutet Simon, einzuschlagen. Simon bringt ein Lächeln zustande und unsere Hände klatschen aufeinander. Als ich seine Hände spüre, erinnere ich mich wieder.
Es war ein wunderschöner Tag. Die sonne brannte auf uns herab und Jürgen hatte mich mit seinen Freunden auf den Fußballplatz mitgenommen. Ich war überglücklich, da er das vorher noch nie getan hatte. Lachend und johlend stürmten die Jungs auf den Platz und ich war mittendrin. Einer hatte einen Ball unter dem Arm und legte ihn jetzt in die Mitte des Spielfelds. „ Wer macht Anstoß?“, rief er in die Runde und Jürgen schob mich nach vorne. Ich sah ihn verwirrt an, während die anderen Jungen lachten. Jürgen nickte mir aufmunternd zu und dann trat ich entschlossen gegen das Leder. Natürlich flog der Ball nicht weit, aber ich war trotzdem überglücklich. Auch Jürgen schien zufrieden mit seinem kleinen Bruder, denn er kam auf mich zu, streckte mir die Hand entgegen und ich schlug meine kleine Hand in seine Große.
„ Ihr werdet jetzt ins Feindesland fliegen und dort zwei Tage eine grundlegende Ausbildung erhalten! Danach geht’s sofort aufs Schlachtfeld.“ Der Soldat reißt mich unsanft aus meinen Gedanken. „ Für's Vaterland!“, ruft die Menge jetzt, während unser Anführer zufrieden grinsend abtritt.
„ Krieg “ Jetzt geht es also wirklich los. Das Flugzeug steht vor mir und ich trete ein. Überall sitzen die Männer. Man sieht ihnen an, dass sie nervös sind. Ein paar verschicken noch Nachrichten mit ihren Handys, ein paar unterhalten sich, einige sitzen einfach nur da und blicken aus dem Fenster und ganz wenige kauen unruhig an ihren Fingernägeln. Von der vorigen Euphorie ist nichts mehr zu spüren.
„ Krieg “ Von ganz hinten winkt Simon mir zu. „ Hey, Andreas! Ich hab hier 'nen Platz für dich!“ Grinsend deutet er auf den Sitz neben sich und lässt sich wieder in seinen Eigenen fallen. Ich seufze. Genau das ist der Grund, warum ich keine Freunde haben will. Ich fange an, Simon lieb zu gewinnen, obwohl ich doch genau weiß, dass mindestens einer von uns sterben wird. Ich hätte mich nicht auf ihn einlassen sollen, hätte ihn ignorieren sollen und meinen eigenen Weg gehen. Aber jetzt habe ich ihn an der Backe und ihn jetzt links liegen lassen, kann ich nicht mehr. Ich bin schon zu weit gegangen.
Ich hatte schon mal einen Freund. Es war ebenfalls ein Junge aus dem Waisenhaus. Er hieß Robert. Wir waren unzertrennlich und unternahmen alles gemeinsam. Doch eines Tages ist er in eine Pflegefamilie gekommen. Anfangs hat er mich noch ab und zu besucht, mit der Zeit wurden seine Besuche aber immer seltener und irgendwann setzten sie ganz aus. Ich war so niedergeschlagen, dass ich mir schwor, nie wieder einen Menschen zu mögen, da ich bis dahin von all diesen Menschen enttäuscht wurde.
