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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Rechtliches / Urheberrecht / Copyright
"Halbplagiate" - Umgang damit?

 
 
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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2832



R
Beitrag06.12.2012 21:19

von Rübenach
Antworten mit Zitat

ich versuchs mal:
Copyright ist ein Begriff aus dem angelsächsichen Recht und gibt es in D nicht.
In D gibt es ein Urheberrecht. Urheberrechtlich geschützt sind aber nur Werke, keine Ideen


nein, ich versuche es nicht. es gibt leute, die können das besser:

http://anwalt-im-netz.de/urheberrecht/urheberrecht-faq.html#copy


_________________
"Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8670
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag07.12.2012 13:36

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Rübenach hat Folgendes geschrieben:
... http://anwalt-im-netz.de/urheberrecht/urheberrecht-faq.html#copy ...


Guter Link ...  Daumen hoch

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Unrat
Geschlecht:männlichSchneckenpost
U


Beiträge: 13



U
Beitrag19.12.2012 08:31

von Unrat
Antworten mit Zitat

Malaga hat Folgendes geschrieben:

Im Fall meines Gedichts (für mich sowieso Schnee von gestern) würde es auch nur funktionieren, wenn ich beide Gedichte nebeneinander stelle, denn in Szymborskas Gedicht "Noch" geht es um Menschentransporte in Waggons im Nazideutschland, in meinem Gedicht "Immer noch" ist das Thema aktuell übertragen auf boat people. (Eigentlich keine schlechte Idee, oder? Confused )


Das stimmt... Keine schlechte Idee, und auch vollkommen rechtliche. "Menschentransporte im Nazideutschland" sind doch keine "Idee" (sie sind die Geschichte - mann kann die Geschichte mit dem Copyright nicht versehen).

Und das Copyright-Zeichen?
(@ http://anwalt-im-netz.de/urheberrecht/urheberrecht-faq.html#copy)

Ich erinnere mich an den Urheberrechtkurs, den ich an meiner Universität besucht habe - mein Professor hat uns gesagt, dass das Copyright-Zeichen ist, na ja, nur ein Zeichen auf dem Papier. Wir brauchen es wirklich nicht. Das echte Copyright bekommen wir, gleich wenn wir etwas geschrieben haben. (Er hat auch gesagt, dass wir am besten einige Zeugen haben, nur für den Fall, wenn jemand unser Werk kopieren würde).

U.
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G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
G

Alter: 38
Beiträge: 674



G
Beitrag19.12.2012 14:25

von G.T.
Antworten mit Zitat

Tach, Malaga!

