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Autor |
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Flammenfreundin Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 100 Wohnort: Hamburg
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27.07.2012 11:17 Die Schneekönigin von Flammenfreundin
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Die Schneekönigin
Ich werde deinem Atmen noch nachspüren
wenn der Schnee fällt und meinen Mund verschließt.
Auch von unsrer Haut schimmert das Licht verschieden,
aber die selbe
fälschliche Liebe trennte uns beiden die Nähte auf.
Und unsere
zwei verschiedenen Leiber wie Reizunterwäsche trug sie beharrlich,
verdreckte uns leise und stumm.
Weißt du, du weißt,
man kann ihr schon lange den Splitter unter dem Lid nicht mehr ziehen,
die Kleiderpuppe, die Schneekönigin,
wir lassen sie liegen!
Ich transplantiere dir Haut aus Licht und küsse dich und
spüre deinem Atem noch nach,
wenn der Schnee fällt, meinen Mund verschließt und wir
sehnend und flüsternd verstummen.
Weitere Werke von Flammenfreundin:
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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30.07.2012 13:31
von jim-knopf
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das ist zu viel gut, um hier in der werkstatt zu stehen.
das ist bildgewaltig. das ist poetisch.
ich verschiebe das mal in unsere lyrikecke und werde auf das gedicht zurückkommen. sobald ich mehr zeit habe.
und währenddessen freu ich mich auf mehr von dir.
gruß
roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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Flammenfreundin Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 100 Wohnort: Hamburg
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30.07.2012 21:55
von Flammenfreundin
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Vielen Dank Roman!!!
Freue mich auf das, was du noch zu sagen hast.
Alles Liebe
Sandy
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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30.07.2012 23:00
von Mr. Curiosity
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Huhu,
was soll ich sagen? Mir kommt dieses Gedicht irgendwie viel zu willkürlich rüber, kann Romans Begeisterung also leider nicht teilen.
Die ersten beiden Verse gefallen mir. Habe das langsame Sich-Entfernen zweier Küssender vor meinen geistigen Augen. Finde ich als Bild schön eingefangen. Das würde sogar als eigenes Gedicht bereits klappen.
Zitat: | Auch von unsrer Haut schimmert das Licht verschieden,
aber die selbe
fälschliche Liebe trennte uns beiden die Nähte auf. |
Da kann ich schon nichts mehr mit anfangen, weil ich dieses Bild mit dem verschieden schimmernden Licht seltsam finde (aus irgendeinem Grund kamen bei mir Assoziationen an Frösche oder sowas auf). Dann dieses gegenüberstellende "aber", obwohl es doch eigentlich keinen Gegensatz gibt, der betont werden muss (?)
Und "Liebe", die Nähte auftrennt, kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht haben sie aus Liebe heraus Nähte aufgetrennt (?)
Zitat: | zwei verschiedenen Leiber wie Reizunterwäsche trug sie beharrlich,
verdreckte uns leise und stumm. |
Das passt für mich auch so gar nicht zum Grundton, das mit der "Reizunterwäsche". Sie trug die Leiber wie Reizunterwäsche und verdreckte sie? Ich muss an Bremsspuren denken und lachen. Außerdem klingt der ganze Satz sehr verrenkt.
Die Stelle mit der "Schneekönigin" finde ich ok.
Die "Haut aus Licht" .. naja .. vielleicht Geschmackssache, ich finde das zu gewollt. Solche Bilder schreiben sich leicht.
Der Schluss ist wieder gut.
_______
Bin schon gespannt auf deine weitere Lyrik. Es ist immer cool, wenn durch neue DichterInnen hier mal wieder Schwung in den Laden kommt, vor allem dann, wenn sich endlich mal wieder so etwas wie ein eigener Stil abzeichnet.
LG David
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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Flammenfreundin Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 100 Wohnort: Hamburg
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31.07.2012 10:02
von Flammenfreundin
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Hallo David,
danke für deine Kritik. Ich werde an mir arbeiten. Versprochen. Habe im Übrigen deine Seite ausgecheckt und bin sehr beeindruckt von deiner Lyrik.