Diesen Schwur habe ich bis heute eingehalten und jetzt kommt dieser Junge und bringt alles durcheinander. Er könnte mein Sohn sein und aus irgendeinem Grund kommt es mir auch so vor, als wäre ich sein Vater. Durch die Lautsprecher werden die Sicherheitsansagen gelesen. Eine Stewardess bietet mir Getränke an, doch ich lehne ab.
„ Krieg “ Das Wort verfolgt mich immer noch. Ich will nicht kämpfen. Ich will nicht sterben und was mich noch viel mehr beschäftigt, ich will nicht töten. Das Flugzeug hebt ab und ich schlafe bald ein.
 „ Aufwachen! Dein Zelt beziehen. Immer zu zweit sagt der General. Wir gehen doch in eins, oder?“ Ich frage mich, ob Simon wohl jemals die Klappe halten wird. „ Muss ich wohl.“, murmele ich zur Antwort.
„ Krieg “ Hier ist es deutlich zu erkennen. Überall sind die aus dem Fernsehen bekannt grünen Zelte, überall sind Soldaten - offensichtlich sind außer unserem noch zwei weitere Flugzeuge gelandet – und überall sind Waffen. Wir treten in einer Reihe aus dem Flugzeug und stellen uns vor einem General auf. „ Soldaten!“, brüllt er bedrohlich, „ Ihr gehört ab jetzt in Lager 48! Die Waschbereiche sind da hinten, hinter der Plane,  eure Zelte bezieht ihr, wie gesagt immer zu zweit. Der Tagesablauf wird folgender sein:Ihr steht um 6 Uhr auf, geduscht wird bis halb sieben, dann gibt es Frühstück, da drüben links im weiße Zelt. Ihr kommt rasiert und sauber gewaschen dann um 8 Uhr zum Training; 12 Uhr bis halb eins bekommt ihr Mittagessen, danach wird das Training fortgesetzt und um 18 Uhr gibt es Abendbrot. 22 Uhr Nachtruhe, verstanden?“ Nachdem er die Anweisungen gegeben hat, liest er die Namen laut vor und überprüft, ob auch alle Gemeldeten anwesend sind. „ Andreas Maler!“, meint er nachdenklich, als ich an der Reihe bin. „ Peter Malers Sohn, hab ich Recht?“ Ich nicke. „ Er war ein Guter Mann, Ihr Vater. Hat oft von Ihnen und Ihrem Bruder erzählt. Er scheint Sie wirklich gern gehabt zu haben.“ Nach diesen Worten sammelt sich ein riesiger Kloß in meiner Kehle an. Ich will ihn runterschlucken, schaffe es aber nicht. Dieser Mann kannte meinen Vater, hatte ihn vielleicht gesehen, als er starb. Langsam schleichen sich die Tränen in meine Augen. Ich wische sie mir mit meinem Ärmel ab und kann mich gerade noch zusammenreißen, um nicht loszuflennen.
Simon ist gleich als nächster an der Reihe. Der Mann schaut ihn nur an und wie erwartet, befiehlt er:„ Haare kürzen und Uniform ordentlich anziehen! Wir sind hier beim Militär und nicht im Bordell!“ Simon wird rot und knöpft langsam sein Hemd zu.

