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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2012
Alte Bande

 
 
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TET
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 570



Beitrag25.03.2012 19:00
Alte Bande
von TET
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Alte Bande

„Hast du wieder mal sentimentale Momente?“, fragte seine Frau Helga, die mit Kaffee und Kuchen unerwartet früh in der Tür zum Wohnzimmer auftauchte.
Fliegende Finger schlossen die Schatulle mit den alten Fotos und Erinnerungen, um sie schnell wieder in den Schrank zurück, hinter das Nähzeug zu stellen.

Die Kündigung der Wohnung lag wie ein schwerer bleierner Schatten über ihrem Alltag. Bis heute dann der Brief des neuen Eigentümers kam und das Gespenst der letzten Monate real werden ließ. Helga legte ihn ungeöffnet neben das Telefon, der Inhalt war ihr ohnehin bekannt.
Auch während des Kaffees hing Erich mit den Gedanken noch in der Zeit fest, als er und sein bester Freund als Kinder in ihrer Stadt umherstreiften. Er nahm den letzten Schluck kalten Kaffee aus der Tasse. Ein Wort drängte sich ihm von außen in seine Gedanken und vertrieb seinen alten Freund – Eigenbedarfskündigung!
Er atmete tief durch. Sein Blick wanderte über die Schranktür. Helga war längst aufgestanden, um ein paar Besorgungen in der Stadt zu machen. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er wieder an die damalige Zeit dachte. Er schwang sich mit einer eleganten Bewegung, die sein Alter lügen strafte, aus dem Sessel und ging zum Schrank. Obwohl kein Staub mehr auf der Schatulle lag, wiederholte er auch diesmal das Staubabwischen mit der Hand, als wäre es eine Art Ritual, um alte Dinge zu ehren. Er seufzte und zog wahllos ein Bild heraus. „Seltsam, das hatte ich doch vorhin schon“, sagte er leise und stellte die Schatulle auf die kleine Anrichte neben der Tür. Das Bild behielt er in der Hand und lief zum Sessel zurück. Von der jugendlichen Beschwingtheit, die ihn vorhin wie eine Feder aufstehen ließ, war nun nichts mehr zu sehen. Er stöhnte leise und ließ sich in den Sessel sinken.
Lange starrte er auf das Bild. Es zeigte ihn mit seinem Freund, als sieben oder achtjährige Pimpfe, in aus alten Soldatenmänteln genähten Jacken, die sich schworen, immer Freunde zu bleiben.
„Barnabas!“, der Name, der so lange verschollen war, tauchte wieder in seinem Gedächtnis auf. In den Wirren der Nachkriegszeit verloren sie sich aus den Augen. „Was wohl aus ihm geworden ist?“, er schloss einen Moment die Augen. Wie ferngesteuert ging er zum Telefon und wählte die Auskunft. „...ich suche einen Barnabas...Lohmeyer...Köln!“
Es gab ihn noch! Er nahm den Brief des neuen Hauseigentümers, der neben dem Apparat lag, und notierte darauf die Nummer. Als er den Absender las, blieb ihm fast das Herz stehen. Da stand: Barnabas Lohmeyer!

Die Tür ging auf und seine Frau kam herein. Erich legte gerade den Hörer auf und lächelte entspannt. „Es gibt gute Neuigkeiten Helga, stell die Einkaufstüten ab und setz dich. Ich erzähl dir alles.“

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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

Alter: 30
Beiträge: 1178



Beitrag25.03.2012 20:19

von Traumtänzerin
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Wiedersehensfreude und direkt eingebautes Foto.
Mir persönlich etwas zu heile-Welt-mäßig, gerade das Ende. Dann und wann gelingt es dir durch deinen angenehmen Stil, mein Meinungsruder wieder in die Höhe zu reißen.
Ausdrucksschwach ist und bleibt der Inhalt für mich leider trotzdem. Ein bisschen weniger "Wiedersehensfreudenglück über Briefe" und stattdessen etwas subtileres (meinetwegen auf ein Happy End hindeutendes) hätte mir als Lesende schon genügt.

