Die Feder des Adlers - Arbeitstitel

[DicDac]

"Anna Lena, wenn du so weiter machst, wirst du noch aus dem Fenster fallen!" tadelte Hiltrud ihre jüngste Tochter amüsiert, "Ausserdem bist du so keine besonders grosse Hilfe! Vater kommt auch nicht früher zurück, wenn du dich alle paar Sekunden hinauslehnst um nach ihm zu sehen!" "Entschuldige, Mutter!" erwiderte Anna mit gespielter Reue – um sich zwei Minuten später wieder von ihrem Platz auf der Bank am Küchenfenster vorzubeugen und in die Klostergasse hinauszuspähen, über die ihr Vater von seiner Geschäftsreise nach Hause kommen musste.

Hiltrud sah es, öffnete schon den Mund, um etwas zu sagen, und verkniff es sich dann. Worte konnten gegen Erwartung eben nichts ausrichten. Statt dessen fuhr sie fort, schweigend das Silber zu putzen, und betrachtete ihre beiden Töchter, die ihr dabei halfen. Berta, die ältere, hockte am Küchentisch und schrubbte mit wenig Begeisterung im Gesicht vor sich hin. Sie zählte 20 Jahre und war eine etwas plumpe Erscheinung, was sie zahlreichen heimlichen nächtlichen Ausflügen in die Speisekammer verdankte. Hässlich konnte man sie nicht nennen, aber eine Schönheit war sie auch nicht gerade. Das lange dunkle Haar lag ihr flach auf dem Kopf auf und wirkte meist etwas ungewaschen, und das runde Mondgesicht mit den kleinen grauen Augen drückte gemütliches Desinteresse aus. Ausserdem liessen ihre Manieren zu wünschen übrig, die Hellste war sie ohnehin nicht!

Aus dem Grund war Anselm auch der Meinung, dass man sie unbedingt bald verheiraten müsse, bevor ihre unschönen Eigenschaften zu bekannt wurden und sie gar keiner mehr haben wollte, obwohl sein Geschäft samt dem riesigen Hof an der hinteren Stadtmauer bei der Hochzeit mit Berta an ihren Ehemann fiel.

Aus diesem Grund war er auch jetzt hauptsächlich unterwegs. Bei seiner Rückkehr würde er den zukünftigen Bräutigam, den er Berta zugedacht hatte, mitbringen. Das wussten die Mädchen allerdings nicht, sonst wäre Anna vor Neugier sicher wirklich schon aus dem Fenster gefallen, und auch Berta hätte wohl etwas mehr Interesse an seiner Rückkehr gezeigt.


...wird fortgesetzt!

[Pat Langdon]

Hallo DicDac,
du machst mich schon neugierig, wie deine Geschichte weitergeht, aber beim Lesen sind mir einige Dinge aufgefallen.
Du erzählst viel. Die Szene mit der Fensterbank kann ich mir gut vorstellen, aber ich würde sie mit einem kurzen Dialog der ungeduldigen Tochter mit der Mutter, vielleicht noch etwas auflockern.
Den Ausdruck

[DicDac]

Danke Traumfänger für deine konstruktive Kritik.
Werde noch warten, ob noch jemand etwas dazu sagt und dann gegebenenfalls mehr Text davon posten.