Das Training verlief schnell und immer gleich. Wir standen auf, wir aßen, wir übten, wir aßen, wir übten, wir aßen, wir schliefen ein und wir standen wieder auf. Es war grässlich, immerzu musste ich daran denken zu töten. Die Waffe in meiner Hand erinnerte mich daran, die Trainer redeten darüber und sogar meine Träume handelten davon. Und jetzt ist es vorbei, die zwei Tage sind abgeschlossen. Heute Morgen sagte uns der General, dass wir heute einen freien Tag hätten und morgen dann aufs Schlachtfeld fahren würden. Ich sitze auf meinem Bett und schaue in das provisorische Zimmer. Das Zelt ist gerade so groß, dass man darin stehen kann und in der Breite stehen zwei Feldbetten. Simon sitzt gegenüber von mir und starrt mich nachdenklich an. „ Werde ich wirklich sterben? Könnte es nicht sein, dass ich überlebe? Ich muss doch zu meiner Schwester zurück.“ Über die Zeit des Trainings ist der Junge viel ruhiger und nachdenklicher geworden. Darüber hat er sich also die ganze Zeit den Kopf zerbrochen. „ Ich weiß es nicht.“, antworte ich leise. „ Aber es werden viele Menschen umsonst sterben, so viel ist sicher. Es wird schrecklich, glaub mir!“ Er schaut mich an und legt sich hin. Es erinnert mich an die Zeit, als ich mir ein Zimmer im Waisenhaus mit Robert geteilt hatte.
 Ich konnte damals nie einschlafen. Immer lag ich bis etwa 12 Uhr wach und grübelte über meine Familie nach.
Ich schaue gerne  anderen Menschen beim Schlafen zu. Sie sind dann immer so still, liegen einfach nur da und sind trotzdem nicht tot.
Ich habe mir oft vorgestellt, dass Jürgen zurückkommt, aber in diesen Momenten hörte ich immer seine letzten Worte. Er würde mich nicht vermissen, hatte er gesagt und wenn er mich nicht vermisste, würde er auch nicht nach mir suchen. Einmal hatte ich geweint und weckte Robert dadurch auf. Er setzte sich damals einfach zu mir und nahm mich in den Arm. Er musste nicht fragen, was los war, es reichte, dass jemand da war, der mich tröstete.
Leise gehe ich nach draußen und lasse Simon schlafen. Er ist noch so jung. Ich will nicht, dass er stirbt, will nicht schon wieder einen Menschen, den ich gern habe, verlieren.
Nahe unseres Lagers ist ein Wald. Viele Nadelbäume stehen dort, aber dazwischen ist immer wieder ein großer Ahorn zu sehen. Der Wald ist sehr groß und erstreckt sich über einen Hügel bis zum Horizont. Ich laufe einen schmalen Trampelpfad entlang und gelange immer weiter in den Wald hinein. Von fern höre ich Wasser plätschern und ich bewege mich darauf zu. Aus einem Felsen entspringt ein kleiner Quell und ich halte meine Hand in das kühle Nass. Es ist wunderschön.Ich wasche meinen Kopf unter dem kleinen Wasserfall und genieße das frische Wasser. Dann lege ich mich auf den weichen Moosteppich und schaue in die Baumkronen.
Als ich sechs Jahre alt war, waren wir mit der Familie einmal Zelten gewesen. Wir fuhren in den Schwarzwald und schlugen unser Lager auf einer Lichtung auf. Damals hat mir mein Vater gezeigt, was im Wald essbar ist. Wir kochten jeden Abend eine Pilzpfanne über einem Feuer und übertags aßen wir Früchte, Beeren und Nüsse. Einmal hat mein Vater sogar einen Hasen geschossen und das gab dann ein richtiges Festmahl. So gut hatten wir davor nichtmal zu Hause gegessen. Einmal am Abend erzählte mir Jürgen die Geschichte von Rotkäppchen und dem Wolf. Ich ließ mir zwar nicht anmerken, aber ich hatte in dieser Nacht richtig Angst, dass ein Wolf kommen und uns alle auffressen würde. Als Jürgen schlief, kroch ich leise aus meinem Schlafsack zu meinen Eltern. Sie machten ihre Schlafsäcke auf, knüpften sie zu einer großen Decke zusammen, zu dritt lagen wir nun da und ich konnte endlich einschlafen.
Das ist eine der Erinnerungen, die ich tief in meinem Herzen verschließe und nur in besonders schönen oder traurigen Situationen hervorkrame.