Deshalb von mir: 4 Federn.

LG,
Traumtänzerin


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Title sponsored by Boro, (c) by Alogius
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Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Eine spitze Zunge ist in manchen Ländern schon unerlaubter Waffenbesitz.
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Dem wird befohlen, der sich selbst nicht gehorchen kann. (Nietzsche)
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Inquisition war in der frühen Neuzeit der ganz große Burner.
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Rufina
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 693



Beitrag25.03.2012 20:46

von Rufina
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Hallo,

Vorgabe:
Ist da und m.E. sogar recht originell umgesetzt. Gute Idee mit dem Vermieter.

Sprache:
Ein paar Zeichensetzungsfehler hier und da, vor allem was die Leerzeichen vor und nach den Auslassungspunkten angeht. Sonst ist mir nichts Gravierendes ins Auge gesprungen, wobei ich auch nicht gründlich gesucht habe.

Inhalt:
Ich bin noch am Überlegen, ob mir der Zufall mit dem Vermieter nicht zu groß ist, damit ich den noch als glaubhaft empfinden kann. Also lasse ich das auch bei der nachfolgenden Wertung außen vor.
Der eingeschobene Satz, dass Helga plötzlich weg ist, weil sie zum Einkaufen musste, kommt für mich zu spät.
Die Pointe braucht aus meiner Sicht zu viel Anlauf, zu viel hin und her zwischen Kündigung - Kinderfreund.

Viele Grüße
Rufina


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Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams)
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mondblume
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 45
Beiträge: 1138
Wohnort: Costa Brava


Beitrag25.03.2012 22:04

von mondblume
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In dem Moment, in dem die Kündigung erwähnt wird, wusste ich, wie die Geschichte ausgehen würde. Mehr oder weniger, denn so richtig schlau geworden bin ich nicht aus dem Ende - hat Erich mit Barnabas geredet, und der verzichtet nun auf den Eigenbedarf? Wäre etwas unlogisch.

Ein paar Orthografiefehler habe ich gefunden, die hätte man im Laufe der Woche sicher ausmerzen können.


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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
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Beitrag26.03.2012 00:33

von Dienstwerk
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Neutraler Befederungskommentar - wenn es die Zeit erlaubt, später evtl. mehr.

LG, Ana
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Gast







Beitrag26.03.2012 07:44

von Gast
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Idee: na, wenn das mal nicht das Ende einer langen Freundschaft ist - Eigenbedarf ist Eigenbedarf
Sprache: solide

?: Ich glaube eines nicht: dass man den Namen eines solchen Freundes vergisst, noch zumal wenn er Barnabas heißt.
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag26.03.2012 08:22

von Hoody
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Was für ein glücklicher Zufall. Ein HappyEnd und nebenbei wurde ein alter Freund wieder gefunden. Wie schön.
Leider nicht sehr gefühlsvoll geschrieben und auch sehr unglaubwürdig. Mich hat der Text nicht berührt und das Ende wirkte sehr aufgesetzt.
Ein Ehepaar verliert das Heim, der Protagonist schaut sich alte Bilder an, will dann diesesn Freund anrufen und bemerkt die Pointe.
Auch wenn ich mich für Erich freue, reicht mir die schwache, schon oft gelesene Pointe nicht aus.
Fünf solide  Federn von mir


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Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D

Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer
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Canyamel
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 350
Wohnort: Saargemünd


Beitrag26.03.2012 09:29

von Canyamel
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Gefällt mir. Gut geschrieben, obwohl ich mir an einigen Stellen noch "mehr" im Ausdruck gewünscht hätte, hat den Lesegenuss aber nicht gemildert. Dramaturgisch auch gut aufgebaut bis zu Twist am Ende.

Berührt hat mich vor allem die Idee, dass sich zwei alte Freunde nach so vielen Jahren wieder sehen (werden), wenn einer in Not ist und der andere helfen kann. Die Geschichte impliziert ein Happy End.

Und ich liebe Happy Ends. Dafür gibt es eine Extra-Feder!


