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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 06/2012
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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag25.06.2012 00:05

von anuphti
Antworten mit Zitat

Sehr gerne gelesen, wie alles von dieser Dame, deren Stil unverkennbar schwarz ist.
Aber in meinen Augen pure U-Literatur (ich liebe sie), also nicht ganz dem Thema entsprechend. Trotzdem tolle Umsetzung, das Stockholmsyndrom mit der dissoziativen Persönlichkeitsstörung zu vermixen ist gewagt und sorgt für die Schlusspointe, führt mich in meinem Denken aber nicht über den Text hinaus.

Deshalb diesmal nur 5 Federn von Deinem größten Fan.

LG
Nuff


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Pronomen: sie/ihr

Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach)
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag25.06.2012 20:51

von adelbo
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Also zunächst, mir gefällt der Text ausnehmend gut. Er ist sehr gut geschrieben und trägt unverkennbar die persönliche Note seiner Autorin.
Wenn ich jetzt in die Betrachtungsweise die Wettbewerbsbedingungen hinzuziehen, muss ich ein paar kleine Abstriche machen.
Die Sprache, die mir wie geschrieben sehr gefällt, will nicht ganz zu einem Text der E-Literatur fordert passen. Man ist immer versucht zu schmunzeln, obwohl der Inhalt im Grunde keinen Anlass dazu gibt.
Das ist ein Text, der gemischte Gefühle hervorruft.
Und es kommt noch etwas hinzu, es ist glaube ich nicht unerheblich ob ihn ein Mann oder eine Frau liest. Ich bin auf die Kommentare gespannt.
Meine höchste Federzahl war bisher sieben. Von mir bekommt dieser Text sechs Federn.
Er ist sehr individuell und hat Tiefgang.

adelbo


_________________
„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag26.06.2012 16:31

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Liebe/r Zehntausende/r!

Eins vorweg: Ich bin keine Spezialistin für E-Literatur. Ich bewerte nach meinem persönlichen Empfinden und unter Berücksichtigung der Wettbewerbskriterien. Ich lese jeden Text mehrfach und bemühe mich, auch Texte, die sich mir nicht völlig erschließen, so fair wie möglich zu befedern.
Ich erwarte eine (zumindest teilweise) Erfüllung der Vorgabe E-Literatur, die ich (für mich) grob definiert habe mit: Regt zum Nachdenken an, fordert den Leser (wenigstens ein bisschen), ist mehrschichtig, subtil und beinhaltet Zwischentöne.
Ich ziehe Federn ab für Texte, die in meinen Augen keine E-Literatur sind.

Texte, die das Forum selbst aufgreifen, gibt’s ja mittlerweile auch in jedem Wettbewerb, oder? wink Bei so was denkt man natürlich gleich an lady-in-black; nun gut. Zum Glück nimmt das nicht zuviel Raum in dem Text ein.
Worum geht es also? Wir haben hier eine „gefangene“ Hausfrau, die durch einen Unfall eine Persönlichkeitsveränderung und teilweise Amnesie erlebt und dann ihr „altes Ich“ nicht mehr leiden kann. Sie erkennt ihre Gefangenschaft und möchte sich daraus befreien.

Das ist gut geschrieben, auch recht unterhaltsam zu lesen. Aber wo hier so richtig der E-Literatur-Anteil sein soll, weiß ich nicht. Die Handlung ist klar strukturiert und das Thema ist keineswegs neu. Geschichten über Amnesie und Persönlichkeitsveränderung nach einem Unfall gibt es in Masse in jeder schlechten Serie und auch das Hausfrauenleben-Bashing hat man schon zigfach gelesen. Die Ansprüche, die ich an E-Literatur habe, hat der Text daher nicht wirklich erfüllt. Die Unterteilung in Abschnitte ist ganz amüsant, aber reicht mir jetzt nicht, um Tiefgang im Text zu entdecken.

Die „Gefangen“-Vorgabe und auch das Hegel-Zitat hast du dafür aber gut eingebunden.

