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Exposé-Frust loswerden: Die Synopsis

 
 
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Autor Nachricht
Lanea
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 190
Wohnort: Derzeit: Toronto


Beitrag27.03.2012 21:51
Exposé-Frust loswerden: Die Synopsis
von Lanea
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Argh, ich weiß, damit kämpfen viele (glaube ich), aber ich muss es einfach mal in die Welt hinausschreien:

Diese elende Inhaltsangabe fürs Exposé macht mich fertig! Ich weiß einfach nicht, was ich streichen soll, damit klar ist, dass es allemöglichen lustigen/spannenden Drehungen und Wendungen in der Geschichte gibt, ich aber endlich trotzdem unter zwölf Seiten, genau genommen auf zwei oder drei Seiten, komme....  Blink
Ich bin ja eine Dame, daher:  Zipped , ansonsten würd ich hier ja *fluch, schimpf, ärger*

So, das musste mal raus. Gehts euch auch so?

Grüße
Lanea


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Wenn einer, der mit Mühe kaum
gekrochen ist auf einen Baum,
schon meint, daß er ein Vogel wär,
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JT
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 731
Wohnort: Im Buchstabensalat
Ei 7


Beitrag27.03.2012 22:16

von JT
Antworten mit Zitat

Ja geht mir auch so. Werde demnächst meinen beiden Schwestern den Rotstift in die Hand drücken  Laughing

LG JT
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Corey123
Geschlecht:männlichLeseratte
C


Beiträge: 124



C
Beitrag27.03.2012 23:45

von Corey123
Antworten mit Zitat

Das kenne ich nur zu gut. Und das ist auch eine schwierige Aufgabe. Vielleicht würde es dir helfen, anstatt zu streichen, manches einfach komplett anders zu schreiben, sodass du möglichst viel Inhalt darin verpacken kannst. Die ein oder andere kleinere Wendung kannst du ja weglassen, wenn sie im Verhältnis zum Gesamtkonzept nicht all zu viel Gewicht hat. Aber eine Herausvorderung ist es definitiv. Dennoch viel Glück dabei!
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Bananenfischin
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant

Moderatorin

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Goldene Feder Prosa Pokapro IV & Lezepo II
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Beitrag28.03.2012 00:01

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Hallo Lanea,

ja, da kämpfen wir alle mit. Aber man kann tatsächlich siegreich aus dem Kampf hervorgehen. smile
Zum Thema Exposee gibt es hier schon viel zu finden, schon entdeckt? Z.B. hier:
http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=21552

Zitat:
Ich weiß einfach nicht, was ich streichen soll, damit klar ist, dass es allemöglichen lustigen/spannenden Drehungen und Wendungen in der Geschichte gibt


Hierzu fällt mir ein: "Alle möglichen" lustigen und spannenden Dinge müssen gar nicht ins Exposee, sondern nur die wichtigsten; die, die zum Hauptstrang gehören und die den Weg des Protagonisten von der Ausgangssituation über sein Problem/seine Aufgabe bis hin zur Lösung deutlich machen.

Liebe Grüße
Bananenfischin


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Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

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I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
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Alfred Wallon
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 66
Beiträge: 637
Wohnort: 86156 Augsburg


Beitrag28.03.2012 07:45

von Alfred Wallon
Antworten mit Zitat

Ein Exposé zu erstellen, ist eine überaus einfache Angelegenheit und kostet keinerlei Mühe - allerdings unter der Voraussetzung, dass man es ZUERST schreibt. Und erst danach den Roman.

So handhabe ich es seit 30 Jahren. Alles andere wäre für mich undenkbar.


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Mit freundlichen Grüßen / Best Regards

Alfred Wallon
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hexsaa
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Beitrag28.03.2012 10:22

von hexsaa
Antworten mit Zitat

Mein Mitgefühl hast Du! Es fällt verdammt schwer, all die witzigen, romantischen oder außergewöhnlichen Dinge wegzulassen und sich nur auf den Plot zu konzentrieren. Ich kämpfe jedesmal aufs Neue damit.
Zwar versuche ich mittlerweile - wie Alfred Wallon - die gesamte Geschichte vorab zusammenzufassen, so ganz will mir das aber nicht gelingen. Schon nach 100 Seiten weiche ich zu oft und zu sehr vom Grundgerüst ab.