Vielleicht kannst du mir ein paar Tipps geben, wie ich mich weiter entwickeln, eine bessere Dichterin werden kann.
Liebe Grüße
Sandy
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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31.07.2012 12:12
von Mr. Curiosity
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Ich glaube, wenn ich behaupten würde, ich hätte die Kompetenz, anderen das Lyrik-Schreiben beibringen zu können, wäre das sehr vermessen ^^
Ich danke aber für das Kompliment
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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Gast
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31.07.2012 12:29
von Gast
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lb. mr curiosity
jedenfalls darf meine wenigkeit dir den klaren blick für schwächen im text bescheinigen - das hat nicht ein jeder. ohne gute kritiker/kommentatoren mit kante kommt man/frau nicht weiter. und dafür darf man schon dankbar sein.
ich bin's.
lg w.
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Flammenfreundin Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 100 Wohnort: Hamburg
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31.07.2012 19:12
von Flammenfreundin
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Ich bin ja auch dankbar
Und ich meinte ja auch nur son paar Tipps, beibringen muss ichs mir wohl selber irgendwie, zumindest zerpflücke ich gerade Gedichte von erfahrenen u. großen Dichter. Vielleicht hilft's ja...
Baba
habt einen schönen Tag
S.
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Gast
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31.07.2012 19:24
von Gast
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moin,
wen zerlegste denn grade?
lg w.
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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31.07.2012 19:28
von Mr. Curiosity
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@Walther: Danke, das freut mich
@Sandmadame:
Gedichte von erfahrenen und großen Dichtern zu lesen, hilft auf jeden Fall. Ich persönlich lasse sie gerne erstmal auf mich wirken ohne etwas zu zerpflücken, bzw. zu entmystifizieren. Das mache ich erst nach einer Weile.
Ansonsten ist mein einziger Tipp, nicht von einer intendierten Aussage auszugehen und diese nachher mit Bildern zu unterlegen. Das liest sich meistens künstlich. Die besten Gedichte entstehen m.E. durch Inspirationen, Beobachtungen, die einen tief berühren.
Hat man einmal so einen Funken eingefangen, sollte man ihm Zeit und Luft geben, um sich zum Feuer zu entwickeln. Man kann zwar im euphorischen Rausch einen Haufen Spiritus draufgießen, aber das gibt nur eine kurzlebige Stichflamme.
Was ich damit sagen will (keine Ahnung, warum ich jetzt in Metaphorik ausgebrochen war), ist, dass man diesen Grundgedanken nicht künstlich hochstilisieren sollte. Eher notieren, abwarten, wie er sich entwickelt und dann erst das Gedicht aufschreiben. So bekommt man auch den nötigen Abstand dazu.
Gedichte lesen hat mir persönlich vor allem für das Erlernen von Stilmitteln geholfen.
Das sind aber nur meine 5 Cents. Sehr allgemein, ich weiß, aber du hast ja gefragt und ich hoffe, du kannst ein bisschen etwas damit anfangen
Finde es übrigens gut, wie du mit meinem kritischen Kommentar umgegangen bist. Viele sind da hyperempfindlich (war ich auch mal).
LG David
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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Gast
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31.07.2012 20:15
von Gast
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lb mr curiosity,
gute gedichte lesen ist die essenz. an ihnen kann man sehen, wie ein guter text geht. lernen kann man aber nur durch üben. ich halte wenig von der wissenschaftlichen gedichtinterpretation, aber viel von der frankfurter anthologie, in der dichter, kritiker, sprachfexe lieblingsgedichte und fundstücke aus allen zeiten liebevoll und kenntnisreich besprechen und in zeitliche, historische und biographische kontexte bringen. sehr empfehlenswert, ich lese gerade band 31 und habe immer noch nicht genug.
lg w.