_________________
Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur die langweilige nicht. (Voltaire)
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junimond7
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 50
Beiträge: 141
Wohnort: schönste Stadt der Welt


Beitrag26.03.2012 12:08

von junimond7
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ich tue mich sehr schwer mit solchen zufällen
ist immer ein bisschen unglaubwürdig
sorry


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Misch ein bisschen Torheit in Dein ernsthaftes Tun und Trachten. Albernheiten im rechten Moment sind etwas Köstliches.
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Hitchhiker
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 34
Beiträge: 227
Wohnort: Münster


Beitrag26.03.2012 13:58

von Hitchhiker
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Liebe/r PoKaPro Autor/in,

ich finde deine Geschichte sehr durchwachsen. Dein Schreibstil ist zwar flüssig und anschaulich, die Geschichte an sich wirkt aber doch arg konstruiert. Mit dem Auftauchen des Namens ist das Ende bereits vorhersehbar und wirkt durch diesen Zufall einfach etwas unglaubwürdig. Dadurch bedingt kommt bei mir kaum Atmosphäre an, deshalb bekommt du von mir eine durchschnittliche Bewertung.

Viele Grüße,
Hitchhiker


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Das hier ist 'ne verdammt harte Galaxis. Wenn man hier überleben will, muss man immer wissen, wo sein Handtuch ist!
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Maestro
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 67
Beiträge: 337



Beitrag26.03.2012 15:12

von Maestro
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An dieser Geschichte stören mich leider ein paar Logikfehler, insbesondere in der Beschreibung des Erich. Mal ist er jugendlich beschwingt, und kurz darauf der stöhnende Alte. Ansonsten ein Plot, der von der Fantasie des Autors  zeugt.
Ich vergebe 4 Federn.

Maestro


_________________
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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derSibirier
Reißwolf
D


Beiträge: 1250



D
Beitrag26.03.2012 18:06

von derSibirier
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Ich las deinen Text dreimal.

Problem: Am Anfang ist von der Künigung der Wohnung die Rede und am Schluss von einem Hauseigentümer.
Wohnung - Haus du bist hier ungenau.
Dann das Problem mit der Logik, wenn der Kündigungsbrief von seinem alten Freund war, dann musste der doch den Namen wissen, an wen er den Brief gechickt hat. Aber natürlich gibt es viele gleich klingende Namen, also sehe ich das nicht so eng. Sprachlich ist das, ich sag jetzt, durchschnitt hier im Forum. Du beschreibst zu viel anstatt du die Leute etwas tun lässt. Deine Idee finde ich gut. Die Kommaregeln solltest du noch ein bisschen üben.

Ich gebe dir, weil die Idee gut ist, 6 Federn.

Grüße
Sibirier
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ney
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 187
Wohnort: Leipzig


Beitrag26.03.2012 19:21

von ney
Antworten mit Zitat

da nahm die sache für das paar noch mal eine gute wendung, und seinen alten freund hat der mann auch wiedergefunden ... hübsch erzählt. doch so richtig gepackt hat die geschichte mich leider nicht, dazu fand ich das ende zu vorhersehbar.  Embarassed

_________________
all lives end. all hearts are broken. caring is not an advantage.
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag27.03.2012 02:09

von Mardii
Antworten mit Zitat

Hm, der Text hinterlässt mich ein wenig unzufrieden. Er stimmt mich auf eine zu erzählende Geschichte ein - die Freundschaft der alten Bande - und füttert mich mit unnötigen Informationen über Kaffeeplätzchen und

Zitat:
wie ein schwerer bleierner Schatten


ab. Zu viel des Guten, d.h. zu wenig davon, was mich interessiert.


_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Zeth Jin
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 39
Beiträge: 141



Beitrag27.03.2012 10:53

von Zeth Jin
Antworten mit Zitat

Hier bleibt mir als positives zu berichten, dass du das Thema erfüllt hast. sad

Sprachlich wirds im Mittelteil ein wenig holprig, was sehr schade ist, da du am Anfang eine klare Linie vorgelegt hast. Das wirkt so überstürzt und die Pointe ist zu vorhersehbar, was nicht an der Pointe liegt, sondern an der Umsetzung. Die Idee hätte in einem anderen Plot besser funktioniert (im Grunde stört nur, dass er die Adresse und Telefonnummer raussucht, aller spätestens ab da, wusste ich was passiert. Einige Sätze zu früh.)

