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Dieses Werk wurde für den kleinen Literaten nominiert Lob dem Kanzler meiner Jugend: Kohl


 
 
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jim-knopf
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Beitrag15.07.2012 22:46

von jim-knopf
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und warte: Dr. Axel Stoll

 Exclamation


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toltec-head
Eselsohr
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Beitrag15.07.2012 22:59

von toltec-head
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Ja Jim, lustig!

Weiß nie so Recht, ob Du denn nun zu den celanistischen Spintisierern  oder zur Schenkelklopferfraktion gehörst.

Anscheinend doch letzteres.

Gute Nacht
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lupus
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Beitrag16.07.2012 14:04

von lupus
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also,
lassen wir das mit den wichtigsten Personen ... bringt ja nix, des Kaisers Bart is längst vermodert .. Streit darum sinnlos.

du wolltest wissen, ob Fragen offen blieben. Erste Antwort: nein, zweite (nach deiner Erklärung, worum es dir wirklich ging): ja

ich kenn die Übersetzungs-G'schicht mit dem Luther, gibt ja immer noch genug Theologen die das (gut argumentiert) vertreten ... muss ja sein, is ja nicht von Ungefähr Teil protestantischer Rechtfertigungstheologie ... Karl Barth durfte ja angeblich nur deshalb so lange leben, weil der Herrgott noch was erfahren wollte über sich selbst (auch schön protestantisch: der entwicklungsfähige, -willige Herrgott Wink )

Wurscht jetzt, was ich sagen will: die Story kenn ich, dennoch is es mir nicht aufgefallen ... also möglicherweise doch zu versteckt. Das mit Osho: geschenkt .. hätte man wissen können, wenn nicht: zumindest googeln.

Tja und mit der KLammer macht das ganze schon auch Sinn, da wird dann einfach einfach-Erlebtes in ein bisserl Alltags-Philo-Kram verpackt .. warum nicht? War aber schon gesagt: inhaltlich is ja da einiges drin.

Sprache:

fahrlässig, würd ich sagen ... mindestens

Zitat:
In uns, in uns und außer uns, sodann das Äußere aber auch das Innere lassen,

wie lassen? sein lassen, bleiben lassen, das daran Denken bleiben lassen, ... ungenau

Es (was 'es' das Innere, das Äußere, das sein-Lassen?) ist ganz nah, du hast es schon und bekommst es dennoch nie zu fassen: (redundant, eigentlich falsch, wen du'S schon hast is es nicht - mehr nur - nah - Konkretisierung is es keine, Klimax auch nicht wirklich))
Was nützt das (was das? das haben oder das nicht zu fasen kriegen?)dem, der auf der Stelle tappt? Ich möcht haben, was ich niemals hat:
Gleich Morgen, die Sonne wird ja scheinen, ein Sexdate in Thüringen Heiligenstadt!
Mangels Kommunikation, nicht Gebet blieben die Alten hinter ihren Möglichkeiten zurück,
Statt zu beten bevorzugen wir den spirituellen Snack, denn es gibt ja das Internet zum Glück.

mit den Wortpaaren suggerierst du einen Zusammenhang .. welchen? Mir klingt es eher nach Widerspruch - allerdings nicht als rhetorische Figur

Zehntausend Tattooszenefressen in Köln oder Berlin vorzuziehen ist ein Kind,

Grammatik: entweder Zehntausenden ... oder nach Berlin ein Bindestrich

Das ich geschwind in der Provinz mittels Filter, Eingabetaste und Taps mir find.
Warum aber im Osten? Zu teuer erkauft, die Einheit, war sie nicht für den schwulen Ästhet,

keine Metapher, aber dennoch Schwurbel ... scheusliche Satzverdrehung nur für den Reim

Nicht nur wegen den Domen sondern auch den Ariern slawischen Typs, auf die unsereiner so steht.
Besuchbar so ab abends 8, in Halberstadt können wir uns kathartisch reinigen vor dem Fick,
Aber Oh Weh!, es ist Sonntag und eine protestantische Messe im Saktuarium gar nicht schick. Sanktuarium? = einfach nur Heiligtum (heiliger Ort z.B. für alle Religionen, Protestanten reden glaub ich nicht davon, für die Katholiken gibt es nur wenige Sanktuarien, eine protestantische Kirche gehört sicher nicht dazu. An sich hier Sanktuarium zu wenig Präszise .. Kirche hätte wohl gereicht
"Die Zöllner und Huren kommen eher in das Himmelreich als ihr!", ein Hutzelmann auf der Kanzlei tut stehen,
Die Gemeinde strikt sexlos und auf Hartz-4, ein Zöllner und eine Hure in Personalunion das möcht ich sehn mitten unter ihnen, tät das nur Jesus sehen!

und? was wär dann?

In Quedlinburg haben wir den Nazichor und den kleinen Dionysus auf einem Retabel mit Propheten im Hintergrund bestaunt,

ein Nazichor auf einem Retabel? Und es würd mich sehr wundern, wenn nicht un der Gotik oder zumindest im Barock ein Flügelaltar daraus wurde. Aber wurscht

Über den Harz herb-frische Luft bei Ouvertüre zum Freischütz atmend gings mit halber Erektion bestens gelaunt,

was es? und wohin? oder wozu? oder ...

Ein unartikuliertes Arbeiterkind in einer Plattenbauwohnung öffnet mir ankommend die Tür, er ist nur beinah schön aber es reichte,

was ist ein unartikuliertes Kind?
das ankommend kann sich auf das LI beziehen (danredundant) oder auf das Kind (dann schlecht formuliert) .. jedenfalls unglücklich (nicht das Kind ... die Zeile)
wozu der Zeitenwechsel?


Die Nacht lang erweist er sich als ausgehungert und sehr nett, morgens noch keine 7 erfolgt sodann eine Beichte:
Seinen Freund auf Nachtschicht, den hat er zum ersten Mal betrogen, ich muss nun leider gehen, er schmeisst mich raus,
Um diese Zeit im Ossiland trinkbaren Kaffee und ein Croissant zu finden immer noch ein Graus.
Egal, vom Sex gedopt, auf einer Bank von Thüringen nach Hessen schauend, Osho auf I-pod "Drop all!"
Schließ ich die Augen, die Landschaft in mir, ich noch in ihm, Lob dem, der Kanzler meiner Jugend war - Kohl.


ich würd sagen:
wenn schon Interpunktion dann richtig und durchgehend
wenn schon Fremdwörter dann richtig
wenn schon Reime ... ach .. lass doch die verdammten Reime weg, machen dir doch alles hin.
ich glaub halt einfach du müsstest genauer arbeiten, um zur nackten Sprache zu kommen (hatte dich übrigens falsch verstanden ... naja ... nackte Sprache .. kann ja viel sein)

hast leider eine gute Idee verschenkt

aber jetzt hab ich fertig


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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toltec-head
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Beitrag16.07.2012 14:37

von toltec-head
Antworten mit Zitat

Hey, Lupus, Mensch danke! Jetzt geht´s aber ans Eingemachte. Endlich mal Textarbeit.
 
Zitat:
In uns, in uns und außer uns, sodann das Äußere aber auch das Innere lassen,

wie lassen? sein lassen, bleiben lassen, das daran Denken bleiben lassen, ... ungenau


Mit "lassen" versuch ich einfach Osho´s "Drop all!" zu übertragen. Damit ist wohl letztlich so etwas wie eine Zen-Übung gemeint. Zu präzise Handlungsanleitungen wären hierfür schädlich.


