18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Lyrik -> Werkstatt
Die letzte Insel


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Kissa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag04.08.2012 23:36
Die letzte Insel
von Kissa
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat


    Der Fluss umarmt die Insel,
    Ein Vogel schreit.
    Mit dem Wind treibt das Schiffchen ans Ufer,
    Sie ist soweit.

    Ihre Tränen sind fort,
    Sie liefen den anderen nach.
    Und die Eule zerblickt ihre Träume
    Im Stillen - gemach.



_________________
"Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige."

Voltaire (1694 - 1778)
eigentlich François-Marie Arouet,
französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller

------------------------------------------------
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gast







Beitrag18.08.2012 09:24

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Kissa,

das liest sich angenehm! Wenn ich auch nicht die geringste Ahnung habe, was inhaltlich vorgeht ...

S1,V3 scheint mir ein wenig zu lang? Ist nur so ein Gefühl, aber vielleicht könntest du auf den Wind verzichten (außer natürlich, er spielt inhaltlich eine nicht zu ersetzende Rolle).

Gruß,

Soleatus
Nach oben
BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag18.08.2012 09:38

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Hallo Kissa,

das Gedicht kann alles mögliche thematisieren: Einsamkeit, Sterben, Trauer etc. Wenn der Leser einen kleinen (zusätzlichen) Anhaltspunkt hätte, worum es eigentlich geht, so wäre das nicht schlecht.

Ansonsten wären da schöne Formulierungen, mit denen man als Leser schon was anfangen könnte.

BN
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Aranka
Geschlecht:weiblichBücherwurm
A


Beiträge: 3106
Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
Lezepo 2017 Pokapro und Lezepo 2014



A
Beitrag18.08.2012 16:38

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo Kissa,

mir gefällt die Stimmung des Gedichtes. Die Zeilen werden „umarmt“ von der ersten und letzten Zeile, die „ein Gemach/gemach“, eine tiefe, gedehnte, anhaltende Ruhe vermitteln. (der Fluss umarmt die Insel / Im Stillen – gemach) Das ist die Stimmung die bei mir ankommt. Auch wenn es dazwischen „schreit und treibt und fortläuft“, haben auch die mittleren Zeilen einen gemächlich dahin laufenden Rhythmus. Der Gesamtduktus ist ein: sie/es ist soweit. Es weht etwas Gelassenes durch die Zeilen, der einzige Aufrüttler ist das „zerblick“, schon vom Klang her, das „ck“ und im Zusammenklang mit den „I-lauten“ auch in der Folgezeile. Da muss ein gedehntes „gemach“ her und alles wieder auffangen. All das ist sehr gefühlvoll vom Klang und Rhythmus her gestaltet. Gefällt mir.

Inhaltlich empfinde ich das Gedicht als sehr offen. Es bleibt mir frei, in viele Richtungen zu denken. Aber da gibt es so Zeilen mit viel Gepäck wie diese:

„Ihre Tränen sind fort,
Sie liefen den anderen nach.“

Die erzählen mir Geschichten, oder besser, ich finde dazu die Momente.

Ein leiser Wunsch, nach einer etwas klarern Intention des Textes tauchte hin und wieder bei mir auf. Habe dann in den Titel geschaut, fand dort „die Insel“. umarmt vom Fluss. Und in den Zeilen dann all das, was dieses Inselleben birgt und das, was der Wind herantreibt, und all das, was davon treibt.
Vielleicht ist es so gewollt, dass der Leser schaut, was so auf seiner Insel antreibt, welcher Vogel dort schreit und welche Träume zerblickt wurden.

Gerne gelesen. Urlaubsgrüße von einer Nordseeinsel. Aranka


_________________
"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kissa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag22.08.2012 21:34

von Kissa
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lieber soleatus,
ich danke dir sehr für deinen Besuch!