Alles wird gut
Zeth
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Kara
Geschlecht:weiblichEselsohr
K

Alter: 46
Beiträge: 293



K
Beitrag27.03.2012 10:56

von Kara
Antworten mit Zitat

Hallo Inko!
Solide Idee, solide Umsetzung. Nix zu meckern. Im Vergleich mit den anderen für mich oberes Mittelfeld.
LG, Kara


_________________
...nur wer sich bewegt, bewegt auch was...
... Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht...
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag27.03.2012 16:33

von fancy
Antworten mit Zitat

Hallo,

deine Geschichte war etwas vorhersehbar. In der Umsetzung gab es auch einige Holperer. Jedenfalls klangen einige der Wortwendungen in meinen Ohren seltsam gestelzt.
Ein Beispiel:
Zitat:
Die Kündigung der Wohnung lag wie ein schwerer bleierner Schatten über ihrem Alltag.

"schwer" und "bleiern" ist doppelt gemoppelt. Und wenn die Last schon da ist, dann ist sie so schwer, dass sie auf dem Alltag liegt, nicht darüber. (Denn sonst könnte sie ja schweben.)

Federn gibt es später.


_________________
Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

https//mlpaints.blogspot.com
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halcyonzocalo
Geschlecht:männlichEinsamer Trancer

Alter: 34
Beiträge: 1202
Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo


Beitrag27.03.2012 18:21

von halcyonzocalo
Antworten mit Zitat

Insgesamt eine durchschnittliche Geschichte. Das Ende ist hier irgendwie vorhehsehbar und einige (kleinere) sprachliche Fehler trüben den Lesefluss. Die Handlung an sich ist nicht sonderlich mitreißend und in meinen Augen etwas dünn.

Bodenständig und "risikoarm", aber nichts, was länger in Erinnerung bleibt. 4 Federn.


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Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum.
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3611
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag27.03.2012 21:10

von Nicki
Antworten mit Zitat

Wegen Zeitmangel und nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, nur Federn zu vergeben, aber nicht zu kommentieren. Meine Bewertung setzt sich zusammen aus dem Bauchgefühl, dass da etwas steht, das mir gefällt, das ich gerne lese, das ich verstehe.
Weiterhin ob die Themenvorgabe eingehalten worden ist und ob grobe Rechtschreib und Grammatikfehler auftauchen.
Wer wissen möchte, warum sein Text meine Federnanzahl bekommen hat, fragt mich am besten nach den Osterferien, wenn ich wieder im Lande bin.


_________________
MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
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*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
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Psychosus
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 34
Beiträge: 47



Beitrag28.03.2012 10:25

von Psychosus
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Das gabs doch schon in der Bibel zu lesen..? Jesus, a.k.a. Barnabas Lohmeyer, und die dankbaren Juden, die ihm daraufhin folgen..bis ans Lebensende, treu ergeben, seine Hoheit anerkennend, und manche davon schon fast kriecherisch zu nennen; geben allen Stolz auf, weil ihnen jemand, der mehr weiß, die Hand gereicht hat, und weil sie nicht selbst denken können - oder auf jeden Fall zu gemütlich sind, um selbst zu denken. Da hatte Jesus Barnabas Lohmeyer aber noch einiges voraus, immerhin hat er ein dickeres Buch durch seine - indirekten - Gefolgsmänner hinterlassen. Während die Gefolgsmänner des Barnabas Lohmeyer es in 450 Worten versuchen.

