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Lexi77 Gänsefüßchen
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Beiträge: 39
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L 30.11.2017 10:15 Kollegen als Testleser von Lexi77
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Guten Morgen,
momentan schreibe ich fleißig an meinem Manuskript, und vermute, dass ich (inklusive der ersten groben Überarbeitung) um Ostern herum fertig sein werde. Die ersten zwanzig Seiten hatte ich zwei recht kritischen Freunden von mir zum Testlesen gegeben, um ein erstes Feedback in Sachen Stil, Szenenaufbau etc. zu bekommen. Nach deren (im großen und ganzen positiven) Rückmeldung habe ich mich entschieden, die nächste Testlesephase erst mit dem fertigen Manuskript anzugehen.
Nun arbeite ich an einer Schule, an der sich natürlich auch der eine oder andere Deutschlehrer tummelt. Eigentlich perfekte Testleser. Trotzdem bin ich mir noch unsicher, ob ich jemanden von ihnen bitten soll, das Manuskript zu lesen.
Zunächst mal, weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll, wenn mein Text komplett durchfällt (was ja durchaus sein kann). Aktuell würde ich ja lässig sagen:" Mit Kritik kann ich umgehen", im Härtefall sitze ich vielleicht wochenlang schmollend in meinem Büro.
Dazu kommt, dass die Kollegen ein sehr ausgeprägten Geschmack haben, was ihr Genre angeht. Und ich kann ja schlecht sagen: "Schau dir bitte Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung an, aber deine Meinung zu dem Plot behalte bitte für dich."
Was meint ihr?
Nach welchen Kriterien sucht ihr Eure Leser aus?
Hat eine Kritik schon einmal das Verhältnis zu einem Testleser getrübt?
Bis zum Frühjahr fließt zwar noch viel Wasser die Weser runter aber man kann sich ja schon mal ein paar Gedanken machen.
Lieben Gruß,
Lexi
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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30.11.2017 13:20 Re: Kollegen als Testleser von nebenfluss
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Lexi77 hat Folgendes geschrieben: |
Dazu kommt, dass die Kollegen ein sehr ausgeprägten Geschmack haben, was ihr Genre angeht. |
Deutschlehrer, die ein (Lieblings-)Genre haben? Was es nicht alles gibt.
Lexi77 hat Folgendes geschrieben: | Und ich kann ja schlecht sagen: "Schau dir bitte Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung an, aber deine Meinung zu dem Plot behalte bitte für dich." |
Warum nicht?
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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BirgitJ Klammeraffe
Beiträge: 650 NaNoWriMo: 51762 Wohnort: DD
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30.11.2017 13:23
von BirgitJ
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Moin,
natürlich darfst du sagen, was du von einem Testleser erwartest. Wenn jemand auf Rechtschreibung & Co. achten soll, sage ihn genau das. Alles andere ist sinnlos und macht beide nicht glücklich. Der Testleser macht sich am Ende die dreifache Arbeit, wenn er sich auch mit dem Inhalt beschäftigt, während du seine Meinung dazu gar nicht willst, folglich auch ignorierst (was dein gutes Recht ist). So was gibt mehr böses Blut, als die Erwartungen offen auszusprechen. Und natürlich könnte es dir passieren, dass dem Korrekturleser der Inhalt nicht gefällt, und er deshalb auch nicht weiter Korrekturlesen will. Hier helfen ebenso offene Worte wie überall sonst auch.
Wenn du jemanden fragst (egal wen), erkläre ihm auch, welche Art von Text ihn erwartet. Lass die Leser nicht ins kalte Wasser springen, vielleicht kannst du ihnen vorher auch das Exposé geben. Es nützt nichts, jemandem einen Wildwestroman zu geben, der ausschließlich heitere Liebesromane liest. Der wird sich wahrscheinlich durch den Text quälen oder sehr bald aufgeben.
Besten Gruß von BirgitJ
_________________ "Das Geheimnis der Baumeisterin" Aufbau Taschenbuch Juli 2021
"Die Maitresse" Aufbau Taschenbuch Juli 2020
"Das Erbe der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Juni 2019
"Das Geheimnis der Zuckerbäckerin" Aufbau Taschenbuch Oktober 2018
"Das Geheimnis der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Dezember 2017
"Der Duft des Teufels" Aufbau Taschenbuch Juli 2017 |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5457 Wohnort: OWL
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30.11.2017 17:45
von Willebroer
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Ein "professioneller" Korrekturleser wird in der Lage sein, Formalitäten von Stil und Inhalt zu trennen. Und kann vielleicht eher Hinweise geben (auch bei evt. Logikfehlern oder Dramaturgie), die ein Fan schnell überlesen würde.
