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FeinerSchreiber Schneckenpost
F Alter: 69 Beiträge: 12
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F 27.03.2008 19:38 Traumräume von FeinerSchreiber
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Traumräume
Ein Gedicht aus dem Inneren Raum {o}
Ich tauche hinab in innere Tiefen,
hinein in Räume, die lange schliefen.
Sie sprachen mich an in der dunklen Nacht
und haben mich um mein Schlafen gebracht.
Ein Raum, der rief :" Hier bin ich : dein Hoffen.
Mit mir steht dir das Leben offen.
Verschließt ein Raum dir seine Tür,
so öffne ich andre ganz weit dafür."
Ein Raum rief: " Hier bin ich: dein Bangen.
Die große Angst vor dem Verlangen,
und nicht zu kriegen, was du willst,
wenn du nicht deine Sehnsucht stillst.
Und dieser Raum : "Ich, deine Freude,
mit der ich deine Zeit vergeude
in Spiel und Lust und Zeitvertreib,
und damit ich am Leben bleib."
"Ich bin dein Schmerz und deine Trauer !"
Der Raum bereitet mir viel Schauer.
Denn ich wär lieber ohne Schmerz.
Doch faß ich mutig mir ein Herz
und schau den letzten Raum mir an.
"Ich bin dein Tod, geh dir voran
auch über jene letzte Schwelle
die dich hinauf führt in das Helle."
Dort wartet dann ein neuer Raum,
der sich gestaltet aus dem Traum,
den ich hier unbewußt ersann
und der die Zukunft werden kann.
Weitere Werke von FeinerSchreiber:
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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27.03.2008 22:49 Re: Traumräume von Nina
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Lieber FeinerSchreiber,
erstmal: Herzlich Willkommen im Forum! Die Idee für Dein Gedicht finde ich sehr schön. Nach dem Lesen habe ich mich gefragt, ob es nicht eher "Seelenräume" anstelle von "Traumräume" heißen sollte, ob es Inhalts. Was meinst Du? Denn im Traum gelten noch mal andere "Gesetze" als bei der Seele. Und ich empfinde Dein Gedicht so, als sprächest Du hier über die Seele.
FeinerSchreiber hat Folgendes geschrieben: | Ich tauche hinab in innere Tiefen,
hinein in Räume, die lange schliefen.
Sie sprachen mich an in der dunklen Nacht
und haben mich um mein Schlafen gebracht. |
Räume, die lange schliefen? Ich weiß, was Du ausdrücken möchtest, aber so wie es da steht, finde ich es nicht so schön. Vielleicht findest Du einen anderen Reim?
Spontane Ideen: riefen. (Und "miefen" geht ja gar nicht , tja und ansonsten, ist es wirklich schwer auf Tiefen etwas anderes zu reimen). Oder Du könntest auch die erste Zeile ändern. (Nur als Anregung zu verstehen. )
Ich tauche hinab in meine innere Welten,
betrete Räume, in denen andere Gesetze gelten,
...ja, und schon müßte auch der "Rest" angepasst werden.
Dieses:
" Hier bin ich : dein Hoffen.
" Hier bin ich: dein Bangen.
"Ich, deine Freude,
"Ich bin dein Schmerz und deine Trauer !"
usw. gefällt mir sehr gut.
Bei den Reimen insgesamt könntest Du noch einmal "nachschleifen", d.h. sehen, ob sich noch treffender und schöner sagen lässt, was Du ausdrücken möchtest.
Freue mich auf weitere Texte und Gedichte von Dir.
LG
Nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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27.03.2008 23:25
von Pencake
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Nabend, FeinerSchreiber.
Schönes Thema, finde ich. Die Elemente deines "Traums" bauen gefällig aufeinander auf, das Ende hat etwas Weitsichtiges.
Allerdings ist deine Wahl der Form wie ein Bulldozer, der ein vielversprechendes Stück Architektur einreißt - Zeile für Zeile. Es ist der Rhythmus, der fast schon persiflierende Wirkung hat, wie ein naiver Kinderreim, der von Satzende zu Satzende stolpert.
