18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Der Tag an dem das Licht starb


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
TryFailRepeat
Geschlecht:männlichErklärbär
T

Alter: 34
Beiträge: 4
Wohnort: Lüneburg


T
Beitrag18.06.2012 17:33
Der Tag an dem das Licht starb
von TryFailRepeat
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Neue Version »

Hallo!

Wie soll ich anfangen? Na ja, seit einiger Zeit geistert mir eine Idee im Kopf herum, und ich habe anstatt ständig nur darüber nachzudenken einfach angefangen, sie "auf Papier" zu bringen. Ich bin ein Fan von Dmitry Glukhovksys "Metro", und mein Text spielt im "Metro 2033-Universum". Der Teil, den ich hier posten werde, ist die Einleitung. So, bevor ich hier noch zu viel schwafel Rolling Eyes :

Die Nacht ist lang, wenn man nicht weiß, ob man am Morgen wieder aufwacht.

Wenn die Sonne untergeht, und die finstere Kälte der Dunkelheit sich auszubreiten beginnt, einem die Knochen in Blei verwandelt und die Zuversicht in rasende Panik. Wenn die Schatten sich ausbreiten, und dem Verstand einen Streich spielen - ist man nur leise genug, so kann man sie lachen hören, voller Hohn über den einsamen Wanderer, der so töricht war, das schützende Loch, welches er sein Heim nennt, zu verlassen, um sich auf die Suche nach Geld oder Ruhm oder Frauen zu machen, oder allen drei Dingen auf einmal. Ist man erst einmal in die eisigen Klauen der Finsternis geraten, gibt es kein Entrinnen mehr. Das rationale Denken und die Vernunft des Geistes verabschieden sich nach und nach, erst unmerklich, ganz subtil; ein Gefühl, als hätte man etwas wichtiges vergessen, wie die Herdplatte auszuschalten oder die Haustür abzuschließen. Später, wenn es zum Handeln schon längst zu spät ist, bohren sich Gedanken spitz wie Nadeln in das Gehirn, Gedanken, die man in seinen schlimmsten Alpträumen nicht zu denken gewagt hätte – die Finsternis hat Besitz über den Geist ergriffen. Die Gedankennadeln durchtrennen die letzte Faser der Vernunft, und die Panik lässt den Wanderer blind gegenüber den wahren Gefahren der Nacht werden. Gefahren, die vielleicht schon hinter der nächsten Straßenecke lauern. Schreckliche Wesen, die mit ihren seltsamen Augen aus den dunklen, leeren Höhlen der zerfallenen Häuser starren. Gefahren, so unaussprechlich, dass man nicht wagt darüber nachzudenken...

Er rennt so schnell er kann, aber die Schritte seines Gegners kommen immer näher. Er kann seinen Atem schon im Nacken spüren. Sollte es etwa so enden? Hier, sollte er hier alleine sterben, zerfleischt von diesem Ding? Was für eine beschissene Idee, alleine an die Oberfläche zu gehen!
Er mobilisiert noch einmal seine Kräfte. Es nützt nichts. Ein harter Schlag auf den Rücken lässt ihn keuchend zu Boden gehen. Er bekommt keine Luft mehr, die Welt um ihn herum verschwimmt vor seinen Augen. Er greift nach seinem Sturmgewehr, gerade so bekommt er es zu fassen. Er zielt blind und drückt ab. Donnernd verlassen die Kugeln den Lauf. Die großkalibrige Munition schlägt direkt in den Hals (hatte es überhaupt einen Hals?) des Gegners ein. Dunkles Blut ergießt sich auf sein Gesicht. Er kann jetzt überhaupt nichts mehr sehen. Es ist keine gute Idee, hier draußen eine nicht schallgedämpfte Waffe abzufeuern. So zieht man gekonnt unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich. Aus allen Himmelsrichtungen hört er nun das unheimliche Heulen und Kreischen von Kreaturen verschiedenster Art. Das Ungeheuer, das ihn verfolgt hat ist tot, aber jetzt hat er einen Haufen neuer Probleme. Aber das ist so in dieser Welt. Es gibt immer ein Problem. Ohne geht es nicht. Er wischt sich so gut es geht das Blut aus den Augen, rappelt sich auf, muss sich kurz an einer  umgeknickten Straßenlaterne festhalten - und läuft weiter. Vielleicht schafft er es zum Eingang der schützenden U-Bahn-Station, bevor ihn die Monstrositäten erreichen. Rennen, immer nur rennen...

