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das ziel vor augen


 
 
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag07.08.2012 13:53
das ziel vor augen
von Perry
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

das ziel vor augen


einem rochen gleich
wellt sich das land
der aufgestellte stachel
ein leuchtturm

das gras auf den dünen
wächst in den himmel
zwirbelt sich zu brauen
über sandgrauem

ich folge der uferstraße
jederzeit bereit
meinen blick auf dein
bull’s eye zu werfen

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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag08.08.2012 20:41

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-

Hi Perry,

bei diesem Text gefallen mir Sequenzen, wie aber auch nicht.

Mir gefällt:
der aufgestellte stachel
ein leuchtturm

zwirbelt sich zu brauen
über sandgrauem

ich folge der uferstraße
jederzeit bereit
meinen blick auf dein

... und die anderen Teile sind nicht so meine.

einem rochen gleich       <---- diese 4Zeilen sind mir sprachlich zu läpsch
wellt sich das land

das gras auf den dünen   <----
wächst in den himmel

bull’s eye zu werfen <--- wahrscheinlich verstehe ich nur diesen Gag nicht Wink

-----------------------------------

Mal meine Ideen, tendenziell:

rochenwellen breiten
sich über das land aus

der aufgestellte stachel
ein leuchtturm

das gras auf den dünen
streckt sich hochnäsig

zwirbelt sich zu brauen
über sandgrauem

Mit den mMn guten Passagen bekomme ein dünendes Landschaftsgefühl – hier sind für mich die Bilder hinter den Worten zu erkennen, lassen mich etwas schmecken ...

Könnte natürlich auch alles anders gemeint sein, und es geht hier garnicht um die Landschaft und den Leuchtturm – dann wärs mir komplett läpsch Wink

Perry, mal soviel , Tschüss Frank

-


_________________
Gabel im Mund / nicht so hastig...
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
P

Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag09.08.2012 11:49
Hallo Frank,
von Perry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

bei Texten mit mehreren Bedeutungsebenen ist es schwer es jedem Leser Recht zu machen.  Wink
Natürlich ist die reale Bildebene eine Dünenlandschaft, an der das LI vorbeifährt sein Ziel (ähnlich dem Bull's Eye beim Dart) zu treffen.
Warum Dir der Rochenvergleich mit dem wellenden Land läppisch vorkommt verstehe ich nicht, meines Wissens ist dieser Vergleich noch nicht so oft bemüht worden. Dein Vorschlag mit der Wortschöpfung "Rochenwellen" ist mir zu direkt, abgesehen davon, dass ich damit die Bewegung des Tieres und Du wohl eher das von ihnen bewegte Wasser beschreibst.
Das Grasbild "wächst in den Himmel" ist eine Metapher für die Erwartungen des LI, die durch das "zwirbeln über Sandgrauem" auch in Richtung Sorge ausschlagen.
Dabei will ich es aber auch belassen, denn Bilder, die man erklären muss sind eigentlich schon misslungen, ich mach das hier nur, weil wir hier ja auch gegenseitig was lernen wollen.
LG
Perry
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag09.08.2012 12:55

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Hi Perry,

das Hauptproblem an dem Gedicht ist wohl, dass du hier zwar eine Ähnlichkeit zwischen dem Land und einem Rochen (komischer Vergleich übrigens ^^) aufstellst, sich aber zumindest für mich nichts in dem Text wiederfindet, was diesen Vergleich sinnvoll macht. Mir fehlt da ein Element, das eine Übertragbarkeit dieses Bildes ermöglicht, so dass ich mir denke "um das auszudrücken, eignet sich die Motivik bestens". Versteh mich nicht falsch, ich meine nicht unbedingt eine Aussage oder gar Moral (igitt).
So steht da eben nur, dass das Land ein Rochen ist und was ich mit dem Vergleich nun anfangen soll, weiß ich nicht.
Was hat es mit dem Bull's eye auf sich?

LG David


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag09.08.2012 13:49
Hallo David,
von Perry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

danke auch Dir fürs Interesse.
Bei solchen Wie-Vergleichen geht es nicht um eine tiefere Sinnbeziehung, sondern um eine Verdeutlichung, bzw. vergleichende Betrachtung von Bildern.
Den Rochen als maretimes Tier habe ich deshalb gewählt, weil er in die vordergründige Bildebene (Dünen, Meer etc.) passt.