LG
hexsaa


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cascail
Geschlecht:weiblichEselsohr

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Wohnort: frankreich


Beitrag28.03.2012 11:42

von cascail
Antworten mit Zitat

Ich glaube, da liegt der Hund bei mir begraben. Irgenwie entwickelt die Story auf einmal mehr und mehr Eigenleben. Jeder schreibt anders, mit mehr oder weniger Methode. Ich gehöre zu der Kathegorie mit weniger Embarassed

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agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2009
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag28.03.2012 11:53

von agu
Antworten mit Zitat

Alfred Wallon hat Folgendes geschrieben:
Ein Exposé zu erstellen, ist eine überaus einfache Angelegenheit und kostet keinerlei Mühe - allerdings unter der Voraussetzung, dass man es ZUERST schreibt. Und erst danach den Roman.


Da hast Du Recht  Smile
Seit ich Exposés VOR dem Schreiben des Romans herstelle (und ganz ehrlich, andersherum wird da auch nicht wirklich ein Schuh draus), ist es nicht mehr frustrierend, sondern macht Spaß.

Aber das nützt Lanea ja nun gerade nichts mehr - @Lanea, da musst Du durch. Da hilft nur rigoroses Weglassen und Kürzen.


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Alfred Wallon
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beiträge: 637
Wohnort: 86156 Augsburg


Beitrag28.03.2012 14:24

von Alfred Wallon
Antworten mit Zitat

@Hexsaa:

Wenn das Exposé wirklich eine gute Inhaltsangabe ist und 2-3 Seiten Umfang hat, dann sollte man von dieser handlung auch nicht mehr abweichen. Nur so entsteht ein Buch, das durchgeplant ist.

Verlage wollen keine literarischen Ergüsse mit einem Schuss Selbstverwirklichung, sondern ein Buch, das man verkaufen und damit Gewinn erzielen kann.


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Mit freundlichen Grüßen / Best Regards

Alfred Wallon
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Lanea
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 190
Wohnort: Derzeit: Toronto


Beitrag28.03.2012 18:18

von Lanea
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Alfred Wallon hat Folgendes geschrieben:
Nur so entsteht ein Buch, das durchgeplant ist.


Naja, ich hatte im YWriter eine Kurzzusammenfassung, für jedes einzelne Kapitel. Das ist schon geplant. Nur ist das natürlich viel zu viel Information fürs Exposé - zumal ich vier Hauptpersonen habe, die ja auch noch beschrieben werden wollen...

Aber mal eine praktische Frage:
Wie detailiert muss so eine Synopse eigentlich sein? Beispielsweise findet der Showdown auf einer öffentlichen Feierlichkeit statt. Genügt es nun sowas Ähnliches zu schreiben wie
"Die Ereignisse spitzen sich dramatisch zu und die Kinder geraten in Gefahr, selbst zum Opfer des Verräters zu werden. Mithilfe seines Wissens um die königlichen Mitgift gelingt es XY schließlich den V so sehr in die Ecke zu drängen, bis dieser sich selbst verrät."

Oder muss man konkret schreiben wie die Ereignisse sich zuspitzen und was passiert?


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Alfred Wallon
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 66
Beiträge: 637
Wohnort: 86156 Augsburg


Beitrag28.03.2012 21:22

von Alfred Wallon
Antworten mit Zitat

Diese wenigen Sätze reichen meiner Meinung nach vollkommen aus.

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Mit freundlichen Grüßen / Best Regards

Alfred Wallon
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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2374



Beitrag28.03.2012 21:46

von Beka
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Lanea hat Folgendes geschrieben:
  "Die Ereignisse spitzen sich dramatisch zu und die Kinder geraten in Gefahr, selbst zum Opfer des Verräters zu werden. Mithilfe seines Wissens um die königlichen Mitgift gelingt es XY schließlich den V so sehr in die Ecke zu drängen, bis dieser sich selbst verrät."

Oder muss man konkret schreiben wie die Ereignisse sich zuspitzen und was passiert?


Wenn ich das lese, dann falle ich über den Passus in blau. Was heißt "die Ereignisse spitzen sich dramatisch zu"?
Das sagt nichts.
Was du danach schreibst, ist konkret. Aber statt "Die Ereignisse spitzen sich dramatisch zu" wäre es besser zu schreiben,
"der König zieht sein Messer und ... " - oder was auch immer passiert.
Oder den Satz weglassen. Immerhin zählt jedes Wort  Very Happy
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pna
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Paterson
Beitrag29.03.2012 08:56

von pna
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Die Idee, das Expose zu verfassen, bevor man sich an den Roman macht, wirkt auf den ersten Blick verführerisch, führt aber zumindest bei mir zu der Frage, ob es wirklich möglich ist, schon vor der eigentlichen Tat zu wissen, was, und vor allem, wie man es tut.