- Das ist es. Freue mich auf Kritik!

liebe Grüße,

Try.Fail.Repeat.

PS: Das ist das erste Mal, dass ich einen ernsthaften "Schreibversuch" unternehme... Embarassed



_________________
"Wenn man ein Wozu des Lebens hat, erträgt man jedes Wie"
- Friedrich Nietzsche
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beobachter
Klammeraffe


Beiträge: 617



Beitrag18.06.2012 17:54

von Beobachter
Antworten mit Zitat

Try,

willkommen im Forum. Dein erster Versuch gefällt mir ganz gut. Sag mal, ist das dann eigentlich so eine Art Fanfiction, wenn es im Metro-Universum spielt?

Dein Text ist interessant, allerdings ein bisschen verwirrend. Zuerst erklärst du ein bisschen was und dann wirfst du uns unvermittelt ins Geschehen, aber gut. Das kann man als deinen Stil auslegen, also denke ich, ist das ok. Nur im Titel, da fehlt ein Komma.

Zitat:
Der Tag (Komma) an dem das Licht starb


Zitat:
Wenn die Sonne untergeht, (kein Komma) und die finstere Kälte der Dunkelheit sich auszubreiten beginnt, einem die Knochen in Blei verwandelt und die Zuversicht in rasende Panik.


Ich habe diesen Satz sicherlich dreimal lesen müssen, bevor mir ungefähr klar war, was er aussagen soll. Ich nehme an, er bezieht sich grundsätzlich auf den ersten Satz, diesen hier

Zitat:
Die Nacht ist lang, wenn man nicht weiß, ob man am Morgen wieder aufwacht.
,

aber da dieser so allein zwei Zeilen darüber steht, stellt man die Dazugehörigkeit nicht her. Es fehlt also noch irgendeine Information, was überhaupt passiert, wenn die Sonne untergeht u.s.w.

Genau so geht es einem mit dem nächsten Satz.

Zitat:
Wenn die Schatten sich ausbreiten, und dem Verstand einen Streich spielen - ist man nur leise genug, so kann man sie lachen hören, voller Hohn über den einsamen Wanderer, der so töricht war, das schützende Loch, welches er sein Heim nennt, zu verlassen, um sich auf die Suche nach Geld oder Ruhm oder Frauen zu machen, oder allen drei Dingen auf einmal.


Diese ersten paar Sätze sind eigentlich die entscheidenden, denn sie entscheiden, ob jemand weiterliest oder nicht. Indem du die Leser verwirrst, nimmst du dir selbst die Chance weitergelesen zu werden.

Zitat:
Das rationale Denken und die Vernunft des Geistes verabschieden sich nach und nach, erst unmerklich, ganz subtil; ein Gefühl, als hätte man etwas Wichtiges vergessen, wie die Herdplatte auszuschalten oder die Haustür abzuschließen.


Zitat:
Später, wenn es zum Handeln schon längst zu spät ist, bohren sich Gedanken spitz wie Nadeln in das Gehirn, Gedanken, die man in seinen schlimmsten Alpträumen nicht zu denken gewagt hätte – die Finsternis hat Besitz über den Geist ergriffen.


Zitat:
Gefahren, so unaussprechlich, dass man nicht wagt darüber nachzudenken(Leerzeichen)...


Zitat:
Das Ungeheuer, das ihn verfolgt hat (Komma) ist tot, aber jetzt hat er einen Haufen neuer Probleme.


Zitat:
Rennen, immer nur rennen (Leerzeichen)...


Warum benutzt er eigentlich das Gewehr nicht eher? Wenn er doch ohnehin verfolgt wird, wäre es da nicht sinnvoller, die Waffe einzusetzen, solange er noch nicht in völliger Bedrängnis ist? Ihm ist doch bereits seit dem Loslaufen klar, dass er keine Chance hat, dem Etwas zu entkommen?

Das war's eigentlich schon von mir.