Zitat:
Es (was 'es' das Innere, das Äußere, das sein-Lassen?) ist ganz nah, du hast es schon und bekommst es dennoch nie zu fassen: (redundant, eigentlich falsch, wen du'S schon hast is es nicht - mehr nur - nah - Konkretisierung is es keine, Klimax auch nicht wirklich))


Nicht nur redundant sondern sogar paradox. Wie der Ton, der mit dem Klatschen einer Hand erzeugt wird.

 
Zitat:
Statt zu beten bevorzugen wir den spirituellen Snack, denn es gibt ja das Internet zum Glück.

mit den Wortpaaren suggerierst du einen Zusammenhang .. welchen? Mir klingt es eher nach Widerspruch - allerdings nicht als rhetorische Figur


beten - gemeint ist so wie Katholiken oder Protestanten beten

spiritueller Snack - na zB Osho
 
Zitat:
Besuchbar so ab abends 8, in Halberstadt können wir uns kathartisch reinigen vor dem Fick,
Aber Oh Weh!, es ist Sonntag und eine protestantische Messe im Saktuarium gar nicht schick. Sanktuarium? = einfach nur Heiligtum (heiliger Ort z.B. für alle Religionen, Protestanten reden glaub ich nicht davon, für die Katholiken gibt es nur wenige Sanktuarien, eine protestantische Kirche gehört sicher nicht dazu. An sich hier Sanktuarium zu wenig Präszise .. Kirche hätte wohl gereicht


Der Dom in Halberstadt ist einer der schönsten gotischen Dome Deutschlands. Der Kirchenschatz einer der ältesten. Gebaut wurde der Dom natürlich als katholische Kirche. Heute ist er evangelisch. Protestanten im Sanktuarium für jemanden, der wie ich jedenfalls das Brimborium der katholischen Kirche mag, daher gar nicht schick.


Zitat:
"Die Zöllner und Huren kommen eher in das Himmelreich als ihr!", ein Hutzelmann auf der Kanzlei tut stehen,
Die Gemeinde strikt sexlos und auf Hartz-4, ein Zöllner und eine Hure in Personalunion das möcht ich sehn mitten unter ihnen, tät das nur Jesus sehen!

und? was wär dann?


Die Personalunion wird hier durch das LI selbst verkörpert. Jesus tät sich sicherlich freuen, denk ich.


Zitat:
In Quedlinburg haben wir den Nazichor und den kleinen Dionysus auf einem Retabel mit Propheten im Hintergrund bestaunt,

ein Nazichor auf einem Retabel? Und es würd mich sehr wundern, wenn nicht un der Gotik oder zumindest im Barock ein Flügelaltar daraus wurde. Aber wurscht


Der Dom in Quedlinburg ist älter als der in Halberstadt. Er ist an sich romanisch. Später wurde ein gotischer Chor angebaut. Die Nazis hatten die Theorie, dass nur die romanische Baukunst wirklich deutsch sei, die Gotik aber importiert. Sie ließen den gotischen Chor daher zumauern und errichteten einen neuen romanischen Chor. Die Kirche ist purifiziert, es gibt dort kein Barock.   

Das Retabel mit dem kleinen Dionysus ist nicht im Chor sondern im Kirchenschatz.

Zitat:
Über den Harz herb-frische Luft bei Ouvertüre zum Freischütz atmend gings mit halber Erektion bestens gelaunt,

was es? und wohin? oder wozu? oder ...


Wenn man von Quedlinburg nach Heiligenstadt will, gehts über den Harz...

Zitat:
Ein unartikuliertes Arbeiterkind in einer Plattenbauwohnung öffnet mir ankommend die Tür, er ist nur beinah schön aber es reichte,

was ist ein unartikuliertes Kind?


Nun, es ist klar, dass vor mir hier kein echtes Kind steht, sondern ein Erwachsener, der aber nicht gern so viel redet.

Danke für Hinweise auf Rechtschreibung und andere Flüchtigkeiten. Sind handschriftlich in meiner Kladdenfassung vermerkt.

Bist Du Theologe?

LG Toltec
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lupus
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Beitrag16.07.2012 15:09

von lupus
Antworten mit Zitat

toltec-head hat Folgendes geschrieben:
Hey, Lupus, Mensch danke! Jetzt geht´s aber ans Eingemachte. Endlich mal Textarbeit.
 
Zitat:
In uns, in uns und außer uns, sodann das Äußere aber auch das Innere lassen,

wie lassen? sein lassen, bleiben lassen, das daran Denken bleiben lassen, ... ungenau


Mit "lassen" versuch ich einfach Osho´s "Drop all!" zu übertragen. Damit ist wohl letztlich so etwas wie eine Zen-Übung gemeint. Zu präzise Handlungsanleitungen wären hierfür schädlich.

ok, Osho, man muss wohl Osho denken, um Osho zu fühlen oder umgekehrt ... egal ... ich versteh den Zusammenhang nicht ... du wirst ihn kennen .. wird also stimmen ... "Drop all" wär dann wohl eher "vergessen, nicht mehr daran denken" ... aber dann kommen dir deine Reime in die Quere


Zitat:
Es (was 'es' das Innere, das Äußere, das sein-Lassen?) ist ganz nah, du hast es schon und bekommst es dennoch nie zu fassen: (redundant, eigentlich falsch, wen du'S schon hast is es nicht - mehr nur - nah - Konkretisierung is es keine, Klimax auch nicht wirklich))


Nicht nur redundant sondern sogar paradox. Wie der Ton, der mit dem Klatschen einer Hand erzeugt wird.

gewollt paradox? Osho?

 
Zitat:
Statt zu beten bevorzugen wir den spirituellen Snack, denn es gibt ja das Internet zum Glück.

mit den Wortpaaren suggerierst du einen Zusammenhang .. welchen? Mir klingt es eher nach Widerspruch - allerdings nicht als rhetorische Figur


beten - gemeint ist so wie Katholiken oder Protestanten beten

ich kann mich vage erinnern, was beten is Wink

spiritueller Snack - na zB Osho

worauf ich hinaus wollte:
1.Zeile: die Alten beten genug, aber kommunizieren zu wenig --> Folge: zurück bleiben
2.Zeile: die Jungen(wir) beten zu wenig (oder eben Snack), aber (dank internet) kommunizieren genug --> Folge: ????

du deutest an, dass da ein Zusammenhang bestünde, lieferst aber keinen und bietest auch keine Möglichkeit zur INterpretation

 
Zitat:
Besuchbar so ab abends 8, in Halberstadt können wir uns kathartisch reinigen vor dem Fick,
Aber Oh Weh!, es ist Sonntag und eine protestantische Messe im Saktuarium gar nicht schick. Sanktuarium? = einfach nur Heiligtum (heiliger Ort z.B. für alle Religionen, Protestanten reden glaub ich nicht davon, für die Katholiken gibt es nur wenige Sanktuarien, eine protestantische Kirche gehört sicher nicht dazu. An sich hier Sanktuarium zu wenig Präszise .. Kirche hätte wohl gereicht


Der Dom in Halberstadt ist einer der schönsten gotischen Dome Deutschlands. Der Kirchenschatz einer der ältesten. Gebaut wurde der Dom natürlich als katholische Kirche. Heute ist er evangelisch. Protestanten im Sanktuarium für jemanden, der wie ich jedenfalls das Brimborium der katholischen Kirche mag, daher gar nicht schick.

ja schon klar, aber eben: katholisch war'S nie ein Sanktuarium, evangelisch gibt es kein Sanktuarium ... also egal wie man's deutet ... is halt nicht exakt formuliert


Zitat:
"Die Zöllner und Huren kommen eher in das Himmelreich als ihr!", ein Hutzelmann auf der Kanzlei tut stehen,
Die Gemeinde strikt sexlos und auf Hartz-4, ein Zöllner und eine Hure in Personalunion das möcht ich sehn mitten unter ihnen, tät das nur Jesus sehen!

und? was wär dann?