Für mich sind das 5 Federn.
Zum Vergleich: Meine Durchschnittswertung lag bei 5,00 Federn.

Liebe Grüße
Anne


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"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag26.06.2012 18:43

von fancy
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Hallo,

wie schön, dass ich doch noch einmal 8 Federn vergeben kann.

Lady bist du das?

Sehr humorvoll, mit ernstem Hintergrund.  Confused


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Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

https//mlpaints.blogspot.com
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Nathaniel
Leseratte

Alter: 30
Beiträge: 142
Wohnort: Wenn ich nun einer von den andern wäre, ...
Ei 7


Beitrag26.06.2012 20:17

von Nathaniel
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Liebe/r 10.000-Teilnehmer/in

Leider kann ich aus zeitlichen Gründen nicht auf jeden einzelnen Text genaustens eingehen.
Die Befederung wurde im Vergleich zu den anderen Texten gegeben, ist also subjektiv und vertritt eine relative Einzelmeinung.
Eine Anfrage auf eine ausführliche Kritik per PN ist gestattet.. ;D

Einige kurze Gedanken/Überlegungen seien trotzdem gegeben:
Also mir gefällts. Einfach so. Verbindet Witz und Ernst in unterhaltsamer Weise.


Nathaniel


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Du willst wissen, wer ich bin?
Ich bin... ich. Nicht mehr, nicht weniger. Einfach ich.
Wobei das -nebenbei bemerkt- mehr ist als ein Wort.
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag26.06.2012 20:57

von Mardii
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Nun zeichnet sich ab, dass ich es nicht mehr schaffe, alle Texte zu kommentieren. Lesen, Annäherung und Verstehen hat viel Zeit in Anspruch genommen und einige Texte waren für mich wirklich eine Herausforderung. Und so stelle ich von hier für die verbliebenen Texte nur noch meine Bewertung ein. Was ich sehr schade finde, aber geht nicht anders.

Meine Bewertung ist subjektiv. Die Kriterien waren für mich inhaltlicher Natur. Folgende Fragen habe ich an die Texte gestellt:

Ist der Text autonom? Kann ich ihn ohne Erklärung verstehen?
Behandelt er für mich relevante Themen?
Halte ich ihn sprachlich für gelungen?
Hat er die Vorgaben gut eingebunden?
Hat der Text über den Anlass der Entstehung hinaus Bedeutung? Werde ich ihn in zehn Jahren wieder lesen wollen?

Das hebt nicht auf, was ich zu einigen vorher geschrieben habe, denn ich habe jeden Text für sich besprochen. Und nun geht’s ans Vergleichen, wo ich von der Gesamtpunktzahl Abstriche machen werde, weil, es ist ja ein Wettbewerb.

Bewertung: 3


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`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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DoroThea
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 57
Beiträge: 90
Wohnort: Dresden


Beitrag26.06.2012 21:26

von DoroThea
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Die Aufteilung in kleine Kapitel ist interessant. Auch die dafür gewählten Überschriften klingen sehr vielversprechend. Leider hält die Geschichte nicht unbedingt das, was sie anfangs verspricht. Sie ist mir ein bisschen zu verworren. Vielleicht hätte ja das "Ausmalen" des Stockholmsyndroms genügt?

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DoroThea
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Maria
Geschlecht:weiblichEvolutionsbremse

Alter: 52
Beiträge: 6000

DSFo-Sponsor Ei 1
Ei 4


Beitrag26.06.2012 22:30

von Maria
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Gefühlt wird für den einen oder anderen der folgende Kommentar von der Federanzahl abweichen. In diesen Wettbewerb wurden viele tolle Texte eingereicht, die mich begeistern konnten. Allerdings habe ich versucht immer ein Auge auf die Vorgaben der Organisatoren zu haben:

…abseits des Mainstreams, des Üblichen, Altbekannten sollte es sein. Schief gebaut, quer stehend, herausfordernd, nicht gefügig. Eines davon oder alles zusammen oder auch einfach nur ruhig, achtion- und pointenlos. Auf jeden Fall etwas, das man nicht jeden Tag liest.


