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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5132 Wohnort: Schlüchtern
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12.07.2012 09:55 Kurzgedicht - sagt es genug aus? von Harald
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Da gerade über ein Rosengedicht, besser gesagt, über Länge, Füllwörter usw. diskutiert wird, da stellt sich durchaus die Frage, kann man mit wenig Worten genug ausdrücken?
Ich habe einfach versucht, meine Gedanken in zwei Zeilen zu verpacken - Titel ist nicht nötig, oder?
Die Rose, die ich breche, sticht
- und darum breche ich dich
nicht ...
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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Flush Wortedrechsler
Alter: 50 Beiträge: 74
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12.07.2012 12:37
von Flush
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Hallo und danke Harald - jetzt hab ich laut und herzhaft lachen müssen!
(Hoffentlich beschwert sich meine Vermieterin nicht wieder...)
Ja, ich sehe in deinem Kurzgedicht eine eindeutige Aussage:
Ich tue etwas nicht, weil ich weiß, dass mir dabei etwas
Schmerzhaftes passiert.
Aber sollte man den Schmerz nicht in Kauf nehmen?
Weil, dann habe ich die Rose - dich?
Rose = dich?
Ist dein Kurzgedicht nicht zu einfach, da es in ihm keinen Prozess gibt?
Es erinnert mich ein wenig an den Fuchs mit den Trauben, an die Aussage des Aufgeben.
Wie wäre es vielleicht noch mit:
Ich pflanze meine Rose ein,
dann wird sie nicht mehr kratzig sein. (bitte nicht zu ernst nehmen)
LG von Flush
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Nina Dichterin
Beiträge: 5000 Wohnort: Berlin
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12.07.2012 13:16 Re: Kurzgedicht - sagt es genug aus? von Nina
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hallo harald,
natürlich kann man mit wenigen worten viel aussagen. das weißt du doch längst, oder nicht?
dein gedicht ist bislang nicht mehr als ein anfang. es ist zu wenig um als alleiniges gedicht da zu stehen, - finde ich.
warum verzichtest du auf den titel? ist das ganze hier nur ein witz oder warum dieser thread?
lg
nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5132 Wohnort: Schlüchtern
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12.07.2012 17:04
von Harald
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Nein, das war mein voller Ernst, ich will wissen, ob man mit diesen beiden Aussagen,
auf die Rose bezogen ...
"Die Rose, die ich breche, sticht"
... das Wissen, dass man diese Pflanze mit dem Brechen, dem Pflücken zerstört und sie sich zu wehren versucht, uns dann noch eine Weile ihre Schönheit zeigt, bevor sie verwelkt
Und dass man der Partnerin/dem Partner gleiches antut, auch wenn diese/r klar zu erkennen gibt, dass, wenn etwas gegen den eigenen Willen geht, alles zu Ende sein wird, man also tunlichst sich zurücknehmen sollte ...
- und darum breche ich dich
nicht ...
Also die Erkenntnis, dass man länger Freude hat, wenn man Pflanzen wie auch Menschen ihren (Frei-)Raum lässt.
Schade, wenn es nicht ankommt ...
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2758 Wohnort: Im sonnigen Süden
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12.07.2012 19:00
von fancy
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Harald,
es kommt an! Keine Sorge.
In der Kürze ...
Ich würde ihm aber doch noch einen Titel geben.
"Erkenntnis" vielleicht oder "Einsicht" oder etwas in dieser Art.
Liebe Grüße
fancy
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
https//mlpaints.blogspot.com |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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12.07.2012 22:55
von firstoffertio
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Harald hat Folgendes geschrieben: | Nein, das war mein voller Ernst, ich will wissen, ob man mit diesen beiden Aussagen,
auf die Rose bezogen ...