Die Personalunion wird hier durch das LI selbst verkörpert. Jesus tät sich sicherlich freuen, denk ich.

ah verstehe  ... und jetzt hilf mir: wie soll man das erkennen? außerdem: sobald das LI in der Messe sitzt ist es Teil der Gemeinde, also sexlos ... wie kann eine Hure sexlos sein? Das LI nimmt hier einen Außenstandpunkt ein ... anders kann es nicht sein ... es beschriebt was es sieht. Das haut so - ohne Zusatzerklärung nicht hin


Zitat:
In Quedlinburg haben wir den Nazichor und den kleinen Dionysus auf einem Retabel mit Propheten im Hintergrund bestaunt,

ein Nazichor auf einem Retabel? Und es würd mich sehr wundern, wenn nicht un der Gotik oder zumindest im Barock ein Flügelaltar daraus wurde. Aber wurscht


Der Dom in Quedlinburg ist älter als der in Halberstadt. Er ist an sich romanisch. Später wurde ein gotischer Chor angebaut. Die Nazis hatten die Theorie, dass nur die romanische Baukunst wirklich deutsch sei, die Gotik aber importiert. Sie ließen den gotischen Chor daher zumauern und errichteten einen neuen romanischen Chor. Die Kirche ist purifiziert, es gibt dort kein Barock.   

Das Retabel mit dem kleinen Dionysus ist nicht im Chor sondern im Kirchenschatz.

Idea  der NAzichor is also kein Chor der singt Smile hätt ich selber drauf kommen können

aber auch nicht unwichtig: Fehler im Bezug!!


Zitat:
Über den Harz herb-frische Luft bei Ouvertüre zum Freischütz atmend gings mit halber Erektion bestens gelaunt,

was es? und wohin? oder wozu? oder ...


Wenn man von Quedlinburg nach Heiligenstadt will, gehts über den Harz...

und mit ein bisserl Zeichensetzung geht's noch viel besser gelaunt, dann versteht man die Paraphrase auch als solche, gell;-)

Zitat:
Ein unartikuliertes Arbeiterkind in einer Plattenbauwohnung öffnet mir ankommend die Tür, er ist nur beinah schön aber es reichte,

was ist ein unartikuliertes Kind?


Nun, es ist klar, dass vor mir hier kein echtes Kind steht, sondern ein Erwachsener, der aber nicht gern so viel redet.

was ist ein unartikulierter Erwachsener? eine wenig artikulierender?

Danke für Hinweise auf Rechtschreibung und andere Flüchtigkeiten. Sind handschriftlich in meiner Kladdenfassung vermerkt.

Bist Du Theologe?

der Dings bewahre ... nicht doch Smile ...

LG Toltec

lgl


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toltec-head
Eselsohr
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Beitrag16.07.2012 15:59

von toltec-head
Antworten mit Zitat

Also, ok, auf die Gefahr hin, dass es jetzt doch theologisch wird:

Zitat:
  "Drop all" wär dann wohl eher "vergessen, nicht mehr daran denken"


Protestantische Bibel: Das Himmelreich ist inmitten unter euch, es ist nämlich Christus

Osho (1. Schritt): Quatsch, das Himmelreich ist in euch, gemeint ist Meditation

Osho (2. Schritt): Wer richtig meditiert, erst der kann erkennen, dass das Himmelreich aber auch in der Außenwelt ist

Osho (3. Schritt): Und wer die ersten beiden Schritte richtig gemacht hat, der wird jetzt sowohl das Innere als auch das Außere "lassen" müssen. Utlimative Entspannung. Wo wird er dann sein? Im ultimativen Himmelreich. Bitte erwarte keine geographischen Details hierzu von mir.

Zitat:
Nicht nur redundant sondern sogar paradox. Wie der Ton, der mit dem Klatschen einer Hand erzeugt wird.

gewollt paradox? Osho?


Deshalb frag ich, ob Du guter Protestant bist. Protestantische Ethik und so. Genaue Handlungsanweisungen. Ja, Osho, oder was sonst so esoterisch in Buchläden angeboten wird, läuft oft auf Paradoxe hinaus. Zen.

 
Zitat:
Statt zu beten bevorzugen wir den spirituellen Snack, denn es gibt ja das Internet zum Glück.

mit den Wortpaaren suggerierst du einen Zusammenhang .. welchen? Mir klingt es eher nach Widerspruch - allerdings nicht als rhetorische Figur


beten - gemeint ist so wie Katholiken oder Protestanten beten

ich kann mich vage erinnern, was beten is  

spiritueller Snack - na zB Osho

worauf ich hinaus wollte:
1.Zeile: die Alten beten genug, aber kommunizieren zu wenig --> Folge: zurück bleiben
2.Zeile: die Jungen(wir) beten zu wenig (oder eben Snack), aber (dank internet) kommunizieren genug --> Folge: ????
du deutest an, dass da ein Zusammenhang bestünde, lieferst aber keinen und bietest auch keine Möglichkeit zur INterpretation  


Der Sinn ist der:

Die Alten dachten sie könnten mit Beten was erreichen. Wohlstand, Haus, Kinder evtl auch Sexdates. Ich sag: Solche Kindereien haben wir nicht mehr nötig. Unsere Gesellschaft ist effektiver organisiert. Materielle Dinge (wie ein Sexdate) können wir durch verbesserte Kommunikation (Internet) erreichen. Und gleichzeitig erlaubt uns dies, die lächerliche Religion der Alten in Spiritualität zu transformieren.

Zitat:
Besuchbar so ab abends 8, in Halberstadt können wir uns kathartisch reinigen vor dem Fick,
Aber Oh Weh!, es ist Sonntag und eine protestantische Messe im Saktuarium gar nicht schick. Sanktuarium? = einfach nur Heiligtum (heiliger Ort z.B. für alle Religionen, Protestanten reden glaub ich nicht davon, für die Katholiken gibt es nur wenige Sanktuarien, eine protestantische Kirche gehört sicher nicht dazu. An sich hier Sanktuarium zu wenig Präszise .. Kirche hätte wohl gereicht


Sanktuarium ist der Bereich hinter dem Lettner. Halberstadt hat einen solchen noch. Geweiht wird er wohl nicht mehr sein. Aber architektonisch ist die Bezeichnung präzise. Es ist der Bereich, wo früher nur der Klerus sich aufhalten durfte.
 
Zitat:
sobald das LI in der Messe sitzt ist es Teil der Gemeinde, also sexlos ... wie kann eine Hure sexlos sein? Das LI nimmt hier einen Außenstandpunkt ein ... anders kann es nicht sein ... es beschriebt was es sieht. Das haut so - ohne Zusatzerklärung nicht hin


Wer in das LI hineinschlüpft, dem dürfte schnell klar sein, dass es nicht zu den Zelebrierenden gehören kann, sondern nur wie ein Ethnologe von Außen einen Stamm von Kannibalen begutachtet.

Zitat:
was ist ein unartikulierter Erwachsener? eine wenig artikulierender?