Ich meine, eine Vorabwillenserklärung, wie die Sache aussehen soll, ist wirklich kein Kunstgriff. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass man in einem Expose, das man vor dem Verfassen des Romans anfertigt, schon auf stilistische und literarische Methoden eingehen kann, die man anwendet, um den Roman zu erzählen: Einsatz von inneren und äußeren oder unentschlossenen Erzählern, Geschichten in der Geschichte, Wechsel der Perspektive und der Erzählzeit ... Darüber Auskunft geben zu können, ist doch Bestandteil eines Exposes, oder?

Liebe Grüße,
Peter
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agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 49
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Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag29.03.2012 10:06

von agu
Antworten mit Zitat

pna hat Folgendes geschrieben:
Die Idee, das Expose zu verfassen, bevor man sich an den Roman macht, wirkt auf den ersten Blick verführerisch, führt aber zumindest bei mir zu der Frage, ob es wirklich möglich ist, schon vor der eigentlichen Tat zu wissen, was, und vor allem, wie man es tut.


Zumindest in der professionellen Schriftstellerei (und das wird es automatisch, wenn man veröffentlichen möchte) ist das Exposé vor dem Schreiben des Romans aber eine Frage des gesunden Menschenverstands.
Mit Expose und Leseprobe wird das Buch verkauft, und wenn ein Autor zumindest teilweise vom Schreiben leben möchte, kann er es sich eigentlich nicht leisten, ein Buch komplett fertigzuschreiben, bevor er es anbietet - denn das Risiko der Ablehnung, auch bei gestandenen Autoren, ist zu hoch. Selbst gut geschrieben, ist es möglich, dass ein Buch keinen Abnehmer findet, einfach weil das Thema nicht in die Verlagsprogramme passt. Ein Expose nimmt dieses Risiko fort.

Zitat:
Ich meine, eine Vorabwillenserklärung, wie die Sache aussehen soll, ist wirklich kein Kunstgriff. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass man in einem Expose, das man vor dem Verfassen des Romans anfertigt, schon auf stilistische und literarische Methoden eingehen kann, die man anwendet, um den Roman zu erzählen: Einsatz von inneren und äußeren oder unentschlossenen Erzählern, Geschichten in der Geschichte, Wechsel der Perspektive und der Erzählzeit ... Darüber Auskunft geben zu können, ist doch Bestandteil eines Exposes, oder?

Nein, so weit geht ein Expose nicht. Das Expose gibt lediglich die Geschichte in ihren groben Zügen wieder und beschreibt die Protagonisten sowie das Setting mit ein paar Worten. Aus dem Expose entnimmt der prüfende Lektor, ob das Buch zu seiner avisierten Zielgruppe und in sein Programm passt. Also wenn es sich z.B. um einen Jugendbuchverlag handelt und das Expose einen sechzig Jahre alten Hauptcharakter vorstellt, der alkoholabhängig und lebensmüde ist, ist damit für den Lektor klar: Danke, nein, nichts für uns.
Stilistische Auskünfte gibt dann die Leseprobe, die mindestens dreißig Seiten umfassen sollte, wobei Verlage bei ernsthaftem Interesse dann meist nach mehr fragen (so dass es am Ende dann eher 50 - 100 Seiten werden). Daraus geht die Umsetzung ja klar hervor, dann muss man nicht im Expose noch darauf herumreiten.


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Fuchsia
Geschlecht:weiblichKlammeraffe
F

Alter: 47
Beiträge: 777



F
Beitrag29.03.2012 11:07

von Fuchsia
Antworten mit Zitat

Hallo,

bei mir hat sich ein anderes "Frust-Problem" mit dem Exposè ergeben und ich wollte mal fragen, ob es euch auch so geht und was man dagegen machen kann:
Nachdem ich früher einfach drauflos geschrieben habe und der Plan höchstens in meinem Kopf existiert hat, schreibe ich nun vorher ein Exposè, plane die Kapitel, mache Charakterbögen ect.; und das macht mir auch richtig Spaß.

Aber nachdem die ganze Planung durch ist, schaffe ich es einfach nicht mich daran zu setzen und das Ding zu schreiben!

