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Lästige Männer - Augenzwinkerkrimi


 
 
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BiggY
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 76
Wohnort: Ruhrgebiet


Beitrag06.07.2012 17:03
Lästige Männer - Augenzwinkerkrimi
von BiggY
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hei ihr Lieben, wenig Schreiberfahrung, viel gelesen oder bei euch gestöbert, so stelle ich einen Text ein.
Über ein feedback, ob die Erzählsprache bei euch ankommt, würde ich mich freuen und revanchiere mich gern.
Herzlichst, Stein Very Happy chen

Kapitel 1

Obwohl ich meinen vorletzten Ehemann kaltblütig ermordet hatte, bekam ich die mildesten Umstände, die ich mir nur vorstellen konnte.

Er war sein Leben lang ein braver Mensch gewesen, nett, unauffällig. Ein bisschen große die Nase vielleicht, aber nicht wirklich unattraktiv.
Als wir uns kennen lernten, war er dreiundsechzig, ich neunundvierzig Jahre. Ein schönes Alter. Man wusste, was man wollte, und wen nicht. Man handelte statt sich mit überlangem „wir-müssen-mal-reden“ aufzuhalten. Teilte sich mit in der Hoffnung, dass der Andere kapierte. Tat er das war gut. Tat er das nicht,  war auch gut. Man konnte jederzeit gehen, und die Sohlen meiner Schuhe wurden immer dünner.
Aber ich bevor ich abschweife, fange ich von vorne an.

Mein erster Mann war klein, aber lieb gewesen. Als er mich verlassen wollte sorgte ich dafür, dass wir über den Versorgungsausgleich und die Lebensversicherung nicht streiten mussten: er hinterließ mir alles. Die Beerdigung war rührend, und mit seiner Mutter an meiner Seite gaben wir ein trauernde, aber schönes Frauenpaar ab. Das Geheule seiner Sekretärin ignorierten wir völlig.

Seine Mutter hielt nicht, was ihr erotisches Äußere versprach, und so zog ich wenige Monate später weiter. Finanzen waren geklärt, Haus verpachtet – mit Vorkaufsrecht für den Mieter, was sich später als Vorteil erweisen sollte- so zog es mich Weihnachten nach Kalabrien.

Am Mittelmeer wollte ich auf einer Naturstein-Finca entspannen, lesen, schreiben und genießen, dass ich keinen Hund hatte, mit dem ich Gassi gehen musste, sondern spazieren durfte, ob und wann ich wollte.

Ein Kater lief mir im Juli des folgendes Jahres zu und zeigte mir dass es Zeit war, meine Aufmerksamkeit wieder dem Leben außerhalb der tausend Quadratmeter und des Feinkostladen im Dörfchen zuzuwenden. Mein Essen verschmähte er, so wollte ich Katzenfutter besorgen. Und das gab es nur im nächsten größeren Ort.

Der Weg dorthin führte über Kieswege und Wiesen am Meer vorbei. In der Ferne sah ich Zypressen und Lavendelmatten, was mich an einen Urlaub in der Toskana erinnerte.

Dort hatte ich den romantischsten Sommer meines Lebens mit meinem ersten Geliebten verbracht. Sehr verliebt, viel Körperlichkeit im Ferienhaus oder draußen.
Er liebte die Natur, ob Berge oder Wälder, Seen oder Meere und schleppte ständig neue Prospekte an, weil er mit mir verreisen wollte. Das Ursprüngliche war seine große Sehnsucht, aber bequem und modern sollten unsere Unterkünfte sein. Er liebte Tiere aller Art, in heimischen Gegenden das Niederwild, in bergischen das Hochwild, in Kanada die Bären, in Schweden Elche und in den Wäldern der Toskana das Schwarzwild. Ständig hatte er Waidmannsheil, und ich musste helfen, die Tiere nach dem Aufbrechen auszunehmen. Herz und andere Innereien kamen aus dem Kadaver frisch in die Pfanne, der restliche Tierkörper wurde zum Ausbluten auf große Haken über ein Auffangbecken gehängt. Oft war es für ihn mühsam, den Stahlhacken durch den Nacken oder Kiefer des erlegten Wildes zu treiben. Ich stand da und lernte immer besser, mich nicht vor kraftvoller Gewalt, Blut und Eingeweiden die auf den Betonboden klatschten, zu erschrecken. Und auch, wie man einen schweren Brocken geschickt aufhängte. Ein Jäger musste das können, denn nicht immer war ein Kollege anwesend, der mit anfasste.
So wusste ich ein Jahr später genau, wie man den Haken halten muss, um ihn am Kiefergelenkt vorbei zu schlagen..