Helf mir. Kann man das wirklich nicht so sagen? Gemeint ist eine Person mit Sprachschwierigkeiten.

LG Toltec
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lupus
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Beitrag16.07.2012 17:55

von lupus
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mir gefällt dein Texterl immer besser

aber um einmal ein Missverständnis auszuräumen: bin weder Protestant noch wirklich katholisch, noch sonst irgendwas, nur interessiert. Theologisch is nie eine Gefahr ... nur spannend.

exakte Handlungsanweisungen mag ich gar nicht, nur verstehn möcht ich.

Das Osho-zeug allerdings interessiert mich nicht, will mich auch nicht reindenken oder irgendetwas dazu anlesen. Ob christliche Gehirnwäsche oder sonstige .. es is mir wurscht und weiß gleichzeitig, das die Ablehnung des ganzen Zeugs genauso zu Religion werden kann (irgendwann zwangsläufig wird) wie Esoterik eben auch. Is aber egal ... à chaqun son gout.

Wenn mir dieses Verstehen schon in Ansätzen verwehrt bleibt frag ich nach. Deine Antwort: ja Osho ... meine Antwort: passt; wäre es nicht Osho, sondern etwas was mich interessiert hätte ich weiter gefragt.

Die Übersetzung Luthers is btw nicht 'nur' ein Übesetzungsfehler, sondern die Ablehnung des hellenistischen Samen des Guten im Menschen, das dem "Wir sind auf ewig alle Sünder"-Luther nicht so recht in den Kram gepasst hat. Theologisch hat das dann schon Auswirkungen, aber nur minimale eigentlich, zumindest sind die Rechtfertigungsgrabenkämpfe im 20.Jh eigentlich ausgefochten worden, weil Luthers Übersetzung heute eher als Mahnung interpretiert wird ... auch das egal, tut nix zur Sache.

Zitat:
Der Sinn ist der:

Die Alten dachten sie könnten mit Beten was erreichen. Wohlstand, Haus, Kinder evtl auch Sexdates. Ich sag: Solche Kindereien haben wir nicht mehr nötig. Unsere Gesellschaft ist effektiver organisiert. Materielle Dinge (wie ein Sexdate) können wir durch verbesserte Kommunikation (Internet) erreichen. Und gleichzeitig erlaubt uns dies, die lächerliche Religion der Alten in Spiritualität zu transformieren.


ob ich das für einen sinnvollen Gedanken halte oder nicht is ja ziemlich wurscht, jedenfalls kann ich ihn nicht herauslesen. Frage: liegst an mir oder an deiner Schreibe?
Auf jeden Fall nehm ich den Vorwurf der geringen Verdichtung zurück Wink

Sanktuarium .. gut, du redest nicht protestantisch, nicht katholisch, sondern architektonisch. (how can I know?) Das Sanktuarium ist an sich der Bereich um den Altar, wenn es eine Apsis gibt, dann eben diese, wenn es keine gibt dann der Chor, der nicht ident is mit der Apsis, sondern im Grundriss meisten nur eine rechteckige Verlängerung des Mittelschiffs über die Vierung hinaus. Die Gesamtheit aus Apsi + Chor nennt sich dann Chorhaus. Der Lettner trennt also nicht zwangsläufig den Bereich zwischen Laien und Sanktuarium, sondern das Mittelschiff vom Chor, am Triumphbogen. Nicht alles hinter dem Lettner ist automatisch Sanktuarium. Aber hey, auch das is geschenkt und ich hab keine Ahnung ob's dort eine Apsis gibt oder nicht.

Zitat:
Wer in das LI hineinschlüpft, dem dürfte schnell klar sein, dass es nicht zu den Zelebrierenden gehören kann, sondern nur wie ein Ethnologe von Außen einen Stamm von Kannibalen begutachtet.


wie kann dann das LI als
Zitat:
ein Zöllner und eine Hure in Personalunion mitten unter ihnen
sein?

Annahme: die hielten dort gerade eine Messe und du bist als Besucher rein gegangen und hast dir alles halt angeschaut ... sag mir doch, wie man das rauslesen soll, wie soll ich mich als Leser in das LI versetzen, wenn da ganz was anderes steht und warum - als Interessierter Ethnologe - sollte sich ein von Religion nis, aber von Spiritualität viel haltender nicht in eine Messe setzen und so für ein paar Minuten Teil der Gemeinde werden? Das mag dein persönlicher Zugang sein, aber allgemein gültig schient er mir nicht zu sein. Ich jedenfalls hab's nicht verstanden.

ok, du, das war's dann so einigermaßen.

Fazit: wie gesagt .. es gefällt inhaltlich immer besser (muss ja ncht deiner Meinnug sein und Osho kann mir auch wurscht bleiben). Mir gefällt, dass da zumindest was drinnen steht. So, ob nun du willst, dass man es auf Anhieb versteht oder nachfragen muss, is deine Sache, die Frage is halt, ob du die Nachfrage wegen des Inhalts willst oder wegen Verschwurbelung (Nazichor gehört für mich btw eben so zu Verschwurbelung, weil halt einfach unnötig unpräzise, ebenso das 'gar nicht schick', das mir gar nix gesagt hat ... btw waren gotische und romanische Kirchen mit noch weniger KrimsKrams ausgeschmückt, als evangelische Kirchen heute ... nur die Wände und Decken waren bunter und alles war halt viel düsterer, Bänke gab's auch keine, war wohl eher ein Platz zum Tanzen und Feiern ... die Basilika war nicht umsonst eine MArkthalle Wink , verschwurbeln is einfach ein unnötiges unkenntlich machen)

articulare .. aussprechen, deutlich machen

ein nicht deutlich ausgesprochener (P-II) Erwachsener (adultus articulatus?) ... i glaub net dass des geht

aphasisch? is aber wohl eher krankheitsbedingt ... schreib halt deutsch Smile tut gar nicht weh, außer man vergisst auf Satzzeichen und sonst so unnötiges Zeugs Wink

oder hey, du liest Paulus auf griechisch, dann wirst ja auch Latein können ... erfind halt was

lgl


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toltec-head
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Beitrag16.07.2012 19:55

von toltec-head
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Die Reaktion des LI auf das von Osho gewiesene Nirvana ist ja ganz ähnlicher der Deinen: "Das ist mir zu hoch! Ich fahr jetzt erst mal nach Heiligenstadt..."

Und wenn Osho´s "Drop all" am Ende auf "Kohl" mehr schlecht als recht gereimt wird, weiß man nicht, welche der beiden Persönlichkeiten dies wohl am übelsten genommen hätten. Obwohl beide, glaub ich, ja durchaus Humor hatten.

Was Du über die Luther-Übersetzung von Lk 17,21 sagst, ist sehr interessant. Nein, das wusste ich nicht.

Es gibt ein Buch von einer Amerikanerin, Pagels, die eigentlich nur dieser einen Stelle gewidmet ist. Sie sagt, die Gnostiker hatten die Stelle immer schon richtig verstanden, in dem Sinne, dass die eigentliche Botschaft von Jesus esoterisch ist, man das Himmelreich in sich selbst suchen sollte. Auf so was lässt sich aber keine Kirche bauen, schon gar kein Staatskirchentum. Also musste man die Botschaft verdrehen und ihr den Sinn geben: Glaube an Jesus und Du kommst ins Himmelreich! Tatsächlich ist schon die lateinische Übersetzung ja nicht korrekt.

