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Gedankengänge


 
 
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Krano
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 32
Beiträge: 24
Wohnort: Halle (Saale)


Beitrag08.05.2012 12:24
Gedankengänge
von Krano
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- Gedankengänge

Ist es das was ich wollte? Mein Blick wanderte über die Landschaft die gerade noch eine blühende Stadt dargestellt hat und nun in Trümmern vor mir liegt. Zerstörte Gebäude, Fahrzeuge und das Geschrei von unzähligen Menschen die knapp mit dem Leben davon gekommen sind. Und das soll immer noch ein Spiel sein? Ich stand in der Mitte von all dem. Beweg dich, dachte ich mir. Doch Mein Körper bewegte sich keinen Zentimeter. Mein Blick glitt hinab, da wo meine Beine sein sollten war.... nichts. Ich saß in einer roten Pfütze meines eigenen Blutes und starrte es an. Es tat nicht weh. Nichts tat mir weg. Sollte das nun positiv oder negativ sein? Ich konnte keinen klaren Kopf bekommen.
Mira.... wo ist Mira? Die Gedanken rasten als sie mir wieder einfiel. Ich riss den Kopf hoch und schaute mich suchend um. Ich wusste nicht was ich tun sollte, doch sie wusste das sicher. Sie weiß das immer. Sie ist schließlich die Anführerin! Also wo ist sie?
Minutenlang schweifte mein Blick ehe ich sie endlich gefunden hatte. Zumindest einen Teil von ihr da der Rest unter Trümmern begraben war. Geistesabwesend begann ich verzweifelt zu lächeln und schleifte meinen Körper mit der verbliebenen Kraft über den Boden in ihre Richtung. Ich weiß nicht ob ich noch andere Verletzungen hatte, aber die fehlenden Beine waren kein Hindernis. Ich musste sie erreichen. Wenigstens sie!
Es waren vielleicht Hundert Meter die sie von mir entfernt lag, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor ehe ich sie erreicht hatte.
„Mira...“, sagte ich mit zitternder Stimme und und streichelte sacht ihr Haar. „W-was... was tun wir jetzt, Mira? Es ist... die Stadt ist...“
Ich schluckte und musste die Tränen unterdrücken. Sie antwortete nicht. Eine große Platzwunde am Kopf sorgte dafür das auch sie in einer kleinen Pfütze lag. Ich konnte sie nicht verlieren. Wir durften sie nicht verlieren! Ich packte sie und zog mit aller Kraft an ihr um sie unter den Trümmern hervor zu ziehen. Wieder dauerte es eine gefühlte Ewigkeit und um mich herum wurde es immer dunkler. Das lag nicht an der Tageszeit, ich verlor immer mehr Blut. Wenn ich nicht bald einen klaren Kopf bekommen hätte wäre ich ebenso Tot gewesen wie der Großteil der Einwohner.
Irgendwie hatte ich es geschafft, Miras Körper lag nun im Freien. Tränen rannen als ich bemerkte das sie, außer diese große Platzwunde am Kopf, keine weiteren Verletzungen hatte. Ich beugte mich über sie und rüttelte sacht an ihrem Körper.
Wach auf!, dachte ich. Bitte wach auf!
Ich konnte nicht mehr sprechen, jegliche Bemühungen dazu waren vergebens. Es dröhnte mir in den Ohren. Mein einziges Anliegen war nur noch sie wieder aufzuwecken! Sie hustete plötzlich, was mich dazu brachte zurück zu zucken und ungläubig auf sie hinab zu sehen. Innerlich hatte ich mich wohl doch schon damit abgefunden das sie tot sei.
Lange saß ich neben ihr und beobachtete sie beim atmen. Unfähig etwas anderes zu tun. Meine Gedanken wurden klarer, ich konnte meine eigene Kleidung benutzen um die Beinstummel zu verbinden.
„Wenigstens konnte ich eine Person retten...“ drang es hauchend aus meinem Mund und ich schloss die Augen. So viel Tod.

Uns wurde gesagt es gäbe keine Kriege mehr...

Das war eine Lüge.


-------------------

Hallöchen!