Und danach erfolgten meine Versuche einer Einordnung in diesen Wettbewerb. Ich kann also einen Text großartig, lustig, nahezu perfekt finden, ohne ihn sehr hoch zu bewerten, weil ich trotz aller Euphorie der Ansicht bin, dass er sich nicht in die og. Vorgaben einfügt. Meine Kommentare sind sehr kurz, ich hoffe sie geben ausreichend Hinweis – nach bestem Wissen und Gewissen und natürlich auch Geschmack, das lässt sich nicht verhindern.


* * * *

Hey,

Ganz ehrlich, der erste Absatz ist für mich der Abturner schlechthin. Hausfrauengespräche am Telefon „ich muss die Wäsche machen“, dazu der spritzige Hinweis aufs Forum. Hab den Text direkt wieder nach hinten sortiert, zum später lesen.

Natürlich muss ich alles viermal lesen und konnte dann verzögert, die Vorzüge des Textes finden, nämlich gleich nach diesem ersten Absatz: gutes Tempo, das die Beiläufigkeit dieser persönlichen Katastrophe zusammen auf eine sympathische, lebensbejahende Frau vereint. Die Überschriften sind hier gute Unterstützung und sehen nicht nur schick aus. Insgesamt ist der Text, trotz seines vorlauten und spritzigen Tons nicht nur oberflächlich und frech, sondern intelligent und durchdacht, wird gegen Ende stärker.
Hat mich gut unterhalten, mit einem feinen Schluß und ich hoffe irgendwie, dass diese vorlaute Person, ihrer Geisel rasch den Kopf gerade rückt ^^

LG
Maria


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Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister
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Gast







Beitrag27.06.2012 10:11

von Gast
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... wem einen Kommentar bzw. eine Erklärung meiner Befederung wichtig ist, der schicke mit einfach ne PN. Ich trage den Kommentar dann hier drin nach.
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3914
Wohnort: wien



Beitrag27.06.2012 19:39

von lupus
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Thema interessant und wirklich gut umgesetzt, leicht humoriger ZUgang, der Schluss etwas zu erklärend, aber nicht schlimm, die Spaltung wirklich gut gemacht*) (ob das alles einer medizinischen Analyse stand hält? ich weiß es nicht, aber ich hab vollstes Vertrauen zu dir Wink )

*) Einschränkung: das Zimmer mit zwei Persönlichkeiten teilen ... naja ... da hatte die Autorin nicht viel Vertrauen in die Leser-Intelligenz, gell? Holzhammer mit Sonderaussattung

ZU flapsig is mir bisweilen die Sprache, so Sachen wie 'Tränenersatzprogramm', Begnadigungsgesuch - Zeugenschutzprogramm' will mir hier gar nicht herpassen, nimmt dem Text die Tiefe und klingt mir sehr nach 'Zahnarztbesuchlektüre der gehobenen Kategorie' aber Wartezimmer bleibt halt Wartezimmer

gefallen tut's


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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Eredor
Geschlecht:männlichDichter und dichter

Moderator
Alter: 32
Beiträge: 3416
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Das silberne Stundenglas DSFx
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Traumtagebuch
Beitrag28.06.2012 09:22

von Eredor
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Aus Zeitmangel: nur Befederung und kurzer Kommentar: 7 Federn

Solides Teil


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"vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel
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Gast







Beitrag28.06.2012 15:15

von Gast
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Liebe(r) Wettbewerbsteilnehmer(in),
ich habe mir viel Zeit zum Lesen genommen, jeden Text mindestens zweimal gelesen und konnte mir daher einen guten Überblick verschaffen, wem es – im Vergleich – gelungen ist, einen lesenswerten Text abzuliefern. Ich konnte (und wollte) nicht jeden Beitrag kommentieren, möchte aber nicht ausschliessen, dass ich den einen oder anderen Kommentar noch „nachliefere“, falls eine Diskussion entstehen sollte, oder ich danach gefragt werde.
Beste Grüße, Lorraine
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag28.06.2012 16:49