Von dem von Dir zitierten Senfkorn ist in den Evangelien häufiger die Rede und es passt gut in diesen Zusammenhang. Die Gnostiker hatten das Senfkorn auch schon als Aufforderung zum "Weg nach Innen" aufgefasst, was den Kirchenoberen ein Dorn im Auge war. Und Luther, wie du sagst, also auch. Interessant. Obwohl es auch im Protestantismus  "verinnerlichte" Formen des Christentums gab. Pietismus, Quäker.

Noch mal zu meinem unartikuliertem Arbeiterkind. Meinst Du wirklich, dass man über jemanden nicht sagen kann, er sei unartikuliert? Im Englischen geht das auf jeden Fall "He´s an unarticulated person". Wenn jemand sich nicht richtig artikulieren kann, dann ist er eben unartikuliert. Sollte ich wirklich der erste sein, der das so auf Deutsch sagt? Kaum zu glauben...

LG Toltec
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Gast







Beitrag16.07.2012 20:54

von Gast
Antworten mit Zitat

Zitat:
Noch mal zu meinem unartikuliertem Arbeiterkind. Meinst Du wirklich, dass man über jemanden nicht sagen kann, er sei unartikuliert? Im Englischen geht das auf jeden Fall "He´s an unarticulated person". Wenn jemand sich nicht richtig artikulieren kann, dann ist er eben unartikuliert. Sollte ich wirklich der erste sein, der das so auf Deutsch sagt? Kaum zu glauben...


Hallo,
Beim ersten Lesen habe ich verstanden, dass der Junge jemand ist, der sich auf eine steife Art bewegt, nicht sehr beweglich ist, eben.
Meinst du eigentlich die Art, wie er artikuliert, oder eher, wie er sich ausdrückt, oder seine Art, sich zu bewegen?
Du siehst, es ist hier nicht sehr eindeutig ... und du sagst: "sich artikulieren" - gibt es das?

Nur ein kurzer Einwurf, weisst du, ich find das Ganze inhaltlich ja interessant, warum musstest du diese unsägliche Reimerei um ihretwillen erzwingen? Ich fand es schade drum.  
Lorraine
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Beitrag16.07.2012 21:26

von toltec-head
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Hallo Lorraine,

sry erst Mal wegen Miss Assi. Hatte mal wieder nicht richtig gelesen...

Also im Englischen ist es doch klar: "An unarticulated person" ist jemand, der nicht die Fähigkeit besitzt, sich richtig auszudrücken. Und auch im Deutschen kann man doch wohl zu jemandem sagen: "Artikulier dich doch mal richtig!" Mit Bewegung hat das nix zu tun. Im Gegenteil, jemand der Defizite mit der Artikulation hat, ist vielleicht körperlich gerade deswegen (freie Energiereserven!) sehr agil.

Wenn jemand permanent ein Problem hat sich richtig zu artikulieren, dann ist er eben unartikuliert.

Erfind ich das? Für mich klingt das beinah normal.

Ja, die Reimfrage. Ich hab versucht in dem "Zeit und Reim" Thread das Thema mal auf eine mehr abstrakte Weise anzugehen. Und in meinem kleinen Manifest hab ich mich ja auch dazu geäußert.

 http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?p=593020

Ich könnte aber das Theoretisieren auch einfach lassen und sagen: Ich mags so. Andere mögens doof finden. Für mich passt es.

Ich mag den Reim. Mag mich aber ansonsten in kein festgelegtes Formenschema pressen.

Hast Du doch in Deinem Provozett Thread im Übrigen glaub ich auch so ähnlich gesagt :)
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lupus
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Beitrag16.07.2012 21:59

von lupus
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"An unarticulated person"

--> "an (un)articulate person"

articulate (adj in diesem Fall)

würd ich sagen


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toltec-head
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Beitrag16.07.2012 22:15

von toltec-head
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"unarticulate person" ist wohl richtig. klingt besser und google spuckt sofort beispiele aus. zu "unarticulated" gibts zwar auch google beispiele, aber keine persons sondern nur sounds. kann unterschied zwischen unarticulate und unarticulated mir auf die schnelle leider nicht erklären.

wenn es nun aber im englischen "an unarticulate person" gibt, will mir nicht einleuchten, warum es nicht auch im deutschen "ein unartikuliertes arbeiterkind" geben soll.
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lupus
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Beitrag16.07.2012 22:23

von lupus
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weil 'unartikuliert(es)' kein eigenständiges Adj ist, sondern ein aus artikulieren gebildets P-II (also unarticulated - ppp)

so würd ich das sehn, aber du ... es gibt hier ein paar Germanisten ... frag doch mal und wenn ich falsch lieg, hab ich kein Problem damit aber: pls, let me know.


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firstoffertio
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Beitrag16.07.2012 23:04

von firstoffertio
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Ja, "ein unartikulierter Mensch" wäre ein "unausgesprochener Mensch", nicht?

"Articulated lorries" sind übrigens Sattelschlepper.
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lupus
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Beitrag16.07.2012 23:11

von lupus
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firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Ja, "ein unartikulierter Mensch" wäre ein "unausgesprochener Mensch", nicht?

"Articulated lorries" sind übrigens Sattelschlepper.


ja, weil 'articulate' auch 'per Gelenk verbinden' heißt


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toltec-head
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Beitrag16.07.2012 23:17

von toltec-head
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Die Idee eines "unausgesprochenen Menschen" gefällt mir ja nachgeradezu.

Der Mensch als das sich aussprechende Wesen: Jeder hat ein bestimmtes Potential sich auszudrücken oder auszusprechen. Vielleicht kommt man nur zwecks Aussprache seiner selbst zur Welt. Und so wie die meisten Blüten an Blumensträuchern gar nicht zum Blühen gelangen, kommen viele gar nicht zur individuellen Aussprache. Sie sterben und haben sich noch gar nicht ausgesprochen. Es sind also unausgesprochene Menschen. Sie nehmen ihr Aussprachepotential mit ins Grab.

Ein artikulierter Mensch wäre ein Mensch, in dessen Worten man den Ausdruck der eigenen Persönlichkeit spürt. Er hat es bis zum Blühen geschafft.

Danke Firstoffertio
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lupus
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Beitrag16.07.2012 23:20

von lupus
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eine  ausgesprochen gelungene Stilblüte Smile

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toltec-head
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Beitrag17.07.2012 11:19

von toltec-head
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Und wer es einmal zum artikulierten Menschen gebracht hat, wer sich ausgesprochen hat, wer einmal Blüte war:

Da macht´s nichts, wenn´s dann auch schon mit ihm aus ist.

Der "ausgesprochene Mensch" kann in Ruhe verblühen. Sterben. Es ist ja alles Draußen.

Alles ausgesprochen. Alles aus.

Ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich ein solches Faible für unartikulierte Arbeiterkinder habe :)
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firstoffertio
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Beitrag17.07.2012 22:13

von firstoffertio
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Das bedeutet, dass du dem Sprechen, Reden eine grosse Bedeutung zumisst?
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toltec-head
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Beitrag17.07.2012 22:56

von toltec-head
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Ich:

Zitat:
Ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich ein solches Faible für unartikulierte Arbeiterkinder habe :)


Firstoffertio:
 
Zitat:
Das bedeutet, dass du dem Sprechen, Reden eine grosse Bedeutung zumisst?


???

Ich find jedenfalls Stottern sehr erotisch. Statt von einem unartikuliertem Arbeiterkind hätte ich die Tür auch von einem stotternden öffnen lassen können.