Nun, ich grüble jetzt schon Monate über eine bestimmte Geschichte. Aber da meine... letzten Versuche auch nicht gerade prikelnd gewesen zu sein schienen (puh, schwieriger Satz!), stelle ich diesen ersten Teil erstmal hier rein. Bitte keine Schonung oder sonstiges. Wenn es Grütze ist sagt es direkt. Ich habe immer meine Schwierigkeiten meine eigenen Texte objektiv bewerten zu können.

Die Geschichte spielt einige Jahre in der Zukunft. Etwas Fantasy ist auch dabei, wobei das natürlich in diesem kleinen Teil nicht wirklich rüber kommt. Personenbeschreibungen habe ich in dem Stadium bewusst raus gelassen.

Grüße

Krano

PS: Die Klassifizierung zu finden ist auch recht schwer!

Weitere Werke von Krano:
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xlady
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
X

Alter: 35
Beiträge: 13
Wohnort: Mönchengladbach


X
Beitrag08.05.2012 12:39
ich weiss nicht recht.
von xlady
Antworten mit Zitat

Hallo,
also ich möchte erstmal erwähnen das ich bei diesem Satz direkt an die Tribute von Panem denken musste:
Zitat:
Und das soll immer noch ein Spiel sein?


Zitat:
Meine Gedanken wurden klarer, ich konnte meine eigene Kleidung benutzen um die Beinstummel zu verbinden


Welche Beinstummel ich weiß irgendwie nichts mit dem Satz anzufangen und wenn es ein realistischer roman werden soll dann wäre folgendes auch unmöglich ohne Beine:

Zitat:
Irgendwie hatte ich es geschafft, Miras Körper lag nun im Freien.


Aber an für sich sehr gut geschrieben. Es klingt spannend, ich würde die Gedanken aber Kursiv machen, damit diese Besser zur Geltung kommen.


Ich hoffe ich konnte helfen.

Gruß
Christina
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Nightflyer
Geschlecht:männlichLeseratte
N

Alter: 41
Beiträge: 128



N
Beitrag08.05.2012 14:41

von Nightflyer
Antworten mit Zitat

Zitat:

Mein Blick wanderte über die Landschaft die gerade noch eine blühende Stadt dargestellt hat und nun in Trümmern vor mir liegt.

Eine Landschaft stellte eine Stadt dar? Mein Tipp:

Mein Blick wanderte über die Trümmer, welche noch Augenblicke zuvor eine blühende Stadt waren.


_________________
Jeder Tag verwelkt dahin wie die Blüte einer ausgedörrten Blume - doch der Wandel der Zeit ist der Sinn des Lebens.
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Krano
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 32
Beiträge: 24
Wohnort: Halle (Saale)


Beitrag08.05.2012 15:46

von Krano
pdf-Datei Antworten mit Zitat

xlady hat Folgendes geschrieben:
Hallo,
also ich möchte erstmal erwähnen das ich bei diesem Satz direkt an die Tribute von Panem denken musste:
Zitat:
Und das soll immer noch ein Spiel sein?


Ist wohl unbeabsichtigt. Ich habe die Reihe nie gelesen. Also sei mir das verziehen.

xlady hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Meine Gedanken wurden klarer, ich konnte meine eigene Kleidung benutzen um die Beinstummel zu verbinden


Welche Beinstummel ich weiß irgendwie nichts mit dem Satz anzufangen und wenn es ein realistischer roman werden soll dann wäre folgendes auch unmöglich ohne Beine:


Zitat:
Irgendwie hatte ich es geschafft, Miras Körper lag nun im Freien.


Ihre eigenen. Aber stimmt schon. *grübel* Das muss ich wohl umschreiben das sie immer noch die Möglichkeit hat.

xlady hat Folgendes geschrieben:
Aber an für sich sehr gut geschrieben. Es klingt spannend, ich würde die Gedanken aber Kursiv machen, damit diese Besser zur Geltung kommen.


Danke. Es sind ja nicht allzu viele Gedanken, ich werde das wohl auch überarbeiten.

Nightflyer hat Folgendes geschrieben:
Zitat:

Mein Blick wanderte über die Landschaft die gerade noch eine blühende Stadt dargestellt hat und nun in Trümmern vor mir liegt.

Eine Landschaft stellte eine Stadt dar? Mein Tipp:

Mein Blick wanderte über die Trümmer, welche noch Augenblicke zuvor eine blühende Stadt waren.