Zu deinen Fragen.
Den Wind mag ich nicht weglassen, alldieweil er das Schiffchen an das andere Ufer treibt, ans Festland.
Hier geht es einfach um eine Auszeit, um einen Selbstmord, um den einfachen Wunsch nach dem Alleinsein; allein sein, um zu resignieren, Hoffnungen zu schöpfen, neue Träume zu suchen, für einen Neunanfang überhaupt oder sich auf das Ende vorzubereiten.
Wenn  es gänge, würde ich den Titel in "Die letzte Insel" umschreiben.

So ist das eben mit der Verdichtung, man muss schauen, dass man nicht zu viel verschluckt und dann vom Leser verlangt, dass er trotzdem noch versteht.

Ich danke vielmals, soleatus, dass ich mich nun erklären konnte!

Alles Liebe
Kissa


_________________
"Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige."

Voltaire (1694 - 1778)
eigentlich François-Marie Arouet,
französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller

------------------------------------------------
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kissa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag22.08.2012 21:48

von Kissa
pdf-Datei Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Hallo Kissa,

das Gedicht kann alles mögliche thematisieren: Einsamkeit, Sterben, Trauer etc. Wenn der Leser einen kleinen (zusätzlichen) Anhaltspunkt hätte, worum es eigentlich geht, so wäre das nicht schlecht.

Ansonsten wären da schöne Formulierungen, mit denen man als Leser schon was anfangen könnte.

BN


Lieber BlueNote,
auch dir danke ich herzlich für dein Lesen und möchte dich zugleich auf meinen Kommi für soleatus aufmerksam machen.

Wie gesagt, wenn ich könnte, würde ich den Titel ändern und so wäre dann schon ein kleiner Ansatzpunkt vorhanden, denke ich.

Ich freue mich sehr, dass dir Formulierungen gefielen.

Liebe Grüße
Kissa


_________________
"Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige."

Voltaire (1694 - 1778)
eigentlich François-Marie Arouet,
französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller

------------------------------------------------
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kissa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag22.08.2012 22:07

von Kissa
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Aranka hat Folgendes geschrieben:
Hallo Kissa,
mir gefällt die Stimmung des Gedichtes. Die Zeilen werden „umarmt“ von der ersten und letzten Zeile, die „ein Gemach/gemach“, eine tiefe, gedehnte, anhaltende Ruhe vermitteln. (der Fluss umarmt die Insel / Im Stillen – gemach) Das ist die Stimmung die bei mir ankommt. Auch wenn es dazwischen „schreit und treibt und fortläuft“, haben auch die mittleren Zeilen einen gemächlich dahin laufenden Rhythmus. Der Gesamtduktus ist ein: sie/es ist soweit. Es weht etwas Gelassenes durch die Zeilen, der einzige Aufrüttler ist das „zerblick“, schon vom Klang her, das „ck“ und im Zusammenklang mit den „I-lauten“ auch in der Folgezeile. Da muss ein gedehntes „gemach“ her und alles wieder auffangen. All das ist sehr gefühlvoll vom Klang und Rhythmus her gestaltet. Gefällt mir.

Inhaltlich empfinde ich das Gedicht als sehr offen. Es bleibt mir frei, in viele Richtungen zu denken. Aber da gibt es so Zeilen mit viel Gepäck wie diese:

„Ihre Tränen sind fort,
Sie liefen den anderen nach.“

Die erzählen mir Geschichten, oder besser, ich finde dazu die Momente.

Ein leiser Wunsch, nach einer etwas klarern Intention des Textes tauchte hin und wieder bei mir auf. Habe dann in den Titel geschaut, fand dort „die Insel“. umarmt vom Fluss. Und in den Zeilen dann all das, was dieses Inselleben birgt und das, was der Wind herantreibt, und all das, was davon treibt.
Vielleicht ist es so gewollt, dass der Leser schaut, was so auf seiner Insel antreibt, welcher Vogel dort schreit und welche Träume zerblickt wurden.

Gerne gelesen. Urlaubsgrüße von einer Nordseeinsel. Aranka


Ja, liebe Aranka,
 da hast du gut gelesen und geschaut. Du hast es seziert und wieder zusammengesetzt und dadurch verständlicher gemacht,
was selbst mich zu einigen neuen Erkenntnissen gebracht hat.