Vermutlich empfinden die meisten Frauen da anders.
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Beitrag18.07.2012 20:50

von Gast
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Ein paar zusammengeworfene Brocken dazu. Ich komme zu spät für die Stellen der Diskussion, an denen ich passend noch was zu sagen gehabt hätte.

Die Stelle mit dem Zöllner und der Hure in Personalunion mitten unter einer ahnungslosen Gemeinde: Wenn man mit der Zeit ein paar Dinge von ihm (toltec-head) und seinem Leben erfahren hat, kommt die einem gar nicht mysteriös vor. Mir war beim ersten Lesen klar, dass er selbst da irgendwo zumindest mitgemeint ist. Und man kann sich ja mal vorstellen, dass es irgendwann einen Gedichtband von ihm geben wird, wo noch mehr so Gedichte von ihm drin sind. Dann erhellt ja irgendwo das eine das andere. Und das Buch wird vom Verlag verkauft und von den Medien rezensiert mit irgendwelchen Mitteilungen über seine Person. So à la: "Ah, Ginsberg, das ist doch dieser eher unhübsch aussehende, dickliche, bärtige kleine Jude mit der Brille, der manchmal so Lobgesänge auf die Schwänze irgendwelcher amerikanischer Matrosen-Typen schrieb?" In toltec-heads Fall klar: Das ist dieser Typ, der immer so mystische Welttheorien im Kopf hat und aber auch dauernd irgendwas ficken möchte - und christlich gläubig ist der schon mal gar nicht.

Fragte mich eine Weile jedoch: Wer ist jetzt wer? Überlegte, ob er mit seinem Internetdate-Menschen zusammen in dem Dom war. Ob er sich selber dann als die Hure und ihn als den Zöllner sieht, aber "Personalunion" stimmt dann nicht. Oder ob er diesen Date-Mann als beides zusammen sieht? Weil, da kommt ja dieses "wir", die übern Harz fahren. Was noch vor Thüringen ist (war mir auch schon klar), wo aber dann doch der Thüringer erst die Türe aufmacht. Also wie viele Leute sind auf Besuch in der Kirche? Puralis majestatis oder nimmt er immer seinen besten Kumpel zum Schnacken mit, wenn er auf Dates ausfährt? Hab mich dann für Pluralis majestatis entschieden, bzw. er hat halt immer seinen Osho an der Seite schweben oder seinen Dackel lupus auf dem Beifahrersitz.

"Zehntausend Tattoofressen ist ein Kind vorzuziehen." Von wegen dass es "zehntausenden" heißen müsste. "Zwei Fanta ist ein Schnaps vorzuziehen." Es heißt nicht "zweien". Es heißt "zehntausenden", wenn offen bleibt, ob es zwanzigtausend oder neunzigtausenddreihundert sind, aber wenn es zehntausend sind, dann sind es zehntausend.

Aber - und um es gleich vorweg zu sagen: Ich befinde mich momentan auf einer Reise in meinen persönlich-privaten toltec-head-Entfremdungsprozess - hier sind wir bei was, das mich öfter stört beim Autor toltec-head: dieser schnöselig-elitär-aggressive Ich-doch-nicht-Blick auf die Rest-Menschheit. Die, denen da mit Bedacht entflohen wird, das sind nicht irgendwelche Kerle, sondern das sind SZENE-Menschen. Nicht genug damit, es sind "Szenefressen". Aber auch der, wohin ausgewichen wird, ist bereits, bevor wir irgendwas sonst von ihm erfahren, eine nicht ganz so vollwertige Person wie toltec-head (ich spare mir das jetzt, immer LI zu schreiben, früher musste ich bei so Abkürzungen stets ausrufen: "Hää? Was soll'n das sein, der Prota, der I-E?) - nämlich ein "Kind". Soweit ich was von ihm weiß, besagt dieses: einige Jahre jünger als ich - und geistig längst noch nicht so weit.

Und genau: Er arbeitet also mit seinem Osho daran, alles in sich und alles außer sich als das Majestätische zu erfasen und es alles dann wieder loszulassen und seelengeruhsam wie weiland Goethe übers Thüringer Bergland zu schauen und sich zu freuen. Es ist wie es ist - und es ist gut. ("Es ist wie es ist - und es ist die Hölle." So sehe ich persönlich es eigentlich öfter.) Er also mit seinen freien Seelenflügen und dann:
Zitat:
Um diese Zeit im Ossiland trinkbaren Kaffee und ein Croissant zu finden immer noch ein Graus.

Die Welt ist widerwärtig, denn zwar gibt es morgens um sieben sogar in Thüringen warmen Kaffee zu kaufen und sogar Croissants und sogar kann man sich diese auch noch leisten, aber: Der Kaffee ist mehr oder weniger untrinkbar und ein Graus!
Ist ja nun fast Bernhard: Die Welt ist jämmerlich, das Leben ist unerträglich und die Menschen sind eine Belästigung, weil: es im Café Bräunerhof immer so zieht und es in Salzburg die "Neue Zürcher Zeitung" nicht zu kaufen gibt.

Über meinen Leibautoren Eckhard Henscheid ist er (toltec-head) mal hergefallen, das sei ein ewiger Schreiber des Mittelmäßigen aus der Frankfurter Tiefebene. Doch Henscheid scheint mir da etwas näher an Osho zu sein, wenn er sich einfach von Herzen freut, wenn die Leute mal wieder so einen richtig schönen dummen Scheißdreck daherschwafeln. Der macht sich seinen privaten Sport daraus, die Allgegenwart des Göttlichen aus der Allgegenwart des Schwachsinnigen herzupräparieren. toltec-head wird unleidlich und aggressiv.

Ich habe es mittlerweile aufgegeben, die Leute dazu zu bringen, selber einzusehen, wie blöd sie sind. Ich bin aber schon einige Jahre länger auf der Welt als er.

Noch mal zurück zur Frage, wie soll das gehen, dass einer sowohl Zöllner wie Hure ist. Und dass inhaltlich alles klar sei. Gewundert hat mich ja, dass keiner sich über die "Taps" wunderte.
Zitat:
...ein Kind, das ich geschwind in der Provinz mittels Filter, Eingabetaste und Taps mir find.

Das können aber gar nicht alle wissen. Worum es hier geht, das ist die schwule Sexpartnersuche mittels der Internetplattform gayromeo. Unter Schwulen so verbreitet, dass in derselben immer wieder mal zu lesen steht, bei ihr würde es sich um "das schwule Einwohneradressbuch von Deutschland" handeln. Dort haben die Leute Profile. Da es aber Hunderttausende von ihnen gibt, werden einem Merkmale von Usern offeriert, nach welchen man von Fall zu Fall gezielte Suchen starten kann. Ich möchte jetzt mal alle sehen, die über 70 sind, rote Haare haben, einen Penis von über 20 cm Länge, ein Gewicht von unter 50 kg, die außerdem sich gern in schwarzes Leder kleiden, die außerdem Nichtraucher sind und ein Foto auf dem Profil haben und im Saarland wohnen. Gut, so weit war es wahrscheinlich eh schon klar. So filtert er sich seine arischen Slawen raus, auch fürs kindliche Gemüt lassen sich zur Not Anhaltspunkte auftreiben.