Aber nicht schlecht umgesetzt! Mir hat vor allem die jugendliche Beschwingtheit sehr gut gefallen. Es ist ein schöner Ausdruck, der elegante (vorgestellte) Gesten und Bewegungen nach sich zieht. Lässt den Protagonisten wie einen Gefühlsmenschen erscheinen, der sich noch von Dingen bewegen lässt, und nicht in einer Kälte erstarrt ist. Das macht ihn sympathisch.
Die Idee ist, wie bereits angedeutet, Geschmackssache, aber Geschmackssachen...blabla..nicht diskutieren..blabla..deshalb eine schöne kleine Szene! War alles lebhaft zu "visualisieren", einfach zu verstehen; keine unnötigen Verästelungen, die es dem Leser schwer machen (wobei ich nicht weiß, ob das wirklich so erstrebenswert ist; ist man als Autor im gleichen Beruf tätig wie eine Liebesverkäuferin?).

Was mich dann noch interessieren würde, und weshalb ich oben das Format kritisiert habe, ist dieser Barnabas Lohmeyer. Wer ist der Kerl, der den Namen seines eigenen Schulfreundes nicht wiedererkennt, bevor er "dessen" Haus kauft? Und wie hat sich Barnabas verändert? Der Protagonist erwartet anscheinend bedingungslose Kapitulation aufgrund alter Zusammengehörigkeit, aber vielleicht hat der Lohmeyer ja in seinem langen Leben was anderes gelernt? Macht sich vielleicht sogar einen Spaß daraus, Häuser aufzukaufen und Leuten die Wohnung zu kündigen..? Man weiß es nicht. Das ist interessant. Allerdings erwarte ich mir von Barnabas Lohmeyer in diesem Kontext nicht allzu viel. Er wird die beiden da wohnen lassen. Vielleicht zieht er sogar selbst ein, und die drei machen eine WG auf..? Das wäre natürlich eine spannende Sache, könnte man als Hollywood-Kassenreißer verkaufen; bei dem Seniorenanteil im Westen wärs bestimmt ein Erroflg.
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StefSteff2005
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 58



Beitrag28.03.2012 14:03

von StefSteff2005
Antworten mit Zitat

Eine in sich runde Geschichte, die anrührt. Gut zu lesen mit schlüssigem Ende.
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4298

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag28.03.2012 16:49

von hobbes
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Ui. Verwirrung schon im ersten Satz. Fragt seine Frau nun Helga oder heißt seine Frau Helga? Bisschen doppeldeutig. Komisch eigentlich, liegt vielleicht am drumherum.

Zitat:
Fliegende Finger schlossen die Schatulle

Der Vergleich passt für mich nicht. Fliegende Finger? Da hab ich kein Bild zu.

Aber mal ganz allgemein. Irgendwie ist das alles so unmotiviert.
Ein alter Herr denkt an früher. Dann denkt er an jetzt und dass er aus der Wohnung raus muss. Dann denkt er wieder an früher. Ihm fällt ein lange vergessener Name ein. Er ruft einen alten Freund an. Der alte Freund ist zufälligerweise der neue Hauseigentümer. Alles wird gut.

Unmotiviert ist vielleicht das falsche Wort. Aber diese Geschichte ist ein Sammelsurium von allem möglichen. Da fällt es schwer, den roten Faden zu finden und dranzubleiben.
Zum Beispiel:
Warum ist es wichtig, dass er das Foto erneut in die Hände nimmt? Warum müssen sie zwischendurch unbedingt Kaffee trinken?
Vielleicht wolltest Du damit sagen "der alte Herr braucht Zeit, sich zu erinnern".
In dem Fall wäre das in die Hose gegangen. Zumindest bei mir.

Dann wie gesagt, die Frau. Schmückendes Beiwerk, und notwendig, damit er ihr am Ende die Lösung präsentieren kann. Irgendwie wirkt sie aber wie unnötiges Füllwerk.

Das Schlimmste: Die Lösung. Vielleicht liegt es auch an der Kürze und dass sich so schnell eins ins andere fügt, aber das schreit geradezu nach "Deus ex machina" und die Schreibratgeber haben recht, wenn sie behaupten: das geht gar nicht.

Also: Nee, das geht gar nicht.
Leider nur 4 Federn. Oder so. Mal sehen, wie der direkte Vergleich noch ausgeht.


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Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis
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