Und diese Enden machen erst recht Schluss mit allem Lichten, Durchdringenden, das deine Gedanken haben: Herz - Schmerz, Raum - Traum, offen - hoffen, Trauer - Schauer -- das sind alte Ehepaare, die in staubigen Wohnzimmern auf olivgrünen Sofas abhängen und langsam am Staub der braunen Vorhänge ersticken.
Die gute Nachricht: Ich kein großer Freund des Reimens und insofern ist meine objektive Kompetenz wohl ernsthaft in Frage zu stellen. Die noch viel bessere Nachricht: Du kannst aus deinen Gedanken richtig gute Texte machen. Vielleicht lässt du für den Anfang das Reimen sein - dafür mit der ein oder anderen noch bildhafteren Beschreibung. Dein Rhythmus entwickelt sich dann von ganz allein.
Also lass dich von meiner Pseudopolemik nicht schrecken und bleib dran , ich finde deinen Inhalt vielversprechend.
Herzlich - Niko
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chinablue Leseratte
Alter: 62 Beiträge: 136
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27.03.2008 23:39
von chinablue
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Also, ich steh drauf: Form, Rhythmus, Reim gehörn zum Poem wie ein Spiegelei auf den Frühstücksteller.
Pencake, wir leiden den Fluch der späten Geburt: Nur weil Goethe 1000 x Raum auf Traum gereimt hat, ist's doch nicht verboten, es wieder zu tun. Zumal, wenn's in neuen, authentischen Zusammenhängen passiert.
Sehr gelungenes Gedicht. Eben das Werk eines feinen Scheibers.
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FeinerSchreiber Schneckenpost
F Alter: 69 Beiträge: 12
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F 28.03.2008 14:12 Danke für die Inspirationen von FeinerSchreiber
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Seelenräume
Gedicht aus dem Inneren Raum der Seele {o}
Ich tauche hinab in innere Tiefen,
in Räume hinein, die lange riefen.
Sie sprachen zu mir in der dunklen Nacht
und haben mich um mein Schlafen gebracht.
Ein Raum, der rief :" Hier bin ich : dein Hoffen.
Mit mir steht dir das Leben offen.
Verschließt ein Raum dir seine Tür,
so öffne ich andre ganz weit dafür."
Ein Raum rief: " Hier bin ich: dein Bangen.
Die große Angst vor dem Verlangen,
und nicht zu kriegen, was du willst,
wenn du nicht deine Sehnsucht stillst.
Und dieser Raum : "Ich, deine Freude,
mit der ich deine Zeit vergeude
in Spiel und Lust und Zeitvertreib,
und damit ich am Leben bleib."
"Ich bin dein Schmerz und deine Trauer !"
Der Raum bereitet mir viel Schauer.
Denn ich wär lieber ohne Schmerz.
Doch faß ich mutig mir ein Herz
und schau den letzten Raum mir an.
"Ich bin dein Tod, geh dir voran
auch über jene letzte Schwelle
die dich hinauf führt in das Helle."
Dort wartet dann ein neuer Raum,
der sich gestaltet aus dem Traum,
den ich hier unbewußt ersann
und der die Zukunft werden kann.
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purpur Klammeraffe
Beiträge: 964
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07.05.2016 22:47
von purpur
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Guten Abend Feiner Schreiber,
Verspätet, aber um so herzlicher,
Herzliches Willkommen
Dein Gedicht gefällt mir sehr! Du machst deinem Namen alle Ehre!
Das Haus-Räume Thema hat mich immer schon fasziniert.
Warum hab ich s' blos bis jetzt nicht entdeckt?
Sind einfach zu viele Zimmer hier im Forum
PpGrüße sendet
Pia
_________________ .fallen,aufstehen.
TagfürTag
FarbTöneWort
sammeln
nolimetangere
© auf alle Werke |
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