Wenn man dann eine Trefferliste von, sagen wir mal, 7 möglichen Kantonisten zusammenhat, dann will man natürlich nicht gleich 7 Liebesbriefe texten müssen, weil man ja auch noch Gedichte schreiben muss. Dafür gibt es einen Message-Shortcut, das sind die Fußtapsen oder Tapser oder Tappse. Man klickt auf ein Plus bei dem Profil von den Ersehnten und aufgeht eine Liste mit kleinen herzigen Bildchen, wo man sich eines raussuchen darf, welches dann, sobald der Besagte selber mal schaut, wer sein Profil zuletzt besucht hat, rechts neben dem Namen dieses User zu erkennen ist. Da bei den meisten Besuchern kein solches Bildchen zu sehen ist, besagt es: Du könntest jetzt doch nur dieses eine Profil aufmachen und durchlesen, denn der will anscheinend was von dir. Gesagt, dass er was will, hat er zwar nicht, er hat keine PN geschickt, aber manche von diesen Bildchen haben Bedeutungen wie: "Ich möchte ein Kind von dir", "Sex sofort?", "Lass dich bei mir bloß nie wieder blicken." (Letzterer Taps wird gerade von ein paar DSFo-Mitgliedern sehr vermisst, dass sie den toltec-head aufs Profil schicken könnten.)

"Ein unartikuliertes Kind." Mag in gewissen Milieus und im Raum Hannover tatsächlich gebräuchliches, verständliches Deutsch sein, sich als solches irgendwann national durchsetzen, hat es bisher aber noch nicht getan. (Ich staune als Südlicht immer, wenn diese Norddeutschen sagen: "Ich erinnere das anders." Gestern wieder im Radio.) Ein schlecht artikulierter Satz ist einer, der schwer verständlich ausgesprochen wurde, ein unartikulierter wäre ein gar nicht gesagter, nur wäre der eigentlich schon kein Satz mehr. Ein gut gesprochener Junge, das geht schlecht. "Ein artikulationsschwacher Jüngling" würde die Pädagogin wohl meinen. Geht aber enorm schwer in irgendwelche Gedichtzeilen rein. An solchen Stellen vermerke ich mir im Geiste: Er hatte seine Probleme, die Formvorgaben seines Textes zu erfüllen, tja, hat wohl jeder mal, nehme ich es hin oder nehme ich es nicht mehr hin? Ich habe es hingenommen. Die meisten, die im DSFo Lyrik kommentieren, nehmen dergleichen nicht hin. Die schreiben wahrscheinlich selber auch niemals so etwas.

Aber Lorraine hat schon irgendwo Recht, auch wenn ich die Art, wie sie das zweimal äußerte, gar nicht mochte, weil mir das aufs vermaledeite Beckmessertum von Laienschreibern rauszulaufen scheint: "Du brichst die Schreibregeln 22 und 499 und ich bin so gut geschult, dass ich so was sofort merke." Meine Haltung: Wenn ich etwas insgesamt mag, kaufe ich ihm auch die Brüche im Detail ab, ich fange nicht an, eine Einschätzung für meinen Gesamteindruck zu bilden, indem ich Kleinbruch für Kleinbruch pingeligst nachzähle. Heißt: dem einen Werk lasse ich seine Fehler quasi-blind durchgehen, dem anderen nicht. Weil das Gelungene der Gesamtheit beim einen die Fehler ent-fehlert, das Misslungene im Gesamten beim anderen jeden Fehler umso mehr hervorhebt.

Diesen Text finde ich insgesamt ziemlich gelungen.
Wenn ich auch nicht verstehe und eigentlch nicht so mag, dass er unbedingt "Gedicht" sein will.

Zitat:
Ein unartikuliertes Arbeiterkind in einer Plattenbauwohnung öffnet mir ankommend die Tür, er ist nur beinah schön aber es reichte.

(eS ist beinahe... hätte ich geschrieben, aber nur nebenbei. Und das sich eigentlich aufs Kind beziehen müssende "ankommend" ist noch so ein Riss, den man verzeihen kann - oder auch nicht, je nach Gusto.)

Bei so einer Zeile sehe ich aber gar kein Gedichtmaß mehr, das ist die glatte Prosa. So mit Lorraine frage ich dann: Ja, aber warum muss sich was reimen, wenn es Prosa ist, warum muss Flattersatz rechts dann noch sein?

Sehr störend finde ich, wenn bei gereimten Gedichten ausgerechnet der lezte Reim unsauber ist. Den Schluss auf "drop all / lob Kohl" mag ich dem Text also nicht abkaufen, obwohl die letzten Zeilen inhaltlich eine angenehm amüsante Pointe liefern. (Auf dieses englische "all" kann man im Deutschen, glaub, gar nichts reimen. Ist vertrackt.)

Mit solchen Reimen kriegt der Text unweigerlich ein Air "Nehmt, das hier bitte bloß nicht ernst, ich blödel ein wenig rum - zum Spaß für mich selber", was man im DSFo wohl gerne als "Trash" bezeichnet. (Mir persönlich haben immer wieder, mit Jahreabstand dazwischen kam's, Leser bescheinigt, das, was ich mache, sei "Trash". Und das sollte wohl heißen, es sei alles ziemlicher Schwachsinn und habe ihre Lesezeit verschwendet. Von daher lege ich es nie darauf an, "Trash" erzeugen zu wollen, denn diese Zielvorstellung über die Wirkung meines Schreibens habe ich nicht.)

Zitat:
ein Hutzelmann auf der Kanzel tut stehen

(apropos: Du könntest doch wohl oben auf "Edit" klicken und so was schnell mal flicken, wenn ja klar ist, dass du nie Kanzlei sagen wolltest, eine Änderung den Sinn des Ganzen also nicht verschlimmbessert. - Und paar Kommas by the way vor "aber" und "sondern".)
Diese tut-Konstruktionen sind ja mittlerweile wohl amtliches Kennzeichen für unerstes Geflachse. ("Ich weiß auch, dass das grottenschlecht ist, für wie blöd haltet ihr mich, liebe Leser?") Jedes Gedicht, wo das vorkommt, fasse ich als eines auf, das der Autor unbedingt mit "Trash"-Siegel versehen wollte. Was aber hier nicht richtig passt, denn je mehr man den Text liest, umso mehr merkt man, er will zwar amüsierend und amüsiert verstanden sein, aber ganz bestimmt nicht als Ulknudel. Sondern als "nackt". Als was letztlich doch ziemlich Pathetisches. Das Pathetische liegt dem Autor toltec-head entschieden mehr als das Leichtgewichtige.

Folgeschluss: Mit besagter Zeile kann ich mich als Autor nicht abfinden. Die muss ganz raus, muss ganz was anderes hin - oder ich krieg das doch noch hin, es sich reimen lassen mit einer halbwegs normalen Satzkonstruktion.

Gut, so weit meine Lorraine-Argumentation. Aber wovon ich mich bei ihr distanziere, ist: "Das geht - das geht nicht. So was darf man - so was darf man nicht." Man darf langzeilige Gedichte schreiben. Man darf auch Gedichte ohne festes Versmaß, dafür aber mit Reimen schreiben. Man darf auch Prosa schreiben. Man darf auch Kurzprosa schreiben, wo sich heimlich still und leise fünf Wörter drin aufeinander reimen. Oder hin und wieder ein kurzer Jambensatz erscheint. Aber man darf nicht einen offenkundigen Bastard aus Gedicht und Kurzprosa erzeugen.
Bloß: warum? Wer sagt das? Die staatliche Poesiekontrollbehörde und ihre Gesetzesgrundlage, das Deutsche Textverfassungsgesetz? ("Everybody says Don't. But I say Do. [...] and fail if you fail." Um noch den Musicalschreiber Stephen Sondheim zu zitieren. Aber darf ich nicht in toltec-head-Threads, hat er mir verboten, ist low brow.)