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Huch, mal was anderes. Bissig-humorvoll, eigenständig, kreaitv, voller netter Einfälle und herrlich spitzer Formulierungen. Eine Story, die von Anfang bis Ende in der Umsetzung vor lauter Ideen strotzt, immer wieder gewitzte Einfälle, die der Geschichte Pep verleihen - die in einer Standard-Umsetzung leicht banal geworden wäre. Aber das Spritzige verleiht ihr Klasse.
Nur das Ende mit dem Stockholm-Syndrom habe ich, ehrlich gesagt, nicht ganz kapiert.


_________________
"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP

Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo
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palomina
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 197



Beitrag28.06.2012 19:45

von palomina
Antworten mit Zitat

Hallo,
aus Zeitgründen kann ich hier nur einen ersten sehr kurzen, oberflächlichen und unvollständigen Eindruck wiedergeben. Aus diesem Grund werde ich auch nicht befedern, weils unfair wäre.

Mir gefallen das Thema, die humorvolle, originelle Umsetzung, die Sprachschöpfungen.
 
Insgesamt: Ich habs sehr gern gelesen, weil es toll geschrieben ist und trotz oder gerade wegen des humorvollen Grundtons zum Nach- und Überdenken anregt.

Liebe Grüße, palo


_________________
Es ist schon Gras gewachsen
über unsren Himmel.
An manchen Stellen ist es blau
und gleich daneben ausgebrannt.
(palo 2011)
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag28.06.2012 20:49

von Nihil
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Ich wusste doch, dass du einen typischen Fem-Ü40-Text haben musstest! lol2 lol2 Twisted Evil


EDIT:
Achja, hab den einen Kommentar erst jetzt ganz zu Ende gelesen:

Zitat:
Bemerkungen wie die von Nihil sorgen jedoch dafür, dass man als Autorin mit der Prota zusammen in eine gemeinsame Schublade gesteckt wird. Und zwar überspitzt gesagt, die der frustrierten, langjährigen Ehefrau.

Sofern jemand seine Texte als "biografisch" kennzeichnet, mag dieser Gedanke vielleicht noch nachvollziehbar sein.
Grundsätzlich darf ich als Autorin jedoch erwarten, wenn nicht gar verlangen, dass man mir die gleiche Distanz zu meiner Protagonistin zugesteht, wie einem Autoren, der über Massenmörder oder Vampire schreibt.


Beleidigen will ich natürlich nicht und es war auch nur als Witz gedacht. Und ich schaue mir gleich mal die anderen „In der Beziehung eingesperrt“-Texte an, um zu sehen, ob meine Theorie stimmt. Ist ja nichts dran auszusetzen. Meine Protagonisten sind auch eher junge Männer als ältere Frauen, einfach wegen der relativen Nähe. (Und zur Gleichsetzung der biographischen Inhalte: Kann nicht mein Ziel gewesen sein. In meiner Geschichte haut sich einer den Ömmel ab. hmm)

Ich verstehe aber nicht so ganz, warum dich das so aufgeregt hat? Ich konnte ja außerdem nicht wissen, welcher Text von dir war, also wars ganz sicher keine persönliche Beleidigung.


EDIT 2:

Und als Schlusssatz vielleicht noch: Ich habe das nur geschrieben, weil mich oft die fehlende Emanzipation und Selbständigkeit in solchen Texten aufregt. DAs hat für mich häufig etwas von Hochstilisierung zum armen, aber tugendhaften Opfer (bei dir weniger, bei anderen Texten hier mehr) und das geht meiner persönlichen Meinung einfach gegen den Strich. Mund aufmachen, dem Kerl die Meinung sagen, zur Not die Scheidung, Kinder bleiben bei dem/der, den/die sie lieber mögen, Schluss.
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Rheinsberg
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Beitrag28.06.2012 21:14

von Rheinsberg
Antworten mit Zitat

Genau, das war noch so ein Text, den ich gerne gelesen habe. Ich hätte ihn nicht dir zugeordnet, musste grade grinsen, als ich sah, dass du hier enttarnt wurdest.