_________________
Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
TryFailRepeat
Geschlecht:männlichErklärbär
T

Alter: 34
Beiträge: 4
Wohnort: Lüneburg


T
Beitrag18.06.2012 18:13

von TryFailRepeat
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey,

danke für Deine Kritik. Auch in Hinblick auf die Zeichensetzung, ich habe da ab und an so meine Probleme  Very Happy.

Der erste Teil der Einleitung soll das Gefühl, welches der Akteur in dieser Szene spürt (und auch andere spürten, die sich alleine mitten in der Nacht an die Oberfläche wagten), beschreiben. Die Idee dahinter war, an einer anderen Stelle des Textes, die eine Schlüsselszene sein wird, zu diesem Zeitpunkt zurückzukehren. /Edit: Es ist sozusagen eine "Vorblende".
Ich weiß nicht genau, wie ich das ausdrücken soll; weißt Du, was ich meine?

    
Zitat:
Warum benutzt er eigentlich das Gewehr nicht eher?


Er benutzt das Gewehr erst jetzt, da er dachte, er könne dem Monstrum entkommen, ohne zu schießen, denn

    
Zitat:
Es ist keine gute Idee, hier draußen eine nicht schallgedämpfte Waffe abzufeuern. So zieht man gekonnt unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich.


Ach, und danke für den Hinweis wegen des Genres. Hab's geändert!  smile


_________________
"Wenn man ein Wozu des Lebens hat, erträgt man jedes Wie"
- Friedrich Nietzsche
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beobachter
Klammeraffe


Beiträge: 617



Beitrag18.06.2012 19:13

von Beobachter
Antworten mit Zitat

Ja, das mit der "Vorblende" habe ich prinzipiell verstanden - so richtig gelungen finde ich es trotzdem nicht, da es erst einmal aus dem Lesefluss herausreißt. Ich weiß leider auch nicht genau, wie man das besser machen könnte, dafür ist mir der Stil von Glukhovksy zu fremd. Vielleicht macht er das ja so, und du bist also absolut richtig, ihm dahingehend zu folgen. Möglicherweise wäre es trotzdem interessanter, wenn du diese Informationen an späterer Stelle und dann eher als Rückblende einbaust. Aber wie gesagt, ich weiß zu wenig über Metro (außer das Thema an sich), weil ich die Bücher noch nicht gelesen habe.

Ja, Schande über mich - wo ich mir doch so viel auf meine Fantasykenntnisse einbilde.  Embarassed

Und ich weiß, ich nerve ein bisschen - aber er weiß doch, welche Gefahren oben lauern, ja? Warum hat er kein Gewehr mit Schalldämpfer dabei? (Falls du diese Frage später beantwortest im Text, ist es gut, falls nicht, wird das als Logikfehler empfunden werden.)


_________________
Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Klabautermann
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 58
Beiträge: 8
Wohnort: Taunus


Beitrag18.06.2012 23:02

von Klabautermann
Antworten mit Zitat

Hi, dann gebe ich mal als Neuling meinen Senf zum Senf eines Neulings ab Razz

TryFailRepeat hat Folgendes geschrieben:
Ich bin ein Fan von Dmitry Glukhovksys "Metro", und mein Text spielt im "Metro 2033-Universum".

Alles klar. Metro 2033 an sich hat mich irgendwie nicht umgehauen, aber das Universum ist definitiv spannend.  

Zitat:
Die Nacht ist lang, wenn man nicht weiß, ob man am Morgen wieder aufwacht.

Wenn die Sonne untergeht, und die finstere Kälte der Dunkelheit sich auszubreiten beginnt, einem die Knochen in Blei verwandelt und die Zuversicht in rasende Panik.

Gerade durch den Absatz ist diese Stelle doch sehr verwirrend. Nach dem Wenn..., erwartet mein Gehirn auch ein dann...
Doch plötzlich kommt der Punkt und der Satz ist vorbei.
Ich weiß schon, was du stilistisch durch die ganzen Wenns erreichen willst, aber es kommt definitiv nicht richtig an.