"Die Rose, die ich breche, sticht"
... das Wissen, dass man diese Pflanze mit dem Brechen, dem Pflücken zerstört und sie sich zu wehren versucht, uns dann noch eine Weile ihre Schönheit zeigt, bevor sie verwelkt
Und dass man der Partnerin/dem Partner gleiches antut, auch wenn diese/r klar zu erkennen gibt, dass, wenn etwas gegen den eigenen Willen geht, alles zu Ende sein wird, man also tunlichst sich zurücknehmen sollte ...
- und darum breche ich dich
nicht ...
Also die Erkenntnis, dass man länger Freude hat, wenn man Pflanzen wie auch Menschen ihren (Frei-)Raum lässt.
Schade, wenn es nicht ankommt ... |
Ich glaube, das ginge schon, wenn...
... man nicht berücksichtigt, dass Rosen auch verwelken, wenn man sie nicht bricht. Dass sie besser blühen, wenn sie hin und wieder geschnitten werden. Dass sie auch stechen, wenn man sie nicht bricht oder schneidet, sondern ihnen zu nahe kommt.
Will sagen, ich weiss nicht, ob das Bild stimmig ist. Da tue ich mich manchmal schwer mit so praktischen Dingen, auch wenn ich weiss, wie's gemeint ist.
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Corey123 Leseratte
C
Beiträge: 125
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C 13.07.2012 17:54
von Corey123
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Ich musste sofort an das Gedicht "Heidenröslein" von Goethe denken:
Sah ein Knab ein Röslein stehn,
Röslein auf der Heiden,
War so jung und morgenschön,
Lief er schnell, es nah zu sehn,
Sah's mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Knabe sprach: „Ich breche dich,
Röslein auf der Heiden!“
Röslein sprach: „Ich steche dich,
Dass du ewig denkst an mich,
Und ich will's nicht leiden.“
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Und der wilde Knabe brach
S Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
Half ihm doch kein Weh und Ach,
Musst es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Hier gibt es unterschiedliche Interpretationsansätze. Ist der Bezug dazu beachsichtigt? Wenn man das Gedicht kennt, wird auch die Aussage in deinem Gedicht sofort klar (sofern man bei Gedicht-Aussagen von "klar" sprechen kann).
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5132 Wohnort: Schlüchtern
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13.07.2012 18:41
von Harald
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Corey123 hat Folgendes geschrieben: | Ist der Bezug dazu beachsichtigt? |
Der Bezug zu diesem Gedicht/Lied ist nicht beabsichtigt, die "stechende Rose", die Schönheit, die sich wehrt, gehört zur Literatur im Allgemeinen.
Es ging eher darum, ob man mit wenigen Worten fast so viel aussagen kann wie in einem recht ausgeschmückten Gedicht, in diesem Falle inspiriert von Vorstellung und Kritik hier >>
http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=36303&highlight=rose
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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Philousophie Gänsefüßchen
Alter: 31 Beiträge: 40 Wohnort: Baden-Württemberg
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27.07.2012 13:13
von Philousophie
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Ich find's gut, weil du nur nen Anreiz gibst und dann schon wieder Schluss machst.
Der Leser macht sich zuerst mal Gedanken darüber, ob dieses Gedicht nun wirklich als eines betrachten kann, über den Sinn denkt er aber erst viel später nach.
Und während man für gewöhnlich den in einer anderen Antwort erwähnten "Prozess" des Gedichtes erwartet, muss der Leser den Prozess hier von der einen Zeile zur anderen selbst durchgehen.
Das Gedicht sagt genügend aus, um eines zu sein.
Gruß, Lou
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Osiana Leseratte
Beiträge: 158
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27.07.2012 13:30
von Osiana
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Hallochen,
ich würde sagen, in der Kürze liegt oftmals sogar
die Würze. Man kann ohne Weiteres mit ein paar
wohlgesetzten Worten eine Menge aussagen, genauso
aber mit vielen Worten wenig.
Das ist eigentlich eine Geschmackssache - wie möchte
man die Intention verpacken, was liegt einem oder
welchen Stil wählt man, dazu gehört auch die eigene
Stimmung.
LG
Osiana
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