Naja, soweit meine zärtlichen Erinnerungen. Der Weg wurde steiler, doch in die andere Richtung, so dass ich bergab spazierte, um Tierfutter zu kaufen. Ich taufte den Kater Justus, das schien mir ein gerechter Name für ein Tier, welches stolz und erhaben neben mir her wanderte. Sein Schweif bog sich unentwegt zu einem C Richtung stahlblauem Himmel. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Also: so einen Himmel natürlich schon.

Justus schaute mich nicht ein einziges Mal an. Also blickte auch ich über alles erhaben geradeaus. Die Weinberge animierten zu Wünschen, die ich schon lange nicht mehr beachtet hatte. Reben voller roter Trauben, noch nicht ganz reif, säumten den Fußweg. Die nächste Straße war weit weg, der Hang hatte Südlage, sicher wurde hier ein guter Tropfen gezüchtet. Oder wie man das korrekt nannte. Weiße Trauben hatten mich nie weich werden lassen. Vielleicht, weil ich bisher nur welche gesehen hatte, die in echt grün waren. Aber das dunkle Violett oder Rot, dass in einem Kristallglas zum Kaminfeuer ebenso gut passte wie an den Küchenherd beim gemeinsamen Kochen mit dem Liebsten, besänftigte meine Stimmung in fast jeder Situation.
Rocher, mein zweiter Geliebter, hatte einen tiefen Keller mit Weinfässern aus Eiche oder Obsthölzern besessen. Mehrere Barrique-Fässer hatte er sich von Fassbindern für spezielle Anforderungen herstellen lassen. Feinste Unterschiede der in den Wein übergehenden Holzaromen, den Tanninen, hatte er herausschmecken können. Das hatte er mir an unserem ersten Abend, einer Weinprobe an der deutschen Mosel, erklärt. Für mich hatte bis dahin nur gezählt, ob ein Tropfen schmeckte, und ob er rot war. An der Mosel war ich übrigens länger geblieben als vorgesehen. Ich zog zu ihm in sein Landhaus. Schick, wirklich schick, kann ich nur sagen. Meine Freundin, die aus unserem Wochenendhotel zurück zu ihrem Langweiler-Gatten musste, war neidisch, gönnte mir aber spürbar das neue Glück. Sie war wohl skeptisch, weil Rocher einem nie direkt in die Augen sah, wenig sprach und stets einen Begleiter an seiner Seite hatte. Den hatte seine Familie eingestellt, doch konnte ich sie nach wenigen Wochen überzeugen, dass ich diese Aufgabe nun zu übernehmen gedacht.
So schwer fand ich es gar nicht, diesen leicht autistischen Mann zu betreuen. Sein Talent für Kopfrechnen war bemerkenswert, sein Interesse an Weinen und deren Herstellung halfen mir, ihn mit diversen Zusätzen, die ich in sein Lieblingsgetränk streute, im Zaum zu halten.  Dass es eines Montags zu viel gewesen war, war  keine Absicht gewesen.
Am Fuß des Weges angekommen befahl ich Justus, neben einer Bank Platz zu nehmen und fuhr ins Städtchen. Ich erstand das Futter und eine deutsche, eine spanische und eine italienische Zeitung. Ich musste zusehen, dass ich auf dem Laufenden war und meine Sprachkenntnisse nicht verkümmerten.
Im Bus zurück erhaschte ich einen Platz am Gang, konnte meine langen Beine ausstrecken und blätterte ziellos herum.
Eine Anzeige veränderte mein ganzes zukünftiges Leben. In der Toskana, auf einem ehemaligem Weingut, wurde die Leiterin für eine Reha-Klinik gesucht. Justus hatte nach seiner Mahlzeit dafür Verständnis, uns so reisten wir in das Land meiner Träume.
Ich würde meine nächsten Jahre in Italien verbringen und Gutes tun.