Da du von Sonne, Nacht und Morgen redest interpretiere ich, dass dein Protagonist die ganze Nacht außerhalb des Tunnelsystems verbracht hat?
Und das, obwohl es draußen so gefährlich ist?
Zitat:

Wenn die Schatten sich ausbreiten, und dem Verstand einen Streich spielen - ist man nur leise genug, so kann man sie lachen hören, voller Hohn über den einsamen Wanderer, der so töricht war, das schützende Loch, welches er sein Heim nennt, zu verlassen, um sich auf die Suche nach Geld oder Ruhm oder Frauen zu machen, oder allen drei Dingen auf einmal. Ist man erst einmal in die eisigen Klauen der Finsternis geraten, gibt es kein Entrinnen mehr. Das rationale Denken und die Vernunft des Geistes verabschieden sich nach und nach, erst unmerklich, ganz subtil; ein Gefühl, als hätte man etwas wichtiges vergessen, wie die Herdplatte auszuschalten oder die Haustür abzuschließen. Später, wenn es zum Handeln schon längst zu spät ist, bohren sich Gedanken spitz wie Nadeln in das Gehirn, Gedanken, die man in seinen schlimmsten Alpträumen nicht zu denken gewagt hätte – die Finsternis hat Besitz über den Geist ergriffen. Die Gedankennadeln durchtrennen die letzte Faser der Vernunft, und die Panik lässt den Wanderer blind gegenüber den wahren Gefahren der Nacht werden. Gefahren, die vielleicht schon hinter der nächsten Straßenecke lauern.

Für meinen Geschmack ist dieser Abschnitt durch seine Länge und die abstrakten, verschachtelten Formulierungen ein ziemlicher Killer.
Den Satz mit dem Wenn am Anfang musste ich noch einmal lesen, diesen Teil hier auch.... Da höre ich dann normalerweise schon auf.
Manchmal ist weniger mehr, vor allem am Anfang sollte man den potentiellen Leser mit so etwas meiner Meinung nach nicht unbedingt verschrecken.

Zitat:
Er zielt blind

Da bin ich mir jetzt selber unsicher... Kann man das so sagen?
Wahrscheinlich geht es doch darum, dass er gar nicht zielt, sondern einfach blind in die eine Richtung schießt.

Zitat:
Die großkalibrige Munition schlägt direkt in den Hals (hatte es überhaupt einen Hals?) des Gegners ein. Dunkles Blut ergießt sich auf sein Gesicht.

Das Gesicht des Gegners? Auch wieder so eine Stelle, wo man kurz stockt, bis das Gehirn den Zusammenhang hergestellt hat.

Zitat:
Er wischt sich so gut es geht das Blut aus den Augen, rappelt sich auf, muss sich kurz an einer  umgeknickten Straßenlaterne festhalten - und läuft weiter. Vielleicht schafft er es zum Eingang der schützenden U-Bahn-Station, bevor ihn die Monstrositäten erreichen. Rennen, immer nur rennen...

Hier könntest du evtl noch etwas mehr die Selbstüberwindung hervorheben, die der Protagonist benötigt. Immerhin ist er verletzt, erschöpft und in höchster Gefahr, aber trotzdem kämpft er sich durch.
Er hält sich fest - und läuft weiter ist ziemlich undramatisch für eine dramatische Situation.

Klingt aber durchaus vielversprechend dein Text. Nur der Anfang hat mich, wenn man die Kleinlichkeiten außer acht lässt, wirklich gestört.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Klaus
Geschlecht:männlichEselsohr
K

Alter: 73
Beiträge: 247
Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo


K
Beitrag19.06.2012 10:02

von Klaus
Antworten mit Zitat

Hallo Try,

die nächste parallele Welt beginnt hinter der gegenüberliegenden Wohnungstür, befindet sich quasi in jedem Gegenüber, dem du begegnest. Verborgene Projektionsebenen, wohin du auch schaust. Aber wir geben uns oft nicht besonders viel Mühe, diese kennenzulernen, zu erforschen. Wir „erfinden“ lieber selbst vermeintlich „neue“, die jedoch alle eines gemeinsam haben, sie sind ein Flickenteppich aus Fremdrealitäten, fremden Phantasien, eigener Realität und daraus sich ergebender eigener Phantasien.
„2033“ ist nicht nur in dieser Hinsicht sicher ein interessantes Projekt. Wenn du genau hinschaust, wirst du all diese vermeintlichen Phantastereien in unserer realen Welt wiederfinden, eben nur auf einer anderen Parallele. Das ist zwar erschreckend aber zugleich auch faszinierend. Bin gespannt ob und wie es sich weiter entwickelt. Und vielleicht befindet sich irgendwann einmal auch dein Name auf der Liste der teilnehmenden Autoren. Wer weiß das schon?