_________________
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"Books are written with blood, tears, laughter and kisses. " - Isabel Allende

"Die größte Gefahr ist die Selbstzensur. Dass ich Texte zu bestimmten Themen gar nicht schreibe, weil ich ahnen kann, welche Reaktionen sie hervorrufen." - Ingrid Brodnig
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lady-in-black
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Wohnort: Killer Förde
Der goldene Käfig Extrem Süßes!


Beitrag29.06.2012 15:16

von lady-in-black
Antworten mit Zitat

Dann fange ich mal mit Teil 1 an:   

In der obersten Schublade liegen die Fem-Ü40-Texte, direkt neben den Socken.
Erkennt man daran, dass eine frustrierte Hausfrau sie ordentlich einsortiert hat. Die Socken.
Die Texte sortieren nämlich andere in diese Schublade.  Wink


Nihil dürfte, wenn ich richtig mitgelesen habe, mittlerweile jedoch  etwas mehr Verständnis für meine spontane Reaktion bezgl. "Vorurteilen" aufbringen.  Wink

Mich hat - zugegebenermaßen - die angedeutete Vermischung zwischen Autorin und Prota gewaltig gestört. Wie ich bereits weiter oben schrieb, gebe ich in meinen Texten vor allem berufliche Erfahrungen wieder.
Daher sehe ich das Thema auch absolut nicht als "ausgelutscht" an.
Tagtäglich schießt jungen Mädchen oder Frauen die Muttermilch in die Augen, so dass sie nicht mehr vernünftig imstande sind zu sehen, worauf sie sich u.U. einlassen: Schlimmstenfalls eine abgebrochene Schulausbildung, überwiegend aber die (zeitweilige) Aufgabe ihrer eigenen Existenz.  

Die Zeiten, wo Ehen bis zum Tode hielten, oder man im Notfall immer noch halbwegs erträglich im Unterhaltsnetz aufgefangen wurde, sind längst vorbei.
Nihils Anmerkung:
Zitat:
Mund aufmachen, dem Kerl die Meinung sagen, zur Not die Scheidung, Kinder bleiben bei dem/der, den/die sie lieber mögen, Schluss.
ist die "letzte Konsequenz".

Meine Texte sollen (zumindest ist das mein Plan  Mr. Green ) die Frauen (und mit viel Glück auch die Männer) vorher zum Nachdenken bringen.
Eine junge, ungebundene, vielleicht gerade mal 20-jährige Leserin wird denken: "Das betrifft mich nicht". Doch aller Voraussicht nach wird es sie irgendwann betreffen. Und sie wird wie viele andere Frauen der scheinbaren Vernunft folgen ... ihre Arbeit wegen des Nachwuchses aufgeben, weil Männer ja leider häufig immer noch mehr verdienen als Frauen. Und sie wird vermutlich auch nicht so schnell wieder anfangen, weil es dieses gottverdammte Ehegattensplitting gibt und ihr Einkommen daher gerade mal die Kindergartenkosten decken würde. Ein zweites Auto für sie ist daher erst Recht nicht drin.

Wer sich nicht ... oder noch nicht betroffen fühlt, der wird vermutlich die "dritte Ebene" meines Textes auch nicht finden. Und dass ist die, wo man erkennt, dass man ganz alleine die Weichen in seinem Leben stellt, stellen muss. Egal in welche Richtung. Denn das gleichmäßige Zugrattern kann verdammt schläfrig machen. War die Weiche falsch gestellt, wacht man irgendwann irgendwo höchst verwundert auf. Und kommt vielleicht nur noch mit komplizierten, langen Umwegen wieder zurück.  Wink


_________________
- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt.
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