Ich muss wohl wirklich eingenickt sein, denn Simon rüttelt an mir und ich fühle mich steif und total verschlafen. „ Na endlich, Mann. Wir müssen zurück ins Lager. Es ist schon halb zehn. Komm, schnell, der General ist stocksauer!“ Er hat Recht. Inzwischen ist es schon dunkel und ich muss wohl den ganzen Tag hier im Wald gewesen sein. Ich folge Simon zurück ins Lager, wo mich ein brüllender General erwartet. Ich weiß nicht genau, was er sagt, aber er scheint sehr wütend. Nachdem er seine Standpauke beendet hat, teilt er mich für den morgigen Küchendienst ein und ich darf endlich in mein Bett. Dort liege ich noch lange wach und kann nicht schlafen. Simon scheint das selbe Problem zu haben. „ Hey …“, flüstert er. „ Bist du wach?“ „ Ja“, antworte ich leise. „ Ich auch. Ich muss voll an Miriam denken, meine kleine Schwester, weißte. Wenn ICH sterbe, wäre das nicht das Problem, aber wenn Miriams großer Bruder nicht mehr da wäre, das wär' krass, verstehst du?“ Ich verstehe ihn nur zu gut. Ich habe inzwischen auch keine Angst mehr vor dem Sterben. Hätte ich aber jemanden, der mich vermissen würde, ich weiß nicht, was ich dann täte. Wahrscheinlich würde ich dann gar nicht erst hier sein und stattdessen von der Polizei verfolgt werden, weil ich „ Mein Land verraten“ hätte. Ich will gar nicht erst darüber nachdenken, morgen sterbe ich sowieso. Simon wartet nicht länger auf eine Antwort und redet einfach weiter. „ Ich hab ihr gesagt, dass ich wieder komme, Mann. Du hättest ihr Gesicht sehen sollen. Erst war sie so unfassbar traurig und dann lachte sie. Ich hab sie dann hochgenommen und sie hatte Tränen in ihren kleinen Augen. Ey, es ist schrecklich. Meine Eltern, weißt du, die sind immer nur total dicht. Geben ihr ganzes Scheißgeld nur für Alk aus. Ich pack das nicht. Wenn ich daran denke, dass die Kleine ganz in die Hände dieser Menschen fällt. NEIN, ich will das nicht!“ Er schlägt wütend auf sein Kissen und schaut mich erwartungsvoll an, doch ich kann nichts sagen. Die Beiden tun mir unendlich Leid. Sie soll nicht das gleiche Schicksal erleiden, wie ich und ohne Bruder und Eltern aufwachsen. Keiner sollte so etwas ertragen müssen. Ich weiß, dass es jetzt wahrscheinlich nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist, aber ich muss es einfach tun. Bevor ich sterbe, will ich es irgendjemandem erzählen. Von meinem Leben, wie ich mich mit acht von Allem verabschieden und mir selber auf die Beine helfen musste. Wir reden die ganze Nacht durch. Ich erzähle von meinem Leben und er von seinem. An Schlafen ist sowieso nicht mehr zu denken. Nach stundenlangem Erzählen sehen wir langsam, wie es hell wird und schon bald ertönt das Weckhorn. Unser General ruft uns durch ein Mikrofon zu, dass wir um acht Uhr am Flugzeug erscheinen sollen und es dann aufs Schlachtfeld gehen würde. Ich bin nicht mehr aufgeregt und gehe gelassen ins Küchenzelt, um meine Strafe abzuleisten. Ich soll Teller waschen und später das Frühstück an die nervösen Männer austeilen. Als Letzter bekomme ich mein karges Frühstück und werde zum Kofferpacken geschickt. Ich habe nicht viel dabei, deshalb bin ich gleich fertig und stelle mich zu den Anderen. Sie alle sind sehr nervös und plappern in einem Zug. Ich setze mich auf meinen Rucksack und warte darauf, dass alle da sind. Um Punkt acht Uhr steigen wir in das große Militärflugzeug und es geht endlich los. Während dem Flug schlafe ich wieder.