Ich danke dir sehr für die eingehende Betrachtung und wünsche dir noch einen wunderbaren Urlaub,
in der Hoffnung, dass es sich auch noch so verhält damit ...

Alles Liebe
Kissa


_________________
"Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige."

Voltaire (1694 - 1778)
eigentlich François-Marie Arouet,
französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller

------------------------------------------------
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag22.08.2012 22:44

von anuphti
Antworten mit Zitat

Kissa hat Folgendes geschrieben:


Wie gesagt, wenn ich könnte, würde ich den Titel ändern und so wäre dann schon ein kleiner Ansatzpunkt vorhanden, denke ich.

Ich freue mich sehr, dass dir Formulierungen gefielen.

Liebe Grüße
Kissa


Hallo Kissa,

wenn Du den Titel ändern möchtest reicht eine kurze pn an einen Moderator aus, die machen das gerne für Dich!

LG
Nuff


_________________
Pronomen: sie/ihr

Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kissa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag22.08.2012 23:39

von Kissa
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Oh, vielen Dank!

Und - gute Nacht, Nuff ....!


_________________
"Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige."

Voltaire (1694 - 1778)
eigentlich François-Marie Arouet,
französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller

------------------------------------------------
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4937
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag23.08.2012 09:40
Re: Die letzte Insel
von gold
Antworten mit Zitat

Kissa hat Folgendes geschrieben:

    Der Fluss umarmt die Insel,
    Ein Vogel schreit.
    Mit dem Wind treibt das Schiffchen ans Ufer,
    Sie ist soweit.

    Ihre Tränen sind fort,
    Sie liefen den anderen nach.
    Und die Eule zerblickt ihre Träume
    Im Stillen - gemach.


Guten Morgen, Kissa,

erstaunlich, wieviel Inhalt und Tiefe in so wenigen Zeilen liegt!
Der Inselumarmende Fluss, der Vogel und das Schiff, das sind schöne Bilder, ebenso die Eule.

Das einzige, worüber ich gestolpert bin, ist das Wort "Schiffchen". Ich hätte "Schiff" geschrieben.
 (Ich hab´s nicht so mit dem Diminutiv.)

Liebe Grüße
Gold[/spoiler]


_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kissa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag23.08.2012 22:57

von Kissa
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Oh, liebe Gold,
das freut mich sehr, dass es dir gefällt!

Ich möchte das Schiffchen beibehalten, da es erstens der Metrik geschuldet ist, gebe ich zu,
und zweitens ist ein Schiffchen ein Boot, das war mein Ansinnen. Boot hätte dann aber auch nicht gepasst, des Klanges wegen.

Wie du siehst, ich musste mich an meine eigenen Vorgaben halten und halt dann auch Eingeständnisse machen.
Finde es aber nicht schlimm, ... natürlich! wink

Vielen Dank noch einmal für deinen Besuch und das Lob!

Liebe Grüße
Kissa


_________________
"Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige."

Voltaire (1694 - 1778)
eigentlich François-Marie Arouet,
französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller

------------------------------------------------
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Lyrik -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Feedback
Zieh die Flügel aus!
von Tisssop
Tisssop Feedback 2 15.04.2024 20:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rezensionen
"Die Ärztin"-ein Theaters...
von writersblockandtea
writersblockandtea Rezensionen 0 08.04.2024 13:59 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Genre, Stil, Technik, Sprache ...
Wie kommt die Langeweile in die Prosa...
von Nina
Nina Genre, Stil, Technik, Sprache ... 25 06.04.2024 10:15 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Hallo in die Runde
von Tinaschreibt
Tinaschreibt Roter Teppich & Check-In 1 01.04.2024 14:25 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Inhalt
[die schlechteste Geschichte] Deshalb...
von Mogmeier
Mogmeier Inhalt 4 01.04.2024 02:18 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchBuchEmpfehlung

von Mana

von Einar Inperson

von Enfant Terrible

von Berti_Baum

von WhereIsGoth

von Einar Inperson

von Merope

von Valerie J. Long

von Beka

von Charlie Brokenwood

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!