Auch wenn mir meine Geschichte gefallen mag; es fühlt sich nach all der Planerei einfach nur noch an wie ARBEIT, das Ding zu schreiben/alles auszuformulieren, denn in meinem Kopf ist ja schon alles fertig.

Kennt ihr das Problem auch? Wie kann man sich da wieder motivieren?

Liebe Grüße
Fuchsia
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agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2009
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag29.03.2012 12:17

von agu
Antworten mit Zitat

Fuchsia hat Folgendes geschrieben:
Aber nachdem die ganze Planung durch ist, schaffe ich es einfach nicht mich daran zu setzen und das Ding zu schreiben!
Auch wenn mir meine Geschichte gefallen mag; es fühlt sich nach all der Planerei einfach nur noch an wie ARBEIT, das Ding zu schreiben/alles auszuformulieren, denn in meinem Kopf ist ja schon alles fertig.


Aber es IST Arbeit  Razz
Ja, so vom Grundsatz her kenne ich das Problem. Aber schreib mal los, dann wird es besser. Das ist nur die Anfangsüberwindung.


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Merlinor
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DSFo-Sponsor


Beitrag29.03.2012 12:40

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Hallo

Ein Exposee vor dem eigentlichen Schreiben des Romans zu verfassen scheint mir nur dann sinnvoll zu sein, wenn man das Buch bereits verkaufen will, bevor es gänzlich fertiggestellt ist und wenn man tatsächlich in der Lage ist, sich sehr genau an die durch das Exposee vorgegeben Dramaturgie und Handlungsstränge zu halten.

So etwas geht allenfalls für eingeführte Autoren, die bereits veröffentlicht haben und mit ihrem Verlag in einer festen, erprobten Arbeitsbeziehung stehen.
Aber selbst in diesem Fall funktioniert das nur dann, wenn sowohl das gewählte Genre, als auch die Art der Ausarbeitung durch den Autor bedingungslos einem für den Verlag vorhersehbaren Muster folgen.
So lange ein Autor sich in derartigen Grenzen bewegt, kann er also durchaus so arbeiten.

Es gibt aber auch professionelle Autoren, die niemals in einem derartig durchgeplanten Ambiente schreiben könnten, einfach, weil sie zu Beginn ihrer jeweiligen Arbeit noch viel zu wenig über die entstehende Geschichte wissen.
Oft sind das ganz hervorragende Erzähler, die mit nichts anfangen, außer einem einem Satz verführerischer, aber eben unpräziser Ideen und deshalb am Anfang ihres Schaffensprozesses noch nicht viel von dem sehen können, was am Ende dann konkret in ihrem Text stehen wird.
Solche Leute verhandeln mit ihren Verlegern zwangsläufig auf einer völlig anderen Basis, als diejenigen, die beim Schreiben einem bereits im Vorfeld genau festgelegten Plot folgen.
Vertrauen ist aber auch hier möglich.
Einen allgemein gültigen „Königsweg“ kann ich da also nicht sehen.

Ein Neuling allerdings braucht ohnehin nicht versuchen, einen Roman nur mittels des Exposees zu verkaufen, ohne ihn bereits fertiggestellt zu  haben.
Für ihn sind Anschreiben und Exposee das erste Aushängeschild, mit dem er sich dem Agenten oder Verlag vorstellt.
Er sollte – stärker als der bereits etablierte Autor, der sich dem Verlag ja bereits bewiesen hat – das Exposee als Werbeträger betrachten und behandeln.
Hier lohnt es sich durchaus, einen kleinen Blick in Konzepte der Werbung zu wagen und den Komplex „Anschreiben – Exposee – Textprobe“  beispielsweise konsequent nach den Regeln des AIDA-Modells für Werbung aufzubauen und zu gestalten. *Klick* und *Klick*

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
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Maestro
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Beitrag29.03.2012 14:34

von Maestro
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Eine Idee, die ich gut finde. Da macht es mir Spaß zu schreiben. Protagonisten und Antagonisten erfinden, sie zu bewegen, ihnen Charakter und Wesenszüge einzuhauchen, und vieles mehr.
Aber bitte nicht wie bei einem Aufsatz in der Schule. Ein vorgegebenes Thema, Einleitung, Hauptteil, Schluss. Mittlerweile kennt man den Lehrer und sein Vorlieben, also schreibe ich, was ich schreiben muss.
Dann bin ich da, wo Fuchsia ist: bei der Arbeit!.
Funktioniert bei mir gar nicht. Das Exposé ist doch nichts anderes als eine Inhaltsangabe. Musstet ihr in der Schule nicht eine Inhaltsangabe für einen Film o.ä. auf einer Seite schreiben?
Ich will meiner Fantasie freien Lauf lassen. Da ist eine eiserne Rüstung sehr hinderlich.