Stimmt. Landschaft schreibe ich irgendwie immer. Guter Hinweis, danke!

Sonst noch Meinungen?
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Nathaniel
Leseratte

Alter: 30
Beiträge: 142
Wohnort: Wenn ich nun einer von den andern wäre, ...
Ei 7


Beitrag08.05.2012 19:09

von Nathaniel
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Hi Krano,
Zitat:
Sonst noch Meinungen?

Ja, hier. Ich finde den Text noch nicht ganz gelungen.
Man kann mehr daraus machen.
Ich versuche erst einmal, dir anhand des Textes klar zu machen, wo meiner Meinung nach noch Unstimmigkeiten sind bzw. was mich stört oder womit ich nichts anfangen kann. Auf Kommafehler wird auch eingegangen Wink
(Wahrscheinlich ist deswegen wieder so viel rot.)
Vorher vllt noch die Anmerkung, dass du teilweise echt mehr in die Tiefe gehen könntest. Der Stoff bietet Gelegenheit genug.

Zitat:
Ist es das (Komma) was ich wollte? Mein Blick wanderte über die Landschaft (Komma) die gerade noch eine blühende Stadt dargestellt hatte und nun in Trümmern vor mir lag. (Auf den Widerspruch Landschaft - Stadt wurde schon hingewiesen. Was mich (außerhalb dieser Szene) noch interessieren würde, ist, ob der Erzähler die Situation selbst verschuldet hat bzw. wie; zumindest deutet der erste Satz so etwas an.) Zerstörte Gebäude, Fahrzeuge und das Geschrei von unzähligen Menschen (Komma) die knapp mit dem Leben davon gekommen waren. Und das soll immer noch ein Spiel sein? (Für diesen Satz muss man wohl auch die Umstände kenne, wie es zur Verwüstung gekommen ist.) Ich stand in der Mitte von all dem. (Widerspruch zu "nun in Trümmern vor mir lag") Beweg dich, dachte ich mir. Doch mein Körper bewegte sich keinen Zentimeter. (Wiederholung "bewegen") Mein Blick glitt hinab, da (Komma) wo meine Beine sein sollten (Komma) war ... (drei Punkte genügen) nichts. Ich saß in einer roten Pfütze meines eigenen Blutes und starrte es an. Es tat nicht weh. Nichts tat mir weg. (Gefällt mir nicht, diese Wiederholung) Sollte das nun positiv oder negativ sein? (Mich stört sowohl der Konjunktiv als auch die Verwendung von "positiv" und "negativ": "War das nun gut oder schlecht?) Ich konnte keinen klaren Kopf bekommen.
Mira ... (drei Punkte) wo ist Mira? Die Gedanken rasten (Komma) als sie mir wieder einfiel. Ich riss den Kopf hoch und schaute mich suchend um. Ich wusste nicht (Komma) was ich tun sollte, doch sie wusste das sicher. Sie weiß das immer. (Eine Wiederholung von "wissen" reicht hier) Sie ist schließlich die Anführerin! Also wo ist sie? (Irgendwie verschwimmt hier der Erzähler mit seinen Gedanken. Das solltest du klarer trennen, z.B. indem du die Gedanken kursiv stellst. Und pass auf deine Zeiten auf.)
Minutenlang schweifte mein Blick (Komma) ehe ich sie endlich gefunden hatte. Zumindest einen Teil von ihr (Komma) da der Rest unter Trümmern begraben war. Geistesabwesend begann ich (Komma) verzweifelt zu lächeln und schleifte meinen Körper mit der verbliebenen Kraft über den Boden in ihre Richtung. ("Geistesabwesend begann ich, verzweifelt zu lächeln"?? Bezug? Versteh ich nicht ...) Ich weiß nicht (Komma) ob ich noch andere Verletzungen hatte, aber die fehlenden Beine waren kein Hindernis. (Hier fehlt die Logik. Der erste Teil ist kein Grund, warum der zweite nicht stimmen sollte.) Ich musste sie erreichen. Wenigstens sie! ("Wenigstens"?)
Es waren vielleicht hundert Meter (Komma) die sie von mir entfernt lag, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor (Komma) ehe ich sie erreicht hatte. (Du magst das Wort "ehe", oder?)
„Mira ...“, sagte ich mit zitternder Stimme und und streichelte sacht ihr Haar. „W...was ... was tun wir jetzt, Mira? Es ist ... die Stadt ist ...“
Ich schluckte und musste die Tränen unterdrücken. Sie antwortete nicht. Eine große Platzwunde am Kopf sorgte dafür (Komma) dass auch sie in einer kleinen Pfütze lag. ("am Boden lag", "bewusstlos da lag", "auf dem kalten Stein lag", OK. Aber nicht "in einer kleinen Pfütze", dafür kann die Platzwunde nichts.) Ich konnte sie nicht verlieren. Wir durften sie nicht verlieren! (Wer ist "wir"? Entweder ersichtlich machen, warum er gerade jetzt Plural verwendet, oder öfter einbauen.) Ich packte sie und zog mit aller Kraft an ihr (Komma) um sie unter den Trümmern hervor zu ziehen. Wieder dauerte es eine gefühlte Ewigkeit und um mich herum wurde es immer dunkler. Das lag nicht an der Tageszeit, ich verlor immer mehr Blut. (Wird es dunkel, weil das Blut über die Augen fließt?) Wenn ich nicht bald einen klaren Kopf bekommen hätte (Komma) wäre ich ebenso tot gewesen wie der Großteil der Einwohner. (Der Satz stört mich irgendwie, ich versuche noch herauszufinden, was genau. Vielleicht liegt es an dem "bald [...] bekommen hätte".)
Irgendwie hatte ich es geschafft, Miras Körper lag nun im Freien. Tränen rannen (Komma) als ich bemerkte (Komma) dass sie, außer dieser großen Platzwunde am Kopf, keine weiteren Verletzungen hatte. Ich beugte mich über sie und rüttelte sacht an ihrem Körper.
Wach auf!, dachte ich. Bitte wach auf!
Ich konnte nicht mehr sprechen, jegliche Bemühungen dazu waren vergebens. Es dröhnte mir in den Ohren. Mein einziges Anliegen war nur noch (Komma) sie wieder aufzuwecken! Sie hustete plötzlich, was mich dazu brachte (Komma) zurück zu zucken und ungläubig auf sie hinab zu sehen. Innerlich hatte ich mich wohl doch schon damit abgefunden (Komma) dass sie tot sei. (Wo bleibt die Erleichterung?)
Lange saß ich neben ihr und beobachtete sie beim Atmen. Unfähig (Komma) etwas anderes zu tun. Meine Gedanken wurden klarer, ich konnte meine eigene Kleidung benutzen (Komma) um die Beinstummel zu verbinden.
„Wenigstens konnte ich eine Person retten ...“ (Komma) drang es hauchend aus meinem Mund und ich schloss die Augen. So viel Tod. (Bisher hab ich noch keinen Tod gesehn, nur zahlreiche Verletzungen.)