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Angst Scheinheiliger
A Alter: 33 Beiträge: 1571
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A 31.07.2012 23:06
von Angst
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Ja. Ja, das ist in der Tendenz wirklich super!
Jedenfalls hat es einen eigenen Sound.
Aber an bestimmten Stellen droht der Text auseinander zu fallen.
Zum Beispiel würde ich nicht leise und stumm schreiben. Entweder oder.
Und das hier (rot)
Sandmadame hat Folgendes geschrieben: | Und unsere
zwei verschiedenen Leiber wie Reizunterwäsche trug sie beharrlich,
verdreckte uns leise und stumm. |
verstehe ich ehrlich gesagt nicht? Wer trägt hier? Und was? Und: hä?
Grobschlächtig und plump wie ich bin, schlage ich folgende Kürzung vor:
und unsere
zwei leiber:
reizunterwäsche
Leider kann ich grad nicht mehr schreiben. (Zu müde.)
Aber dein Text ist eine hübsche Entdeckung!
Schreib weiter, du bist gut.
_________________ »Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48. |
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bananenfisch Leseratte
B
Beiträge: 142
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B 01.08.2012 14:30
von bananenfisch
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Werther Walther,
Zitat: | jedenfalls darf meine wenigkeit dir den klaren blick für schwächen im text bescheinigen - den hat nicht ein jeder. ... |
Sprache ist Schabernack. Gerade der Lyriker muss, um ein guter Lyriker zu sein, ein Wörterfetischist sein. In der Hinsicht ist er ein unsympathischer Zeitgenosse. Alle anderen - alo wir, die Alltagslegastheniker, Kommunizierer und Sprachabnutzer - können das nicht verstehen.
beste Grüße
Bananenfisch
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Gast
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01.08.2012 17:47
von Gast
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lb. bananenfisch,
mein vermögen reicht nicht das deine heran, in jeder hinsicht. nur einen vorteil habe ich vor dir: ich kenne meine grenzen. wen kennst du?
lg w.
ps: warum wiederholen, was vorredner schön formuliert erläutert haben? mc hat das doch perfekt erledigt. da reichte das sekundieren.
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Flammenfreundin Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 100 Wohnort: Hamburg
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01.08.2012 23:14
von Flammenfreundin
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Hallo David,
na da haben wir doch einen Supertipp. Deine Worte regen mich dazu an, es lockerer zu nehmen. Bin momentan etwas verkrampft, will unbedingt etwas Gutes machen und raus kommt nichts. Zumindest bin ich wirklich bereit an meiner Dichtung zu arbeiten. Ich habe den unbedingten Willen zum Sieg! Solange Kritik konstruktiv ist, nehme ich sie deshalb auch gern an.
Liebe Scheinheillige,
die danke ich auch sehr. Mal sehen ob ich das Gedicht noch überarbeite. Inzwischen habe ich so verdammt viele Fehler und Merkwürdigkeiten gefunden...
P.S:
Mir tut es ein bisschen Leid, dass ich nur hier schreibe und es unterlasse andere Dichterlinge zu kritisieren. Es ist aber schlichtweg so, dass ich dürchte keine kompetente Kritikerin zu sein. Schließlich stehe ich selber ganz am Anfang. Nichtsdestotrotz werde ich es versuchen.
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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04.08.2012 11:16
von jim-knopf
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Sandmadame hat Folgendes geschrieben: | Mir tut es ein bisschen Leid, dass ich nur hier schreibe und es unterlasse andere Dichterlinge zu kritisieren. Es ist aber schlichtweg so, dass ich dürchte keine kompetente Kritikerin zu sein. Schließlich stehe ich selber ganz am Anfang. Nichtsdestotrotz werde ich es versuchen. |
mach dir dazu mal überhaupt keine sorgen
wenn du wirklich etwas zu sagen hast, dann ist es in der regel auch nicht unkompetent.
das bedeutet: wenn dir was an einem text auffällt: immer raus damit.
der autor wird sich freuen.
gruß
roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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