Simon weckt mich auf, als wir landen. Wir sollen aussteigen und werden aufgrund einer angeblichen Notsituation sofort mit Waffen ausgestattet und in den Graben geschickt. Langsam werde ich doch aufgeregt und auch die anderen Männer zappeln nervös herum. Simon bleibt immer an meiner Seite, worüber ich auch ein bisschen froh bin, weil ich dann in meinen vermutlich letzten Stunden noch einen Freund bei mir habe. Wir reden beide nicht, da wir gedanklich woanders sind, aber wir wissen beide, dass wir einander haben und das gibt uns ein wenig Mut. Gemeinsam kauern wir uns in den tiefen Graben zwischen die anderen Soldaten. Im Loch herrscht Galgenstimmung. Alle wissen, dass sie in den nächsten Stunden dem Tod ins Auge blicken werden und die angebliche Notsituation hebt die Gemüter keineswegs.
Aus der Ferne ertönen Schüsse und alle drehen sich in die Richtung aus der sie kamen. Einer ist zu neugierig und steht zögerlich auf. Sofort hört man einen weiteren Knall und der Soldat fällt blutend zurück. Ein Raunen geht durch die aufgebrachte Menge und jetzt ruft ein Offizier uns den Befehl zum Angriff zu.
 Fast gleichzeitig springen wir alle auf. Durch den Tod unseres Kameraden sind wir alle wie in Trance und funktionieren nur noch wie Maschinen. Ich fühle mich ebenfalls wie Eine und renne mit meinem angelegten Gewehr über die Wiese. Mein Zeigefinger drückt immer wieder auf den Abzug des Gewehrs, während meine Augen die Ziele anvisieren und gleichzeitig die Sterbenden in meinen Reihen beobachten.
Es ist schrecklich, es ist brutal und es ist einfach nur sinnlos. Ich will das eigentlich gar nicht tun, doch in der Todesangst gehorcht mir mein Körper nicht mehr. Er tötet planlos unschuldige Menschen. Die Luft füllt sich mit Blutgeruch und die Aasfresser kreisen über uns, wissend was für ein Festmahl sie bald erwartet. Immer mehr Menschen lassen ihr Leben und das alles nur, weil zwei Verrückte, die oben an der Macht sitzen sich nicht mögen. Das ist grotesk, das ist krank und es ist unnatürlich. Der Mensch ist unnatürlich. Kein anderes Tier würde sich in Armeen eingliedern und seine Artgenossen gnadenlos töten. Aber der Mensch tut das.  
Ich spüre einen Windhauch neben mir, drehe mich um und sehe Simon neben mir auf den Boden sinken. Aus seiner Brust rinnt rotes Blut.
Wie als hätte plötzlich jemand einen Schalter umgelegt, beherrsche ich meinen Körper wieder und ein jämmerlicher Schrei entfährt meiner Kehle. „ WIESO? Wieso tun wir das hier? Wieso töten wir uns gegenseitig?“ Auf einen Schlag kehrt Stille ein. Alle schauen mich an. Ich schließe Simons Lider und drücke dem Jungen einen Kuss auf die Stirn. Langsam stehe ich auf, hebe mein Gewehr in die Höhe und lege es dann demonstrativ auf den blutbeschmierten Boden. Von weit weg hört man noch Schlachtgetöse, doch um mich herum ist jetzt alles still. Die Menschen verstehen schnell.
Ein tosender Jubel bricht aus und fast alle Soldaten, egal von welcher Seite, tun mir gleich und legen ihre Waffen nieder. Auf beiden Seiten brechen jetzt Menschen in Tränen aus und beklagen ihre toten Freunde. Ich beobachte wieder einmal alles als Außenstehender und lächle. Ich hätte in dem Moment, als ich die Waffe ablegte, nicht einmal gedacht, dass jemand meine Tat überhaupt bemerkt, aber diese Reaktion hätte ich mir in meinen schönsten Träumen nicht wünschen lassen. Wie eine Welle setzt der Kampflärm aus  und immer mehr weinende und verletzte Männer und vereinzelt auch Frauen bewegen sich auf die Mitte zwischen den beiden Gräben zu und sie alle schauen mit großen Augen auf mich und erwarten, dass ich etwas sage. Also trete ich ein paar Schritte nach vorn und beginne zu erzählen. Ich erzähle von meinem Vater, von meinem Bruder, meiner Mutter und zu guter Letzt das Wenige, was ich von Simon weiß und wie der Krieg sie alle tötete. Ich erzähle lange und viel und während ich so über Simons kleine Schwester Miriam rede, wird mir klar, was ich tun muss, wenn ich nach Hause zurückkehre. Ich werde Miriam adoptieren und ich werde ihr der Vater und Bruder sein, die wir beide nie hatten.