Uns wurde gesagt (Komma) es gäbe keine Kriege mehr...

Das war eine Lüge. (Die beiden letzten Sätze gefallen mir, nur bleibt mir bisher der Zusammenhang unerschlossen, besonders, wenn man annimmt, dass der Erzähler eventuell etwas mit den Geschehnissen zu tun hat.)


Vieles ist einfach nur mein Eindruck und persönliche Meinung. Aber du wolltest ja keine Schonung, sondern/und noch eine hören. Mach was draus ...


Nathaniel


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Ich bin... ich. Nicht mehr, nicht weniger. Einfach ich.
Wobei das -nebenbei bemerkt- mehr ist als ein Wort.
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Krano
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Beiträge: 24
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Beitrag08.05.2012 19:17

von Krano
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Ah, großes dankeschön dafür!

Wie du sicher schon gemerkt hast, habe ich ein Problem mit Satzzeichen. Das sit imemr das Problem wenn man nur mit Gehörlosen etc kommuniziert. Meistens wird da auf alles überflüssige gepfiffen. *räusper*

Ich nehme mir gleich die Zeit und schaue das ich die ganzen Fehler weg bekomme.

Ich habe schon die anderen Tipps beherzigt, wodurch sich der Text etwas verändert hat, das mit der Tiefe habe ich selbst schon gemerkt. Ich wollte halt das nicht gleich alles so offensichtlich im ersten Text ist. Das kommt vorallem mit dem ersten richtigen Kapitel.