Das Bull's Eye ist in der realen Bildebene die Antwort auf den Titel, in einer möglichen übertragenen Lesart das Ziel des Sehnes des LI, die "Mitte" des LD.
Vielleicht hilft Dir das ja weiter.  Wink
LG
Perry
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag09.08.2012 22:18

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Es ist ja ein sehr kurzes sparsames Gedicht. Darin finde ich die Verbindung zwischen dem Rochen und dem (hitting the) bullseye sehr unvermittelt.
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag10.08.2012 16:31
Hallo Firstoffertio,
von Perry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

kurz und sparsam ist durchaus etwas was ich mir auf meine lyrische Fahne schreibe. Danke fürs unmittelbare Finden und LG
Perry
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag12.08.2012 16:02

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-


Hallo Perry,

Danke für Deine ausführlichen Gedanken!

Perry hat Folgendes geschrieben:
... ich mach das hier nur, weil wir hier ja auch gegenseitig was lernen wollen.

... sehe ich genau so!  Smile

Perry hat Folgendes geschrieben:
Warum Dir der Rochenvergleich mit dem wellenden Land läppisch vorkommt verstehe ich nicht, meines Wissens ist dieser Vergleich noch nicht so oft bemüht worden. Dein Vorschlag mit der Wortschöpfung "Rochenwellen" ist mir zu direkt, abgesehen davon, dass ich damit die Bewegung des Tieres und Du wohl eher das von ihnen bewegte Wasser beschreibst.


Meine Gedanken sind dbzgl wohl zu ungenau formuliert gewesen und somit schlecht rübergekommen. / Das Doppelbild  des Rochen/Landschaft finde ich extrem eingehend und gut – mir ging es in meiner Kritik nur um die, wie ich sagte „läpp’sche“ Umsetzung derart, dass es mMn zu untergehend nebenbei mitgelesen wird – also schade doch drum ...

Und Deine Deutung meiner „Rochenwellen“ treffen schon in etwa zu – also zu weitgreifend.

Perry hat Folgendes geschrieben:
Das Grasbild "wächst in den Himmel" ist eine Metapher für die Erwartungen des LI, die durch das "zwirbeln über Sandgrauem" auch in Richtung Sorge ausschlagen.


Auch hier gehe ich mit Deiner Intention konform – doch muss man hierfür unbedingt den „Himmel“ direkt bemühen? / also hier ging es mir um das mMn zu offene Bild.

Und – mit dem „bull’s eye zu werfen“ komme ich weiterhin nicht klar, passt mMn einfach nicht in ein Dünenbild (egal mal, ob nun in direkter oder figurierter Ebene) – ist halt mein Problem  Wink

Dabei kam mir dbzgl noch folgende Exrra-Idee: antatt von Bull’s eye zu sprechen, ginge doch auch (eigentlich zum gesamten Bild passend?) „ blues eye(s)“ – oder?

So Perry, hab nun nochmal etwas gekrittelt:
(als ließe es mich zu Deinem Gedicht nicht los ; -) )


das ziel vor augen

als wellte sich das land
einen Rochen vor augen
mit seinem aufgestellten stachel
da hinten ein leuchtturm

gras streckt seine Arme
festen Fußes in den dünen
zwirbelt sich zu brauen
über sandgrauem

ich folge der uferstraße
jederzeit bereit
meinen blick zu dir
(ent)/(ver) führst mich / oder letzte Zeile: blues eye(s) in 12 Takten

----------------------------

Perry, Du siehst – Dein Bild-Gedicht hat mich irgendwie ganz schön angemacht Smile

Wieder ein Tschüss Dir, Frank / und noch einen angenehmen Sonntag ...

-


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Kriko
Geschlecht:weiblichSchneckenpost


Beiträge: 5
Wohnort: Rheinland Pfalz


Beitrag12.08.2012 17:16

von Kriko
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Hallo Perry,

ich sehe das ähnlich wie Stimmgabel.

Man gewinnt in deinem Gedicht ein Bild von Dünen, einer herrlichen Landschaft am Meer. Und dann taucht plötzlich das Bulls-Eye auf und "stört" das Ganze ein wenig.

Es passt irgendwie nicht so richtig in die Landschaft.

Und auch finde ich nicht so richtig greifbar, was du meinst. Du schreibst von der Landschaft am Meer und erst ganz am Ende sprichst du jemand an. Wo ist der Jemand vorher?

Liebe Grüße und dir noch einen schönen Sonntag
Kriko


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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag12.08.2012 20:37

von Perry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Stimmgabel,
danke für deine weitergehende Auseinandersetzung mit den Bildern.
Was deine Anregung anbelangt, entspricht sie nicht so meinem "Erzählstil", aber ich wäge sie gern ab.
LG
Perry

Hallo Kiriko,
vor einiger Zeit hätte ich mich auch noch damit begnügt, ein einfaches Stimmungsbild zu malen, aber wenn man von Verlagslektoren immer wieder erzählt bekommt, dass solchen Texten der "Mehrwert" fehle, sprich mehrere Bedeutungsebenen eingestreut werden sollten, experimentiere ich etwas in dieser Richtung.
Danke für deine Sicht und LG
Perry
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