Gewagte(?) These:
Es gibt nichts, über das nicht schon einmal geschrieben wurde. Es sind lediglich die Art, die Komponenten und deren Zusammensetzung und der eigene entwickelte Schreibstil, die hier Unterschiede erkennen lassen, „altes“ neu erscheinen lassen. Und überall wieder Parallelen, versteckt und/oder offen zu Tage tretend. Wobei der eigene entwickelte Schreibstil* noch am ehesten zu einem sicheren Unterscheidungsmerkmal taugt, trotz auch hier immer wieder auftauchender Parallelen zu anderen Schriftstellern. Dieser „Fingerabdruck“*, wie auch die Themenumsetzung, Verlage, Werbung etc. einmal abgesehen, entscheiden, ob das, was wir geschrieben haben, auch gelesen wird (wenn du denn gern gelesen werden möchtest).
So ist es z.B. auch die Filmwelt, die unsere Schreiberei maßgeblich beeinflusst.
Filme wie z.B. „Der Omega-Mann (1971), „Soylent Green“ (1973) oder Buck Rogers (1979) sind inspirierend und (ich weiß nicht ob du sie gesehen hast) sie lassen sich in Sequenzen oder auch massiv in deinem und in vielen Texten anderer wiederfinden.
Der Schreibstil wirkt wie der unwiderstehliche einmalige Duft eines Parfums. Also schreib (tippe) dir die Finger wund und beschränke dich nicht. Ich empfehle dir den Besuch von Ralphies Schreibwerkstatt hier im Forum (falls du nicht schon längst dort warst). Du wirst dort wirklich hilfreiche und wertvolle Informationen finden, die dich weiterbringen können.
Zu deinem Text ist von anderen Kollegen schon vieles gesagt (geschrieben) worden. Ich denke, es wäre dir nicht hilfreich, wenn ich meinen "Senf" auch noch dazu gebe. Deckt er sich doch im Wesentlichen mit dem der anderen.
Gern gelesen Daumen hoch

Gruß
von
Klaus
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
TryFailRepeat
Geschlecht:männlichErklärbär
T

Alter: 34
Beiträge: 4
Wohnort: Lüneburg


T
Beitrag19.06.2012 16:23

von TryFailRepeat
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey,

danke für eure Antworten! Ohne an dieser Stelle auf Details einzugehen, werde ich mich heute Abend noch einmal an den Text setzen und schauen, ob ich das Ganze noch ein wenig verständlicher zum Ausdruck bringen kann smile.
Ich werde versuchen, eure Tipps dabei zu berücksichtigen!

lG!


_________________
"Wenn man ein Wozu des Lebens hat, erträgt man jedes Wie"
- Friedrich Nietzsche
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
TryFailRepeat
Geschlecht:männlichErklärbär
T

Alter: 34
Beiträge: 4
Wohnort: Lüneburg


T
Beitrag19.06.2012 16:49

von TryFailRepeat
pdf-Datei Antworten mit Zitat

So, ging doch schneller als ich dachte. Ich habe die Zeichensetzung überprüft und versucht, die Schachtelsätze so gut es geht zu eliminieren. Auch ein "Warum" habe ich eingebaut. Ich hoffe, der Text ist jetzt besser lesbar als zuvor  Very Happy