Und nochmals danke. Ich möchte halt Kritik, nur so verbessere ich mich. (:
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Krano
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 32
Beiträge: 24
Wohnort: Halle (Saale)


Beitrag08.05.2012 19:44

von Krano
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- Gedankengänge

Ist es das, was sie wollten? Mein Blick wanderte über die Trümmer, welche noch Augenblicke zuvor eine blühende Stadt darstellten. Zerstörte Gebäude, Fahrzeuge und das Geschrei von unzähligen Menschen, die knapp mit dem Leben davon gekommen waren. Und das soll immer noch ein Spiel sein? Beweg dich, dachte ich mir. Beweg dich Karen! Doch mein Körper weigerte sich. Mein Blick glitt hinab, da, wo meine Beine sein sollten war, ... nur noch eins. Ich saß in einer roten Pfütze meines eigenen Blutes und starrte es an. Es tat nicht weh. Sollte das nun gut oder schlecht sein? Ich konnte keinen klaren Kopf bekommen.
Mira... wo ist Mira? Die Gedanken rasten, als sie mir wieder einfiel. Ich riss den Kopf hoch und schaute mich suchend um. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, doch sie wusste das sicher. Sie tut das immer., dachte ich. Sie ist schließlich die Anführerin! Also wo war sie?
Minutenlang schweifte mein Blick, ehe ich sie endlich gefunden hatte. Zumindest einen Teil von ihr, da der Rest unter Trümmern begraben war. Geistesabwesend begann ich zu lächeln, da ich sie endlich gefunden hatte. Ich schleifte meinen Körper mit der verbliebenen Kraft über den Boden in ihre Richtung. Ich weiß nicht ob ich noch andere Verletzungen hatte, aber das fehlende rechte Bein machte es nur bedingt schwerer, zu ihr zu gelangen.
Es waren vielleicht hundert Meter, die sie von mir entfernt lag, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor, ehe ich sie erreicht hatte.
„Mira...“, sagte ich mit zitternder Stimme und streichelte sacht ihr Haar. „W...was... was tun wir jetzt, Mira? Es ist... die Stadt ist...“
Ich schluckte und musste die Tränen unterdrücken. Sie antwortete nicht. Eine große Platzwunde am Kopf sorgte dafür, dass auch sie bewusstlos auf dem kalten Stein lag. Ich konnte sie nicht verlieren. Wir durften sie nicht verlieren, sie war die beste von uns! Ich packte sie und zog mit aller Kraft an ihr, um sie unter den Trümmern hervor zu ziehen. Ich stemmte mein verbliebenes Bein an einem größeren Felsen ab, packte ihre Arme und zog einfach. Wieder dauerte es eine gefühlte Ewigkeit und um mich herum wurde es immer dunkler. Das lag nicht an der Tageszeit, Blut floß über meine Augen. Wenn ich nicht bald einen klaren Kopf bekommen hätte, wäre ich ebenso tot gewesen wie der Großteil der Einwohner.
Endlich hatte ich es geschafft, Miras Körper lag nun im Freien. Tränen rannen, als ich bemerkte, dass sie, außer dieser große Platzwunde am Kopf, keine weiteren schlimmen Verletzungen hatte. Ich beugte mich über sie und rüttelte sacht an ihrem Körper.
Wach auf!, dachte ich. Bitte wach auf!
Ich konnte nicht mehr sprechen, jegliche Bemühungen dazu waren vergebens. Es dröhnte mir in den Ohren. Mein einziges Anliegen war nur noch, sie wieder aufzuwecken! Sie hustete plötzlich, was mich dazu brachte, zurück zu zucken und ungläubig auf sie hinab zu sehen. Innerlich hatte ich mich wohl doch schon damit abgefunden, dass sie tot sei. Erleichtert seufzte ich.
Lange saß ich neben ihr und beobachtete sie beim Atmen. Unfähig, etwas anderes zu tun. Meine Gedanken wurden endlich klarer und ich konnte mich mit mit selbst befassen. Ich zerris ein Großteil meiner intakten Kleidung, um den blutenden Beinstumpf zu verbinden.
„Wenigstens konnte ich eine Person retten...“ ,drang es hauchend aus meinem Mund und ich schloss die Augen während ich mich kraftlos mit dem Rücken ablegte. So viel Tod, mehr als das, worauf man uns vorbereitet hat.