Ahm, was wollt ich noch sagen?

Ah ja: Dass man morgens um sieben in Heiligenstadt keinen trinkbaren Kaffee kriegt, muss daran liegen, dass es nicht zu Sachsen-Anhalt gehört. Ich war zwar noch nie dort, aber welche, die ich kenne, und diee sagen, wenn man reinfährt, kommen Schilder, auf denen steht: "Willkommen in Sachsen-Anhalt, Land der Frühaufsteher". Und einer sagte, die Konsequenz davon sei, dass man in Dessau abends um neun nirgendwo mehr was Anständiges zu essen kriegt.

Zitat:
Wer über 35 ist, sollte wissen, dass es nur zwei Dinge gibt, über die zu schreiben lohnt, nämlich über Sex und den Tod. Geschwurbel ist letztlich all das, was hierzu keinen Bezug hat.

Aha. Und wo ist der Tod in dem Gedicht?
Nee, ernsthaft. Für mich ist das ein Text, der behandelt, was extrem viele Texte von irgendwie "anspruchsvollen" Schreibern behandeln: Wer bist du eigentlich? Was treibst du hier denn in letztert Zeit? Warum bist du so gut und dennoch so unzufrieden? Was ist eigentlich wirklich schön auf der Welt? Wie kriegt man das nur zusammen, verbunden sein wollen mit den Menschen und doch auch in der Ruhe gelassen werden von ihnen? Was habe ich schreiberisch drauf, was habe ich nicht drauf?

Es sind alles Themen, die nicht Sex und nicht Tod sind.

Zitat:
Es gab im 20. Jahrhundert nur drei wirklich bedeutende Persönlichkeiten: Gurdjieff, Crowley und Osho.

Meine toltec-head-Entfremdungsphase. Ich guck das jetzt nicht nach. Ich weiß über die drei äußerst wenig, aber bilde mir ein, so viel Schimmer zu haben, dass ich weiß, dass ich über alle drei mehr gar nicht wissen will. Somit kann ich natürlich nicht glauben, dass sie die drei größten Köpfe des zwanzigsten Jahrhunderts gewesen wären. Die ganze Struktur der Aussage ist aber ja schon Mumpitz. Die drei größten Deutschen: Karl der Große, Friedrich der Große, Bismarck. Die drei größten Rockstars: John Lennon, Kurt Cobain, Noel Gallagher (wenn ihr jetzt sehen könntet, wie ich mir einen abgrinse). Die drei größten Komponisten: Bach, Bach und noch mal Bach. Und Orlando di Lasso noch. Die drei größten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland: Adenauer, Brandt, Schmidt. Und Gerhard Schröder natürlich. Und Kohl ja auch irgendwie, Kanzler meiner Jugend. Und natürlich Angela Merkel. Sonst aber Adenauer, Brandt, Schmidt. Die drei größten Themen der vergangenen 100 Jahre: asiatische Spiritualität, Drogen, Sex. Und: die Befreiung der Frau, das Internet, Paris Hilton. Nein, ganz ehrlich: Rilke, Celan, John Ashbery.

Ich finde, dass auch jeder DSFo-Autor in der Zeit, wo er in der Nachricht schreibt "Wer ist denn das? [Stephen Sondheim, s.o.] Nie gehört", die zwei Wörter auch in sein Browserfenster tippen hätte können, dann hätte es nachher was davon gehört. Aber nöö, ich guck es jetzt nicht nach und erkläre mich für genug informiert: Gurdjieff war ein armenischer Mystiker, Crowley war ein englischer schwarzer Magier und Osho war Baghwan und das wissen wir alle, das war der mit den orangen Gewändern und den Baggi-Discos.

Abschließend aber doch noch bisschen Hintergrund zu Aleister Crowley:
http://www.youtube.com/watch?v=2a-UwvU33WA&feature=relmfu
Zitat:
Mr. Crowley, what went on in your head?
Mr. Crowley, did you talk with the dead?
Your life style to me seemed so tragic
With the thrill of it all.
You fooled all the people with magic
You waited on Satan's call.

Mr. Charming, did you think you were pure?
Mr. Alarming, in nocturnal rapport
Uncovering things that were sacred manifest on this Earth
Conceived in the eye of a secret
And they scattered the afterbirth.

Mr. Crowley, won't you ride my white horse?
Mr. Crowley, it's symbolic of course.
Approaching a time that is classic
I hear that maidens call
Approaching a time that is drastic
Standing with their backs to the wall.
I wanna know what you meant.

(Ist ein Cover. Original war von Black Sabbath. Die flirteten mit der Schwarzen Magie. Gehörte zum Showappeal.)

Ah so, doch noch: Die toltec-head-Entfremdung. Ich muss ihm das mal deutlich sagen, der muss das mal wissen von mir. Diese drei Namen lassen bei mir also gar nichts klingeln. Außer, dass der Dreiklang vor mir die Leuchtschrift aufblinken lässt: Spinnerei

Ich hatte toltec-head darum gebeten, er möge doch mal paar Lieblingsbücher auf seinem Profil einstellen. Hat er lange nicht gemacht. Jetzt aber doch. Heute fand ich drei Titel vor. Die sagen mir natürlich allesamt nicht das Geringste, jedoch, ohne dass sie mir was sagen täten, kommen sie mir alle irgendwie suspekt zwielichtig vor. Boha! Das erbärmliche Ende einer Literaturgipfel-Besteigungs-Seilschaft.
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Beitrag18.07.2012 21:02

von lupus
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Zitat:
oder seinen Dackel lupus auf dem Beifahrersitz.


ja aber hallo .. geht's noch? Wie kommt denn der Herr Klama jetzt auf diese Absurdität? Am Ende denkt er sich: eh schon wurscht ... bei der Konzentration an Unfugigkeiten kommt's auf die eine oder andere auch nicht mehr an. Dann mög er aber bendenken, dass es ein Unterschied is ob irgendwer irgendwelche Theorien über Wichtigkeit von Osho oder über Luther oder PAulus zum Besten gibt, oder einfach irgendwelche Unhaltbarkeiten über hier Anwesende in die Welt setzt. (und ich red nicht davon, dass er den Lupus als Dackel bezeichnet, gell).

Der hier anwesende Lupus behauptet ja auch nicht aus heiterem Himmel, der Herr Klama wär in Wirklichkeit das unartikulierte Kind.

Wenn du's noch nicht gemerkt haben solltest: ich mag so was gar nicht

weil deine Kritik (sprachlich) sich mit meiner deckt (nur dass ich keine zwei DinA4 Seiten dafür brauch), würdest du dann außerdem direkt auf mir sitzen ... und das, Herr Klama, mag ich auch nicht, falls du's dir nicht eh gedacht hast.

Zitat:
"Wer ist denn das? [Stephen Sondheim, s.o.] Nie gehört", die zwei Wörter auch in sein Browserfenster tippen hätte können, dann hätte es nachher was davon gehört. Aber nöö, ich guck es jetzt nicht nach und erkläre mich für genug informiert: Gurdjieff war ein armenischer Mystiker, Crowley war ein englischer schwarzer Magier


ach ja -edit - weil ich grad dabei bin. Hättest ja auch nachschaun können, also googeln. Crowley?? Ja, da gab's auch eine Miss Crowley, Phsychiaterin und Hohepriesterin irgendeines Cults ... und es wär nicht th, wenn nicht auch das möglich wär, gell. Vielleicht meint er aber auch einen kanadischen Hockeyspieler ... who knows?


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