Die Nacht ist lang, wenn man nicht weiß, ob man am Morgen wieder aufwacht.
Wenn die Sonne untergeht und die finstere Kälte der Dunkelheit sich auszubreiten beginnt, verwandeln sich die Knochen in Blei und die Zuversicht in rasende Panik. Die Schatten breiten sich aus und spielen dem unachtsamen Verstand Streiche - wenn man leise genug ist, kann man sie lachen hören, voller Hohn über den einsamen Wanderer. Warum war er so töricht, das schützende Loch, welches er sein Heim nennt, zu verlassen? Um sich auf die Suche nach Geld oder Ruhm oder Frauen zu machen, oder allen drei Dingen auf einmal? Und das, obwohl er hier oben völlig allein ist? Der Vorhang fällt für ein beängstigendes Schauspiel ...
Ist der Wanderer erst einmal in die eisigen Klauen der Finsternis geraten, gibt es kein Entrinnen mehr. Das rationale Denken und die Vernunft des Geistes verabschieden sich nach und nach. Erst unmerklich, ganz subtil; ein Gefühl, als hätte man etwas Wichtiges vergessen, wie die Herdplatte auszuschalten oder die Haustür abzuschließen. Später, wenn es zum Handeln längst zu spät ist, bohren sich Gedanken spitz wie Nadeln in das Gehirn. Gedanken, die man in seinen schlimmsten Alpträumen nicht zu denken gewagt hätte – die Finsternis hat Besitz über den Geist ergriffen. Die Gedankennadeln durchtrennen die letzte Faser der Vernunft, und die Panik lässt den Wanderer blind gegenüber den wahren Gefahren der Nacht werden. Gefahren, die vielleicht schon hinter der nächsten Straßenecke lauern. Schreckliche Wesen, die mit ihren seltsamen Augen aus den dunklen, leeren Höhlen der zerfallenen Häuser starren. Gefahren, so unaussprechlich, dass man nicht wagt darüber nachzudenken ...

Er rennt so schnell er kann, aber die Schritte seines Gegners kommen immer näher. Er kann seinen Atem schon im Nacken spüren. Sollte es etwa so enden? Hier, sollte er hier alleine sterben, zerfleischt von diesem Ding? Seine Kameraden hatte es längst erwischt, er muss alleine damit fertig werden.
Er mobilisiert noch einmal seine Kräfte. Es nützt nichts. Ein harter Schlag auf den Rücken lässt ihn keuchend zu Boden gehen. Er bekommt keine Luft mehr, die Welt um ihn herum verschwimmt vor seinen Augen. Er greift nach seinem Sturmgewehr, gerade so bekommt er es zu fassen. Er richtet den Lauf in die Richtung, wo er das Monster vermutet und drückt ab. Donnernd verlassen die Kugeln den Lauf. Die großkalibrige Munition schlägt direkt in den Hals (hatte es überhaupt einen Hals?) des Gegners ein. Dunkles Blut ergießt sich auf sein Gesicht und in seine Augen. Er kann jetzt überhaupt nichts mehr sehen. Es ist keine gute Idee, hier draußen eine nicht schallgedämpfte Waffe abzufeuern. So zieht man gekonnt unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich. Aus allen Himmelsrichtungen hört er nun das unheimliche Heulen und Kreischen von Kreaturen verschiedenster Art. Das Ungeheuer, das ihn verfolgt hat, ist tot, aber jetzt hat er einen Haufen neuer Probleme. Aber das ist so in dieser Welt. Es gibt immer ein Problem. Ohne geht es nicht. Er wischt sich so gut es geht das Blut aus den Augen, rappelt sich auf, muss sich kurz an einer umgeknickten Straßenlaterne festhalten - und humpelt weiter. Sein Rücken brennt vom Hieb des Untiers, das Einatmen lässt seine Brust vor Schmerz fast zerspringen. Wie schwer war er verwundet worden? Er hat jetzt keine Zeit, darüber nachzudenken. Vielleicht schafft er es zum Eingang der schützenden U-Bahn-Station, bevor ihn die Monstrositäten erreichen. Rennen, immer nur rennen ...


_________________
"Wenn man ein Wozu des Lebens hat, erträgt man jedes Wie"
- Friedrich Nietzsche
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Das Leben im Forum
von Cholyrika
Cholyrika Werkstatt 1 15.04.2024 10:59 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Der Glücksritter
von Peter Hort
Peter Hort Werkstatt 0 14.04.2024 12:42 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Einstand
Der Kuss
von Ella_Cross
Ella_Cross Einstand 12 12.04.2024 21:36 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Feedback
Der Kannibale vom Rosengarten – ein...
von wunderkerze
wunderkerze Feedback 10 11.04.2024 14:43 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Veranstaltungen - Termine - Events
17.04.2024, 19 Uhr: Lesung aus "...
von Bananenfischin
Bananenfischin Veranstaltungen - Termine - Events 0 10.04.2024 20:23 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlung

von Versuchskaninchen

von sleepless_lives

von Epiker

von pna

von Jenni

von Jarda

von Kojote

von Jana2

von nebenfluss

von EdgarAllanPoe

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!