Weitere Werke von Grills:


_________________
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hertau
Gänsefüßchen
H


Beiträge: 29



H
Beitrag18.08.2012 13:04

von Hertau
Antworten mit Zitat

Hallo Grills

Ich schlage vor, dass Du die Geschichte aus dem heutigen Deutschland wegbewegst und in einem fernen, unbekannten Land zu unbestimmter Zeit spielen lässt. Oder in der Zukunft.

Denn die Vorgänge, die Du da beschreibst, sind in ihrem Ablauf allesamt ein bisschen unrealistisch. Das macht an sich natürlich nichts; Du willst mit der Geschichte ja eine Botschaft vermitteln und keinen Tatsachenbericht schreiben. Ich fürchte aber, dass es beim Leser anecken wird, wenn man ihn immer wieder daran erinnert, dass die Handlung im Deutschland der Jetztzeit spielt, denn damit wird er das Geschehen nicht unbedingt in Verbindung bringen können.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Grills
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 27
Beiträge: 9
Wohnort: Bayern


Beitrag18.08.2012 14:55

von Grills
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Hertau,

ich hab die Geschichte ürsprünglich so geschrieben, dass sie in Deutschland spielt, das aber dann eigentlich umgeändert aus genau dem Grund, den du genannt hast. Wo habe ich denn noch vergessen was zu ändern? wäre nett, wenn du mir nochmal die Stelle nennst, wo ichs vergessen hab.

Dankeschön auf jeden Fall für deine Antwort smile


_________________
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6406
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag18.08.2012 15:05

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Also, für eine 16-Jährige ist das schon ganz ausgezeichnet. Bei Anführungszeichen wird der nachfolgende Text übrigens ohne Leerraum geschrieben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5012
Wohnort: Berlin


Beitrag18.08.2012 15:48

von Nina
Antworten mit Zitat

lieber grills,

normalerweise lese ich keine geschichten über den krieg, aber deine geschichte habe ich, trotz überlänge, in einem rutsch gelesen. du hast einen sehr, sehr guten schreib-und erzählstil. ein paar kleine fehler sind drin, aber wirklich nur kleine (es fehlte mal ein "e" z.b.). deine geschichte gefällt mir bis auf eine einzige stelle (s.u.). beim ende allerdings gibt es tatsächlich einen bruch, diesen bruch, der ja von dir auch so beabsichtigt war. da bin ich noch nicht ganz sicher, ob es mir gefällt, weil es sehr abweicht von der übrigen geschichte. ich lass es noch mal sacken. *g*

Zitat:
Immer mehr Menschen lassen ihr Leben und das alles nur, weil zwei Verrückte, die oben an der Macht sitzen sich nicht mögen. Das ist grotesk, das ist krank und es ist unnatürlich. Der Mensch ist unnatürlich. Kein anderes Tier würde sich in Armeen eingliedern und seine Artgenossen gnadenlos töten. Aber der Mensch tut das.


an dieser stelle im ablauf fällst du ins moralisieren und fingerzeigen, das braucht die geschichte nicht, weil du anhand des protas und seiner erlebnisse m.e. deutlich machst, wie sinnlos das ist.