2. Kapitel

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MSchneider
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 31
Beiträge: 71



Beitrag06.07.2012 20:16

von MSchneider
Antworten mit Zitat

Guten Abend, Steinchen! (:

Der Beginn deiner Geschichte liest sich leider unheimlich anstregend. Du hastest von Ort zu Ort und von Situation zu Situation, ohne deinem Leser die Möglichkeit zu geben, sich auch nur ein einziges Mal zur linken oder rechten Seite zu neigen. Dadurch gelingt es dir nicht, mir als Leser die Protagonistin näher zu bringen. Beim Lesen deiner Zeilen kann ich so gut wie kein einziges Bild sehen. Ich kann nicht bestreiten, dass du die Geschichte in deinem ersten Kapitel aufbaust - was ohne Zweifel der grundlegende Sinn dahinter ist - und dass es hier und da ganz interessant klingt, aber du lieferst dem Leser letztendlich nur Informationen. Bleiche, neutrale Informationen, die keine Emotionen erzeugen, so dass ich dieses Buch bereits nach dem ersten Kapitel geschlossen hätte. Also, es gibt noch so einiges zu lernen, aber sehen wir uns das Ganze einmal im Detail an.

Zitat:
Obwohl ich meinen vorletzten Ehemann kaltblütig ermordet hatte, bekam ich die mildesten Umstände, die ich mir nur vorstellen konnte.


Interessant ist, dass du bereits in deinem ersten Satz versuchst, die Brücke zwischen einer humorvollen Geschichte und einem Krimi zu schlagen. Allerdings wirkt dieser Einstieg so, als würde ich aus heiterem Himmel auf harten Beton aufschlagen. Warum hast du nicht versucht, den Mord der Protagonistin an ihrem eigenen Ehemann zum anfänglichen Gegenstand der Geschichte zu machen? Du reißt das alles nur sehr kurz an, obwohl dieses Ereignis doch den entscheidenden Auslöser für ein bestimmtes Handeln der Protagonistin in der Zukunft sein kann. Ich habe das Gefühl, du wolltest es dir ein bisschen leicht machen. Dein ganzes erstes Kapitel erweckt diesen Eindruck. Du bleibst die ganze Zeit an der Oberfläche. (s. den obigen Punkt mit dem Hasten)

Da sich die beiden Genres nicht unbedingt ergänzen, ist es natürlich äußerst schwer, hier eine passable Geschichte zu schreiben. Im Prinzip müsste das alles sehr ironisch angehaucht sein, ohne dabei in die Albernheit abzurutschen, wie es hier ist. Der Mord an dem Ehemann der Protagonistin ist eine gute Gelegenheit, ihre Persönlichkeit zu beleuchten. Du darfst nicht vergessen, dass du hier einige hundert Seiten füllen willst. Wenn du aber wie in diesem Kapitel nur anschneidest und andeutest, entsteht weder ein Bild von der Geschichte noch von den Figuren, deren Verhalten allerdings das entscheidende Element in der Geschichte sind. Eine präzise Ausarbeitung der Protagonistin ist hier unausweichlich. Das gilt natürlich für jede Geschichte, aber da wir hier es nicht mit einer fremdem Welt (zum Beispiel Fantasy) oder besonderen Umständen (zum Beispiel Horror) konfrontiert sind, definiert sich deine Geschichte zum großen Teil über die Protagonistin. Sie steht und fällt mit ihr. Hier ist ihre Sicht der Dinge entscheident.

Man kann hier noch so einige andere Sachen nennen, aber im Wesentlichen ist alles genannt.

Gruß,

MSchneider
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Faye
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
F


Beiträge: 15



F
Beitrag09.07.2012 16:05

von Faye
Antworten mit Zitat

Hallo Steinchen!

Hier meine Einschätzung zu deiner Geschichte:

Den Plot finde ich interessant. Geschmunzelt habe ich auch. Mich persönlich stört das Fehlen der genaueren Einführung der Hauptprotagonistin nicht. Auch über ihre Ehemänner muss ich nicht viel mehr erfahren. Höhrt sich für mich eher nach einer Aufzählung an, als nach etwas, dass man unbedingt genauer wissen müsste. Anders sieht es aus, wenn die erwähnten Exmänner nochmal vorkommen. Dann würde ich ihnen noch mehr Charakteristiken geben wie z. Bsp: Der überkorrekte Börsenmakler...  damit man sich besser an sie erinnert. Bei Rocher hast du ja die Leidenschaft für den Wein betont. Genau sowas würde ich dann auch für die anderen machen.