Ich finde, das abgeänderte "Nachdichten" ist in keiner Weise verwerflich, solange man sich nicht als alleinigen Urheber auszeichnet.
Im Gegenteil: Der Bezug von literarischen Werken und gerade von Gedichten untereinander hat eine lange Tradition, die von großer Relevanz ist. Ist ja alles schön und gut mit dem geistigen Eigentum, und der Schutz desselben ist auch wichtig - andererseits war es lange Zeit (gerade in der mittelalterlichen Literatur) völlig normal, Stoffe nicht selbst zu erfinden, sondern vorhandene Stoffe einem Publikum gekonnt zu präsentieren. Wir leben nicht im Mittelalter, natürlich. Aber auf das Verständnis von geistigem Eigentum anderer Epochen zu schielen, kann, so ich denke, nicht schaden, wenn man sich nicht nur aus juristischer sondern auch aus moralischer Sichtweise der Frage annähern möchte, wieviel Bezugnahme auf andere Autoren rechtens ist.
Anthologien wie Loch in Erde, Bronze rin haben ihren festen Platz im literarischen Leben und wir müssten Kästner geißeln, dass er Die Schule der Diktatoren geschrieben hat, so wie wir Brecht für seine Heilige Johanna der Schlachthöfe strafen müssten, wenn wir zu genau darauf schielen, dass auch ja alles nur vom Dichter selber kommt.
Dichterische Tradition bedeutet immer, ein bisschen "abzuschreiben". Das ist völlig in Ordnung, wenn die Allgemeinheit ohnehin weiß, auf was sich das Werk bezieht (so bei Kästners Stück oder einem Gedicht mit dem Titel "Die Glocke"), wenn sich ein Werk aber auf nicht kanonisierte Literatur bezieht, muss das einfach kenntlich gemacht werden - ob der Dichter nun 1 oder 100 Jahre tot ist, das ist dabei aus moralischer Sicht egal. Ich finde, der Respekt verlangt, das man ihn nennt. Und nicht zuletzt sind ja auch gerade Gedichte, die sich stark auf eine Vorlage beziehen, nur durch diese Vorlage zu verstehen. Wer könnte über "Loch in Erde, Bronze rin" lachen, wenn er nicht wüsste, auf was sich der Vierzeiler bezieht (und in dieser genannten Anthologie kommen nicht nur irgendwelche "Blödeldichter" vor, sondern sind auch Namen wie Rühmkorf oder Enzensberger vertreten)?
Problematisch wird es, wenn ein Gedicht 1:1 übernommen wird und nur ein oder zwei Worte ausgetauscht werden, also der Eigenanteil des Verfassers fraglich ist. Ein Gedicht, dass aber zum Beispiel einen Menschentransport beschreibt und das im Vergleich zu Judentransporten setzen will - ich finde, da hat die starke Anlehnung an ein vorangegangenes Gedicht ihre absolute Berechtigung, denn es ist ja der Vergleich, der die Aussage macht. "Frei nach ... von ..." unter so ein Gedicht gesetzt weist ausdrücklich auf den Anteil eines anderen Dichters hin und fordert den Leser auf, das Original vergleichend heranzuziehen. Ich sehe darin kein Problem, nicht einmal etwas Verwerfliches, nicht einmal mangelnde Phantasie eines Autors. Im Gegenteil: Der Bezug verschiedener Werke zueinander macht oft erst die Faszination aus, die Grade der Bezugnahme sind nur unterschiedlich ausgeprägt. Aber schon mit dem Begriff "Schlange" bezieht sich jeder Autor auf Autoren, die vor ihm gelebt und geschrieben haben und auf ein kulturelles Erbe, das er beim Leser voraussetzen kann. (Deshalb ist es auch manchmal schwierig, ältere Literatur zu entziffern.)
Naja, lange Rede kurzer Sinn: Ich halte dein Unternehmen für eine tolle Idee und unbedenklich, wenn auf die Autorin hingewiesen wird und das Gedicht eindeutig eine eigenständige neue Aussage vorzuweisen hat.
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Sabine1986
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 119
Wohnort: Mittelfranken


Beitrag22.12.2012 11:00

von Sabine1986
Antworten mit Zitat

Unrat hat Folgendes geschrieben:

aber z.B. :

Du kannst eine Geschichte schreiben:
- mit einem Jungen wie ein Zauberer ist ohne es zu wissen
- er ist eine Waise
- er geht in die Schule für Zauberei
- ein böser Zauberer möchte ihn töten
- der Junge hat viele Abenteuer

- Er darf aber Harry Potter nicht heißen, und du musst seine Abenteuer ändern (auch die Regeln der Zauberei, usw.).

oder

- es gibt Vampire, gute und böse. Du schreibst über einen guter wie trinkt kein menschliches Blut, nur tierisches...

Es gibt haufenweise Romane die "halbplagiate" (wie diese zwei oben) sind.
Nicht sehr originell, aber rechtlich genug.
(Tatsächlich sind Harry Potter und Biss auch "halbplagiate".)


Ich bin mir nicht sicher, ob man das wirklich als "Halbplagiat" bezeichnen sollte (vom Wortlaut selber her, dem ja sehr viel negatives anhaftet).
Jeder von uns zieht seine Inspiration entweder aus Alltagssituationen und/oder Filmen, Büchern, Gedichten, Liedern usw.

Und wenn es danach ginge, wäre ja bereits die typische Jugendbuchkonstellation:
Mädchen geht auf eine Schule / neuer mysteriöser und gut aussehender Typ zieht neu in die Stadt,
die in jedem zweiten Buch (überspitzt dargestellt) zu lesen ist, ein Halbplagiat von einem anderen.


_________________
Grüße
Sabine

"Ein Herz und eine Handvoll Asche" (AllAge 2013)
"Mipu - Die Geschichte eines kleinen Helden" (Ab 10 Jahren, 2013)
"Die ersten Schritte als Autor" (noch nicht erschienen, Sieben-Verlag 2013)
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