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raffis Wortedrechsler
Alter: 40 Beiträge: 73 Wohnort: Basel
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07.08.2012 12:04 Reflexion von raffis
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Ich würde dieses Thema gerne aufgreifen, weil es mich interessiert und mein eigenes Buch betrifft, das ich am Schreiben bin.
Wie viel Reflexion seitens der Charaktere darf in einem Buch sein? Wie viel ist gesund? Ab wann läuft es über?
Mögen es Leserinnen und Leser (um damit den verallgemeinerten Durchschnitt zu bezeichnen), den Gedankengängen von Charakteren zu folgen? Möchten sie genau wissen, was in deren Köpfen vor sich geht, damit sie mitfühlen, sich gar mit ihnen identifizieren können? Damit sie deren Handlungen nachvollziehen können?
Oder sollte es umgekehrt sein und die Handlung der Protas den Lesenden zu eigenen Interpretationen verleiten, die dann (hoffentlich) mit den Absichten der Protas übereinstimmen? Dürfen / sollen sich Protas primär durch ihre Handlungen und Worte "präsentieren" (wobei ja der innere MonoLOG ebenso vom Logos bestimmt ist wie der äussere DiaLOG)?
Wie sieht ihr das, oder, was lest ihr lieber?
Persönlich bin ich ein Fan des inneren Monologs, gesetzt, er hat eine bildhafte, symbolgeladene und auch sehr elementare Sprache, von der ich mich als Leser angesprochen fühle.
Für mich gehört die Reflexion zwischen oder zur treibenden Handlung dazu. Sie stellt nicht nur eine Rechtfertigung für die Handlung dar, sondern so etwas wie eine Parallelgeschichte / Parallelwelt, die den anderen Charakteren der Geschichte verborgen bleibt. Sozusagen das "kleine Geheimnis", das der Prota mit dem Leser teilt, eine ganz spezielle, interpersonale Beziehung.
Oder sollte es eben andersrum sein... Der Charakter agiert, der Leser interpretiert?
Ich bin gespannt auf eure Meinungen!
Gruss raffis
_________________ Alle unter dem Himmel |
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Katrin Schneckenpost
K Alter: 40 Beiträge: 6
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K 07.08.2012 13:59
von Katrin
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Hey!
Ich selbst lese gerne innere Monologe, aber das ist Themenabhängig.
Umso spezieller oder seltener der innere Konflikt ist, umso interessanter ist er. Geht es um ein psychologisch einschneidendes Erlebnis, will ich erfahren wie der Prota denkt und fühlt. Das ist der Punkt an dem ich mich damit identifiziere und mich frage: Wie würde es mir dabei ergehen?
Da darf es haarklein und detailreich sein.
Generell denke ich, sollte die Intensität des inneren Monologs davon abhängen, wie einflussreich die jeweilige Situation auf den Handlungsverlauf ist. Alltägliches will ich nicht durchgekaut haben, schon garnicht Dinge, die offensichtlich sind.
Erklärende innere Monologe sind selbstverständlich. Ich will ja schließlich verstehen warum die Figur handelt, wie sie handelt. Analysieren möchte ich da eher ungern. Das macht den Antagonisten spannend, aber nicht die Hauptfigur, mit der möchte ich ja schließlich sympathisieren.
Solange der innere Monolog mir etwas interessantes zur Figur erzählt: Super!
Und gerade diese "kleinen Geheimnisse" zwischen Leser und Hauptfigur sind toll! Dementsprechen sollte eine Figur nicht nur über Handlungen und Worte präsentiert werden. Wäre nicht besonders authentisch, oder? Wer sagt schon immer was er denkt? Wer handelt schon immer danach, wie er fühlt?
Aber letztendlich ist wohl alles wie immer Geschmackssache und Genreabhängig!
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Schreibmaschine Klammeraffe
Beiträge: 529
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07.08.2012 21:34
von Schreibmaschine
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Ich denke, dass es - wie bei den meisten Dingen - auf die richtige Balance ankommt.
Ein guter Charakter (und das gilt natürlich insbesondere für den Protagonisten/ die Protagonistin) muss dreidimensional sein. Das schafft man insbesondere dadurch, dass man die Gefühls- und Gedankenwelt deutlich macht.
Übertreiben kann man es. Sicher. Aber auch nur dann, wenn die Darstellung des Innenlebens, den Fortlauf der Handlung behindert bzw. unnötig verzögert.
Auch ich habe schon in einem meiner Bücher längere Monologe drin gehabt. Jedoch war es elementar wichtig, um die Veränderung/ Entwicklung der Protagonistin nachvollziehen zu können. Nur so wurde die Handlung vorangebracht.
Test- und Betaleser geben einem in der Regel gute Anhaltspunkte, ob man es mit dem "Innenleben" der Charaktere übertreibt.
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