Ich finde auch das abrupte Wechseln der Orte ganz gut. Für mich ist das ein Zeichen von Dynamik. Auch hier denke ich nicht, dass jeder Ort wirklich so viel Bedeutung für die weiteren Kapitel hat. Falls ich mich irre, dann trifft wieder die Kritik, die ich schon bei den Exmännern gegeben habe, zu.

Was ich aber störend fand, waren die Grammatikfehler bzw. die sperrigen Formulierungen. Die haben die Wirkung, zumindest für mich, des Textes zerstört. Teilweise waren da banale Nebensätze, deren Fehlen niemandem aufgefallen wäre und die unnötig klingen. Auch fand ich ein paar Formulierungen seltsam zusammen gestellt, dass sich der Übergang zum Nebensatz zum Beispiel falsch angehört hat.
Daran würde ich dir empfehlen zu arbeiten. Dann wird die Geschichte um einiges besser.

Das Tempo und die Leichtigkeit des Textes solltest du beibehalten. Finde ich für einen witzigen Krimi sehr passend.

Im Folgenden mal ein paar Beispiele, an denen ich mich gestört / erfreut habe:

- Mir persönlich gefällt der erste Satz. Im Gegensatz zu meinem Vorredner empfinde ich solche Ohröffner als interessant.

- Die Altersangaben fand ich störend. Da würde ich eine Umformulierung wie zum Bsp: Mit seinen dreiundsechzig Jahren war er mir mehr als ein Jahrzehnt voraus....   besser finden.

-
Zitat:
. Teilte sich mit in der Hoffnung, dass der Andere kapierte. Tat er das war gut. Tat er das nicht, war auch gut.

Klingt komisch. Kann an der Grammatik liegen, aber ich würde das anders ausdrücken, vor allem die zwei "Tat..." -Sätze.
Die Formulierung mit den Sohlen kenne ich so gar nicht. Ich verstehe zwar was du damit sagen willst, aber ich würde diese zwei Teilsätze anders miteinander verbinden.

- Den dritten Absatz finde ich witzig.
Zitat:
Die Beerdigung war rührend,...
Da würde ich einen Punkt setzen. Wirkt besser. Fand ich sehr witzig! smile

-
Zitat:
ob und wann ich wollte.
würde ich in dem Gassiabschnitt weglassen. Vielleicht eher sowas wie: ..., sondern mit dem ich in dieser fabelhaften Kulisse spazieren gehen durfte.

-
Zitat:
außerhalb der tausend Quadratmeter und des Feinkostladen im Dörfchen zuzuwenden. Mein Essen verschmähte er, so wollte ich Katzenfutter besorgen. Und das gab es nur im nächsten größeren Ort.
Hört sich für mich irgendwie zu belanglos an. Das mit dem Katzenfutter würde ich, falls du es drin lassen willst, mit witzigen Details aufpeppen.  Die erste Hälfte des ersten Satzes finde ich gut, den zweiten irgendwie sperrig.

-
Zitat:
Sehr verliebt, viel Körperlichkeit im Ferienhaus oder draußen.
das draußen würde ich näher beschreiben. Klingt ansonsten so banal.

- Gut finde ich die Beschreibung der Sehnsüchte des Jägers.  (Hochwild... etc.)

- Die Beschreibung des Ausnehmens der Tiere finde ich als Idee gut, aber zu trocken umgesetzt. Wenn du es lebhafter und "spritziger" wink erzählen würdest, käme es besser an. Vielleicht ein paar Bezüge zu ihren Morden mit reinbringen?
Den letzten Satz dieses Abschnitts würde ich so stehen lassen. Der ist auf eine gute Art und Weise eklig und witzig. wink

-
Zitat:
Der Weg wurde steiler, doch in die andere Richtung, so dass ich bergab spazierte, um Tierfutter zu kaufen.
Sperrig.

-
Zitat:
Weiße Trauben hatten mich nie weich werden lassen. Vielleicht, weil ich bisher nur welche gesehen hatte, die in echt grün waren. Aber das dunkle Violett oder Rot, dass in einem Kristallglas zum Kaminfeuer ebenso gut passte wie an den Küchenherd beim gemeinsamen Kochen mit dem Liebsten, besänftigte meine Stimmung in fast jeder Situation.  
Sehe nicht, worauf du dich beziehst oder was du damit genau sagen willst?

-
Zitat:
Dass es eines Montags zu viel gewesen war, war keine Absicht gewesen.
- Schön! wink

-
Zitat:
und fuhr ins Städtchen.
Klingt banal.