Trotzdem ist von Kollegen (wie bei Freunden und Familie) eher abzuraten, wenn man nicht schon ein wenig vorgefühlt hat. Denn sie können in beide Richtungen voreingenommen sein. Am besten kann man das beurteilen, wenn man weiß, wie sie in ähnlichen Fällen bei anderen entscheiden oder über bestimmte Bücher denken, die einem selber wichtig sind.
Die rein technische Seite (Rechtschreibung usw.) ist dabei noch am unwichtigsten und kommt erst relativ spät ins Spiel, wenn die Endfassung weitgehend steht. Das ist sonst, als würdest du das Auto polieren, bevor die Sitze und die Räder montiert sind.
Die ideale Kombination wäre ein Dreierbündnis:
1. Der Fan - er entscheidet, ob das Thema überhaupt interessiert, auch ob es langweilig geschrieben ist usw. Er kann dir auch mal Streicheleinheiten liefern.
2. Der Kenner und Mitplaner. Er schaut genauer hin nach innerer Logik, Dramaturgie, Originalität usw. Kann vielleicht auch einschätzen, ob es Schwächen bei dir gibt, die sich wiederholen und leicht auszuräumen sind, bis hin zur Marktlage oder der Frage nach Konkurrenz. Hier kann Distanz zum Thema oder zum Autor eher nützlich sein (s. o.).
3. Der Lektor/Korrektor, der sich Satzbau, Stil und Grammatik vornimmt und auch sonst auf Konsistenz achtet. Er macht das Finish. Das ist die eigentliche Verlagsarbeit (außer bei Self-Publishing), aber als Anfänger kann man hier noch eine Menge lernen. Das ist im Grunde wichtiger, als einem den Müll rauszutragen.
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 890
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30.11.2017 17:54
von Babella
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Würde ich nicht machen. Weißt du, was der testlesende Kollege daraus macht? Vielleicht gibt es eine Verstimmung zwischen euch, vielleicht tratscht er auch herum und man kichert hinter deinem Rücken über deine Ambitionen. Romanschriftsteller, hihi.
Du weißt es vorher nicht, musst aber noch Jahre mit diesen Kollegen arbeiten. Und Deutschlehrer haben genug zu korrigieren - warum sollen sie sich auch noch mit deiner Orthographie herumplagen? Und wenn sie dann so einiges finden - siehe oben ...
Nein, ich täte es nicht.
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Lexi77 Gänsefüßchen
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Beiträge: 39
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Andy1982 Gänsefüßchen
A Alter: 42 Beiträge: 25
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A 01.12.2017 15:16
von Andy1982
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Deutschlehrer sind ein Gefährliches Riff, weil sie oft sehr eingefahren sind. Ich hatte in meiner Schulzeit einen, der liebte Unterhaltungsliteratur. So sehr, dass er das schreiben von Trivialen Cowboy-Heftchen sogar mal zum Thema eines Aufsatzes gemacht hat.
Ein anderer Hingegen ließ nichts in seinen Unterricht, was nicht von Joyce, Kafka oder Dostojewski war.
Sicher macht das eine entsprechende Bewertung nicht weniger qualifiziert. Aber zumindest wird sie nicht unvoreingenommen sein, je nachdem, was du schreibst.
Freunde sind übrigens auch keine Gute Quelle für belastbare bewertungen. Sie neigen dazu, aus diplomatischen Gründen zu nett zu bewerten.
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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01.12.2017 15:35
von Murmel
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Niemals einen Arbeitskollegen, es sei denn, es handele sich um einen Schriftsteller.
Am besten, du suchst dir Hilfe hier im Forum.
Was ich aber nicht verstehe, ist der Level zu dem du Hilfe suchst. Rechtschreibung? Gerade als Anfänger sind andere Aspekte des Handwerks ebenso wichtig.
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Lexi77 Gänsefüßchen
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Beiträge: 39
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Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
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02.12.2017 00:48
von Selanna
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Hallo Lexi77,
da ich einige Deutschlehrer kenne, weiß ich, dass ihnen nicht selten ein Roman oder zumindest Novellen und Kurzgeschichten zur Korrektur mal eben angeboten werden. Die meisten sind darüber ziemlich unglücklich, das ist eine Heidenarbeit und es gibt Dutzende Gründe, warum sie glauben, nicht ablehnen zu dürfen (insbesondere, was von Schülerseite kommt).
Außerdem sind auch viele andere Kommentare recht treffend, ich an Deiner Stelle hätte da auch Angst, zu was so eine Korrektur führen kann, wie sich das Verhältnis zum Kollegen an der Arbeitsstelle dann verändert...
Ich finde den Tipp von Murmel gut, dass Du hier im Forum Testleser suchst.
Liebe Grüße
Selanna
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
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Lexi77 Gänsefüßchen
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Beiträge: 39
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