Uns wurde gesagt, es gäbe keine Kriege mehr...

Das war eine Lüge.

------

Ich weiß nicht ob es erlaubt ist einen Doppelpost zu machen. Aber ich fand es übersichtlicher. Das ist nun die verbesserte Version.
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Nightflyer
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Beiträge: 128



N
Beitrag11.05.2012 11:01

von Nightflyer
Antworten mit Zitat

Zitat:

Mein Blick wanderte über die Trümmer, welche noch Augenblicke zuvor eine blühende Stadt darstellten.

Damit hast du es IMHO verschlimmbessert. Das "darstellen" passt einfach nicht.

Ein Bild kann eine Person darstellen, kein Problem. Ein Schüler kann sich als guter Schüler darstellen. Ein Schauspieler kann eine Persönlichkeit darstellen.

ABER IMHO:
Kann eine Landschaft keine Aue, Wald, Agglomeration, Stadt etc. darstellen - den sie IST es.
Und Trümmer können auch keine Stadt darstellen, auch nicht in der Vergangenheit, denn da waren sie ja noch keine Trümmer.

Sorry for beeing a grammar nazi and Haar-in-der-Suppe-sucher :


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Beitrag11.05.2012 11:23

von Krano
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Wieder etwas schlauer.  Very Happy

Ich hatte das vorher als "waren" dachte aber "darstellten" klingt schön.er Aber gut zu wissen, dann mache ich den Fehler nicht nochmal.
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Klaus
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K
Beitrag11.05.2012 13:32

von Klaus
Antworten mit Zitat

Sorry, Krano, aber dein Prot wird die vor ihm liegenden 100 Meter leider nicht überleben. Blutverlust und Schock werden ihm vorher den Rest geben. Es sei denn, er heißt Rambo. Und selbst der hätte da  so seine Probleme, will meinen: egal ob nun abgerissen oder abgequetscht, er würde das auch nicht ohne die Hilfe anderer schaffen.
Du solltest noch einmal recherchieren (Sanitäter, Notärzte z.B.), oder deinem Prot vielleicht doch lieber eine leichtere Verletzung verpassen, damit die Story nicht unglaubwürdig wird, erscheint, ist.
Der Text ist mir, angesichts des Versuches die Grausamkeiten des Krieges zu vermitteln, zu theatralisch aufbereitet, z.B.: „drang es hauchend aus meinem Mund“. Das passt einfach nicht. Auch wenn du, wie es den Anschein hat, die Naivität hinsichtlich kriegerischer Aktivitäten deines Prot. darstellen möchtest.
Und noch mal Recherche: Kriegsbilder haben wir alle zu genüge im Kopf. Ob nun ehem. Jugoslawien, Irak, Libyen usw. usw.. Damit hat uns die Berichterstattung in den Medien mehr als überhäuft (und tut es auch noch heute). Frag zusätzlich mal die, die dabei waren, dabei sein mussten. Ich denke und hoffe doch, dass du nicht diese Erfahrungen machen musstest. Neugierde ist ein wichtiges Element bei der Schreiberei. Also sei neugierig.
Ich werde jetzt deinen Text nicht weiter auseinander nehmen. Wir kämen vom Hundertstel ins Tausendstel. Aber du solltest ihn noch einmal gründlich überarbeiten, auch die zweite Version, und das Kürzen nicht vergessen. Vieles ist überflüssig. Das Problem bei solchen Textauszügen ist, dass meistens etwas mehr vom „davor“ und „danach“ fehlt, um sich ein genaueres Bild machen zu können. Andererseits ist es natürlich verständlich, denn zu viel will man ja auch nicht verraten. Ist auch vollkommen in Ordnung.
  
Gruß von
Klaus

PS.: Mit den Zeiten scheinst du auch etwas "auf dem Kriegsfuß" zu stehen. Würde ich auch noch mal drüber schauen  
 Wink


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„Mir ist die gefährliche Freiheit lieber als eine ruhige Knechtschaft.“
(Jean-Jacques Rousseau)
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