Hoffe, ich konnte dir helfen.

See you,
Faye
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MSchneider
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 31
Beiträge: 71



Beitrag09.07.2012 20:43

von MSchneider
Antworten mit Zitat

Hi, Faye.

Faye hat Folgendes geschrieben:
Mich persönlich stört das Fehlen der genaueren Einführung der Hauptprotagonistin nicht.


Ich glaube, du hast nicht verstanden, was ich mit diesem Teil meines Beitrages sagen wollte. Ein Protagonist wird in einer Geschichte nur bedingt eingeführt, eher wird zu Beginn die Grundlage gegeben, auf der sich ein Protagonist entwickelt - und die ist hier nicht gegeben. Das ist ein Fehler. Ein Leser identifiziert sich mit einer Geschichte über die Figuren, im besonderen Maße dabei über den Protagonisten. Wie der Protagonist denkt, fühlt und handelt, das ist wichtig. In diesem speziellen Fall handelt die Protagonistin lediglich, aber weder kann man etwas über ihre Gedanken noch über ihre Gefühle lesen. Sie reflektiert nicht, also reflektiert der Leser nicht, sie zeigt keine Gefühle, also ist es auch dem Leser erschwert, etwas zu fühlen. Dabei ist es nicht einmal von Bedeutung, dass ein Protagonist in einer Geschichte gleich zu Beginn eine solche Tiefgründigkeit besitzt, nein, die entwickelt sich erst mit der Zeit und das macht auch zum großen Teil den Spaß beim Lesen aus: Die Entwicklung der Figuren. Aber (!) in diesem Kapitel lässt sich eine Tendenz ablesen, wie die Geschichte in den nächsten Kapitel gesponnen sein wird. Ich glaube nicht, dass weiter von Ort zu Ort gesprungen wird oder dass wir nichts Weiteres über die Protagonistin oder andere Figuren erfahren, jedoch bin ich mir sicher, dass die Geschichte an der Oberfläche bleiben wird. Wahrscheinlich wird sich dies dann durch andere Merkmale äußern. Schließlich lässt dieser Text leicht einige Rückschlüsse auf die schriftstellerischen Fähigkeiten der Autorin ziehen, und wie sie selbst gesagt hat, ist sie noch eine Anfängerin auf diesem Gebiet. Noch stört dich beispielsweise die von Grund auf aufgebaute Distanz zur Protagonistin nicht, aber ob das nach einigen Kapiteln immer noch ist, darf bezweifelt werden.

Gruß,

MSchneider
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Faye
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
F


Beiträge: 15



F
Beitrag09.07.2012 20:57

von Faye
Antworten mit Zitat

Hey Schneider,


grundsätzlich gebe ich dir da Recht. Man sollte natürlich irgendwann die Figur näher beschreiben, damit man sich ein Bild von ihr machen kann.

Mein Statement zur Hauptfigur war jetzt nur auf diesen Abschnitt begrenzt.  Ob sie die Distanz für immer beibehalten wird, kann ich nicht beurteilen. Das würde sich dann vielleicht aus dem zweiten Kapitel heraus besser erschließen lassen. Warten wir's mal ab. Jetzt weiss sie ja, dass sie darauf achten sollte.

See you,
Faye
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BiggY
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 76
Wohnort: Ruhrgebiet


Beitrag12.07.2012 14:39

von BiggY
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ihr Lieben, ich bitte um Entschuldigung, dass ich mich erst jetzt zu Wort melde. Mein Mutter wurde plötzlich krank, ich musste mich kümmern.

Ich danke euch SEHR für eure Mühe. Ich werde das Ganze überarbeiten und zu späterer Zeit nochmals anbieten. Eure Anregungen nehme ich ernst.

Dieses ist die Einführung. Sie soll zeigen, dass die Prota ein Mords-Weib ist, mehr noch nicht. Weiter in die Tiefe gehen wollte ich dort, wo es für die Geschichte bedeutend wird; und dann natürlich auch den Leser die Prota kennen lernen lassen.

Die entsetzlich holperingen Stellen waren mir selber nicht aufgefallen, peinlich! Um so mehr : DANKE!  

Gern revanchiere ich mich für eure Arbeit. Da ich nur unregelmäßig ins Forum gehe, bitte ich euch, mir eine pN zu schicken, damit ich aufmerksam werde und eine Rezension zu eurem Text schreiben kann.


Herzlichst
Stein Very Happy chen
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