LG

Maestro


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Melanie
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Alter: 44
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Beitrag29.03.2012 14:54

von Melanie
Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich will meiner Fantasie freien Lauf lassen. Da ist eine eiserne Rüstung sehr hinderlich.

Mir hilft diese Rüstung, ich nenne sie allerdings mein Skelett. Es muss stehen. Meine Fantasie kann immernoch dafür sorgen, es mit Muskeln, Fleisch, Haut und Haaren zu überziehen.
Wenn das Skelett steht, passiert genau das, was in dem Thread von Kerstin** besprochen wird. Ich behalte den Überblick und kann meine fertigen (Knochen)Teile getrost zur Seite legen, um den nächsten Abschnitt zu schreiben.

Ohne dieses Skelett, die Rüstung oder wie man sonst den Plot benennen mag, sind all meine versuche sang und klanglos im Sande vferlaufen.


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Aber sie definieren nicht unsere Zukunft.
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Beitrag29.03.2012 21:24

von Murmel
Antworten mit Zitat

Wer das Exposee vor dem Schreiben erstellt ist klar im Vorteil, denn er weiss, wo die Reise hingeht, kennt seine Figuren und was sie umtreibt. Vielleicht hilt es, dieses Vor-Exposee als Konzept des Projekts zu bezeichnen. Du skizzierst die Geschichte, schreibst auf, um was es geht.

Muss man ein Konzept haben? Ich sage mal, Profis wie pna oder auch agu schafften es auch ohne, sie erzeugen ihr Komzept im Kopf. Trotzdem schreiben viele Profis mit einem Konzept.
Allen anderen rate ich dringend, ein Konzept zu erstellen. Sklavisch daran halten braucht man sich nicht, solange das Konzept nicht verkauft ist, kann man es locker an die Gegebenheiten anpassen.

Ausser in der literarischen Ecke interessieren den Lektor (zumindest ist das mein Eindruck) nicht, mit welchen Stilmitteln du deinen Text garnierst, deinen Stile erkennt er an der Leseprobe.

Murmels Senf.


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TET
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Beiträge: 570



Beitrag29.03.2012 22:26

von TET
Antworten mit Zitat

Das Exposé zuerst zu schreiben, geht aber nur bei jenen Schreibern die sich strikt an ihre Pläne halten.  Der intuitive Schreiber bei dem sich eine Geschichte erst beim Schreiben richtig entwickelt, der kann das auf keinen Fall tun.

Ich sehe es wie Maestro. Wenn ich schon vor dem Schreiben wüsste was passiert, hätte ich kaum Motivation weiter zu arbeiten. Das wäre für mich wie langweiliges Abtippen. Ich will schreiben und schauen ob die Protagonisten sich auch an das halten, was ich mir vorgenommen habe.  Wink


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Douglas Adams; *300 Soll / 260 Haben noch 40 zu gehen.*
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Toecutter
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Beiträge: 23



Beitrag29.03.2012 22:56

von Toecutter
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TET hat Folgendes geschrieben:
Das Exposé zuerst zu schreiben, geht aber nur bei jenen Schreibern die sich strikt an ihre Pläne halten.  Der intuitive Schreiber bei dem sich eine Geschichte erst beim Schreiben richtig entwickelt, der kann das auf keinen Fall tun.
:

Dem "auf keinen Fall" würde ich nicht zustimmen. Auch dem "strikt" nicht. Wenn man, wie von laliluna erwähnt ein Skelett hat und sich an diesem entlang hangelt, kann man nette Überraschungen erleben - die Geschichte beginnt zu leben. Dieses Gerüst dient dann dazu, den roten Faden nicht zu verlieren.
Jedenfalls funktioniert das bei mir auf diese Art wunderbar: Ich habe den Anfang, ich habe den Schluss und viele Eckpfeiler dazwischen. Dann geht's los.

Ich muss aber anmerken, dass meine Romane aus Ideen entstanden, die sehr lange wachsen mussten; bei einem um die acht Jahre. Es gesellen sich immer neue Puzzle-Teile hinzu und irgendwann merkt man - Hoppla, die Frucht ist reif, sie schreit dich regelrecht an, will gepflückt zu werden.
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