Zitat:
Die Menschen verstehen schnell.


den satz würde ich auch streichen.

die rückblicke kannst du m.e. so lassen, wie du es hast. ich finde, dass alles sehr schön eingebunden und miteinander verwoben ist. ich habe die geschichte übrigens nirgends speziell verortet - m.e. könnte sie quasi überall spielen.

wie lange hast du an dieser geschichte geschrieben?

und weil wir uns noch nicht kennen: herzlich willkommen im forum.

lg
nina


_________________
Liebe tut der Seele gut.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hertau
Gänsefüßchen
H


Beiträge: 29



H
Beitrag18.08.2012 16:40

von Hertau
Antworten mit Zitat

Grills hat Folgendes geschrieben:
ich hab die Geschichte ürsprünglich so geschrieben, dass sie in Deutschland spielt, das aber dann eigentlich umgeändert aus genau dem Grund, den du genannt hast. Wo habe ich denn noch vergessen was zu ändern? wäre nett, wenn du mir nochmal die Stelle nennst, wo ichs vergessen hab.


Es ist im Prinzip wenig, aber ich werde immer wieder ins Hier und Jetzt versetzt, wenn Du deutsche Namen und deutsche Umgangssprache verwendest. Also "Jürgen", "Handy", "Ey Alter" usw. Vielleicht bin ich da auch ein wenig zu feinfühlig, anderen geht es offenbar nicht so.

Ach, aber eine Korrektur muss ich noch loswerden, trotz künstlerischer Freiheit: Im Militär spricht man immer von der Ausbildung und dem Ausbildner. Training und Trainer ist Sport.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5012
Wohnort: Berlin


Beitrag18.08.2012 16:44

von Nina
Antworten mit Zitat

geht mir auch so, hertau. also einmal, dass ich feinfühlig bin, und dass ich die geschichte im hier und jetzt lese. mich hingegen stört dieser fakt nicht. dazu hatte ich ja am ende meines postings schon etwas geschrieben.

_________________
Liebe tut der Seele gut.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6406
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag18.08.2012 16:45

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Es heißt wohl Ausbilder.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hertau
Gänsefüßchen
H


Beiträge: 29



H
Beitrag18.08.2012 17:22

von Hertau
Antworten mit Zitat

Da hast Du Recht - Ausbildner ist regional.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Grills
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 27
Beiträge: 9
Wohnort: Bayern


Beitrag18.08.2012 21:45

von Grills
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Alle (drei)!

Cool, dass euch die Geschichte gleich so gut gefällt. Ich werd' mir eure Anmerkungen zu Herzen nehmen; vielleicht gibts ja irgendwann, wenn ich mal wieder Lust hab, 'ne Überarbeitung zur Geschichte. Das mit dem Ausbilder wusste ich nicht und werd's natürlich sofort ändern (Danke Hertau).
Nina, du hast gefragt, wie lange ich an der Geschichte geschrieben hab und ich muss ganz ehrlich sagen, ich weiß es nicht so genau. Als ich damit angefangen hab, das ist schon 'ne Weile her, da saß ich im Unterricht und hatte nur die erste Passage mit Andreas' Mutter. Danach lag sie ziemlich lang im Schrank, aber als ich sie wieder rausgeholt hab, hat sich das ziemlich schnell runtergeschrieben und dann halt noch gefühlte zehntausendmal Korrektur lesen wink. Aber den genauen Zeitraum weiß ich echt nicht mehr.

Viele liebe Grüße,
Grills


_________________
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Der Krieg
von Cholyrika
Cholyrika Werkstatt 1 08.08.2023 08:52 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Einstand
Krieg ist wie‘n Barbarenkind
von Fritz Feuerflut
Fritz Feuerflut Einstand 1 08.05.2023 07:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Trash
Putins Krieg
von Günter Wendt
Günter Wendt Trash 13 25.12.2022 19:47 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Der ferne Krieg
von spraenguru
spraenguru Werkstatt 0 26.04.2022 10:29 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Feedback
Krieg in Europa
von Hera Klit
Hera Klit Feedback 20 20.03.2022 18:13 Letzten Beitrag anzeigen

BuchBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von hobbes

von zwima

von Jocelyn

von Mana

von Micki

von Biggi

von Jarda

von holg

von Tiefgang

von EdgarAllanPoe

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!